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SEHR GEEHRTE LESERINNEN,
SEHR GEEHRTE LESER,

Köln wächst und wird weiter wachsen. Vor allem die Zahl der unter 50-Jährigen nimmt aktuellen Prognosen zufolge bis 2025 deutlich zu. Studenten, Auszubildende und junge Berufstätige strömen in die Stadt; gut ausgebildete „Digital Natives“ also, die hohe Erwartungen an die Infrastruktur einer Stadt haben; und auch Älteren gelten moderne Wohnquartiere, schnelles Internet oder ein leistungsfähiger ÖPNV mittlerweile als selbstverständlich.

Diese Entwicklung stellt alle Unternehmen der Daseinsvorsorge vor enorme Herausforderungen: Einerseits schaffen sie die Voraussetzungen, die alle anderen Dienstleistungen überhaupt erst ermöglichen, andererseits müssen sie viele Bedürfnisse direkt befriedigen. Daher sehen sich die Firmen unter dem Dach der GEW Köln AG besonderen Erwartungen gegenüber.

Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der GEW Köln AG
Dr. Dieter Steinkamp

Wachsender Wettbewerb und der Wunsch nach einem immer weiter ausdifferenzierten Angebot erhöhen den Druck weiter. Zudem erwarten unsere Kunden heute nicht nur ein nahezu lückenloses Angebot, sondern eine möglichst ökologische Ausrichtung der betreffenden Unternehmen. In diesem schwierigen Marktumfeld haben sich die GEW-Beteiligungsgesellschaften auch in diesem Jahr gut behauptet. Sie leisten ihre Beiträge zur Nachhaltigkeit und tragen das städtische Klimaschutzziel einer 50-prozentigen Reduzierung der Treibhausgase für Köln bis 2030 (auf Basis von 1990) in ihren jeweiligen Sektoren aktiv mit:

Die RheinEnergie setzte mit gutem Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre erfolgreiche Neuausrichtung weiter fort, die sich nach außen im neuen Markenbild und einem komplett neugestalteten Internetauftritt als wichtiger Schnittstelle zum Kunden widerspiegelt. Das Unternehmen verabschiedete im Herbst einen Sechs-Punkte-Plan zum Klimaschutz, der die Richtung für die kommenden Jahre skizziert:

Das Unternehmen bekennt sich wie die anderen Stadtwerke-Gesellschaften klar zu seiner besonderen Verantwortung, die ihm als Akteur der Energiewende zukommt. Darum wird die RheinEnergie bis 2025 in Köln und ganz Deutschland weitere 100 Millionen Euro in erneuerbare Energien investieren. Gleichzeitig betreibt die RheinEnergie weiterhin ihre hocheffizienten und flexiblen Gas-und-Dampfturbinen-Anlagen, die zur Flankierung und Absicherung der Energiewende dringend benötigt werden. Auch damit trägt das Unternehmen dazu bei, die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen.

Norbert Graefrath, Vorstand der GEW Köln AG
Norbert Graefrath

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Ertragssicherung ist der Ausbau von Partnerschaften und Kooperationen: Mit den Stadtwerken Duisburg hat die RheinEnergie im abgelaufenen Geschäftsjahr die Mehrheit an drei Windparks übernommen, mit fast 40 Industriepartnern aus Köln gleich drei neue Lernende Energieeffizienz-Netzwerke (LEEN) initiiert. Den neu gegründeten Stadtwerken Sankt Augustin steht die RheinEnergie als strategischer Partner zur Seite.

Die Entwicklung und Versorgung bestehender und neuer Quartiere hat die RheinEnergie konsequent ausgebaut und mit ihrer wachsenden Ladeinfrastruktur die Elektromobilität in Köln weiter vorangebracht. An der Elektrifizierung der gesamten Kölner Busflotte war und ist das Unternehmen wesentlich beteiligt; im Auftrag der Stadtwerke Köln wird sie 400 Ladepunkte im öffentlichen Raum errichten. Und schließlich hat die RheinEnergie in diesem Jahr ihren Miet-E-Roller „Rhingo" an den Start gebracht, der sich seit der Markteinführung großer Beliebtheit erfreut.

Infolge der E.ON/RWE-Transaktion wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr die innogy – und damit auch die von ihr gehaltene RheinEnergie-Beteiligung – in den E.ON-Konzern übertragen. Perspektiven der RheinEnergie im E.ON-Konzern werden aktuell geprüft, während der Vorbehalt gegen die Übertragung der RheinEnergie-Beteiligung auf E.ON weiter aufrechterhalten wird.

Auch NetCologne konnte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in einem starken Wettbewerbsumfeld erfolgreich behaupten. Mit einem Plus von mehr als 34.000 Kundenanschlüssen ist das regionale Unternehmen, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feierte, weiterhin auf Wachstumskurs.

Dieter Hassel, Vorstand der GEW Köln AG
Dieter Hassel

Insgesamt hat NetCologne im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als 1.100 Kilometer Glasfaserkabel neu verlegt und das eigene Netz um über 77.000 potenzielle Glasfaseranschlüsse erweitert. Zudem setzte das Unternehmen mit dem Projekt „DigitalNetCologne“ seine Ausbauoffensive für Köln weiter fort. Bis 2022 sollen rund 100.000 weitere Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Die Ausbauarbeiten dazu haben in Wahn begonnen. Lindenthal, Wahnheide, Lövenich sowie Porz-Lind werden folgen. Zudem bietet NetCologne jetzt einen passenden Ein-Gigabit-Tarif an.

Im Nahbereich wurde der Ausbau der NetCologne-FttC-Gebiete (Fibre to the Curb) erfolgreich abgeschlossen. Dort sind für rund 15.000 Anschlüsse jetzt Bandbreiten von 100 Mbit/s möglich. Insgesamt wurden 28.000 Kundenanschlüsse auf die neue Technik umgestellt.

Gleichzeitig konnte NetCologne wichtige Geschäftskunden für sich gewinnen; darunter die Koelnmesse. Die bestehende Partnerschaft wurde nun um weitere zehn Jahre verlängert.

Im Rahmen der Digitalisierungsoffensive „DigitalNetCologne“ hat das Unternehmen alle rund 300 Kölner Schulgebäude mit einem eigenen Glasfaseranschluss ausgestattet. Damit sind die Kölner Schulen landesweit Vorreiter und erfüllen die Zielvorgaben des Landes NRW, bis 2022 alle Schulen mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen, schon heute.

Die NetCologne-Tochtergesellschaft NetAachen hat sich erfolgreich an vier kommunalen Ausschreibungen zur Förderung des Breitbandausbaus beteiligt. Entsprechende Bundes- und Landesfördermittel in Höhe von rund 34 Mio. Euro werden ab 2020 für den FttH-Ausbau (Fibre to the Home) in verschiedenen Kommunen eingesetzt.

Auch die Stadtwerke Düsseldorf blicken auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr zurück. Bei der Entwicklung neuer Geschäftsfelder setzt das Unternehmen vor allem auf Mobilitätslösungen und versteht sich als ein zentraler Treiber der Verkehrswende in Düsseldorf. Und wie ihre Kölner Kollegen setzen die Düsseldorfer Stadtwerke verstärkt auf Kooperationen: Beim Elektroroller „eddy“ beispielsweise – der zwei Jahre nach Projektstart fest in der Stadt etabliert ist – arbeiten die Stadtwerke Düsseldorf mit dem neuen RidePooling-Fahrservice CleverShuttle zusammen.

Durch die Zusammenarbeit mit der Deutsche-Bahn-Tochter CleverShuttle machen die Düsseldorfer Stadtwerke Elektromobilität erlebbar und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz, denn die Roller werden auf dem Betriebshof des Unternehmens mit umweltfreundlichem Strom geladen. 

Doch auch für Elektroautos bietet das Unternehmen passende Lösungen und baut die Ladeinfrastruktur kontinuierlich weiter aus: Die Zahl der Ladepunkte für E-Autos in der Landeshauptstadt soll innerhalb von fünf Jahren von derzeit 330 auf 8.000 steigen. Zudem vergrößert das Unternehmen seine eigene E-Fahrzeug-Flotte sukzessive.

Auch das Tochterunternehmen, die Netzgesellschaft Düsseldorf, ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden: Beispielsweise hat sie bereits 1.000 Gaslaternen im Rahmen der üblichen Instandsetzung sowie der Marktraumumstellung von L- auf H-Gas – und damit den neuesten technischen Stand – umgerüstet. Dank der neuen CE-zertifizierten Technik erhöhen sich Zuverlässigkeit und Effizienz, und vom sinkenden Verbrauch profitiert vor allem die Umwelt. Das Beispiel zeigt, dass die Stadtwerke Düsseldorf auch im Bestandsgeschäft – das eine tragende Säule des Unternehmens ist und bleibt – auf innovative Entwicklungen setzen.

Für BRUNATA-METRONA ist auch das abgelaufene Geschäftsjahr außerordentlich positiv verlaufen: In einem umkämpften Markt konnte das Unternehmen seine Kundenbasis erneut leicht verbreitern. Die starke regionale Präsenz und die damit verbundene Konzentration auf die Qualität der Vor-Ort-Betreuung zahlt sich offensichtlich aus.

Neue Dienstleistungen, die das Kerngeschäft der Heiz- und Wasserkostenabrechnung ergänzen, haben einen wachsenden Anteil zu Ergebnis und Umsatz beigetragen. Dazu zählen Rauchmelder-Installationen, Trinkwasseranalysen und die Ausstellung von Energieausweisen.

Als Herausforderung stellt sich für BRUNATA-METRONA der zunehmende Mangel an Fachkräften im Handwerk dar. Dies erschwert die termingerechte Abarbeitung vorliegender Serviceaufträge. Darum hat das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr eine stärkere Digitalisierung und IT-Unterstützung dieser Prozesse geplant. Die erwartete Effizienzsteigerung soll das weitere Wachstum von BRUNATA-METRONA unterstützen.

Im laufenden Jahr soll eine neue Heizkostenverordnung verabschiedet werden, auf die sich das Unternehmen intensiv vorbereitet hat. Die internen Vorbereitungen betreffen alle Bereiche der BRUNATA-METRONA und bedingen erhebliche Erweiterungen der IT-Systeme. Die Arbeiten haben bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr begonnen und werden auch im laufenden Jahr einen Schwerpunkt der zu erledigenden Aufgaben darstellen.

Köln, im Juni 2020

Der Vorstand

Dr. Dieter Steinkamp      Norbert Graefrath      Dieter Hassel