Der Betrieb von Bädern ist energieintensiv. Die Energiekrise hat manche Betreiber kreativ werden lassen. Es gab mancherorts Temperaturabsenkungen und den temporären Wegfall von Angebotskomponenten. Wie war es für Sie, skizzieren Sie gerne den Kölner Weg.
Claudia Heckmann: Nun, es gab nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie keine Rückkehr zu der Normalität, die wir vorher hatten und herbeigesehnt haben. Es blieb bei einem Krisenmodus. Der Aufruf durch die Regierung zur CO2-Einsparung, der Preisanstieg auf dem Energiemarkt, die Inflation und einige Befürchtungen im Hinblick auf eine Verknappung der Energiereserven haben auch uns einige Kreativität abverlangt. Zwar blieb die befürchtete Gasmangellage mit Versorgungsengpässen glücklicherweise aus, aber wir haben uns durchaus große Gedanken gemacht, welche Bäder und Bereiche wir überhaupt anbieten und wie wir diese so effizient wie möglich betreiben können. Darf es einen Eisbetrieb geben? Wie warm muss das Kursbecken mindestens sein? Uns war klar, es konnte nicht heißen alles oder nichts, sondern es musste eine ausgewogene Lösung her, die möglichst viel, vor allem im Bereich der Daseinsvorsorge für möglichst viele Nutzergruppen zuverlässig abdeckt. Wir möchten, dass die Menschen in unserer Stadt die KölnBäder in jeder Lebensphase gerne besuchen.
Markus Sterzl: Dieser neue Kölner Weg muss kontinuierlich überprüft werden. In seiner Effizienz aber auch in der Wirkung nach innen und außen. Unser Aufsichtsrat muss dabei ebenso mitgenommen werden, wie unsere Gäste, die Stadtgesellschaft, die Mitarbeitenden und der gesamte Stadtwerke Köln Konzern. Wir befinden uns in einem Transformationsprozess, der bei allen eine große Flexibilität voraussetzt. Wir müssen unsere Stakeholder überzeugen, unser Angebot muss in sich ständig verändernden Rahmenbedingungen stets attraktiv und sozialverträglich bleiben. Die moderaten Einschränkungen des Angebots aus Gründen der Energieeffizienz waren aus unserer Sicht alternativlos, vertretbar und stießen bei unseren Gästen überwiegend auf Verständnis. Dennoch gab es beispielsweise am Standort Agrippabad einen Besucherrückgang. Diesen stellen wir den Einsparungen im Energieverbrauch gegenüber.