Sehr geehrte Leserin,
sehr geehrter Leser,
hoher Wettbewerbsdruck und eine weiter fortschreitende Diversifikation von Anbietern und Angeboten charakterisierten auch im Berichtsjahr 2019 das Marktumfeld der RheinEnergie. Hinzu kommt ein immer stärkerer gesellschaftlicher Druck auf die gesamte Branche, die sich mit ambitionierten Forderungen hinsichtlich des Tempos der Energiewende konfrontiert sieht. Angesichts dieser Herausforderungen freut es uns umso mehr, auch in diesem Jahr ein gutes Ergebnis vorlegen zu können. Es bestärkt uns in der Überzeugung, dass unsere Strategie richtig ist.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, auch im kommenden Jahrzehnt der führende Energie- und Wasseranbieter der rheinischen Region zu bleiben. Basis unseres Geschäfts ist weiterhin eine sichere, nachhaltige und bezahlbare Belieferung unserer Kunden. Um unser ehrgeiziges Ziel zu erreichen, treiben wir unseren bereits vor Jahren eingeschlagenen Wandel vom Versorger zum Energiedienstleister entschieden voran. Digitalisierung spielt dabei eine Schlüsselrolle – ebenso wie veränderte Arbeitsprozesse in neuen und flexiblen Strukturen.
Äußerer Ausdruck der Neuausrichtung und inneren Erneuerung unseres Unternehmens ist die in diesem Geschäftsjahr vollzogene Modernisierung unseres Markenauftritts, die Kunden und Partner einhellig begrüßen. Der grundlegende Wandel spiegelt sich zudem in der Neugestaltung unseres Internetauftritts, der nun noch direkter auf die Bedürfnisse unserer Kunden ausgerichtet ist und künftig alle Kundenbedürfnisse erfüllen muss. Gleichwohl bleiben wir als „anfassbares“ Stadtwerk der Region direkt und persönlich für unsere Kunden erreichbar.
Neben den Anliegen unserer Anteilseigner und Kunden nehmen wir auch die besondere gesellschaftliche und ökologische Verantwortung sehr ernst, die uns als Akteur der Energiewende zukommt. Darum haben wir in diesem Jahr einen Sechs-Punkte-Plan verabschiedet, mit dem wir für unseren Sektor die Klimaschutzziele der Bundesregierung unterstützen. Gleichzeitig haben wir uns auf die lokalen Klimaschutzziele etwa der Stadt Köln verpflichtet: gegenüber dem Basisjahr 1990 bis zum Jahr 2030 50 % der Treibhausgase in Köln dauerhaft einzusparen. Unter anderem wollen wir bis 2025 in Köln und ganz Deutschland weitere 100 Millionen Euro in erneuerbare Energien investieren. Bereits jetzt sind wir dank unserer PV-Anlagen auf Kölner Gebäuden – etwa am Flughafen, bei Ford oder der AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH (AWB) – mit insgesamt mehr als drei Megawatt (MW) installierter Leistung der größte Sonnenenergie-Erzeuger der Stadt. Gemeinsam mit der Kommune, dem regionalen Handwerk und weiteren Partnern verstärken und vergrößern wir dieses Engagement kontinuierlich.
Nach der Komplettierung unseres konventionellen Erzeugungsportfolios bauen wir die Erzeugung regenerativer Energie auch außerhalb des Stadtgebiets weiter aus. Gemeinsam mit der Stadtwerke Duisburg AG haben wir die Mehrheit an drei Windparks der PROKON Regenerative Energien eG übernommen. Zusammen haben die Anlagen Staustein, Koßdorf III und Fleetmark II eine Leistung von 35,4 MW.
Nach wie vor – auch das ein wichtiger Aspekt unserer Neuausrichtung – setzen wir auf Partnerschaften und Kooperationen. So können wir gemeinsam Geschäftsfelder besetzen und als kommunales Unternehmen auch Aufgaben im größeren Maßstab übernehmen. Beispielsweise haben wir mit fast 40 namhaften Partnern aus Industrie, Gewerbe und öffentlichem Sektor gleich drei neue Lernende Energie-Netzwerke (LEEN) initiiert. Der Stadt Sankt Augustin stehen wir als strategischer Partner der neu gegründeten Stadtwerke Sankt Augustin zur Seite.
Allein diese Beispiele zeigen bereits deutlich, wie viele unterschiedliche Marktsegmente wir heute abdecken. Und die Verleihung des renommierten Innovationspreises des Verbands kommunaler Unternehmen für unser Siedlungsmanagement in der Kölner Stegerwaldsiedlung belegt, dass wir auch die Quartiersentwicklung und -vernetzung mit hohem Digitalisierungsgrad erfolgreich in unsere Angebotspalette integriert haben.
Ein weiteres wichtiges Zukunftsfeld besetzen wir mit der Elektromobilität. Zum einen bauen wir unsere eigene Ladeinfrastruktur weiter aus, zum anderen erweitern wir im Auftrag der Stadt die Lademöglichkeiten in Köln beträchtlich – um 400 neue Ladepunkte. Außerdem errichten wir in Kooperation mit der Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) spezielle Lademasten und Hochleistungsstationen für Linienbusse, die von 2030 an in Köln ausnahmslos elektrisch fahren werden. Schließlich haben wir in diesem Jahr unseren Miet-E-Roller rhingo an den Start gebracht, der sich seit der Markteinführung großer Beliebtheit erfreut.
Parallel zur Erweiterung und konsequenten Optimierung unserer betrieblichen Aktivitäten passen wir interne Prozesse stetig an im Hinblick auf aktuelle und künftige Entwicklungen und Aufgaben. Dank der Um- und Neustrukturierung von Abteilungen und Hauptabteilungen ist es gelungen, interne und externe Abläufe deutlich effizienter zu gestalten.
Ohne das noch immer wichtige Commodity-Geschäft außer Acht zu lassen, haben wir in diesem Jahr neue Geschäftsfelder besetzt und weitere Segmente für uns erschlossen. Gleichzeitig entwickeln wir unsere Unternehmenskultur weiter und passen Arbeitsstrukturen flexibel den Erfordernissen unserer sehr dynamischen Branche an. Daher sehen wir uns auf einem guten Weg und sind uns sicher, mit unserer weitsichtigen Strategie auch künftig gute Ergebnisse erzielen zu können.
Köln, im Juni 2020
Dr. Steinkamp Dr. Cerbe Graefrath Hassel Südmeier