KÖLNBÄDER GmbH Geschäftsbericht 2022
01

SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, 

nach zwei Jahren coronabedingter Einschränkungen hatten wir uns für unsere Badegäste eine Rückkehr zur Normalität gewünscht. Diese ist zwar teilweise gelungen, da wir keinerlei pandemiebedingte Restriktionen mehr umsetzen mussten. Allerdings hat uns das Jahr 2022 vor weitere, ungeahnte Herausforderungen gestellt. Der schreckliche Krieg in der Ukraine hat sich auch auf das alltägliche Leben in Deutschland ausgewirkt - vor allem mit Blick auf das Risiko möglicher Energieengpässe und entsprechend notwendige Einsparungen beim Gasverbrauch.

»Wir haben auf pauschale Temperaturabsenkungen verzichtet und stattdessen differenziert in den Bereichen gespart, wo die Effekte besonders groß sind.«

Claudia Heckmann, Geschäftsführerin der KölnBäder GmbH
Claudia Heckmann

Die KölnBäder haben ihren Beitrag geleistet, um der Situation gerecht zu werden und der Forderung der Bundesregierung zum Energiesparen im Rahmen der Frühwarnstufe des Notfallplans Gas nachzukommen. Gleichzeitig sollte der Erholungsfaktor für die Gäste nicht zu kurz kommen und die Kölner Bürgerschaft die Bäderlandschaft so gut wie möglich nutzen können. Um diesen Spagat zu schaffen, haben wir auf pauschale Temperaturabsenkungen verzichtet und stattdessen differenziert in den Bereichen gespart, wo die Effekte besonders groß sind. So haben wir in den Wintermonaten die Außenbecken und die damit verbundenen innenliegenden Becken geschlossen, da deren Betrieb während dieser Jahreszeit besonders energieintensiv ist. Zudem entfielen Warmbadetage in den Hallenbädern und unsere Saunalandschaften blieben teils außer Betrieb. Des Weiteren haben wir unsere saisonalen Angebote so optimiert, dass sie mit deutlich weniger energetischem Aufwand betrieben werden können. Die Freibäder wurden entsprechend nach ihrem Energiebedarf gestaffelt betrieben und die Eislauf-Saison begann nicht wie üblich im September, sondern erst nach den Herbstferien Mitte Oktober.

Umso wichtiger war uns, dass wir unsere Angebote ansonsten in weiten Teilen wieder uneingeschränkt öffnen konnten. Viele Gäste haben das Schwimmen offenkundig vermisst und sind gerne wieder in die Kölner Bäder gekommen: Die Besucherzahlen haben sich positiv entwickelt, Schwimmkurse und ähnliche Angebote waren vielfach ausgebucht. Auch die saisonalen Angebote haben die Kölner Bürgerinnen und Bürger gerne und zahlreich angenommen. Die Freibadesaison war zweifelsohne ein Highlight des Jahres, in der sich unsere Gäste endlich wieder ohne Personenbeschränkungen während des teils sehr warmen Sommers erfrischen konnten. Von Mitte Mai bis Ende August strömten mehr als 800 000 Menschen in die Freibäder, und damit ähnlich viele wie in den starken Vor-Corona-Jahren. Auch in der Wintersaison wurden die Angebote der KölnBäder stark nachgefragt: Zahlreiche Kölnerinnen und Kölner nutzten die Gelegenheit zum Eislaufen im Lentpark und auf dem Weihnachtsmarkt am Heumarkt sowie zum Eisstockschießen am Ebertplatz.

»Mit dem Bau der Schwimm-Kita am Wahnbad und dem „Kids-Spa“ im Zollstockbad wollen wir unserer pädagogischen Verantwortung nachkommen.«

Markus Sterzl, Geschäftsführer der KölnBäder GmbH
Markus Sterzl

Besonders für die Kleinsten war die Überwindung der Coronabeschränkungen ein Lichtblick. Die lange Zeit der Entbehrungen hatte auch erhebliche Auswirkungen auf die Schwimmfertigkeit der Kinder. Denn der klassische Schulschwimmunterricht und alternative Angebote konnten über einen langen Zeitraum hinweg nicht stattfinden. Dies führte zu einem erhöhten Kursbedarf für Kinder ohne Schwimmausbildung oder mit verlernten Fertigkeiten aufgrund mangelnder Schwimmpraxis. Um dieser Mangelsituation bestmöglich entgegenzuwirken, haben die KölnBäder in den Ferien zusätzliche Intensivschwimmkurse mit dem klaren Fokus auf die Anfängerschwimmausbildung angeboten. Auch mit dem Bau der Schwimm-Kita am Wahnbad und dem „Kids-Spa“ im Zollstockbad wollen wir unserer pädagogischen Verantwortung nachkommen. 

Unabhängig von der aktuellen Energiekrise zählt nachhaltiges Handeln zu den zentralen Eckpfeilern der Unternehmensstrategie der KölnBäder. Wo sinnvoll, werden wir die aktuelle Situation als Katalysator nutzen, um künftig noch energieeffizienter zu wirtschaften. Zudem beteiligten wir uns in diesem Jahr erstmals an einem Gemeinwohlbilanzierungsverfahren für das Jahr 2021, das auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt. Gleichzeitig treiben wir wichtige Projekte wie den Bau der neuen Schwimm-Kita voran, ebenso die Sanierung des Aggripabades. Denn eins ist sicher: Als kommunales Unternehmen kommen wir unserer Verantwortung im Wege der öffentlichen Daseinsversorge auch in schwierigen Zeiten nach.

Köln, im Juni 2023

Die Geschäftsführung

Claudia Heckmann        Markus Sterzl