Häfen und Güterverkehr Köln AG Geschäftsbericht 2022
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Sehr geehrte Damen und Herren,

auch das Jahr 2022 war für die Logistikbranche von besonderen Herausforderungen geprägt. Hierbei haben der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, die gestörten Lieferketten, die hohen Energiepreise sowie die stark gestiegene Inflation deutliche Spuren hinterlassen. Darüber hinaus musste die Branche nach wie vor mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zurechtkommen. Vor dem Hintergrund dieses sehr anspruchsvollen Marktumfeldes konnte die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) mit ihren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sowie ihren Geschäftsbereichen Infrastructure and Maintenance sowie Real Estate ihre gute Marktposition behaupten. Dies führte im Geschäftsjahr 2022 zu einem Ergebnis, das die Planerwartungen deutlich übertroffen hat.

Für die HGK ist die Transformation und die damit verbundene Weiterentwicklung ihrer Tochter- und Beteiligungsgesellschaften von herausragender Bedeutung. Alle Unternehmen der HGK-Gruppe beschäftigen sich daher mit den Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation. Insbesondere hat die HGK Shipping (HGKS) im Geschäftsjahr 2022 diese Themen bei der Entwicklung niedrigwasseroptimierter Binnenschiffe, die darüber hinaus Future-Fuel-Ready sind, vorangetrieben. Mit diesen innovativen, auf die Zukunft ausgerichteten Binnenschiffen erfüllt die HGK Shipping die Forderungen der Industriekunden nach nachhaltigen Lieferketten und reduziert damit nicht nur die eigene CO2-Bilanz, sondern auch die ihrer Kunden. Mit ihrer Investitionsstrategie setzt die Gesellschaft damit Maßstäbe für die Branche. Gleichzeitig hat sich der Ergebnisbeitrag der HGKS hervorragend entwickelt und übertraf im Berichtsjahr alle Erwartungen.

» Der Ergebnisbeitrag der HGK Shipping hat sich hervorragend entwickelt und alle Erwartungen übertroffen.«

Uwe Wedig, CEO der Häfen und Güterverkehr Köln AG
Uwe Wedig

Auch die HGK Logistics and Intermodal (neska) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr wichtige Fortschritte bei der Transformation zu einem integrierten Logistikprovider gemacht. Hierbei wurde einerseits die Organisationsstruktur auf die Anforderungen des Marktes ausgerichtet und andererseits die Gesellschaft gleichzeitig durch die Themen Innovation und Nachhaltigkeit zukunftsfähig aufgestellt. Davon zeugt beispielsweise das neue Gefahrstofflager in Ladenburg bei Mannheim, das nach modernsten Standards und höchsten Nachhaltigkeitsansprüchen erstellt wurde. Dieses für Großkunden aus der chemischen Industrie und der Medizintechnik konzipierte Gefahrstofflager ist ausgelastet und gilt als Best Practice für zukünftige Projekte dieser Art. Der Ergebnisbeitrag der neska stellt einen Rekord seit der Zugehörigkeit zur HGK-Gruppe dar.

Die Folgen des eingangs beschriebenen Marktumfeldes haben auch den Geschäftsverlauf der RheinCargo (RC) im Berichtsjahr deutlich beeinflusst. Die HGK-Beteiligung, die unter anderem im Geschäftsfeld Rail-Operations tätig ist, litt darüber hinaus an den Folgen der maroden Infrastruktur der DB Netz AG, die zu erheblichen negativen Einflüssen beim Transport auf der Schiene führte. Das Hafengeschäft der RC unterlag Restriktionen während der Niedrigwasserperioden des Rheins. Der Ergebnisbeitrag der RC blieb in Folge deutlich unter den Erwartungen.

» Mit innovativen Binnenschiffen erfüllen wir Forderungen nach nachhaltigen Lieferketten. So reduzieren wir nicht nur unsere eigene CO2-Bilanz, sondern auch die unserer Industriekunden.«

Dr. Jens-Albert Oppel, COO der Häfen und Güterverkehr Köln AG
Dr. Jens-Albert Oppel

Mit dem Immobilen-Projekt FUSION COLOGNE startete die HGK in eine neue Ära. Im Norden Kölns entwickelt die Gesellschaft auf einer bis zu 55 ha großen Industriefläche ein in dieser Form einzigartiges Quartier. Hier werden Produktion, Logistik, Forschung und Start-ups zusammengebracht. Auch in diesem Projekt der HGK stehen Innovation und Nachhaltigkeit im Vordergrund aller Überlegungen. Deshalb hat die Stadt Köln FUSION COLOGNE zu einem von fünf Schlüsselprojekten der Stadtentwicklung erklärt.

Ein weiteres Entwicklungsprojekt setzt die HGK-Gruppe mit Ihrer Start-up-Plattform Innovation Harbour Cologne (IHC) um. Gemeinsam mit jungen Unternehmen der Start-up-Szene arbeitet die Gruppe an dem Ziel, neue, logistikaffine Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und so neue Geschäftsmodelle zu realisieren. Drei zukunftsweisende Pilotprojekte sind hierbei bereits auf den Weg gebracht. Digitale Datenerfassung in Kombination mit künstlicher Intelligenz macht Prozesse effektiver und sorgt für eine optimierte Datentransparenz. Der Innovation Harbour Cologne setzt dabei gezielt auch auf Ideen der Mitarbeitenden und fördert deren Talente.

Vor dem Hintergrund der Dekarbonisierung verfolgt die HGK-Gruppe das Ziel einer deutlichen Reduzierung ihrer CO2-Emissionen. Hierbei sind im Berichtsjahr spürbare Erfolge erzielt worden. So wurden an verschiedenen Standorten PV-Anlagen installiert und in Betrieb genommen. Die ersten elektrisch betriebenen LKW sind bestellt und werden absehbar in Betrieb gehen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde der Grundstein gelegt, die Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen.

Auch der Neubau der Unternehmenszentrale im Niehler Hafen ist Teil der Umsetzung dieses Ziels. Hochenergieeffizient und nach modernsten Standards gebaut, werden dort ab Juli 2023 sowohl die Mitarbeitenden der HGK AG, der neska und der RheinCargo in einem Bürogebäude vereint. So kommt die HGK Integrated Logistics Group unter ein gemeinsames Dach für integriertes Arbeiten.

Die HGK hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr positiv weiterentwickelt. Dabei leistete sie über das operative Logistikgeschäft hinaus weiterhin auch einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge für die Industrie, die Stadt und die Region.

Maßstab für alle unsere Tätigkeiten ist dabei immer der Anspruch unserer Kunden an Nachhaltigkeit und Innovation. Unsere Strategien orientieren sich dabei an den Strategien unserer Kunden.

Köln, im April 2023

Uwe Wedig (CEO)        Dr. Jens-Albert Oppel (COO)