RheinEnergie AG Geschäftsbericht 2022
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Grundlagen der Gesellschaft

Geschäftsmodell der Gesellschaft

Die RheinEnergie AG, Köln, (RheinEnergie) ist ein integriertes Energie- und Wasserversorgungsunternehmen. Die Geschäftstätigkeit erstreckt sich über alle Wertschöpfungsstufen von der Erzeugung über den Handel und den Netzbetrieb bis zum Vertrieb. Diese Tätigkeiten erbringt die RheinEnergie überwiegend direkt – teilweise über ihre Tochtergesellschaften. Damit folgt die RheinEnergie im Wesentlichen dem Grundsatz des Stammhausprinzips. Das Produktspektrum umfasst die Sparten Strom, Erdgas, Fern- und Nahwärme, Dampf, Wasser sowie alle Leistungen, die sich rund um Energie ergeben. Wesentliche Grundlage für das Netzgeschäft der Gesellschaft sind die entsprechenden Konzessionen.

Die geschäftlichen Aktivitäten der RheinEnergie als regionales Energieversorgungsunternehmen erstrecken sich auf Köln und das angrenzende Umland. Der Vertrieb von Strom und Gas erfolgt bundesweit, ebenso Teile aus erneuerbarer und konventioneller Erzeugung. Im Umland fokussiert sich die RheinEnergie auf das vernetzte Handeln mit Beteiligungs- und Partnerunternehmen und deren kommunalen Mitgesellschaftern. Kooperationen mit kommunalen Partnerunternehmen erstrecken sich auf wesentliche Teile der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Insbesondere bei Beschaffung, Netzbetrieb, Vertrieb und Abrechnung sowie bei Energiedienstleistungen arbeiten die Unternehmen intensiv zusammen. Außerdem erhalten Partnerunternehmen Zugang zu Zukunftsthemen wie Smart Metering, Elektromobilität und umweltfreundliche Erzeugungsanlagen. Grundgedanke der Kooperationen ist die nachhaltige Bündelung kommunaler Interessen.

Die regionale Verbindung der Gesellschaft wird einerseits durch die indirekt kommunal geprägte Gesellschafterstruktur unterstrichen, andererseits durch das Engagement über die Stiftungsfamilie des Unternehmens.

Ziele und Strategien

Die RheinEnergie verfolgt als führendes integriertes Energieversorgungsunternehmen der rheinischen Region langfristig vier Ziele:

  • Daseinsvorsorge durch leistungsfähige Infrastruktur,
  • wirtschaftliche Leistungsfähigkeit durch Sicherung des Ergebnisses,
  • Wahrung der Nachhaltigkeit,
  • attraktiver Arbeitgeber für qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die RheinEnergie agiert in einem energiewirtschaftlichen und energiepolitischen Umfeld, das fortwährend einem starken und schnellen Wandel ausgesetzt ist. Die RheinEnergie verfolgt daher unmittelbar die Entwicklungen in Richtung des von Dezentralisierung, Digitalisierung und Dekarbonisierung geprägten „Energiesystems der Zukunft“. Um die eigenen Aktivitäten an diesen Entwicklungen auszurichten und damit aktiver Teilnehmer an den sich daraus ergebenden Geschäftsmöglichkeiten zu sein, werden diese aus RheinEnergie-Sicht beurteilt.

Die RheinEnergie setzt auf den weiteren Ausbau der erneuerbaren und der dezentralen Energieerzeugung mit dem Ziel einer vollständigen Dekarbonisierung bis zum Jahr 2035. Dabei stellt sie sich auf die zunehmende Digitalisierung und die sich daraus ergebenden Geschäftsmöglichkeiten ein. Hierbei berücksichtigt die RheinEnergie den allgemeinen Wandel, gesellschaftliche Trends und die sich verändernden Kundenbedürfnisse.

Neben der Sicherung des Stammgeschäfts konzentrieren sich die strategischen Überlegungen darauf, profitables und nachhaltiges Wachstum insbesondere im Bereich der Dekarbonisierung zu generieren und die Effizienz bei allen internen Prozessen zu steigern. Besonders im Fokus stehen dabei die Digitalisierung und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder.

Steuerungssysteme

Zur Steuerung des operativen Geschäfts verwendet die RheinEnergie insbesondere die finanziellen Größen Umsatz (ohne Strom- und Energiesteuer) und das Ergebnis vor Ertragsteuern, die auch die bedeutsamsten Leistungsindikatoren darstellen. Als wichtigste nichtfinanzielle Leistungsindikatoren kommen einerseits Erzeugungs- und Absatzzahlen und andererseits marktspezifische weiterentwickelte Key-Performance-Indikatoren (KPIs) zur Anwendung. Sie sind in einem der Größe des Unternehmens entsprechenden Planungsprozess differenziert, werden nach Marktbereichen, Organisationseinheiten sowie Wertschöpfungsstufen ermittelt und zur Gesamtunternehmensplanung zusammengefasst. Dann werden sie von Vorstand und Aufsichtsrat als Wirtschaftsplan verabschiedet.

Unterjährig erfolgt quartalsweise eine Überwachung der kumulierten Ist-Zahlen gegenüber den geplanten Größen. Über entsprechende Analyseverfahren und marktbereichsspezifische KPIs lassen sich Abweichungen früh erkennen, so dass die Unternehmensleitung steuernd eingreifen kann.

Die RheinEnergie setzt ein operatives Steuerungs- und Kontrollsystem, ein Risiko-Management-System, ein rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem, ein Compliance-Management-System sowie ein internes Revisionssystem ein.

Das operative Steuerungs- und Kontrollsystem umfasst alle im Unternehmen implementierten Regelungen und Maßnahmen. Alle operativen Unternehmenseinheiten erheben unter Einhaltung der Richtlinienvorgaben des Controllings die kaufmännisch relevanten Daten über operative Kennziffern. Das im Fachbereich Finanzen angesiedelte zentrale Controlling führt diese Daten im Sinne eines einheitlichen Management-Informations-Systems zusammen und nutzt die Analysen zur operativen Planung, Steuerung und Überwachung der Unternehmensbereiche.

Im rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem sind Grundsätze, Verfahren und Regelungen enthalten, um Geschäftsvorfälle in der externen und internen Rechnungslegung zeitnah vollständig und korrekt zu erfassen und darzustellen. Kontrollen und Kontrollhandlungen werden so systematisch dokumentiert.

Die Einhaltung betrieblicher Richtlinien und die Bekämpfung der Korruption haben für die RheinEnergie große Bedeutung. Deshalb wurde ein erweitertes Compliance-Management-System implementiert.

Zur rechtskonformen Verarbeitung aller Daten hat die RheinEnergie eine Datenschutzorganisation eingerichtet. Das Unternehmen setzt Konzepte zum Datenschutz-Management-System in allen Bereichsleitungen um.
Die Revision überwacht die Einhaltung auf Regelkonformität. Die Konzernrevision ist als eigenständige Abteilung auf Ebene des Stadtwerke Köln Konzerns angesiedelt.