Stadtwerke Köln GmbH Geschäftsbericht 2022
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Geschäftsverlauf, wirtschaftliche Lage und Ertragslage

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2022 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes preisbereinigt um 1,9 % höher als im Vorjahr. Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war geprägt von den Folgen des Krieges in der Ukraine und zunächst extremen Energiepreiserhöhungen, die bis in den Sommer hinein anhielten. Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise, zum Beispiel für Nahrungsmittel, sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, erhöhte sich das BIP 2022 um 0,7 %. 

Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich im Jahresdurchschnitt 2022 um 7,9 % gegenüber dem Jahr 2021 erhöht. Sie lagen damit deutlich höher als in den vorangegangenen Jahren. So hatte der Anstieg im Jahr 2021 noch 3,1 % betragen. Die monatlichen Inflationsraten – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – waren im gesamten Jahr 2022 hoch und erreichten im Oktober 2022 mit +10,4 % den höchsten Wert. Die historisch hohe Jahresteuerungsrate wurde vor allem von den extremen Preisanstiegen für Energieprodukte und Nahrungsmittel seit Beginn des Krieges in der Ukraine sowie anhaltenden Lieferengpässen und einem deutlichen Anstieg der Preise auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen getrieben. Im Dezember 2022 lag die Inflationsrate bei +8,6 %. Sie schwächte sich damit zum Jahresende ab, blieb aber auf einem hohen Stand. Die außergewöhnlich hohen monatlichen Inflationsraten wurden zeitweise durch Entlastungsmaßnahmen abgemildert. Dazu gehörten neben dem 9-Euro-Ticket, dem Tankrabatt und dem Wegfall der EEG-Umlage auch die Senkung der Umsatzsteuer auf Gas und Fernwärme. Außerdem übernahm der Staat für den Monat Dezember einmalig die privaten Gas- und Wärmerechnungen.

Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2022 von durchschnittlich 45,6 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 1,3 % oder 589.000 Personen mehr als im Vorjahr und so viele wie noch nie. Die Zahl der Beschäftigten in den Dienstleistungsbereichen stieg besonders stark, im Verarbeitenden Gewerbe dagegen nur leicht. Hier lag sie immer noch unter dem Niveau von vor drei Jahren. Auch im Baugewerbe gab es trotz des Fachkräftemangels erneut einen kleinen Beschäftigungszuwachs.

Energiepolitische Rahmenbedingungen

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sorgte im Berichtsjahr für stark schwankende Energiepreise und wachsende Versorgungsängste in vielen EU-Mitgliedstaaten. Nach Kriegsbeginn und als Reaktion auf Wirtschaftssanktionen gegen Russland sanken die Gaslieferungen aus Europas bislang wichtigster Gasquelle auf ein Rekordtief. Diese Verknappung befeuerte die Preise an den Beschaffungsmärkten für Energie und führte in der Folge auch bei Unternehmen zu massiven Preiserhöhungen. Die Preissteigerungen ließen sich indes nur zum Teil an die Verbraucher weitergeben. 

Die größten energiewirtschaftlichen Herausforderungen des Jahres lagen in der Versorgungssicherheit und der Bereitstellung bezahlbarer Energie. Dazu hat die Bundesregierung seit Frühjahr 2022 drei Entlastungspakete auf den Weg gebracht: Die EEG-Umlage fiel weg, die Mehrwertsteuer für Gas und Fernwärme wurde zeitweise gesenkt und es gab eine Dezember-Soforthilfe für Gas- und Fernwärmekunden. Auf EU-Ebene wurde das REPowerEU-Paket entwickelt, das darauf abzielt, die Abhängigkeit Europas von fossilen Brennstoffen aus Russland zu reduzieren und die Energiewende zu beschleunigen.

Energiemarkt

Der Energieverbrauch in Deutschland ist im Berichtsjahr nach Zahlen der AG Energiebilanzen e.V. gegenüber dem Vorjahr um 4,7 % auf 403,6 Mio. Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) gefallen. Das ist der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung. Infolge der stark gestiegenen Energiepreise kam es sowohl zu kurzfristigen, verhaltensbedingten Einsparungen als auch zu Energieeffizienzinvestitionen mit längerfristigen Auswirkungen. Zur Minderung des Energieverbrauchs dürften auch Produktionskürzungen in einzelnen Branchen geführt haben. Erneuerbare Energien steigerten ihren Beitrag zum Primärenergieverbrauch um 4,4 % auf 69,4 Mio. t SKE. Damit lag ihr Anteil 2022 bei 17,2 %.

Das Berichtsjahr war geprägt von extremen Preissteigerungen und -schwankungen an den Beschaffungsmärkten. Der signifikante Anstieg der europäischen Gaspreise mit immer neuen Höchstständen ist in erster Linie eine Folge der zunächst sinkenden und schließlich komplett ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Importkohle in Europa. Die Bundesregierung erleichterte die Rückkehr von Braun- und Steinkohlekraftwerken aus der Netzreserve. Dadurch sanken die Preise am Strommarkt wieder. 

Ausgehend von einem Niveau um 120 €/MWh erzielte der deutsche Frontjahreskontrakt Grundlast Ende August kurzzeitig ein Allzeithoch von 1.050 €/MWh. Zum Jahresende tendierte er gegen 300 €/MWh. Am Gasmarkt haben sich die Folgen des Ukraine-Kriegs besonders stark gezeigt. Im August überstieg der Gaspreis die Marke von 300 €/MWh für das TTF-Frontjahr. Der Preis der Rohölsorte Brent handelte im Jahresverlauf ebenfalls sehr volatil in einer Spanne zwischen 75 und 140 US-Dollar pro Barrel. Die europäischen Kohlepreise stiegen bis August auf über 300 US-Dollar pro Tonne. Auch gegen Jahresende lag der Preis noch bei über 200 US-Dollar pro Tonne. Der Emissionsmarkt handelte stark volatil zwischen rund 55 bis 100 €/t CO2, ohne einen klaren Preistrend.

Geschäftsverlauf

Strom- und Wärmeerzeugung

Die elektrische Netzeinspeisung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) lag bei 3.083 GWh und damit um 27,3 % niedriger als im Vorjahr. Ursache sind auch hier die Verwerfungen auf dem Energiemarkt sowie Einflüsse der Corona-Pandemie. Der Anteil der ins Netz eingespeisten und geförderten KWK-Strommenge betrug 31,2 %, nach 31,9 % im Vorjahr. Die Fernwärmeabgabe fiel wegen des milden Winters gegenüber dem Vorjahr um 16,3 % auf 1.346 GWh. 

Markt und Vertrieb

Die RheinEnergie hat ihren Stromabsatz im Privat- und Gewerbekundensegment aufgrund der Übernahme der bisher durch die RheinEnergie Express GmbH belieferten Kunden 2022 um 15,5 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Im Sonderkundensegment lag der Zuwachs bei 8,9 %. Dem steht ein geringerer Absatz aus der Vermarktung der in den eigenen Heizkraftwerken erzeugten Strommengen gegenüber (27,6 %). Der Gesamtabsatz ging damit sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch gegenüber dem Plan leicht zurück.

Der Erdgasabsatz der RheinEnergie lag bei Privat- und kleinen Gewerbekunden wegen gestiegener Kundenzahlen um 6,2 % über Vorjahresniveau, und das trotz höherer Durchschnittstemperaturen und Energieeinsparvorgaben. Der Absatz an Sonderkunden ist vor allem aufgrund höherer Absatzmengen bei einigen großen Industriekunden sowie bei Weiterverteilern im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 % gestiegen. Die RheinEnergie hat aufgrund der milderen Witterung 18,2 % weniger Fernwärme an Sondervertragskunden verkauft als im Vorjahr. Während der Absatz an Gas über Plan lag, wurden die geplanten Wärmemengen nicht erreicht. 

Die Nachfrage nach Energiedienstleistungen ist im Jahr 2022 weiter gestiegen, da die Absicht, Energiekosten einzusparen und Emissionen zu senken, zugenommen hat. 

Trotz gestiegener Beschaffungskosten, Netzentgelte, Abgaben und Umlagen konnte die RheinEnergie im Berichtsjahr Erhöhungen der Verkaufspreise bei Privat- und kleineren Gewerbekunden lange Zeit vermeiden. Im Stromsegment erfolgte eine allgemeine Preisanpassung zum 1. August 2022. Nach einer noch vor dem Ukraine-Krieg vorgenommenen Anpassung der Gaspreise für Bestandskunden zum 1. Januar 2022 mussten die Preise im Oktober und November erneut angepasst werden. Die Fernwärmepreise der RheinEnergie entwickelten sich ähnlich wie der Wärmemarkt insgesamt.

Wasserwirtschaft

Der Wasserabsatz der RheinEnergie ist im Berichtsjahr um 4,6 % gesunken. Die Wasserpreise blieben unverändert. Der Betriebswasserverkauf lag 1,1 % unter dem Absatz des Vorjahres.

Beteiligungen

Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Anteilseigner Westenergie, der sogenannten Rheinlandkooperation, kann die RheinEnergie ihre Kompetenzen in einem größeren regionalen Raum einbringen. Die Vereinbarungen zur Rheinlandkooperation wurden mit Ablauf des ersten Quartals 2023 rechtlich wirksam in Kraft gesetzt. 

Die zentrale Aufgabe der Rheinischen NETZGesellschaft mbH (RNG), einer 100%igen Beteiligung der RheinEnergie, ist es, eine zuverlässige Strom- und Gasverteilung im Netzgebiet sicherzustellen und einen transparenten und diskriminierungsfreien Zugang zu den Energienetzen zu gewährleisten. Zur Vorbereitung auf mögliche Energiemangellagen infolge des Ukraine-Krieges hat die RNG bestehende Prozesse der Krisenvorsorge Gas sowie des Krisenmanagements überprüft und optimiert. Darüber hinaus wurden Stakeholder bei Fragen unterstützt, die sich rund um eine mögliche Gasmangellage oder sonstige Krisensituationen ergeben.

Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Beschränkungen und Homeoffice-Regelungen haben Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) zu Beginn des Jahres 2022 erneut getroffen. Das Angebot des 9-Euro-Tickets in den Monaten Juni bis August beeinflusste das Fahrgastverhalten dann so, dass laut Aussage des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) die Nachfrage wieder fast so stark war wie vor der Pandemie 2019. Analog zum Vorjahr haben Bund und Länder im Geschäftsjahr nochmals einen ÖPNV-Rettungsschirm bereitgestellt und nachhaltige wirtschaftliche Schäden für die Branche verhindert.

Auch im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) spiegelten sich im Berichtsjahr die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des 9-Euro-Tickets in der Fahrgastentwicklung wider.

Geschäftsverlauf

Entwicklung der Fahrgastzahlen und der Betriebsleistung bei der KVB

Im Geschäftsjahr stieg die Nachfrage um 64,4 Mio. auf 236,1 Mio. Fahrgäste. Das entspricht einer Steigerung von 37,5 %. Trotz steigender Fahrgastzahlen hat die Corona-Pandemie dauerhaft Spuren hinterlassen: Obwohl sich langsam eine Erholungstendenz zeigt, liegt die aktuelle Fahrgastzahl erst bei durchschnittlich rund 82,5 % im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau. Zudem scheint sich während der Corona-Pandemie ein dauerhaft verändertes Mobilitätsverhalten entwickelt zu haben. Die Steigerung der Fahrgastzahlen im Geschäftsjahr geht neben Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vor allem auf das temporäre 9-Euro-Ticket zurück.

Die im Straßenbahn- und Omnibusbetrieb gefahrenen Wagenkilometer lagen mit 57.606 Tkm trotz höherer Fahrgastzahlen leicht unter dem Vorjahr (59.584 Tkm) und auch unter dem geplanten Wert (60.841 Tkm). Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen krankheitsbedingte Ausfälle von Fahrten, insbesondere in der zweiten Hälfte des Jahres 2022.

Betrauung durch den Rat der Stadt Köln

Die Stadt Köln hat die KVB im Wege der Direktvergabe nach Art. 5 Abs. 2 der EU-VO 1370/07 und § 108 GWB mit der Fortführung des Öffentlichen Personennahverkehrs ab dem 1. Januar 2020 wirksam und rechtskräftig für weitere 22,5 Jahre beauftragt.

Über den öffentlichen Dienstleistungsauftrag werden die gemeinwirtschaftlichen Leistungen definiert und ein maximaler Ausgleichsbetrag festgelegt („Soll-Ausgleich“). Die KVB geht aufgrund eigener Berechnungen davon aus, dass für das Geschäftsjahr 2022 keine Überkompensation dieses Ausgleichsbetrags vorliegt. Eine Bestätigung dieser Aussage erfolgt im Rahmen einer Prüfung und wird Ende Mai 2023 erwartet.

Nord-Süd Stadtbahn – Baufortschritte am Waidmarkt

Die Arbeitsgemeinschaft ARGE Los Süd hat sich im Rahmen der Vergleichsvereinbarung aus Juni 2020 verpflichtet, das Gleiswechselbauwerk der Nord-Süd Stadtbahn ohne Vergütung zu sanieren und anschließend fertigzustellen. Zu Beginn des Jahres 2022 wurde ein umfangreiches Erkundungsprogramm im Inneren der mit Grundwasser gefüllten Baugrube durchgeführt. Konkrete Zeitpläne für den weiteren Bauablauf lassen sich erst nach Abschluss der Untersuchungen und Vorliegen des Gutachtens erstellen. Gerechnet wird derzeit mit einer Bauzeit von acht bis neun Jahren, ausgehend vom Jahr der Vergleichsvereinbarung, also bis 2028 oder 2029. Im Anschluss muss noch die KVB-Betriebstechnik ausgeführt werden.

Neue Stadtbahnen

Die neuen Stadtbahnen vom Typ HF6 sind immer häufiger im Fahrgasteinsatz. Bis Juli 2022 waren sechs Fahrzeuge in Doppeltraktion auf der Linie 3 unterwegs. Im Laufe des Jahres 2022 erhöhte sich die Zahl der bestellten Fahrzeuge von 27 auf 30. Das 29. Fahrzeug soll im August 2023 geliefert werden. Aufgrund der späteren Bestellung ist die Lieferung des 30. und damit letzten Fahrzeuges der Serie spätestens für Juni 2025 geplant.

E-Busse

Die KVB wird in Köln-Porz einen neuen Betriebshof für Elektrobusse errichten. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist für Ende 2023 geplant. Auf diesem Betriebshof sollen im ersten Schritt 51 E-Busse abgestellt und geladen werden. Es ist geplant, bis 2030 die gesamte Busflotte auf Elektroantrieb umzustellen.

On-Demand-Service „Isi“

Seit Dezember 2020 ergänzt im Rahmen eines auf vier Jahre angelegten Pilotbetriebs das On-Demand-Angebot „Isi“ der KVB den ÖPNV. Zehn elektrisch angetriebene und barrierefreie Fahrzeuge der Isi-Flotte sind bedarfsorientiert tagsüber an Wochentagen in Bedienungsgebieten in Porz, Nippes und Ehrenfeld unterwegs. Am Wochenende wird der On-Demand-Service nachts auch in der erweiterten Innenstadt angeboten. Bis zum 31. Dezember 2022 haben sich rund 12.500 Kundinnen und Kunden registriert; sie haben rund 35.000 Fahrten gebucht. In den Porzer Stadtteilen liegt die Nachfrage mit durchschnittlich 75 Fahrten pro Tag besonders hoch.

KVB-Rad

Das KVB-Rad verzeichnete im Jahr 2022 erneut ein Rekordjahr, und das trotz einer Vandalismus-Welle, die im März innerhalb von 14 Tagen rund 1.800 Räder für mehrere Monate außer Betrieb setzte. Im Oktober wurde erstmals an mehreren Tagen die Marke von 10.000 Fahrten pro Tag übertroffen. Zudem vergrößerte sich der Nutzerkreis des KVB-Rades mit über 45.000 Neuanmeldungen deutlich. Aufgrund von verzögerten Genehmigungsverfahren blieb das Stationsnetz dagegen mit 44 Stationen deutlich hinter der Zielmarke von 100 Stationen zurück.

Branchenbezogene Entwicklung

Nach Einschätzung des Bundesamtes für Güterverkehr hat sich der Güterverkehr im Jahr 2022 leicht rückläufig entwickelt. Dies ist vor allem auf einen Rückgang in der Industrie- und Stahlproduktion zurückzuführen. Auch das Transportaufkommen im Straßengüterverkehr nahm ab. Hier sank die Nachfrage wegen der konjunkturellen Abschwächung und dieselpreisbedingter Kostenanstiege. In der Binnenschifffahrt sank das Transportaufkommen um 3,5 %, vor allem die Nachfrage aus der Bau-, Stahl- und Chemiebranche ging zurück. Unerwartet stark stiegen die Umschlagsmengen beim Kohletransport per Schiff. Dies war eine Reaktion darauf, dass Kapazitäten im Eisenbahnverkehr fehlten, um die höhere Nachfrage der Betreiber von Steinkohlekraftwerken zu befriedigen.

Geschäftsverlauf

Im Jahr 2022 prägten Schließungen von Seehäfen in China sowie die Auswirkungen des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine und die damit verbundenen Implikationen für die Wirtschaft die Geschäftsentwicklung der HGK und ihrer Beteiligungen. Beide Faktoren führten zu massiven Störungen der globalen Lieferketten.

Die HGK Shipping GmbH (HGK Shipping) hat im Jahr 2022 mit 300 eigenen und gecharterten Binnenschiffen eine Transportleistung von rund 7,5 Mrd. Tonnenkilometern (Vorjahr rund 8 Mrd. Tonnenkilometer) erbracht. Im Bereich Gas wurden im Berichtsjahr insgesamt 1.193 Tsd. t (Vorjahr 1.252 Tsd. t), im Bereich Liquid 3.824 Tsd. t (Vorjahr 4.818 Tsd. t) und im Bereich der Trockenschifffahrt (Dry) 26.686 Tsd. t (Vorjahr 27.815 Tsd. t) transportiert. Gegenüber Plan (4,9 Mrd. Tkm) erzielte die Shipping-Gruppe eine deutlich höhere Transportleistung, die im Wesentlichen auf die vorgezogene Versorgung der Kohlekraftwerke zurückzuführen ist. 

Die NESKA betreibt zahlreiche Logistikstandorte in ganz Deutschland und in den Niederlanden. Ihre Beteiligungen sind in den Bereichen Binnenschifffahrt, Kombiverkehre sowie Umschlag- und Lagerlogistik tätig. Sie decken sowohl das Massengut- als auch das Containergeschäft ab. Der konventionelle Umschlag lag im Berichtszeitraum bei 3.854 Tsd. t Stückgütern (Vorjahr 3.515 Tsd. t) und 2.870 Tsd. t Schüttgütern (Vorjahr 1.522 Tsd. t). Die Containerhandlings beliefen sich auf 1.426 Tsd. TEU (Vorjahr 1.538 Tsd. TEU). Der Teilbetrieb „Häfen und Umschlag“ der ehemaligen HTAG ist gesellschaftsrechtlich und operativ am 28. Dezember 2021 auf die NESKA verschmolzen worden und in der Mengenstatistik für 2021 nicht enthalten. Insofern sind die Vorjahreszahlen in dieser Hinsicht nur bedingt vergleichbar.

Die RheinCargo GmbH & Co. KG (RheinCargo) ist Betreiberin der Häfen in Köln, Neuss und Düsseldorf. Mit einem Hafengesamtumschlag von 19.790 Tsd. t (Vorjahr 22.760 Tsd. t) stellt sie weiterhin den zweitgrößten Binnenhafen-Verbund Deutschlands. Mit 20.168 Tsd. t (Vorjahr 19.527 Tsd. t) transportierten Gütern auf der Schiene und einer Leistung von 2.827 Mio. Nettotonnenkilometern (Vorjahr 2.807 Nettotonnenkilometer) ist die RheinCargo zudem eines der größten deutschen Eisenbahngüter-Verkehrsunternehmen.

Eine neue Gesellschaft innerhalb der HGK-Gruppe ist die Fusion Cologne GmbH (Fusion Cologne). Sie wurde am 21. Oktober 2022 gegründet und ist die Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft für den Industriepark Nord, der potenziell größten zusammenhängenden Industrie-Entwicklungsfläche auf dem Kölner Stadtgebiet. Bei der Entwicklung wird ein besonderes Augenmerk auf nachhaltige und zukunftsfähige Infrastruktur gelegt. Alleinige Gesellschafterin der Fusion Cologne ist die HGK.

Im Geschäftsfeld der Abfallentsorgung und -verwertung sind die AWB sowie die AVG und ihre Tochtergesellschaften AVG Ressourcen GmbH (AVG Ressourcen), AVG Kompostierung GmbH (AVG Kompostierung) und AVG Service GmbH (AVG Service) tätig.

Umfeld und Rahmenbedingungen

Die Rahmenbedingungen der AWB definieren sich weiterhin im Wesentlichen über § 107 der nordrhein-westfälischen Gemeindeordnung und europäisches Recht. Die Stadt Köln und ihre Beteiligungen bleiben damit Hauptauftraggeber der AWB. Darüber hinaus bieten die Zusammenfassung von Reinigungsleistungen in Köln und die Ausweitung des eigenen Servicespektrums zusätzliche Auftragspotenziale für die AWB. Die bis Sommer 2022 überdurchschnittlich gute Vermarktungssituation für Wertstoffe, insbesondere für Altpapier, führte zu leicht höheren Erlösen bei der Wertstoffvermarktung als im Vorjahr.

Die im Jahr 1992 gegründete AVG ist laut satzungsgemäßem Zweck sowie aufgrund der mit der Stadt Köln geschlossenen Verträge zuständig für Planung, Bau und Betrieb von Einrichtungen der Entsorgungswirtschaft. Im Berichtsjahr hat sich die AVG-Gruppe trotz verschlechterter Rahmenbedingungen insgesamt gut behauptet. Die Normalisierung des täglichen Lebens mit Auslaufen der Corona-Pandemie, Zurückhaltung im privaten Konsum, aber auch die langen Trockenphasen führten bei den städtischen Haus- und Sperrmüllmengen zu einem deutlichen Mengenrückgang um 7,15 %. Das Gewerbeabfallaufkommen blieb dagegen insgesamt ähnlich hoch wie im Vorjahr. 

Geschäftsverlauf

Infrastruktur und Serviceleistungen

Ziel der AWB ist es, mit ihren Aktivitäten der Daseinsvorsorge und im Zusammenwirken mit der Stadtverwaltung die Attraktivität der Stadt nachhaltig zu stärken. Die Sicherstellung der Entsorgung sowie die Vermeidung und Verwertung von Abfall bilden dabei die unternehmerischen Schwerpunkte. Im Berichtsjahr hat die Gesellschaft mit der Stadt Köln und relevanten Stakeholdern am - vom Rat der Stadt Köln beauftragten - „Zero-Waste-Konzept“ für Köln gearbeitet.

Die Aufgabenschwerpunkte der AVG sind der Betrieb der Restmüllverbrennungsanlage (RMVA) einschließlich der vorgeschalteten Homogenisierungsanlage, der Betrieb der Deponie Vereinigte Ville und, zusammen mit ihren Tochtergesellschaften, die Verwertung von Bio- und Grünabfällen, Aufbereitung von Altholz, Baumisch- und Gewerbeabfällen sowie die Erbringung von Instandhaltungsleistungen.

Leistungen der Abfallbeseitigung

Im Rahmen der klassischen Systemabfuhr leerte die AWB im Jahr 2022 rund 277.100 (Vorjahr rund 275.100; Plan rund 275.800) Gefäße pro Woche. Der Anschlussgrad der Biotonne stieg leicht auf 65,8 % (Vorjahr 64,7 %) und lag über Plan (65,0 %). Die Anschlussquote der Blauen Tonne (Papiersammlung) lag bei 90,1 % (Vorjahr 89,7 %), die der Gelben Tonne (Wertstofftonne) erreichte 87,3 % (Vorjahr 86,7 %). 

Leistungen der Stadtreinigung

Im Rahmen der satzungsgemäßen Stadtreinigung hat die AWB im Berichtsjahr die Zahl der wöchentlichen Reinigungsmeter leicht gesteigert: Diese erhöhten sich auf rund 9.389 Tsd.  m (Vorjahr rund 9.371 Tsd. m). Die Zahl der Papierkörbe stieg auf rund 14.800 (Vorjahr rund 14.700). Wie im Vorjahr wurden annähernd 1.600 Grünanlagen und Spielplätze von Abfällen befreit. Dies beinhaltete auch die bedarfsorientierte, sogenannte „Picknickreinigung“ für besonders stark frequentierte Anlagen. 

Im Berichtsjahr gab es lediglich drei Volleinsätze und 45 maschinelle Wintereinsatztage. Dabei wurden rund 876 t Streusalz und rund 319.000 Liter Sole verbraucht.

Vermarktung der Sekundärrohstoffe

Die Ertragslage auf dem Markt für Sekundärrohstoffe hat sich trotz des bereits hohen Niveaus im Vorjahr auch in der ersten Hälfte des Jahres 2022 positiv entwickelt. Ab Mitte 2022 sind die Rohstoffpreise dann zum Teil deutlich eingebrochen. Auch die Erlöse der Altkleidervermarktung haben sich im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt.

Restmüllverbrennungsanlage (RMVA)

Das für die RMVA geplante Verfügbarkeitsziel von 88 % wurde im Berichtsjahr aufgrund vorbeugender Instandhaltung, der Verschiebung der Revisionen an zwei der vier Verbrennungslinien in das Jahr 2023 sowie kurzer Anlagenstillstandszeiten um 8,6 % übertroffen. Dadurch erreichte die RMVA eine vergleichsweise hohe Verfügbarkeit, die dazu beitrug, dass in der Anlage rund 733.000 t Abfälle (Vorjahr rund 758.000 t) verbrannt werden konnten. Die dabei gewonnene Wärme wurde dazu genutzt, 304.407 MWhel Strom (Vorjahr 315.447 MWhel) und 427.889 MWhth Ferndampf (Vorjahr 408.911 MWhth) zu erzeugen. 

Die Emissionsdaten der RMVA lagen im Jahr 2022 wieder deutlich unter den gesetzlichen Vorgaben wie auch unter den strengeren Genehmigungswerten.

Deponie Vereinigte Ville

Im Jahr 2022 wurden rund 483.000 t mineralische Abfälle entsorgt. Davon wurden rund 86.000 t Rostasche zur Schonung eigener Deponiekapazitäten gegen Entgelt im sogenannten Tonbandeinschnitt abgelagert, einem Schüttbereich im Eigentum der Deponienachbarn. Die übrigen rund 397.000 t wurden der eigenen Deponie zur Beseitigung (346.000 t) zugeführt beziehungsweise in Deponiebaumaßnahmen (51.000 t) verwertet und lagen damit etwa 15 % unter dem Vorjahresniveau. 

Ein Genehmigungsbescheid zur Erweiterung der Deponie wird für den Sommer 2023 erwartet.

Kompostierung 

Die AVG Kompostierung hat im Jahr 2022 rund 92.400 t Bio- und Grünabfälle (Vorjahr rund 107.500 t) in der Kompostierungsanlage verarbeitet. Die Bioabfallmenge aus der Biotonne der Stadt Köln ging wegen der trockenen Vegetationsbedingungen um rund 15,3 % zurück. Sie lag bei rund 39.000 t (Vorjahr rund 46.000 t). 

Insgesamt erzeugte und vermarktete die AVG Kompostierung Produkte im Umfang von rund 61.000 t (Vorjahr rund 69.500 t). Neben Komposten wurden Kompostmulch sowie Brennstoffe für Biomassekraftwerke auf Basis von aufbereitetem Landschaftspflegeholz hergestellt.

Behandlung und Verwertung von Altholz, Baumisch- und Gewerbeabfällen

Die AVG Ressourcen hat im Berichtsjahr an ihren beiden Standorten insgesamt rund 341.579 t (Vorjahr rund 382.871 t) Abfälle verarbeitet. Im Vorjahr war die Menge deutlich höher gewesen, auch wegen der Anlieferung von Sperrmüllmengen infolge der Flutkatastrophe vom Juli 2021. Der konjunkturelle Abschwung führte zudem zu rückläufigen kommunalen und regionalen gewerblichen Abfallmengen.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die IT- und Telekommunikationsbranche inklusive digitaler Unterhaltungselektronik stellt nach wie vor einen bedeutenden Faktor für die deutsche Volkswirtschaft dar. Nach Schätzung des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) setzte dieser Markt im Jahr 2022 ein Volumen von 196 Mrd. € um (Vorjahr 178 Mrd. €) und beschäftigte bei hoher Wertschöpfung rund 1,3 Mio. Personen.

Geschäftsverlauf

In einem nach wie vor schwierigen, dynamischen und regulierten Telekommunikationsmarktumfeld, das zudem geprägt ist von intensivem Wettbewerb und hohem Preisdruck, haben sich die NetCologne und ihre Tochtergesellschaft NetAachen GmbH (NetAachen) im Berichtsjahr sehr gut behauptet.

Das Jahr 2022 war im Wesentlichen durch die folgenden Besonderheiten geprägt:

  • „Weiße Flecken“-Ausbau, 
  • Aufbau und Inbetriebnahme eines LoRaWAN-Netzes (IoT) für Köln,
  • Vorbereitungen für den verstärkten Ausbau von Glasfaserinfrastruktur (FTTB und FTTH) für Köln und das Umland,
  • Fokus Nachhaltigkeit: erstmaliges Erreichen von CO2-Neutralität.

„Weiße Flecken“-Ausbau in Köln

Das Breitbandprojekt „Weiße Flecken Köln“ der NetCologne erschließt innerhalb von 42 Monaten ab Baustart (Oktober 2021) rund 17.700 Anschlüsse inklusive sechs nichtstädtischer Schulen und vier Gewerbegebiete mit Glasfaser. Das gesamte Projektvolumen beträgt über 33 Mio. €, wovon ein Großteil durch öffentliche Fördermittel finanziert wird. Im Jahr 2023 werden weitere 3.000 Objekte projektiert und ans Netz der NetCologne angeschlossen. Die Ausbauprojekte der NetAachen werden im Jahr 2023 abgeschlossen.

Aufbau und Inbetriebnahme eines LoRaWAN-Netzes (IoT) für Köln

In Kooperation mit der Stadt Köln hat NetCologne ein nahezu flächendeckendes LoRaWAN-Netz für die Stadt Köln, den Stadtwerke Köln Konzern und Unternehmen im Stadtgebiet aufgebaut. Darüber hinaus stellt NetCologne eine eigene IoT-Plattform zur Verarbeitung, Analyse und Darstellung der IoT-Daten zur Verfügung. Das Netz wurde im Jahr 2021 in Betrieb genommen und im Jahr 2022 weiterentwickelt. Es dient zur Lärmpegelmessung, Überwachung von Stromtrennkästen, Überwachung von Weichenheizungen, zur Parkplatzüberwachung und zum Temperaturmonitoring.

Vorbereitungen für den verstärkten Ausbau von Glasfaserinfrastruktur (FTTB und FTTH) in Köln und im Umland

Die NetCologne hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den flächendeckenden Ausbau der Glasfaserinfrastruktur noch einmal verstärkt voranzutreiben. Für Köln wurden in einem systematischen Prozess (Masterplanung) weitere Ausbaucluster identifiziert, in denen ein eigenwirtschaftlicher Ausbau von FTTH- und FTTB-Anschlüssen vorangetrieben werden soll. Auch im Umland wurden neue Ausbauflächen identifiziert. Ein kleinerer Teil dieser Flächen wird im Eigenausbau erschlossen, der größere Teil mit Kooperationspartnern ausgebaut.

Fokus Nachhaltigkeit: Erstmaliges Erreichen von CO2-Neutralität 

Seit 2019 hat die NetCologne zur Unterstützung der Klimaziele der Stadt Köln vier Hebel für die eigene Klimastrategie identifiziert und sukzessive umgelegt. Im Jahr 2022 ist es der Gesellschaft erstmals gelungen, CO2-neutral zu wirtschaften. In Zukunft sind zusätzliche Maßnahmen geplant, um die Klimaeffizienz weiter zu steigern.

Die Konzerngesellschaft moderne stadt Gesellschaft zur Förderung des Städtebaues und der Gemeindeentwicklung mbH, Köln, (moderne stadt) entwickelt eigene und im Konzerneigentum befindliche Liegenschaften. Dazu gehören insbesondere die Baureifmachung und Erschließung eigener Grundstücke sowie die Herstellung und der Vertrieb von Bauträgerobjekten.

Bauträgerprojekt Köln-Ehrenfeld

Nach bereits erfolgter Vermarktung des Entwicklungsgebiets in Köln-Ehrenfeld wird die Gesellschaft im Jahr 2023 die Erschließungsanlagen im öffentlichen Straßenraum fertigstellen.

Revitalisierung der Innenstadt Köln-Porz

Im Zusammenhang mit der Revitalisierung der Innenstadt von Köln-Porz („neue mitte porz“) erbringt die moderne stadt Dienstleistungen im allgemeinen wirtschaftlichen Interesse (DAWI), mit denen der Rat der Stadt Köln sie betraut hat. 

Während die moderne stadt ein Baufeld als Bauträger selbst bebaut, hat sie zwei unbebaute Baufelder in den Vorjahren an Investoren verkauft. Nachdem die Gesellschaft bereits im Jahr 2020 den gewerblichen Teil als Lebensmitteleinzelhandelsfläche an einen Vollversorger vermieten konnte und im September 2022 der Markt des Vollversorgers eröffnete, konnten die im Objekt errichteten 49 Wohnungen im Berichtsjahr wie geplant vollständig vermietet und das Projekt damit fertiggestellt werden. 

Mit der Betrauung durch die Stadt Köln ist der wirtschaftliche Erfolg aus der Gesamtmaßnahme limitiert. Zum Projektabschluss ist eine Schlussabrechnung aufzustellen, wonach gegebenenfalls zu viel gewährte Zuschüsse an die Stadt Köln zurückzuzahlen sind. Der Prüfungsbericht zum Zwischenverwendungsnachweis und die ergänzenden Erläuterungen der beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft haben für das abgelaufene Geschäftsjahr vermerkt, dass keine solche Überkompensation besteht. Um den Projekterfolg sicherzustellen, hat moderne stadt Gespräche mit der Stadt Köln zur Fortschreibung des Betrauungsaktes aufgenommen. Grundsätzlich jedoch verbleibt das wirtschaftliche Risiko aus der Gesamtmaßnahme bei der Gesellschaft.

Städtebauliche Entwicklung des Deutzer Hafens

Der Rat der Stadt Köln hat am 3. Mai 2018 die förmliche Festlegung des städtebaulichen Entwicklungsbereichs „Deutzer Hafen“ nach § 165 Abs. 6 BauGB beschlossen. Auf dem Entwicklungsgebiet sollen Wohnungen, Büros, Gastronomie und Einzelhandel entstehen, die Raum für rund 6.900 Bewohnerinnen und Bewohner und ca. 6.000 Arbeitsplätze mit den erforderlichen Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen bieten.

Bezogen auf die zu entwickelnden Grundstücke hat die moderne stadt im Jahr 2020 einen städtebaulichen Vertrag (Abwendungs- und Entwicklungsvereinbarung) mit der Stadt Köln geschlossen, der die Rolle der Gesellschaft im Rahmen der Gesamtentwicklung definiert. Der Ausgleichsbetrag – also die Abschöpfung der Werterhöhung der Grundstücke, die durch die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme entsteht – ist durch Leistungserbringungen der Gesellschaft für die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme zu belegen. Der dazu notwendige Ordnungsmaßnahmenvertrag, der die übertragenen Ordnungsmaßnahmen und deren Abrechnung definiert, wurde im Geschäftsjahr 2022 abgeschlossen. Noch abzuschließen ist der Erschließungsvertrag mit der Stadt Köln beziehungsweise dem eingesetzten Entwicklungsträger als Folgevertrag zur Abwendungs- und Entwicklungsvereinbarung. Im Berichtsjahr war dieser allerdings noch nicht endverhandelt. Sein Abschluss ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Veräußerung von Grundstücken durch moderne stadt. 

Die moderne stadt unterstützt die Stadt Köln dabei, das Bauplanungsrecht für den Deutzer Hafen zu schaffen, wobei alle damit verbundenen Entscheidungen den Gremien des Rates und dem Rat der Stadt Köln vorbehalten sind. Der Satzungsbeschluss für den ersten Teilbebauungsplan (Infrastruktur) ist am 9. Februar 2023 erfolgt. 

Nachdem das entsprechende Planungsrecht geschaffen ist, strebt die moderne stadt eigene Hochbautätigkeiten auf ausgewählten Standorten des Areals an. Nach derzeitigen Planungen werden die Verkäufe aus Baufeldern nicht vor dem Jahr 2026 zu Ergebnisbeiträgen für die Gesellschaft führen. Das Interesse potenzieller Investoren am Erwerb bebauungsfähiger Grundstücke an diesem Standort ist derzeit hoch, wobei die weiteren Marktentwicklungen abzuwarten bleiben.

Bäder

Die Konzerngesellschaft KölnBäder GmbH, Köln, (KölnBäder) stellt den Kölner Bürgerinnen und Bürgern in 13 Bädern vielseitige Schwimm-, Sauna- und Fitnessangebote zur Verfügung. Im Lentpark bieten integrierte Eislaufbahnen und -flächen zusätzlich die Möglichkeit zum Schlittschuhlaufen und für andere Eissportaktivitäten. 

Nach Ende der coronabedingten Schließungen lag zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 der Schwerpunkt darauf, die Kosten des laufenden Betriebs zu optimieren und die Umsatzerlöse zu steigern. Dabei spielte die Entwicklung auf den Energiemärkten eine große Rolle. Der Aufforderung des Bundeswirtschaftsministeriums, 15 % Energie einzusparen, sind die KölnBäder nachgekommen. Sie haben dazu – neben allgemeinen Energieeinsparungen – auch ihr Leistungsangebot reduziert. Trotz dieser Maßnahmen haben sich die Energiekosten der KölnBäder gegenüber dem Vorjahr deutlich um 0,5 Mio. Euro erhöht.  

Die Zahl der Badegäste lag im Berichtsjahr bei 2.253.049 (Vorjahr 1.092.401). Davon nutzten 1.144.248 Badegäste (Vorjahr 471.277) die öffentlichen Schwimmzeiten und 1.108.801 Badegäste (Vorjahr 621.124) nahmen am Schul- und Vereinsschwimmen teil.

Wohnungswirtschaft und -verwaltung

Die Wohnungsgesellschaft der Stadtwerke Köln mbH, Köln, (WSK) stellt Wohnraum für die Mitarbeitenden des Stadtwerke Köln Konzerns zur Verfügung. Die strategische Ausrichtung der WSK sieht die Sanierung der Bestandswohnungen und den am Bedarf der Konzernmitarbeitenden orientierten Neubau von Wohnungen vor. In diesem Kontext wurden im August 2022 Abbrucharbeiten an der Amsterdamer Straße 200a bis 204b abgeschlossen. Parallel erfolgte die Planung eines Neubaus mit rund 5.000 m2 Wohnfläche. Der WSK-eigene Wohnungsbestand lag vor Beginn der Abrissarbeiten bei unveränderten 1.502 Einheiten. Neben dem eigenen Wohnungsbestand verwaltete die Gesellschaft zum Berichtsstichtag zusätzlich 420 Wohneinheiten der Konzerngesellschaften (Vorjahr 416). Um den Bestand aufzuwerten, errichtet die WSK Neubauten, saniert regelmäßig ganze Quartiere und anlässlich von Mieterwechseln auch einzelne Wohnungen. Seit 2015 wurden 413 Wohnungen bei Mieterwechsel grundlegend saniert, das entspricht etwa 28 % aller WSK-Wohnungen. Weiterhin umfassen die Neubauwohnungen rund 6 % des Gesamtbestandes. Im Jahr 2022 wurden 108 Wohnungen neu vermietet. Alle Neuvermietungen erfolgten an Mitarbeitende des Konzerns.

Konzern

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

  2022
Mio. €
2021
Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Umsatzerlöse abzgl. Energiesteuern 11.022,0 6.611,9 66,7
Bestandsveränderungen 2,0 23,4 -91,5
Aktivierte Eigenleistungen 65,8 35,2 86,9
Sonstige betriebliche Erträge 244,6 207,1 18,1
Materialaufwand 9.244,5 4.824,5 91,6
Personalaufwand 1.018,5 996,3 2,2
Abschreibungen 310,2 336,2 -7,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen 554,0 511,9 8,2
Finanzergebnis 4,4 -23,4 > 100,0
Ertragsteuern 75,8 68,3 11,0
Sonstige Steuern 13,1 15,6 -16,0
Konzernjahresüberschuss 122,7 101,4 21,0

Der Jahresüberschuss des Konzerns im Jahr 2022 beträgt rund 123 Mio. €; dies sind rund 21 Mio. € oder 21 % mehr als im Vorjahr. Angesichts der befürchteten wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges und der auch 2022 noch anhaltenden Corona-Pandemie war für 2022 lediglich ein Ergebnis in einer Bandbreite von 30 bis 40 Mio. € prognostiziert worden. Der starke Anstieg des Konzernjahresüberschusses gegenüber dem Vorjahr betrifft im Wesentlichen alle Geschäftsfelder. Lediglich der Ergebnisbeitrag des Geschäftsfeldes Abfallentsorgung und -verwertung war gegenüber dem Vorjahr rückläufig, da dieses durch einen positiven Sondereffekt aus einem Grundstücksverkauf geprägt gewesen war. Gegenüber dem Plan verzeichneten alle Geschäftsfelder zum Teil deutlich positive Abweichungen.

Außenumsätze
 

Außenumsatzerlöse

(ohne Energiesteuer)

  2022
Mio. €
2021
Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Energie und Wasser 9.348,6 5.065,2 84,6
Öffentlicher Personennahverkehr 234,2 258,8 -9,5
Hafenumschlag und Güterverkehr 631,7 488,1 29,4
Abfallentsorgung und -verwertung 317,0 319,2 -0,7
Telekommunikation  304,8 297,7 2,4
Liegenschaften 12,9 16,3 -20,9
Sonstige Geschäftsfelder 172,8 166,6 3,7
Gesamt 11.022,0 6.611,9 66,7

Im Berichtsjahr verzeichnete der konsolidierte Konzernaußenumsatz einen starken Anstieg um rund 4,4 Mrd. € beziehungsweise 66,7 % auf rund 11,0 Mrd. €.

Das Geschäftsfeld Energie und Wasser erzielte konsolidierte Umsatzerlöse von 9.348,6 Mio. €, das sind 84,6 % mehr als im Vorjahr (5.065,2 Mio. €). Sowohl in der Sparte Strom als auch bei den außentemperaturabhängigen Sparten Gas und Fernwärme kam es zu signifikanten Umsatzsteigerungen, an denen vor allem die RheinEnergie und die RheinEnergie Trading, aber auch die energiewirtschaftlichen Beteiligungen der RheinEnergie, partizipierten. Einen besonders hohen Anteil am Umsatzanstieg des Geschäftsfeldes verzeichnete der Energiehandel, dessen Außenumsatzerlöse sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelten. Der Anstieg war ausschließlich preisgetrieben und betraf vor allem die Gassparte. Die Umsatzerlöse der Sparte Wasser fielen dagegen gegenüber dem Vorjahr niedriger aus.

Der Außenumsatz des Geschäftsfelds Öffentlicher Personennahverkehr sank im Berichtsjahr um 24,6 Mio. € (-9,5 %) und betrug 234,2 Mio. €. Maßgeblich hierfür waren geringere Umsatzerlöse der KVB, da die mit den gestiegenen Fahrgastzahlen einhergehenden Mehrerlöse durch den Fahrgeldausfall infolge des 9-Euro-Tickets überkompensiert wurden. Nicht in den Umsatzerlösen enthalten sind allerdings die bundesweiten Zuschüsse für das 9-Euro-Ticket, das innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wird.  

Einen wiederum deutlichen Anstieg um knapp 30 % auf 631,7 Mio. € (Vorjahr 488,1 Mio. €) verzeichnete der Außenumsatz im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr. Allein auf die seit dem Geschäftsjahr 2020 erstmals vollkonsolidierten Shipping-Gesellschaften entfällt hiervon ein Umsatzanteil von 434,9 Mio. € (Vorjahr 316,8 Mio. €). Das Umsatzwachstum in dieser Sparte ist zum einen auf die hohe Nachfrage nach Binnenschifffahrtstransporten bei gleichzeitig verknappten Angeboten infolge der Niedrigwassersituation zurückzuführen. Gleichzeitig forcierte die durch den Ukraine-Krieg entstandene Energieversorgungskrise den Bedarf an fossilen Brennstoffen und verteuerte deren Transport. 

Das Geschäftsfeld Abfallentsorgung und -verwertung erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse von 317,0 Mio. €. Das ist ein leichter Rückgang um 2,2 Mio.  € oder 0,7 % gegenüber dem Vorjahr (319,2 Mio. €). Im Bereich der Entsorgung war ein leichter Erlösanstieg zu verzeichnen, der im Wesentlichen aus den gestiegenen Vermarktungserlösen, vor allem für Altpapier, resultiert. Zudem lösten preisliche Vertragsanpassungen und Leistungserweiterungen positive Umsatzeffekte aus. Gegenläufig entwickelten sich die Umsatzerlöse für die Abfallverwertung. Ursächlich waren das geringere Mengenaufkommen der städtischen Haus- und Sperrmüllmengen sowie mengenbedingt geringere Erlöse aus der Bewirtschaftung der Deponie Vereinigte Ville.

Die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Telekommunikation stiegen im Berichtsjahr von 297,7 Mio. € um rund 7,1 Mio. € oder 2,4 % auf 304,8 Mio. €. Der Anstieg ist überwiegend auf das Umsatzwachstum im Geschäftskunden- und Privatkundenbereich zurückzuführen, vor allem im Wholesale- und Festnetzbereich.

Das Geschäftsfeld Liegenschaften erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse von 12,9 Mio. €, die rund 21 % unter dem Vorjahreswert liegen (16,3 Mio. €). Aufgrund des hohen Anteils an Projekttätigkeiten unterliegt der Umsatz in diesem Geschäftsfeld naturgemäß Schwankungen, da die Projekte über einen längeren Zeitraum geplant, entwickelt und vermarktet werden.

Die Umsatzerlöse aus den Sonstigen Geschäftsfeldern erhöhten sich auf 172,8 Mio. €, nach 166,6 Mio. € im Vorjahr. Treiber dieser positiven Entwicklung waren insbesondere höhere Erlöse aus dem Abrechnungs- und Vermietungsgeschäft mit Messgeräten sowie aus dem Bäderbetrieb, der nach Abschwächung der Corona-Pandemie von deutlich gestiegenen Besucherzahlen profitierte. Rückläufige Umsatzerlöse verzeichnete hingegen das Projektgeschäft mit Kommunikationsanlagen.

Materialaufwand

Der Materialaufwand des Konzerns lag im Berichtsjahr bei 9,2 Mrd. € und damit um 4,4 Mrd. € beziehungsweise rund 92 % über dem entsprechenden Wert des Vorjahres (4,8 Mrd. €). Der starke Anstieg betrifft im Wesentlichen das Geschäftsfeld Energie und Wasser und hängt zum einen mit den drastisch gestiegenen Marktpreisen für Strom und Gas zusammen, die sich bei der Energiebeschaffung und beim Energiehandel niederschlagen. Ein zweiter Effekt resultiert aus der Optimierung des Kraftwerkseinsatzes bei der RheinEnergie. Höhere Materialaufwendungen verzeichnete auch das Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr, und hier insbesondere die Shipping-Gesellschaften. Neben der Verteuerung der bezogenen Leistungen und der Betriebsstoffe spiegeln sich in dieser Abweichung die gleichen Effekte wider, die auch den Anstieg der Umsatzerlöse in diesem Geschäftsfeld begründen. Im Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr ist der höhere Materialaufwand auf die Höherdotierung der Rückstellung für Erneuerungsverpflichtungen zurückzuführen.

Das Rohergebnis als Saldo aus Umsatz und Materialaufwand belief sich im Berichtsjahr auf 1.777,5 Mio. €, das sind 9,9 Mio. € weniger als im Vorjahr (1.787,4 Mio. €). Der Rückgang betrifft im Wesentlichen die Geschäftsfelder Energie und Wasser sowie das Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr, während das Rohergebnis im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr zulegen konnte.

Sonstige betriebliche Erträge und betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge steigerten sich im Berichtsjahr um 18,1 % auf 244,6 Mio. € (Vorjahr 207,1 Mio. €). Im Geschäftsfeld Energie und Wasser trugen die Rücknahme von Wertberichtigungen und Erträge aus Schadensersatzleistungen zu der Verbesserung bei. Das Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr erzielte Erträge aus Zuschüssen für den Ausgleich von Mindererlösen aus dem 9-Euro-Ticket. Gegenläufig waren geringere Erträge aus Grundstücksverkäufen beziehungsweise Infrastruktur in den Geschäftsfeldern Hafenumschlag und Güterverkehr sowie im Bereich der Abfallentsorgung. Der Personalaufwand stieg im Berichtsjahr um 2,2 % auf 1.018,5 Mio. € (Vorjahr 996,3 Mio. €). Neben den Tarifsteigerungen in allen Geschäftsfeldern kam es in einzelnen Geschäftsfeldern zu beschäftigungsbedingten Neueinstellungen von Mitarbeitenden. Tendenziell rückläufig waren die Zuführungen zu den Altersvorsorge- und allgemeinen Personalrückstellungen. Die Abschreibungen beliefen sich auf 310,2 Mio. €, das sind 7,7 % weniger als im Vorjahr (336,2 Mio. €). Während sich die auf die getätigten Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen anfallenden Normalabschreibungen im gewohnten Rahmen bewegten, entfielen im Berichtsjahr die im Vorjahr getätigten außerplanmäßigen Abschreibungen in den Geschäftsfeldern Öffentlicher Personennahverkehr sowie Abfallentsorgung und -verwertung. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr und lagen bei 554,0 Mio. € (Vorjahr 511,9 Mio. €). Neben allgemeinen preisbedingten Mehraufwendungen war im Geschäftsfeld Energie und Wasser die Bildung von Rückstellungen für Reorganisationsmaßnahmen und Rückforderungsansprüche für den Anstieg ursächlich.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis verbesserte sich im Berichtsjahr deutlich um 27,8 Mio. € auf +4,4 Mio. € (Vorjahr -23,4 Mio. €). Zum einen fielen im Geschäftsfeld Energie und Wasser deutlich höhere Beteiligungserträge als im Vorjahr an. Zum anderen profitierten nahezu alle Konzerngesellschaften im Berichtsjahr noch von der insgesamt günstigen Zinssituation, die sich sowohl auf die Darlehensaufnahmen als auch auf die geringere Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen auswirkten. 

Steuern

Die Steuern des Konzerns beliefen sich im Berichtsjahr auf 88,9 Mio. € (Vorjahr 83,9 Mio. €). Der Anstieg entfällt mit einem Anteil von rund 7,5 Mio. € auf die Ertragsteuern, die sich von 68,3 Mio. € im Vorjahr auf 75,8 Mio. € im Berichtsjahr erhöhten. Die sonstigen Steuern sanken um 2,5 Mio. € auf 13,1 Mio. €. Der höhere Aufwand resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Ergebnissen in einzelnen Geschäftsfeldern sowie aus periodenfremden Effekten.

GmbH

Gewinn- und Verlustrechnung

SWK GmbH

2022
Mio. €
2021
Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Umsatzerlöse 29,5 28,1 5,0
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 221,5 229,7 -3,6
Sonstige betriebliche Erträge 29,3 26,1 12,3
Personalaufwand 15,1 15,7 -3,8
Abschreibungen 0,6 0,1 > 100,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen 15,8 13,8 14,5
Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen 162,5 165,4 -1,8
Übriges Finanzergebnis 15,7 12,6 24,6
Ertragsteuern 32,4 27,2 19,1
Sonstige Steuern 1,2 1,6 -25,0
Jahresüberschuss 68,4 72,7 -5,9
Einstellung in die Gewinnrücklagen -28,4 -52,7 -46,1
Bilanzgewinn 40,0 20,0 100,0

Die SWK erzielte im Berichtsjahr einen Jahresüberschuss von 68,4 Mio. €, dies bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (72,7 Mio. €) um 6 % oder 4,3 Mio. €. Der wesentliche Teil des SWK-Ergebnisses stammt aus Ergebnisabführungen und -ausschüttungen der Beteiligungsgesellschaften. Die Ergebnisabführung der GEW an die SWK reduzierte sich im Berichtsjahr um 11,1 Mio. € auf 190,1 Mio.  €. Im Vorjahr hatte eine Zuschreibung auf den Beteiligungsbuchwert der NetCologne das GEW-Ergebnis maßgeblich geprägt. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auf den Energiemärkten blieb die Ergebnisabführung der RheinEnergie an die GEW mit 136,5 Mio. € stabil (Vorjahr 134,6 Mio. €). Die Verlustübernahme gegenüber der KVB blieb gegenüber dem Vorjahr mit 143,5 Mio. € auf einem vergleichbaren Niveau (Vorjahr 144,9 Mio. €). Die Umsatzerlöse gingen im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der anhaltenden Corona-Effekte und der Einführung des 9-Euro-Tickets im Sommer zurück. Die erhaltenen Zuwendungen aus dem „ÖPNV-Rettungsschirm“ konnten dies jedoch überkompensieren. Die Ergebnisabführung der HGK lag mit 11,6 Mio. € leicht über dem Vorjahreswert (10,1 Mio. €). Einen besonders positiven Ergebnisbeitrag leisteten dabei die im Jahr 2020 erworbenen Shipping-Gesellschaften. Die Ergebnisabführung der AWB lag mit 19,8 Mio. € aufgrund der nochmals höheren Verwertungserlöse für Altpapier über dem Wert des Vorjahres (18,4 Mio. €). Auch die Ausschüttung der AVG fiel mit 10,1 Mio. € um 0,4 Mio. € höher aus als im Jahr 2021. Auf der Ebene der SWK beeinflussten ein besseres Zinsergebnis und geringe Verwaltungskosten den Jahresüberschuss der Gesellschaft positiv. 

Im Vergleich zum Wirtschaftsplan 2022 hat die SWK das geplante Ergebnis von 27,6 Mio. € um rund 40,8 Mio. € übertroffen. Zu diesem Mehrergebnis trugen alle Tochtergesellschaften, insbesondere die GEW, bei.

Im Jahr 2022 wurde der Bilanzgewinn der SWK aus dem Jahr 2021 (20,0 Mio. €) vollständig an die Gesellschafterin Stadt Köln ausgeschüttet. Aus dem Jahresüberschuss des Berichtsjahres sollen rund 28,4 Mio. € in die Gewinnrücklagen eingestellt werden. Der Bilanzgewinn von 40,0 Mio. € soll an die Gesellschafterin Stadt Köln ausgeschüttet werden. Über die Gewinnverwendung hat abschließend die Gesellschafterversammlung im Juni 2023 zu entscheiden.