Stadtwerke Köln GmbH Geschäftsbericht 2019
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Geschäftsverlauf, wirtschaftliche Lage und Ertragslage

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel im Jahr 2019 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 0,6 % höher aus als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist damit im zehnten Jahr in Folge gewachsen. Dies ist die längste Wachstumsphase im vereinten Deutschland. Das Wachstum hat 2019 aber an Schwung verloren. In den beiden vorangegangenen Jahren war das preisbereinigte BIP deutlich stärker gestiegen, 2017 um 2,5 % und 2018 um 1,5 %. Verglichen mit dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre von +1,3 % verzeichnete die deutsche Wirtschaft 2019 ein geringeres Wachstum. 

Die Verbraucherpreise in Deutschland erhöhten sich im Jahresdurchschnitt 2019 um 1,4 % gegenüber 2018. Die Jahresteuerungsrate 2019 lag damit niedriger als im Vorjahr (2018: +1,8 %). Die Energieprodukte verteuerten sich 2019 gegenüber dem Vorjahr um 1,4 % nach +4,6 % im Jahr 2018. Der geringe Preisanstieg bei Energie im Jahr 2019 resultiert vor allem aus dem Preisrückgang bei Mineralölprodukten. 

Der Arbeitsmarkt hat sich im Jahr 2019 weiterhin robust gezeigt. Trotz schwächerer Konjunktur haben Erwerbslosigkeit und Unterbeschäftigung im Jahresdurchschnitt 2019 abgenommen; die Zahl der Erwerbstätigen ist erneut gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen sank gegenüber dem Vorjahr um 73.000 auf 2.267.000 – das entspricht einem Rückgang um 0,2 % auf 5,0 %. Trotz der zunehmenden Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung kann man nach wie vor nicht von einem allgemeinen Fachkräftemangel sprechen. Gleichwohl zeigen sich Engpässe in technischen Berufsfeldern, in Bauberufen sowie in Gesundheits- und Pflegeberufen. 

Energiepolitische Rahmenbedingungen

Am 11. Dezember 2019 veröffentlichte die Europäische Kommission die Mitteilung „The European Green Deal“. Das dahinterstehende Konzept einer ökologischen Wende soll prägend für die Legislaturperiode der Jahre 2019 bis 2024 sein. Geplant sind 50 Projekte in zehn Bereichen, die auch die Rahmenbedingungen für die Energiewirtschaft in den kommenden Jahrzehnten bestimmen werden. Noch im 1. Quartal 2020 soll ein Klimagesetz mit dem Ziel, die EU-weiten Treibhausgasreduktionen auf mindestens 50 % bis zum Jahr 2030 anzuheben, auf den Weg gebracht werden. Die Reduktion bezieht sich jeweils in Relation zum Basisjahr 1990. 

Als Teil des Green Deals veröffentlichte die Europäische Kommission am 14. Januar 2020 eine Mitteilung zum Investitionsplan für ein zukunftsfähiges Europa (European Green Deal Investment Plan - EGDIP) und einen Vorschlag für eine Verordnung zur Einrichtung eines Fonds für einen gerechten Übergang (Just Transition Fund - JTF). Zur Finanzierung des „European Green Deal“ will die EU-Kommission öffentliche Mittel bereitstellen und private Investitionen in eine klimaneutrale Wirtschaft stimulieren. Das Investitionsvolumen für die kommenden zehn Jahre soll insgesamt eine Billion Euro betragen. Parallel sollen geltende Beihilfevorschriften flexibel angewendet werden, damit die Mitgliedstaaten ihre Unternehmen entsprechend unterstützen können.

Auf nationaler Ebene hat die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ am 26. Januar 2019 ihren Abschlussbericht vorgelegt. Der Bericht empfiehlt einen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens zum Jahr 2038 sowie weitere Maßnahmen, um die Kernziele „erfolgreicher Strukturwandel in den Braunkohlerevieren“, „Versorgungssicherheit“ und „nachhaltiger Klimaschutz“ zu erreichen. Am 29. Januar 2020 hat das Bundeskabinett den Entwurf des „Gesetzes zur Reduzierung und zur Beendigung der Kohleverstromung und zur Änderung weiterer Gesetze“ (Kohleausstiegsgesetz) beschlossen und setzt damit den Ausstieg aus der Kohleverstromung um. Der Gesetzesentwurf sieht unter anderem Entlastungen für Stromverbraucher vor, um kohleausstiegsbedingte Stromkostenerhöhungen auszugleichen. 

Am 17. Mai 2019 ist das Netzausbaubeschleunigungsgesetz 2.0 (NABEG 2.0) in Kraft getreten. Das Gesetz soll helfen, den für die Energiewende benötigten Ausbau der deutschen Höchst- und Hochspannungsnetze zu beschleunigen. Dazu wird insbesondere die Genehmigung von Netzausbauvorhaben vereinfacht. Zudem sollen Entschädigungszahlungen für betroffene Grundeigentümer bundesweit vereinheitlicht und bei besonders dringlichen Ausbauvorhaben für Land- und Forstwirte angehoben werden. Die Mehrkosten sollen über Netzentgelte an die Stromkunden weitergereicht werden.

Die Bundesregierung hat am 20. September 2019 Eckpunkte für ein Klimaschutzprogramm 2030 vorgelegt und am 9. Oktober 2019 einen ausführlichen Arbeitsplan beschlossen mit dem Ziel, 55 % weniger Treibhausgase im Vergleich zum Jahr 1990 auszustoßen. Herzstück des Programms ist die neue CO2-Bepreisung von Verkehr und Wärme ab dem Jahr 2021. Weiterhin fördert das Programm die Gebäudesanierung steuerlich, erhöht die Pendlerpauschale, senkt die Umsatzsteuer auf Bahntickets im Fernverkehr und ändert die Grundsteuer in Sondergebieten für Windenergieanlagen. In diesem Kontext steht auch das Bundes-Klimaschutzgesetz, das am 18. Dezember 2019 in Kraft getreten ist. Es regelt, wie viel CO2 jeder Sektor bis zum Jahr 2030 noch ausstoßen darf. Demnach muss die Energiewirtschaft ihre Emissionen in Höhe von 280 Mio. Tonnen im Jahr 2020 um 37,5 % auf 175 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 2030 reduzieren.

Auf NRW-Landesebene hat die „Zukunftsagentur Rheinisches Revier“ am 13. Dezember 2019 ihr „Wirtschafts- und Strukturprogramm 1.0“ (WSP 1.0) vorgestellt. Das WSP 1.0 skizziert die Zukunftsvision für die Region in der Zeit nach der Braunkohle und ist das Ergebnis eines Dialogs aller Interessenvertreter.

Energiemarkt

Der Energieverbrauch ist im Berichtsjahr nach Zahlen der AG Energiebilanzen e.V. gegenüber dem Vorjahr um 2,1 % auf 437,8 Mio. Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) gesunken. Ursachen sind ein konjunkturell bedingter Rückgang des Energieverbrauchs in der Industrie, Verbesserungen bei der Energieeffizienz sowie Verschiebungen im Energiemix. Die erneuerbaren Energien haben ihren Anteil von im Vorjahr 13,8 % auf 14,8 % im Berichtsjahr erneut erhöht. Der Anteil von Öl und Gas stieg leicht um 2,7 Prozentpunkte auf 60,2 %. Der Anteil von Stein- und Braunkohle lag im Berichtsjahr bei 17,9 % und somit 4,2 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Der Anteil der Kernenergie blieb mit 6,4 % nahezu konstant (Vorjahr 6,3 %). Aufgrund der deutlichen Verbrauchsrückgänge im Bereich Kohle und von Zuwächsen bei den erneuerbaren Energien sind die erzeugungsbedingten CO2-Emissionen im Energiesektor insgesamt in einer Größenordnung von rund 7 % zurückgegangen.

Der Ölpreis bewegte sich im Berichtsjahr überwiegend in einem Band zwischen 55 und 75 US-Dollar pro Barrel und damit tendenziell unter dem Preisniveau des Vorjahres. Die europäischen Kohlepreise fielen das Jahr über stetig, insgesamt um rund 20 US-Dollar pro Tonne ($/t), und erreichten einen Wert von 56,40 $/t zum Jahresende. Die Gaspreise für den Frontjahreskontrakt an den gängigen Handelsmärkten fielen im Verlauf des Berichtsjahres von rund 20 €/MWh auf ein 4-Jahres-Tief von etwa 13 €/MWh Ende Dezember.

Der deutsche Frontjahreskontrakt Grundlast bewegte sich volatil in einem Bereich zwischen 42 und 53 € pro Megawattstunde (€/MWh). Der Preis folgte dabei den Vorgaben aus den Brennstoff- und Emissionsmärkten. Am Spotmarkt war aufgrund der niedrigen Gaspreise ein deutlicher Wechsel weg von der Kohle- und hin zur Gasverstromung zu erkennen, wobei auch die erneuerbaren Energien ihren Anteil an der Nettoerzeugung signifikant steigern konnten.

Die Zertifikate-Preise für den Emissionshandel lagen zur Mitte des Berichtsjahres bei mehr als 30 € je Tonne CO2-Äquivalent (€/t CO2). Sie erreichten damit zwischenzeitlich den höchsten Stand seit dem Jahr 2008, während sie zum Jahresende bei rund 25 €/t CO2 notierten. Grund für die anhaltende Preisstabilität war insbesondere der Plan, die wegen des Kohleausstiegs ungenutzten deutschen Zertifikate zu löschen. 

Geschäftsverlauf

Strom- und Wärmeerzeugung

Die elektrische Netzeinspeisung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) der RheinEnergie lag im Berichtsjahr bei 5.149 GWh und damit um 34,1 % höher als im Vorjahr. Gründe für den Anstieg waren die im Vorjahr erfolgten Kraftwerksrevisionen sowie die verbesserten wirtschaftlichen Bedingungen, insbesondere für gasbetriebene Anlagen. Der Anteil der ins Netz eingespeisten und geförderten KWK-Strommenge betrug 26,2 % nach 45,0 % im Vorjahr. Die Fernwärmeabgabe erhöhte sich witterungsbedingt gegenüber dem Vorjahr um 1,9 % auf 1.482 GWh.

Markt und Vertrieb

Der Stromabsatz der RheinEnergie mit Privat-, kleinen Gewerbe- und Sonderkunden war 2019 im Vergleich zum Vorjahr erneut rückläufig (-6,7 %). Ursächlich sind neben einem Rückgang der Kundenzahlen unter anderem technische Optimierungen (zum Beispiel durch energieeffizientere Geräte) und ein bewussteres Verbrauchsverhalten der Kunden. Im Gegensatz dazu stiegen die Mengen aus der Vermarktung der Eigenerzeugung und BHKWs sowie die Direktvermarktung deutlich an, so dass der Stromabsatz insgesamt sogar leicht zulegen konnte (+3,0 % gegenüber dem Vorjahr).

Der Erdgasabsatz der RheinEnergie stieg gegenüber dem Vorjahr um 9,1 %. Während der Absatz im Geschäft mit Privat- und kleinen Gewerbekunden insgesamt auf Vorjahresniveau lag, nahm der Absatz an Sonderkunden - vor allem aufgrund höherer Absatzmengen bei einigen großen Industriekunden - deutlich zu. Beim Verkauf von Fernwärme verzeichnete die RheinEnergie gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 1,7 %, die sich überwiegend durch Netzerweiterungen und den Zubau neuer Anschlüsse begründet.

Die Nachfrage nach Energiedienstleistungen hat im Jahr 2019 weiter zugenommen. Die RheinEnergie hat entsprechend verschiedene Contracting-Projekte geplant und entwickelt. Bestandsprojekte wurden mit dem Ziel der Vertragsverlängerung technisch, wirtschaftlich und rechtlich analysiert.

Der Strompreis für die Privat- und kleineren Gewerbekunden der RheinEnergie musste zum 1. April 2019 aufgrund der Steigerungen bei Beschaffungskosten, Netzentgelten, Abgaben und Umlagen angehoben werden. Parallel dazu nahm die RheinEnergie eine regionale Anpassung der Preisstruktur vor, um der unterschiedlichen Kostensituation in verschiedenen Netzgebieten gerecht zu werden. Auch die Erdgaspreise für die Privat- und kleineren Gewerbekunden der RheinEnergie erhöhten sich aufgrund gestiegener Bezugspreise und Netzentgelte. Die Arbeitspreise für Fernwärme blieben dagegen – ganzjährig betrachtet – nahezu konstant.

Der TÜV Rheinland hat den Kunden-Service der RheinEnergie im Berichtsjahr zum wiederholten Male ausgezeichnet. Zudem hat das Verbraucherportal www.energieverbraucherportal.de die RheinEnergie erneut im Wettbewerb „TOP-Lokalversorger“ prämiert. Im Gegensatz zu rein preisorientierten Vergleichsportalen werden hier auch die lokalen Serviceleistungen eines Energieversorgers berücksichtigt. Die RheinEnergie darf damit weiterhin als „TOP-Lokalversorger“ für Strom, Erdgas und erstmals auch für Wasser werben.

Wasserwirtschaft

Im Berichtsjahr hat die RheinEnergie die beiden bislang getrennten Kölner Trinkwassernetze rechts und links des Rheins per Transportleitung unter dem Rhein hindurch verbunden. Mittels einer bidirektionalen Druckerhöhungsanlage kann im Störungsfall flexibel Trinkwasser in beide Netzbereiche gepumpt werden. Damit werden die vorhandenen Ressourcen besser genutzt und die Versorgungssicherheit erhöht.

Der Wasserabsatz der RheinEnergie ist im Berichtsjahr konstant geblieben. Die Wasserpreise blieben unverändert. Der Betriebswasserverkauf lag aufgrund des Minderbedarfs eines Großkunden unter dem Absatz des Vorjahres.

Beteiligungen

Die RheinEnergie hat mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2019 einen Anteil in Höhe von 45 % an der Energieversorgungsgesellschaft mbH Sankt Augustin erworben. Die Gesellschaft firmiert nunmehr als Stadtwerke Sankt Augustin GmbH (SWA). Im Zuge des Erwerbs hat die RheinEnergie rund 17.000 Privat- und Gewerbekunden im Bereich Strom- und Gasvertrieb ausgegliedert und in die SWA eingebracht.

Des Weiteren hat die RheinEnergie im Berichtsjahr zusammen mit der EnBW AG einen Prozess zum Verkauf der Anteile an der MVV Energie AG gestartet.

ÖPNV-Entwicklung in Deutschland und im Verkehrsverbund Rhein-Sieg

Im Jahr 2019 waren in Deutschland rund 10,4 Mrd. Kunden mit Bussen und Bahnen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) unterwegs. Der Anstieg fällt mit 0,3 % gegenüber dem Vorjahr geringer aus, da viele Unternehmen inzwischen an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen sind. Mit Blick auf die umwelt- und klimapolitischen Ziele im Verkehrssektor, die gerade in den Städten und Ballungsräumen nur über ÖPNV-Wachstum zu erreichen sind, müssen zeitnah Lösungen gefunden werden.

Geschäftsverlauf

Fahrgastzahlen bei der KVB

Die positive Entwicklung bei den Fahrgastzahlen der letzten Jahre setzte sich auch bei der KVB fort. 286,0 Mio. Fahrten (+3,7 Mio. Fahrten beziehungsweise +1,3 % gegenüber dem Vorjahr) wurden mit den Bussen und Bahnen der KVB unternommen. 25,8 Mio. Fahrgäste nutzten den Bartarif, das sind 1,1 Mio. Personen mehr als im Vorjahr. Darin enthalten ist die Zahl der HandyTickets, die gegenüber dem Vorjahr von rund 366.500 Nutzern auf rund 417.500 anstieg. Des Weiteren legte die Zahl der ZeitTickets für Auszubildende um 0,9 Mio. (+1,1 %) zu.

Betrauung durch den Rat der Stadt Köln

Der Rat der Stadt Köln hat die KVB im Dezember 2005 auf Basis der vom EuGH aufgestellten Kriterien mit der Erfüllung gemeinwirtschaftlicher Verpflichtungen im Rahmen der Durchführung des ÖPNV betraut und diese Betrauung mit dem Ratsbeschluss vom 24. Juni 2008 bis Ende des Jahres 2019 verlängert. Hinsichtlich der im jährlichen Lagebericht geforderten Tendenzaussage zur Einhaltung des maximal zulässigen Ausgleichsbetrages stellt die Gesellschaft fest, dass die in der Betrauungsregelung vorgegebenen Soll-Werte für das Jahr 2019 eingehalten wurden.

Auf Wunsch der Stadt Köln ist die KVB im Wege der Direktvergabe mit der Fortführung des ÖPNV ab dem 1. Januar 2020 für 22,5 Jahre beauftragt worden. 

Anfang Mai 2019 hat ein Busunternehmen bei der Vergabekammer Rheinland einen Nachprüfungsantrag gestellt. Die Vergabekammer stellte daraufhin in der ersten Instanz jedoch die Wirksamkeit der Direktvergabe an die KVB fest. Das antragstellende Unternehmen hat anschließend sofortige Beschwerde bei der zweiten und gleichzeitig letzten Instanz (OLG Düsseldorf) eingelegt. Das OLG Düsseldorf hat nun mit Beschluss vom 27.04.2020 die sofortige Beschwerde des Busunternehmens gegen den Beschluss der Vergabekammer Rheinland zurückgewiesen und damit letztinstanzlich die Direktvergabe der Stadt Köln und den Öffentlichen Dienstleistungsauftrag für rechtmäßig erklärt.

Nord-Süd Stadtbahn – Ursachenforschung am Waidmarkt

Die Feststellung der Ursachen, die zum Einsturz des Historischen Stadtarchivs am Waidmarkt führten, wurde im Rahmen eines Beweissicherungsverfahrens vor dem Landgericht Köln fortgesetzt. Im Mai 2018 legte der Sachverständige die abschließenden Gutachtenteile dem Landgericht Köln vor. Er stellte eindeutig fest, dass bei der Herstellung einer Schlitzwand durch Baufehler unter Verstoß gegen die anerkannten Regeln der Technik eine Fehlstelle an der Schlitzwandfuge 10/11 erzeugt wurde, die für die Havarie ursächlich war. Nach einer Entscheidung des Landgerichtes Köln im Juli 2018 wurde dem Sachverständigen aufgegeben, die Beweiserkundung fortzusetzen. Die Beweiserkundung wird voraussichtlich bis Ende des Jahres 2020 andauern. Nach Abschluss der Beweissicherung schließen sich die Verfüllung der Besichtigungsbaugrube sowie die Sanierung und die Fertigstellung des Gleiswechselbauwerkes an. Diese Arbeiten können einen Zeitraum von bis zu neun Jahren in Anspruch nehmen. 

Neue Buslinien

Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 starteten die neuen Expressbuslinien 172 und 173. Beginnend in Widdersdorf beziehungsweise in Weiden fahren sie über die Aachener Straße in die Innenstadt bis zur Haltestelle „Dom/Hauptbahnhof“. Zusätzlich verkehrt die neue Linie 171 im Zehn-Minuten-Takt ab der Haltestelle „Wiener Platz“ durch Buchforst und Kalk bis zur Haltestelle „Breslauer Platz/Hauptbahnhof“.

Park & Ride-Anlage in Porz-Wahn

In Porz-Wahn wurde im Geschäftsjahr eine neue Park & Ride-Anlage mit fast 300 Plätzen eröffnet. Sie befindet sich neben dem dortigen S-Bahnhof und ermöglicht es den Fahrgästen, direkt in die S-Bahn-Linien 12, 13 und 19 sowie in diverse Buslinien umzusteigen.

Neue Stadtbahnen

Im Juni 2018 hat der Rat der Stadt Köln Maßnahmenpläne zur Erweiterung und Modernisierung des Kölner ÖPNVs beschlossen. Darauf basierend hat die KVB den Kauf von neuen Stadtbahnen europaweit ausgeschrieben. Zunächst sollen 62 moderne Niederflurbahnen mit einer Länge von rund 60 Metern (sogenannte „Langzüge“) sowie zwei rund 30 Meter lange Niederflurfahrzeuge beschafft werden. Die Vergabe erfolgt voraussichtlich Ende des Jahres 2020.

Branchenbezogene Entwicklung

Im Jahr 2019 ist das Transportaufkommen im bundesdeutschen Güterverkehr insgesamt nach vorläufigen Angaben des Bundesamtes für Güterverkehr um 0,9 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Transportleistung im bundesdeutschen Güterverkehr insgesamt hat voraussichtlich um 1,2 % gegenüber dem Vorjahr zugenommen. In der Binnenschifffahrt lag der Zuwachs der Transportleistung sogar bei 7,7 %. Gegenläufig entwickelte sich der Schienengüterverkehr mit einem Rückgang von 1,1 %.

Geschäftsverlauf

Am 26. September 2019 hat der Rat der Stadt Köln seinen Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans sowie zur Änderung des Flächennutzungsplans für den Ausbau des Godorfer Hafens mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Dies hat zur Folge, dass das Projekt Ausbau Godorfer Hafen in naher Zukunft nicht mehr realisiert werden kann und die bisherigen Aufwendungen von der HGK bilanziell abgeschrieben werden mussten. Parallel einigte sich die HGK mit der Stadt Köln auf eine Schadensersatzzahlung. 

Die NESKA-Gruppe ist mit ihren Standorten, vor allem entlang der Rheinschiene in Deutschland und den Niederlanden, aber auch in Hamburg, Dresden und Berlin, ein wichtiger Erfolgsfaktor innerhalb der HGK-Gruppe. Die Unternehmen der NESKA-Gruppe sind im Massengut- und Containerumschlag tätig. Im Jahr 2019 haben sie 3,4 Mio. t (Vorjahr 3,8 Mio. t) Stückgüter, 1,6 Mio. t Schüttgüter (Vorjahr 1,7 Mio. t) und 368.578 (Vorjahr 383.443) Paletten umgeschlagen. Das innerhalb der NESKA-Gruppe umgeschlagene und transportierte Containeraufkommen belief sich auf 1,4 Mio. TEU (Vorjahr 1,6 Mio. TEU).

Die Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit der HTAG Häfen und Transport AG (HTAG) liegen in der Binnenschifffahrt und dem Betrieb von Hafenumschlaganlagen. Die Geschäftsentwicklung der HTAG war im Berichtsjahr durch den Rückgang der Kohletransporte und die ausbleibenden Kleinwasserzuschläge geprägt. Im Geschäftsbereich Häfen/Umschlag sank die Gesamtumschlagsleistung der HTAG um 14,2 % auf 1,64 Mio. t. Während die Betriebe in Gustavsburg und Mannheim ihre Umschlagmengen stabilisierten beziehungsweise ausweiten konnten, litten die Betriebe in Duisburg und Karlsruhe unter einer zurückgehenden Kohle- beziehungsweise Baustoffzufuhr. Der Geschäftsbereich Reederei/Befrachtung verzeichnete einen Rückgang des Transportaufkommens (unter anderem bei Kohle) um 6,9 % auf 8,4 Mio. t.

Die RheinCargo GmbH & Co. KG ist die Betreiberin der Häfen in Köln, Neuss und Düsseldorf. Mit einem Hafengesamtumschlag von 24,3 Mio. t (Vorjahr 25,5 Mio. t) stellt sie weiterhin den zweitgrößten Binnenhafen-Verbund Deutschlands dar. Mit rund 22,0 Mio. t (Vorjahr 18,8 Mio. t) transportierter Güter auf der Schiene und einer Leistung von 3,4 Mrd. Nettotonnenkilometer ist die RheinCargo zudem eines der größten deutschen Eisenbahngüter-Verkehrsunternehmen.

Im Geschäftsfeld der Abfallentsorgung und -verwertung sind die AWB sowie die AVG und ihre Tochtergesellschaften AVG Ressourcen GmbH (AVG Ressourcen), AVG Kompostierung GmbH (AVG Kompostierung) und AVG Service GmbH (AVG Service) tätig.

Umfeld und Rahmenbedingungen

Die Rahmenbedingungen der AWB definieren sich im Wesentlichen über § 107 der nordrhein-westfälischen Gemeindeordnung und europäisches Recht. Im Jahr 2019 blieben diese Rahmenbedingungen grundsätzlich unverändert. Die Stadt Köln und die dazugehörenden Unternehmen sind damit weiterhin Hauptauftraggeber der AWB. Das im Vorjahr durch den Rat der Stadt Köln verabschiedete Abfallwirtschaftskonzept hat zum Ziel, die Abfallvermeidung und -verwertung sowie die Entsorgungssicherheit in Köln noch stärker voranzutreiben. Darüber hinaus bieten die Zusammenfassung von Reinigungsleistungen in Köln und die Ausweitung des eigenen Servicespektrums zusätzliche Auftragspotenziale für die AWB.

Die im Jahr 1992 gegründete AVG ist nach ihrem satzungsgemäßen Zweck sowie aufgrund der mit der Stadt Köln geschlossenen Verträge zuständig für Planung, Bau und Betrieb von Einrichtungen der Entsorgungswirtschaft.

Geschäftsverlauf

Infrastruktur und Serviceleistungen

Ziel der AWB ist es, mit ihren Aktivitäten der Daseinsvorsorge und im Zusammenwirken mit der Stadtverwaltung die Attraktivität der Stadt nachhaltig zu stärken. Parallel dazu konzentriert sie ihr unternehmerisches Handeln weiterhin auf eine nachhaltige Optimierung der Kosten- und Leistungsstruktur sowie den Ausbau des Leistungsspektrums, zum Beispiel durch die neuen Leistungsverträge mit der Stadt Köln, die seit dem 1. Januar 2019 gelten.

Aufgrund der positiven Entwicklung der AWB in den letzten Jahren sind sämtliche Standorte an die Grenzen ihrer Kapazitäten gestoßen. Neben dem Bau des neuen Betriebshofs Christian-Sünner-Straße überarbeitet die AWB daher auch die Nutzungskonzepte für die anderen bestehenden Standorte. Zur Ausweitung der Kapazitäten hat die AWB Ende des Jahres 2019 in diesem Zusammenhang ein weiteres Betriebsgelände an der Robert-Perthel-Straße erworben. Dieses Gelände kann die AWB nach Übergabe durch den Verkäufer sowie Durchführung der erforderlichen Umbaumaßnahmen voraussichtlich ab dem Spätsommer 2021 nutzen.

Die Aufgabenschwerpunkte der AVG sind der Betrieb der Restmüllverbrennungsanlage (RMVA) einschließlich der vorgeschalteten Homogenisierungsanlage, der Betrieb der Deponie Vereinigte Ville, und, zusammen mit ihren Tochtergesellschaften, die Verwertung von Bio- und Grünabfällen, die Aufbereitung von Altholz, Baumisch- und Gewerbeabfällen sowie die Erbringung von Instandhaltungsleistungen.

Leistungen der Abfallbeseitigung

Im Rahmen der klassischen Systemabfuhr leerte die AWB im Jahr 2019 rund 270.500 (Vorjahr rund 268.500) Gefäße pro Woche. Hierin enthalten ist auch die Leerung von 86.600 Biomüllgefäßen (Vorjahr 84.500). Der Anschlussgrad der Biotonne verbesserte sich dadurch nochmals leicht von 60,2 % auf 61,6 %. Die Anschlussquote der Blauen Tonne (Papiersammlung) betrug 91,5 % (Vorjahr 91,1 %), die der Gelben Tonne (Wertstofftonne) 85,4 % (Vorjahr 84,7 %). Im Vergleich dazu musste die AWB im Kölner Stadtgebiet insgesamt weniger Restmüll entsorgen: Die Menge sank von rund 245.800 t im Vorjahr auf rund 242.200 t im Berichtsjahr. Erneut gestiegen ist das Aufkommen von Biomüll mit 39.800 t (Vorjahr 38.100 t). Daneben fielen insgesamt rund 41.000 t (Vorjahr rund 40.800 t) Sperrgut an, wovon die AWB rund 20.100 t (Vorjahr 19.200 t) im Rahmen des Holsystems einsammelte. Bei den Wertstoff-Centern lieferten die Kunden im Jahr 2019 insgesamt rund 20.900 t Sperrgut (Vorjahr rund 21.700 t) ab. Dabei konnten rund 10.200 t Altholz (Vorjahr rund 10.900 t) separiert werden.

Leistungen der Stadtreinigung

Im Rahmen der satzungsgemäßen Stadtreinigung hat die AWB im Berichtsjahr die wöchentlichen Reinigungsmeter geringfügig gesteigert: Sie erhöhten sich auf rund 9.170 Tsd. m (Vorjahr rund 9.160 Tsd. m). Für die Aufnahme von Kleinabfällen standen Ende 2019 rund 14.450 Papierkörbe zur Verfügung (Vorjahr 14.250). Mehr als 1.600 Grünanlagen und Spielplätze wurden von Abfällen befreit. Dies beinhaltete auch die sogenannte „Picknickreinigung“ für besonders stark frequentierte Anlagen.

Die Räum- und Streueinsätze im Jahr 2019 fanden vor allem im ersten Quartal, insbesondere im Januar, statt. Der Verbrauch an Streusalz fiel mit rund 2.300 t nur um rund 400 t geringer aus als im Vorjahr (rund 2.700 t). Am Jahresende waren keine nennenswerten Einsätze erforderlich.

Die städtische Altkleidersammlung, ebenfalls Aufgabe der AWB, führte unter Berücksichtigung von Mehrfachleerungen im Jahr 2019 zur Entleerung von insgesamt rund 800 Sammelcontainern pro Woche.

Die Betreuung der öffentlichen Toilettenanlagen gehörte auch im Berichtsjahr zum Aufgabenbereich der Stadtreinigung. Die Anzahl der City-Toiletten stieg im Berichtsjahr auf insgesamt zwölf Stück. Wie schon im Jahr zuvor hatte die AWB auch im Sommerhalbjahr 2019 wieder Mobiltoiletten in den Grünanlagen aufgestellt und gereinigt.

Restmüllverbrennungsanlage (RMVA)

Unter Berücksichtigung der geplanten revisionsbedingten Stillstandszeiten an zwei der vier Verbrennungslinien erreichte die RMVA erneut eine hohe Verfügbarkeit, so dass in der Anlage rund 743.000 t Abfälle (Vorjahr rund 727.000 t) verbrannt werden konnten. Die dabei gewonnene Wärme wurde dazu genutzt, 358.632 MWh Strom (Vorjahr 383.851 MWh) und 330.065 MWh Ferndampf (Vorjahr 230.238 MWh) zu erzeugen.
 
Die Emissionsdaten der RMVA lagen im Jahr 2019 wieder deutlich unter den gesetzlichen Vorgaben und auch unter den strengeren Genehmigungswerten. Die Veröffentlichung dieser Daten erfolgte im Februar 2020 in den Kölner Tageszeitungen sowie auf der Homepage der AVG.

Deponie Vereinigte Ville

Die Deponie Vereinigte Ville ist Eigentum der Stadt Köln, wird aber seit 1998 durch die AVG betrieben. Auch im Geschäftsjahr 2019 hat die Gesellschaft auf der Deponie ganzjährig mineralische beziehungsweise inerte Abfälle verwertet und beseitigt. Dabei gelang es, die Deponie mit ausreichenden Abfallmengen zu bewirtschaften. Die angestrebte Tonnage von rund 430.000 t wurde um 10.000 t überschritten. Dabei wurden rund 82.000 t Rostasche (Vorjahr 48.000 t) zur Schonung eigener Deponiekapazitäten gegen Entgelt im sogenannten Tonbandeinschnitt, einem Schüttbereich im Eigentum der Deponienachbarn, abgelagert. Die Abfallmengen, die auf der eigenen Deponie entsorgt wurden, entsprachen mit rund 358.000 t dem Vorjahreswert. Das noch nutzbare Restvolumen der Deponie Vereinigte Ville betrug zum Jahresende 2019 rund 2,1 Mio. m³. 

Die AVG hat die Überplanung des Standortes hinsichtlich nutzbarem Volumen und Oberflächengestaltung im Jahr 2019 fortgesetzt. Durch die langen Messzeiten für einzelne Fachgutachten und die Vielzahl der Fragestellungen, die mit Behördenvertretern abzustimmen sind, werden die Gutachten erst im ersten Quartal 2020 fertiggestellt sein. Bei den technischen Planungen mussten aufgrund der schwierigen geotechnischen Rahmenbedingungen Planungsänderungen vorgenommen werden. Im zweiten Quartal 2020 soll der Antragsentwurf der Genehmigungsbehörde zur sogenannten Vollständigkeitsprüfung vorgelegt werden. Die Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens durch die Genehmigungsbehörde soll dann im vierten Quartal 2020 beginnen.

Kompostierung

Die AVG Kompostierung hat im Jahr 2019 rund 103.000 t Bio- und Grünabfälle (Vorjahr 90.000 t) in der Kompostierungsanlage verarbeitet. Wie im Vorjahr prägten die Trockenheit und die damit verbundene schwache Vegetation das Aufkommen bei den Bioabfällen. Dennoch fiel die Menge an Bioabfällen aus der Biotonne der Stadt Köln im Berichtsjahr mit rund 39.800 t nochmals höher aus als im Vorjahr (rund 38.100 t).

Insgesamt hat die Gesellschaft Produkte im Umfang von rund 72.300 t (Vorjahr rund 63.000 t) erzeugt und vermarktet. Neben Komposten gehörten dazu auch Kompostmulch und Brennstoffe für Heizkraftwerke auf Basis von aufbereitetem Landschaftspflegeholz.

Behandlung und Verwertung von Altholz, Baumisch- und Gewerbeabfällen

Die AVG Ressourcen hat im Berichtsjahr an ihren beiden Standorten insgesamt rund 394.500 t (Vorjahr rund 358.500 t) Abfälle verarbeitet. Die gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegene Menge verteilt sich auf alle Abfallgruppen (Gewerbeabfälle, Altholz, Sperrmüll und Bauabfälle). 

Der Neubau der Altholzanlage am Standort Niehl wurde gemäß Bauplanung im zweiten Quartal 2019 abgeschlossen und konnte nach durchgeführtem Probebetrieb im dritten Quartal 2019 erfolgreich in den Regelbetrieb überführt werden.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die IT- und Telekommunikationsbranche (inklusive digitaler Unterhaltungselektronik) stellt nach wie vor einen bedeutenden Faktor für die deutsche Volkswirtschaft dar. Nach Schätzung des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) setzte dieser Markt im Jahr 2019 ein Volumen von rund 170 Mrd. € um und beschäftigte bei hoher Wertschöpfung rund 1,2 Mio. Personen.

Geschäftsverlauf

In einem nach wie vor schwierigen, dynamischen und regulierten Telekommunikationsmarktumfeld, das zudem durch intensiven Wettbewerb und hohen Preisdruck gekennzeichnet ist, haben sich NetCologne und ihre Tochtergesellschaft NetAachen GmbH (NetAachen) im Berichtsjahr gut behauptet. Das Geschäftsjahr 2019 war im Wesentlichen durch die folgenden Ereignisse geprägt:

  • Inbetriebnahme Nahbereiche und Kundenmigration
  • DigitalNetCologne: Glasfaserausbau für Köln
  • Gewinn des Projekts „Betrieb der RheinEnergie-TK-Anlagen“ 
  • Fortführung der Zusammenarbeit von NetCologne und der Koelnmesse 

Inbetriebnahme Nahbereiche und Kundenmigration

Nachdem die NetCologne und die NetAachen das bisherige Verbreitungsgebiet bereits weitestgehend mit Breitbandtechnologien versorgt und damit abgesichert hatten, standen beim verbliebenen FTTC-Ausbau im Jahr 2019 der Abschluss und die Inbetriebnahme der 55 Nahbereiche (<550 m rund um die Ortsvermittlungsstellen (OVSt)) mit der anschließenden Migration von rund 4.000 Kundenanschlüssen der 1&1 auf NetCologne-Vorleistungsprodukte im Fokus. Mittels der eingesetzten Vectoring-Technik können die beiden Gesellschaften einerseits das Vertriebsgebiet absichern, andererseits können sie den Kunden höhere Bandbreiten anbieten.

DigitalNetCologne: Glasfaserausbau für Köln

Nach dem Ausbau der Glasfaserversorgung der zehn größten Gewerbegebiete in Köln bis Ende des Jahres 2018 hat die NetCologne im Jahr 2019 mit dem Ausbau der weiteren Flächengebiete begonnen. Die Zielgruppe bilden zunächst die Privatkunden. Bis Ende des Jahres 2019 konnten durch Verdichtungen in den bestehenden FTTB-Gebieten sowie den Ausbau der neuen Flächen Lindenthal und Wahnheide weitere rund 60.000 Wohn- und Geschäftseinheiten mit der zukunftssichersten Infrastruktur; das heißt, die Verlegung von Glasfaserkabel bis in die Gebäude, erschlossen werden. 

Gewinn des Projekts „Betrieb der RheinEnergie TK-Anlagen“ 

Im Jahr 2019 gelang es der NetCologne, einen neuen Vertrag über zunächst 36 Monate mit der RheinEnergie über die Betreuung und Administration der vorhandenen TK-Anlagen abzuschließen. 

Fortführung der Zusammenarbeit von NetCologne und der Koelnmesse

Nach einem intensiven Bieterwettbewerb ist es der NetCologne gelungen, einen neuen Vertrag für den Internet- und Telekommunikations-Betrieb der Koelnmesse mit einer Laufzeit von zehn Jahren abzuschließen. 

Die Konzerngesellschaft moderne stadt entwickelt eigene und im Konzerneigentum befindliche Liegenschaften. Dazu gehören insbesondere die Baureifmachung und Erschließung eigener Grundstücke sowie die Herstellung und der Vertrieb von Bauträgerobjekten. Die Tätigkeiten beschränkten sich auf die Stadtgebiete Köln und Rösrath. Im Geschäftsjahr 2019 standen die Weiterentwicklung des Clouth-Quartiers, ein Bauträgerprojekt in Köln-Ehrenfeld, die Revitalisierung der Innenstadt Köln-Porz und die städtebauliche Entwicklung des Deutzer Hafens im Mittelpunkt der Aktivitäten.

Weiterentwicklung Clouth-Quartier

Auf einem zuvor industriell genutzten Grundstücksareal in Köln-Nippes hat die moderne stadt ab dem Geschäftsjahr 2014 diverse Bauträgermaßnahmen erfolgreich durchgeführt und abgerechnet. Neben der eigenen Hochbautätigkeit verkauft die moderne stadt baureife Grundstücke an Investoren und Baugruppen, sowohl für öffentlich geförderten und als auch frei finanzierten Wohnungsbau sowie für nicht störendes Gewerbe. Im Frühjahr 2019 wurde auf dem Areal eine eigene Bauträgermaßnahme, die die Errichtung von 77 Wohnungen mit rund 6.100 m2 Wohnfläche und 61 Pkw-Einstellplätzen in einer Tiefgarage vorsieht, begonnen. Die Fertigstellung ist für Mitte des Jahres 2021 vorgesehen. Im Berichtsjahr hat die Gesellschaft außerdem zwei Baufelder erfolgswirksam an die Investoren übergeben und Anfang des Jahres 2020 ein weiteres Baufeld unbebaut verkauft. Unter Berücksichtigung bereits verkaufter beziehungsweise in eigener Bebauung befindlicher Flächen stehen zum Berichtszeitpunkt noch rund 1,2 Hektar von ursprünglich 15,0 Hektar Entwicklungsfläche zur Vermarktung zur Verfügung. Über den Verkauf dieser Fläche, die teilweise mit denkmalgeschützter Bausubstanz bebaut ist, wurde im Berichtsjahr ein Konzeptwettbewerb durchgeführt. Mit dieser Konzeptvergabe ist beabsichtigt, bei der Quartiersentwicklung neben wirtschaftlichen Kriterien vor allem die Qualität des Nutzungskonzeptes unter Erfüllung sozialer, wohnungs-, kultur- beziehungsweise bildungs- sowie städtebaulicher Maßnahmen zu sichern.

Bauträgerprojekt Köln-Ehrenfeld

Das Entwicklungsgebiet in Köln-Ehrenfeld umfasste in den Vorjahren neben der Errichtung einer eigenen Bauträgermaßnahme mit 51 Eigentumswohnungen und 62 Pkw-Einstellplätzen auch die Grundstücksverkäufe an eine Baugruppe und an einen Investor für eine Kindertagesstätte. Mit der Übergabe des letzten Pkw-Einstellplatzes an seinen Erwerber im Jahr 2019 ist die Vermarktung des Areals abgeschlossen. Nach Abschluss der laufenden Bauarbeiten der Kindertagesstätte und der Baugruppe ist noch die Herstellung von Erschließungsanlagen im öffentlichen Straßenraum durchzuführen.

Revitalisierung der Innenstadt Köln-Porz

Im Zusammenhang mit der Revitalisierung der Innenstadt von Köln-Porz (Neue Mitte Porz) erbringt die Gesellschaft Dienstleistungen im allgemeinen wirtschaftlichen Interesse (DAWI), mit denen sie vom Rat der Stadt Köln betraut worden ist. Auf dem Areal eines ehemaligen Kaufhauses und dessen Umfeld werden nach Abriss der Bestandsimmobilien und städtebaulicher Neuordnung auf drei Baufeldern neue Gebäude mit gewerblicher und wohnwirtschaftlicher Nutzung entstehen. Nach vollständigem Grunderwerb des Plangebietes in den Vorjahren wurde der ober- und unterirdische Rückbau der vorhandenen Bausubstanz im Frühjahr 2019 abgeschlossen. Nach dem Verkauf zweier unbebauter Baufelder in den Vorjahren ist das wirtschaftliche Eigentum an einem Baufeld im Dezember 2019 und für ein weiteres Baufeld im Januar 2020 auf die Investoren übergegangen. Auf dem verbliebenen Baufeld entstehen im Rahmen einer eigenen Bauträgermaßnahme 49 Wohnungen mit rund 3.800 m² Wohnfläche, rund 2.400 m² gewerbliche Flächen im Erd- und Untergeschoss sowie 138 Pkw-Einstellplätze in einer Tiefgarage. Die Hochbauarbeiten der Bauträgermaßnahme haben im März 2019 begonnen. Die Fertigstellung der Bauträgermaßnahme ist für den Herbst 2021 vorgesehen. Erst mit dem Abschluss des Mietvertrags über die gewerblich genutzten Flächen im Erdgeschoss der Bauträgermaßnahme und dem ebenfalls noch abzuschließenden Verkaufsvertrag über die Bauträgermaßnahme werden die wesentlichen Indikatoren zum Vermarktungserfolg des Projektes bestimmt. Nach der Betrauung durch die Stadt Köln ist der wirtschaftliche Erfolg aus der Gesamtmaßnahme – hierbei werden neben der Vermarktung der eigenen Bauträgermaßnahme auch die Verkäufe der unbebauten Baufelder und die gewährten Zuschüsse einbezogen – limitiert. Zum Projektabschluss ist eine Schlussabrechnung aufzustellen, wobei gegebenenfalls zu viel gewährte Zuschüsse an die Stadt Köln zurückzuzahlen sind. Grundsätzlich jedoch verbleibt das wirtschaftliche Risiko aus der Gesamtmaßnahme bei der Gesellschaft.

Städtebauliche Entwicklung des Deutzer Hafens

Der Rat der Stadt Köln hat am 3. Mai 2018 die förmliche Festlegung des städtebaulichen Entwicklungsbereichs „Deutzer Hafen“ nach § 165 Abs. 6 BauGB beschlossen. Nach Abschluss des städtebaulichen Wettbewerbs wurde das Planungsbüro COBE, Kopenhagen, mit den städtebaulichen Planungen beauftragt. Nach deren aktuellen Planungsergebnissen werden auf dem Entwicklungsgebiet Wohnungen, Büros, Gastronomie und Einzelhandel entstehen, die Raum für rund 6.900 Einwohner und etwa 6.000 Arbeitsplätze mit den erforderlichen Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen bieten. Der Stadtwerke Köln Konzern und insbesondere die moderne stadt unterstützen die Stadt Köln dabei, das Bauplanungsrecht für den Deutzer Hafen zu schaffen, wobei alle damit verbundenen Entscheidungen den Gremien des Rates und dem Rat der Stadt Köln vorbehalten sind. Der Abschluss einer Abwendungs- und Entwicklungsvereinbarung mit der Stadt Köln ist im Verlauf des Jahres 2020 zu erwarten. Nachfolgend sind Verhandlungen über den Abschluss von Ordnungs-, Erschließungs- und sonstiger Infrastrukturverträge aufzunehmen. Ausgangspunkt dafür ist die Vereinbarung zur Übertragung von Ordnungsmaßnahmen, die moderne stadt mit der Stadt Köln im Herbst 2019 geschlossen hat.

Durch den Ankauf der Ellmühle und den Abschluss eines weiteren Kaufvertrages im Jahr 2016 hatte die moderne stadt bereits das wirtschaftliche Eigentum an rund 20,7 Hektar Landfläche im Deutzer Hafen erworben und wird zum Ende des Erwerbsprozesses nach derzeitigen Planungen Eigentümer von rund 77 % der Flächen des Entwicklungsgebietes sein. Aufgrund zu beachtender Nutzungsrechte Dritter ist die Verwertung des Gesamtareals zur Realisierung von Verkaufserlösen frühestens ab dem Jahr 2021 möglich.

Bäder

Die Konzerngesellschaft KölnBäder GmbH, Köln, (KölnBäder) stellt den Kölner Bürgerinnen und Bürgern an insgesamt 13 Standorten in Köln umfangreiche Schwimm-, Sauna- und Fitnessangebote zur Verfügung. Die hierfür eingesetzten technischen Anlagen sind in den letzten Jahren umfangreich saniert und modernisiert worden. Im Lentpark bieten integrierte Eislaufbahnen und -flächen zusätzliche Möglichkeiten zum Schlittschuhlaufen und für andere Eissportaktivitäten.

Im Jahr 2019 haben 2,74 Mio. Besucher das Angebot der KölnBäder genutzt. Gegenüber dem wetterbedingen Rekord im Vorjahr bedeutet das einen leichten Rückgang von 1,83 %. Die Teilnehmer des Schul- und Vereinsschwimmens machten dabei einen Anteil von 41,75 % aller Schwimmer aus (Vorjahr rund 35 %). Die Schulen nutzten im Berichtsjahr 1.743 Bahnenstunden pro Woche und damit deutlich mehr als im Vorjahr (1.642,5 Bahnenstunden pro Woche). Rund 129.100 Gäste (Vorjahr rund 125.100) nutzten die Saunabereiche der KölnBäder, das sind 3,15 % mehr als im Vorjahr. Die Besucherzahl in der Sparte Eis im Lentpark stieg um 11,56 % auf 165.101.

Das Kursprogramm und die Fitnessangebote der KölnBäder erfreuten sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr einer hohen Nachfrage. Im Berichtsjahr nahmen außerhalb der Ferienzeit Kleinkinder, Schüler und Erwachsene an insgesamt 644 quartalsweise durchgeführten Kursen teil (Vorjahr 629 Kurse). Zusätzliche 141 Schwimmkurse (Vorjahr 145 Kurse) boten die KölnBäder in den Ferien an. Im Agrippabad und im Ossendorfbad können gesundheitsorientierte Gäste auf einer Gesamtfläche von über 2.200 Quadratmetern trainieren: In verschiedenen Kursen können sie Yoga, Pilates, Bodypump oder Zumba erlernen und die zahlreichen Geräte für Herz- und Kreislaufübungen sowie den Muskelaufbau nutzen. Zum Ende des Berichtsjahres verzeichneten die KölnBäder rund 3.400 Mitglieder in den beiden Fitnessbereichen.   

Im Berichtsjahr haben die KölnBäder verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Anstieg ihres Verlustes zu begrenzen. Eine zentrale Rolle bei der Kostenkontrolle spielte das fortgeführte Konzept zur Energie- und Ressourceneinsparung. Dieses sieht beispielsweise eine Nutzung des Brunnenwassers auch für den Hallenbereich sowie modifizierte Öffnungszeiten und eine witterungsabhängige Öffnung der Freibäder vor. So blieben die Hallenbäder Genovevabad, Rodenkirchenbad und Wahnbad in den Sommerferien zugunsten der Freibäder geschlossen. Darüber hinaus haben die KölnBäder neben ihrem angestammten Geschäft erneut zusätzliche Erträge mit attraktiven Eislauf-Angeboten auf dem Heumarkt und dem Ebertplatz erwirtschaftet. 

Wohnungswirtschaft und -verwaltung

Primäre Aufgabe der Wohnungsgesellschaft der Stadtwerke Köln mbH, Köln, (WSK) ist es, Wohnraum für die Konzernmitarbeiter des Stadtwerke Köln Konzerns zur Verfügung zu stellen. Die strategische Ausrichtung der WSK sieht die Sanierung der Bestandswohnungen und den am Bedarf der Konzernmitarbeiter orientierten Neubau von Wohnungen vor. Einschließlich der im Jahr 2017 errichteten 60 Wohnungen im Clouth-Quartier und der 23 Wohnungen, die in der Wohnanlage Marienburger Forum in der Bonner Straße im Jahr 2018 fertig gestellt worden waren, liegt der WSK-eigene Wohnungsbestand zum 31. Dezember 2019 bei 1.502 Einheiten. Neben dem eigenen Wohnungsbestand verwaltete die Gesellschaft zum Berichtsstichtag zusätzlich 418 Wohneinheiten der Konzerngesellschaften (Vorjahr 414). Zusätzlich zur Errichtung von Neubauten erfolgte eine Aufwertung des Wohnungsbestands durch größere Sanierungsmaßnahmen ganzer Quartiere und die konsequente Sanierung der Wohnungen bei Mieterwechsel. In diesem Kontext hat die WSK seit 2015 insgesamt über 500 Wohnungen saniert und modernisiert. Damit sind aktuell unter Berücksichtigung des Neubaus sowie der Wohnungen aus den 1990er Jahren rund 46 % der Wohnungen in einem guten baulichen und marktgerechten Zustand. Seitdem die WSK alle Leerwohnungen nach einem einheitlichen Standard saniert, erfolgt die Neuvermietung fast ausschließlich an Konzernmitarbeiter/-innen. 

Öffentliche Zwecksetzung

Die SWK und die Konzerngesellschaften haben die öffentliche Zwecksetzung erfüllt, die ihnen von der Stadt Köln im Rahmen der Daseinsvorsorge übertragen wurde.

Ertragslage
 

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

  2019
Mio. €
2018
Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Umsatzerlöse
abzgl. Energiesteuern 5.486,5 5.646,3 -2,8
Bestandsveränderungen 11,6 6,5 78,5
Aktivierte Eigenleistungen 18,9 12,7 48,8
Sonstige betriebliche Erträge 140,4 142,5 -1,5
Materialaufwand 3.845,5 4.084,3 -5,8
Personalaufwand 891,9 848,6 5,1
Abschreibungen 345,9 289,4 19,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen 432,1 405,3 6,6
Finanzergebnis 5,3 -11,6 145,7
Ertragssteuern 55,9 57,1 -2,1
Sonstige Steuern 10,1 10,9 -7,3
Konzernjahresüberschuss 81,2 100,8 -19,4

Der Jahresüberschuss des Konzerns im Jahr 2019 beträgt 81,2 Mio. €; dies sind 19,6 Mio. € oder 19,4 % weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zu der für 2019 prognostizierten Ergebnisbandbreite von 65 bis 75 Mio. € ist dagegen ein deutliches Plus zu verzeichnen. Der Rückgang des Konzernjahresüberschusses betrifft vor allem die Geschäftsfelder Energie und Wasser, Öffentlicher Personennahverkehr sowie Telekommunikation. Die Ergebnisbeiträge der übrigen Geschäftsfelder sind gegenüber dem Vorjahr weitestgehend konstant geblieben.

Außenumsätze
 

Außenumsatzerlöse

(ohne Energiesteuer)

  2019
in Mio. €
2018
in Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Energie und Wasser 4.218,1 4.382,5 -3,8
Öffentlicher Personennahverkehr 304,3 294,3 3,4
Hafenumschlag und Güterverkehr 232,0 243,1 -4,6
Abfallentsorgung und -verwertung 288,3 277,0 4,1
Telekommunikation  273,3 262,7 4,0
Liegenschaften 11,5 31,3 -63,3
Sonstige Geschäftsfelder 159,2 155,4 2,4
Gesamt 5.486,7 5.646,3 -2,8

Der Stadtwerke Köln Konzern erzielte im Berichtsjahr einen konsolidierten Umsatz (ohne Energiesteuer) von rund 5,49 Mrd. €. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dieses zwar einen leichten Rückgang von rund 160 Mio. € beziehungsweise 2,8 %. Dennoch markiert der Umsatz des Jahres 2019 den zweithöchsten Wert der Konzerngeschichte. 
 
Im Geschäftsfeld Energie und Wasser betrugen die konsolidierten Umsatzerlöse 4.218 Mio. €, das sind 3,8 % weniger als im Vorjahr (4.382,5 Mio. €). Alleine der von Jahr zu Jahr schwankende Außenumsatz des Energiehandels ging um rund 251 Mio. € gegenüber dem Vorjahr zurück. Das Minus wurde teilweise über höhere Umsatzerlöse im Netzbereich kompensiert, die im Wesentlichen auf den Zugang neuer Netzgebiete zurückzuführen sind. Bei den Energieversorgern verzeichnete vor allem das Stromgeschäft Umsatzrückgänge, während die Umsatzerlöse der Sparten Gas, Wärme und Wasser leicht zulegen konnten.  

Das Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr verzeichnete mit einem Außenumsatz von 304,3 Mio. € einen Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert (294,3 Mio. €) von 3,4 %. Zu der Umsatzverbesserung trugen gleichermaßen der Anstieg der Fahrgastzahlen bei der KVB als auch die allgemeine Tarifanpassung bei. Auch die Erlöse, die nicht dem Verkehrsbereich zugeordnet werden (zum Beispiel Werbeerlöse, Kostenerstattungen) und die naturgemäß jährlichen Schwankungen unterworfen sind, legten im Berichtsjahr leicht zu. 

Im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr waren die Umsatzerlöse im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr rückläufig (-4,6 %) und betragen 232,0 Mio. € (Vorjahr 243,1 Mio. €). Ursächlich waren vor allem die Umsatzrückgänge in den operativen Bereichen, die im Wesentlichen auf ein geringeres Transportaufkommen, niedrigere Umschlagszahlen in den Häfen und gesunkene Kleinwasserzuschläge zurückzuführen sind. Hingegen konnte die HGK als Logistik-Holding höhere Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr aus Vermietung und Verpachtung sowie aus dem Betrieb des KLV Terminals Köln-Nord erzielen. 

Das Geschäftsfeld Abfallentsorgung und -verwertung erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse von 288,3 Mio. €, ein Plus von 11,3 Mio. € oder 4,1 % gegenüber dem Vorjahr (277,0 Mio. €). Der Zuwachs ist im Entsorgungsbereich zum einen auf die Neustrukturierung der Leistungen der AWB gegenüber der Stadt Köln im Rahmen der seit 1. Januar 2019 geltenden Leistungsverträge, zum anderen auf neu kalkulierte Leistungsentgelte zurückzuführen. Die gute Wirtschaftslage sorgte zudem im Entsorgungsbereich für hohe Gewerbeabfallmengen, die in Verbindung mit Entgeltanhebungen die Umsatzentwicklung positiv beeinflussten. 

Die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Telekommunikation betrugen im Berichtsjahr 273,3 Mio. € und liegen damit 10,6 Mio. € oder 4,0 % über dem Wert des Vorjahres (262,7 Mio. €). Der Anstieg ist überwiegend auf das Umsatzwachstum im Geschäftskunden- und Privatkundenbereich zurückzuführen, vor allem im Wholesale- und Festnetzbereich.

Das Geschäftsfeld Liegenschaften verzeichnete im Berichtsjahr einen Umsatzrückgang von 19,8 Mio. € auf 11,5 Mio. €. Aufgrund des hohen Anteils an Projekttätigkeiten unterliegt der Umsatz in diesem Geschäftsfeld naturgemäß Schwankungen, da die Projekte über einen längeren Zeitraum geplant, entwickelt und vermarktet werden.

In den Sonstigen Geschäftsfeldern nahmen die Umsätze kumuliert um 3,8 Mio. € oder 2,4 % zu und summierten sich im Berichtsjahr auf 159,2 Mio. € (Vorjahr 155,4 Mio. €). Die Erlössteigerungen resultieren insbesondere aus dem Abrechnungs- und dem Vermietungsgeschäft mit Messgeräten. 

Materialaufwand

Der Materialaufwand verringerte sich im Berichtsjahr um 238,8 Mio. € auf 3.845,5 Mio. € (Vorjahr 4.084,3 Mio. €). Allein im Geschäftsfeld Energie und Wasser und hier speziell beim Energiehandel verringerten sich die Materialaufwendungen parallel zu den niedrigeren Handelsumsätzen um 240,2 Mio. €. Das Rohergebnis als Saldo aus Umsatz und Materialaufwand belief sich im Berichtsjahr auf 1.641,0 Mio. €, das sind 79 Mio. € mehr als im Vorjahr (1.562,0 Mio. €). Der Anstieg betrifft im Wesentlichen das Geschäftsfeld Energie und Wasser sowie das Geschäftsfeld Telekommunikation, dessen Rohergebnis sich aufgrund der höheren Umsatzerlöse und der geringeren Materialaufwendungen für den Netzausbau verbesserte. 

Sonstige betriebliche Erträge und betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen gegenüber dem Vorjahr (142,5 Mio. €) nur geringfügig zurück und beliefen sich auf 140,4 Mio. €. Im Geschäftsfeld Energie und Wasser fielen gegenüber dem Vorjahr deutlich weniger Erträge aus der Auflösung nicht mehr benötigter Rückstellungen an. Demgegenüber stehen höhere Erträge im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr aufgrund eines Kompensationsanspruchs gegenüber der Stadt Köln infolge des Ratsbeschlusses, den Ausbau des Hafens Godorf zu beenden. Der Personalaufwand stieg im Berichtsjahr um rund 5 % auf 891,9 Mio. € an (Vorjahr 848,6 Mio. €). Neben den Tarifsteigerungen in allen Geschäftsfeldern waren der Anstieg der Mitarbeiterzahlen im Konzern sowie die höheren Aufwendungen für Altersversorgung für den Anstieg maßgeblich. Die Abschreibungen lagen bei 345,9 Mio. € und damit deutlich über dem Vorjahr (289,4 Mio. €). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der außerplanmäßigen Abschreibung kohlebasierter Kraftwerksanlagen im Geschäftsfeld Energie und Wasser. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 26,8 Mio. € auf 432,1 Mio. € (Vorjahr 405,3 Mio. €). Ursächlich sind vor allem höhere Konzessionsabgaben aufgrund der Erweiterung der Netzgebiete im Geschäftsfeld Energie und Wasser sowie die Vermögensverluste, die durch die Beendigung des Ausbaus des Hafens Godorf entstanden sind.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis erreichte einen Wert von 5,3 Mio. € und verbesserte sich damit gegenüber dem Vorjahr (-11,6 Mio. €) um 16,9 Mio. €. Die positive Abweichung resultiert in erster Linie aus einer Zuschreibung auf Finanzanlagen im Geschäftsfeld Energie und Wasser sowie aus einem verbesserten Beteiligungsergebnis im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr. Rückläufig waren zudem die Zinsaufwendungen infolge des Rückgangs der langfristigen Kreditverbindlichkeiten und des nochmals gesunkenen Zinsniveaus. 

Steuern

Die Steuern des Konzerns beliefen sich im Berichtsjahr auf 66,0 Mio. € (Vorjahr 68,0 Mio. €). Die Ertragsteuern reduzierten sich dabei um 1,3 Mio. € auf 55,9 Mio. €, während die sonstigen Steuern um 0,8 Mio. € auf 10,1 Mio. € zurückgingen. 

Gewinn- und Verlustrechnung

SWK GmbH

2019
 
2018
 
Veränderung
zum Vorjahr in %
Umsatzerlöse 18,1 15,3 18,3
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 188,1 181,8 3,5
Sonstige betriebliche Erträge 27,6 29,5 -6,4
Personalaufwand 14,5 15,1 -4,0
Abschreibungen 0,1 0,1 0,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen 11,6 10,8 7,4
Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen 119,3 109,2 9,2
Übriges Finanzergebnis 11,3 11,2 0,9
Ertragssteuern 24,7 23,9 3,3
Sonstige Steuern 1,0 1,6 -37,5
Jahresüberschuss 74,0 77,1 -4,0
Einstellung in die Gewinnrücklagen -25,2 -28,8 -12,5
Bilanzgewinn 48,8 48,3 1,0

Die SWK erzielte im Berichtsjahr einen Jahresüberschuss von 74,0 Mio. €, dies bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (77,1 Mio. €) um 4 % oder 3,1 Mio. €. Der wesentliche Teil des SWK-Ergebnisses stammt aus Ergebnisabführungen und -ausschüttungen der Beteiligungsgesellschaften. Die Ergebnisabführung der GEW an die SWK steigerte sich im Berichtsjahr um 4,2 Mio. € auf 165,5 Mio. €. Maßgeblich für die Verbesserung war die erhöhte Ausschüttung der Stadtwerke Düsseldorf AG, an der die GEW mit 20 % beteiligt ist. Die RheinEnergie konnte ihren Ergebnisbeitrag gegenüber dem Vorjahr trotz einer außerplanmäßigen Abschreibung auf die kohlebasierten Kraftwerksanlagen stabil halten, die Ergebnisabführung an die GEW beläuft sich wie im Vorjahr auf 122,6 Mio. €. Die Verlustübernahme gegenüber der KVB stieg gegenüber dem Vorjahr um 9,5 Mio. € auf knapp -100,0 Mio. € (Vorjahr -90,5 Mio. €). Ursächlich sind gestiegene laufende Kosten, vor allem im Personalbereich und für die Instandhaltung der Stadtbahnen und Fahrwege, die nicht durch entsprechende Erlössteigerungen ausgeglichen werden konnten. Zulegen konnte dagegen die Ergebnisabführung der HGK, die mit 9,9 Mio. € einen Anstieg um 2,1 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (7,8 Mio. €) verzeichnete. Das Mehrergebnis resultiert im Wesentlichen aus dem Erstattungsanspruch gegenüber der Stadt Köln aufgrund des Ratsbeschlusses, den Ausbau des Hafens Godorf zu beenden. Die Ergebnisabführung der AWB erreichte mit 12,7 Mio. € den Wert des Vorjahres. Die Ergebnisse der übrigen Beteiligungen liegen mit Ausnahme von moderne stadt in etwa auf Vorjahresniveau. Bei moderne stadt führte vor allem der geplante projektbedingte Rückgang der Gesamtleistung zu einem geringeren Ergebnis im Jahr 2018 und damit – phasenverschoben – zu einer entsprechend geringeren Ausschüttung an die SWK im Jahr 2019. Auf der Ebene der SWK beeinflussten die geringeren Personalaufwendungen und ein höheres Zinsergebnis den Jahresüberschuss der Gesellschaft positiv.

Im Vergleich zum Wirtschaftsplan 2019 hat die SWK das geplante Ergebnis von knapp 57,7 Mio. € um rund 16,3 Mio. € übertroffen. Das Mehrergebnis resultiert zu einem wesentlichen Teil aus der höheren Ergebnisabführung der GEW und den entsprechend höheren Ergebnisbeiträgen ihrer Beteiligungen. Über Plan schnitten auch die Gesellschaften AWB und AVG ab, während die KVB ihr Planergebnis nicht erreichen konnte.

2019 wurde der Bilanzgewinn der SWK aus dem Jahr 2018 (48,3 Mio. €) vollständig an den Gesellschafter Stadt Köln ausgeschüttet. Aus dem Jahresüberschuss des Berichtsjahres sollen rund 25,2 Mio. € in die Gewinnrücklagen eingestellt werden. Der Bilanzgewinn von 48,8 Mio. € soll an den Gesellschafter Stadt Köln ausgeschüttet werden. Über die Gewinnverwendung hat abschließend die Gesellschafterversammlung im Juni 2020 zu entscheiden.