RheinEnergie AG Geschäftsbericht 2019
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Wirtschaftsbericht

Energiepolitische und gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Am 11. Dezember 2019 veröffentlichte die Europäische Kommission die Mitteilung „The European Green Deal“. Das dahinterstehende Konzept einer ökologischen Wende soll prägend für die Legislaturperiode der Jahre 2019 bis 2024 sein. Geplant sind 50 Projekte in zehn Bereichen, die auch die Rahmenbedingungen für die Energiewirtschaft in den kommenden Jahrzehnten ausgestalten werden. Bis März 2020 soll ein Klimagesetz mit dem Ziel, die EU-weiten Treibhausgasreduktionen auf mindestens 50 % anzuheben, auf den Weg gebracht werden. Die Reduktion bezieht sich jeweils in Relation auf das Basisjahr 1990.

Am 14. Januar 2020 veröffentlichte die Europäische Kommission als Teil des Green Deals eine Mitteilung zum Investitionsplan für ein zukunftsfähiges Europa (European Green Deal Investment Plan – EGDIP) und einen Vorschlag für eine Verordnung zur Einrichtung eines Fonds für einen gerechten Übergang (Just Transition Fund – JTF). Mit dem Investitionsplan will die EU-Kommission öffentliche Mittel bereitstellen sowie private Investitionen in eine klimaneutrale Wirtschaft stimulieren, um den European Green Deal zu finanzieren. Das Investitionsvolumen für die kommenden zehn Jahre soll insgesamt eine Billion € betragen. Dabei sollen geltende Beihilfevorschriften flexibel angewendet werden, damit die Mitgliedstaaten spezifische Unternehmen unterstützen können.

Beschluss zum Kohleausstieg

Die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ hat am 26. Januar 2019 ihren Abschlussbericht vorgelegt. Der Bericht empfiehlt einen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens zum Jahr 2038 sowie weitere Maßnahmen, um die Kernziele „erfolgreicher Strukturwandel“ in den Braunkohlerevieren, „Versorgungssicherheit“ und „nachhaltiger Klimaschutz“ zu erreichen.

Das Bundeskabinett hat am 29. Januar 2020 den Entwurf des „Gesetzes zur Reduzierung und zur Beendigung der Kohleverstromung und zur Änderung weiterer Gesetze“ (Kohleausstiegsgesetz) beschlossen und setzt damit den Ausstieg aus der Kohleverstromung um.

Für Braunkohleanlagen mit einer Leistung bis zu 150 MW sieht der Kabinettsbeschluss keine Entschädigung vor. Dafür können diese Anlagen an den Steinkohlestilllegungsausschreibungen teilnehmen. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung soll durch individuell ausgehandelte Entschädigungszahlungen für Braunkohlekraftwerke mit einer Leistung größer 150 MW und durch Stilllegungsausschreibungen für Steinkohlekraftwerke umgesetzt werden.

Zudem soll auch die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) weiterentwickelt und das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) geändert werden. Die Grundstruktur und die Förderschwerpunkte bleiben erhalten. Durch eine Verlängerung, Umgestaltung und damit verbundene Erhöhung des Kohleersatzbonus soll ein Anreiz gesetzt werden, Kohle-KWK durch moderne KWK-Systeme zu ersetzen.

Der Gesetzentwurf sieht auch Entlastungen für Stromverbraucher vor, um kohleausstiegsbedingte Stromkostenerhöhungen auszugleichen. Ab dem Jahr 2023 kann ein Zuschuss auf die Übertragungsnetzentgelte gewährt werden.

Gesetz zur Beschleunigung des Energieleitungsausbaus in Kraft getreten

Am 17. Mai 2019 ist das Netzausbaubeschleunigungsgesetz 2.0 (NABEG 2.0) in Kraft getreten. Das Gesetz soll helfen, den für die Energiewende benötigten Ausbau der deutschen Höchst- und Hochspannungsnetze zu beschleunigen. Dazu wird insbesondere die Genehmigung von Netzausbauvorhaben vereinfacht. Zudem sollen Entschädigungszahlungen für betroffene Grundeigentümer bundesweit vereinheitlicht und bei besonders dringlichen Ausbauvorhaben für Land- und Forstwirte angehoben werden. Die Mehrkosten sollen über Netzentgelte an die Stromkunden weitergereicht werden. Um den Fortschritt des Netzausbaus besser messen zu können, sollen die Netzbetreiber verpflichtet werden, umfangreicher als bislang gegenüber der Bundesnetzagentur (BNetzA) zu berichten.

Gesetzentwurf für Gebäudeenergiegesetz beschlossen

Das Bundeskabinett hat am 23. Oktober 2019 den Regierungsentwurf für das Gebäudeenergiegesetz (GEG) beschlossen. Das GEG soll ein einheitliches Regelwerk für die energetischen Anforderungen an Neu- und Bestandsgebäuden sowie den Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteversorgung von Gebäuden schaffen. Ziel ist es, die bislang verschiedenen Regelwerke zusammenzuführen, die Anwendung zu vereinfachen und zu entbürokratisieren. Die europäischen Vorgaben zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden sollen im Zuge dessen vollständig umgesetzt und die Regelung für Niedrigenergiegebäude soll in das vereinheitlichte Energieeinsparrecht integriert werden. Das aktuelle Anforderungsniveau für Neubauten und Sanierung bleibt vorerst unverändert. Es soll im Jahr 2023 überprüft werden.

Umsetzung Klimaschutzpaket

Das Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) ist am 18. Dezember 2019 in Kraft getreten. Es regelt, wie viel CO2 jeder Sektor bis zum Jahr 2030 noch ausstoßen darf. Demnach muss die Energiewirtschaft ihre Emissionen in Höhe von 280 Mio. Tonnen im Jahr 2020 um 37,5 % auf 175 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 2030 mindern.

Mit dem am 20. Dezember 2019 in Kraft getretenen Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) führt die Bundesregierung ab dem Jahr 2021 ein nationales Brennstoffemissionshandelssystem (nEHS) ein. Das nEHS umfasst die Emissionen der Wärmeerzeugung des Gebäudesektors sowie von Energie- und Industrieanlagen und verkehrsbedingte Emissionen aus der Verbrennung fossiler Kraftstoffe, sofern diese nicht dem EU-Emissionshandelssystem unterliegen. Der CO2-Preis des nEHS startet im Jahr 2021 mit 25 € pro Tonne und steigt dann stufenweise an.

Das „Klimaschutzprogramm 2030“ fördert zudem die Gebäudesanierung steuerlich, erhöht die Pendlerpauschale, senkt die Umsatzsteuer auf Bahntickets im Fernverkehr und ändert die Grundsteuer in Sondergebieten für Windenergieanlagen. Das entsprechende Gesetz zur Umsetzung der Regelungen im Steuerrecht ist am 31. Dezember 2019 in Kraft getreten.

Landesebene

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens hat am 10. Juli 2019 ihre Strategie für eine klimaverträgliche, sichere und bezahlbare Energieversorgung vorgelegt. Demnach will die Landesregierung erneuerbare Energien und Netze verstärkt ausbauen, moderne Speichertechnologien nutzen, die Nachfrage flexibler gestalten und die Stromsteuer senken. Gas soll als Brennstoff insbesondere in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen als Brückenenergie fungieren.

Am 13. Dezember 2019 hat die „Zukunftsagentur Rheinisches Revier“ ihr „Wirtschafts- und Strukturprogramm 1.0“ (WSP 1.0) vorgestellt. Das WSP 1.0 skizziert die Zukunftsvision für die Region in der Zeit nach der Braunkohle und ist das Ergebnis eines Dialogs aller Interessenvertreter.

Die deutsche Wirtschaft ist im zehnten Jahr in Folge gewachsen. Dies ist die längste Phase seit der Wiedervereinigung. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Jahr 2019 um 0,6 % gestiegen, so die Berechnungen des Statistischen Bundesamtes. Dabei hat das Wachstum an Schwung verloren und lag deutlich unter dem Vorjahreswert (+1,5 %) und auch signifikant unter dem Zehn-Jahres-Mittel (+1,3 %).

Vor allem der Konsum hat das Wachstum im Berichtsjahr gestützt: die privaten Konsumausgaben stiegen im Jahresverlauf um 1,6 %, die des Staates um 2,5 %. Zudem stiegen die Investitionen in Forschung und Entwicklung um 2,7 %, jene in Bauten sogar um 3,8 %. Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge lagen lediglich 0,4 % über dem Vorjahresniveau und entwickelten sich damit weniger dynamisch.

Primärenergieverbrauch

Der Energieverbrauch ist im Berichtsjahr nach vorläufigen Zahlen erneut gegenüber dem Vorjahr gesunken, und zwar um 2,3 % auf 437,3 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE), und damit auf den geringsten Wert seit Anfang der 1970er Jahre. Ursachen sind ein konjunkturell bedingter Rückgang des Energieverbrauchs in der Industrie sowie Verbesserungen bei der Energieeffizienz. 

Auch die Anteile der verschiedenen Energieträger am nationalen Energiemix haben sich gegenüber dem Vorjahr verschoben: Der Anteil fossiler Energien am inländischen Energieverbrauch ist in Summe zurückgegangen, von im Vorjahr 86,2 % auf 85,3 % im Berichtsjahr. Die erneuerbaren Energien konnten ihren Anteil von im Vorjahr 13,8 % auf nun 14,7 % erneut erhöhen.

Der Anteil von Öl und Gas am inländischen Energieverbrauch stieg leicht um 2,8 Prozentpunkte auf 60,3 %. Der Anteil von Stein- und Braunkohle am Verbrauch lag im Berichtsjahr bei 17,9 % und somit 3,3 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Die Erneuerbaren steigerten ihren Beitrag am Energieverbrauch von 13,8 auf 14,7 %. Der Anteil der Kernenergie blieb mit 6,4 % nahezu konstant (Vorjahr 6,3 %). Auf sonstige Energiebereitstellung (einschließlich des Stromaußenhandelssaldos) entfallen 2019 0,7 %.

Aufgrund der deutlichen Verbrauchsrückgänge im Bereich Kohle und der Zuwächse bei den erneuerbaren Energien sind die erzeugungsbedingten CO2-Emissionen im Energiesektor insgesamt in einer Größenordnung von rund 7 % zurückgegangen.

Preisentwicklung

Ölmarkt
Der Ölpreis bewegte sich im Berichtsjahr in einem Band zwischen 65 und 75 US-Dollar pro Barrel. Gründe waren die Erneuerung der OPEC-Förderkürzungen, Risiken rund um die venezolanische Produktion und geopolitische Spannungen im Nahen Osten. Nachrichten über die Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den USA und China und die hohen Mengen an US-Schieferöl hatten im Jahresverlauf immer wieder preissenkende Effekte. 

Importkohlemarkt
Die europäischen Kohlepreise fielen das Jahr über stetig, um insgesamt rund 20 US-Dollar pro Tonne ($/t) auf 56,40 $/t zum Jahresende und damit unter das Zwei-Jahres-Tief von bislang 60 $/t. Grund war eine schwache Nachfrage in Europa aufgrund der niedrigen Preise des Kohlesubstituts Gas und der hohen Einspeisung erneuerbarer Energien. Auch die Nachfrage aus Asien stagnierte. Hauptgrund: China hatte seine Einfuhrmengen stark reduziert, um gemäß Regierungsbeschluss weniger als im Vorjahr zu importieren.

Gasmarkt
Die Preise für den Frontjahreskontrakt an gängigen Handelsmärkten fielen im Verlauf des Berichtsjahres von rund 20 € pro Megawattstunde (€/MWh) auf ein Vier-Jahres-Tief bei etwa 13 €/MWh Ende Dezember. Eine komfortable Speichersituation und stetige LNG-Lieferungen nach Nordwesteuropa ließen die Preise sinken. Diese beiden Faktoren überwogen auch Sorgen wegen der zurückgehenden Fördermengen aus dem niederländischen Groningen, der Sanktionen im Umfeld der Nord-Stream-2-Pipeline und wegen der schwierigen Transitverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine.

Emissionsmarkt
Die Zertifikatepreise lagen zur Mitte des Berichtsjahres bei mehr als 30 € je Tonne CO2-Äquivalent (€/t CO2). Sie erreichten damit zwischenzeitlich den höchsten Stand seit dem Jahr 2008, während sie zum Jahresende bei rund 25 €/t CO2 notierten. Grund für die anhaltende Preisstabilität war insbesondere der Plan, die wegen des Kohleausstiegs ungenutzten deutschen Zertifikate zu löschen. Preisstützend wirkte zudem der Plan der EU-Kommission, die Europäische Union bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu machen.

Strommarkt
Der deutsche Frontjahreskontrakt Grundlast handelte volatil in den Grenzen zwischen 42 und 53 € pro Megawattstunde (€/MWh). Der Preis folgte dabei den Vorgaben aus den Brennstoff- und Emissionsmärkten. Am Spotmarkt war aufgrund der niedrigen Gaspreise ein deutlicher Wechsel weg von der Kohle- und hin zur Gasverstromung zu erkennen, wobei auch die erneuerbaren Energien ihren Anteil an der Nettoerzeugung signifikant steigern konnten.

Geschäftsverlauf

Die RheinEnergie Trading GmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der RheinEnergie und fungiert als zentraler Marktzugang für Energie und als Dienstleister für energienahe Produkte.

Ihre Partner sind neben der RheinEnergie die BELKAW GmbH, die AggerEnergie GmbH, die Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co. KG (EVL), die evd energieversorgung dormagen GmbH, die Gasversorgungsgesellschaft mbH Rhein-Erft und die Stadtwerke Leichlingen GmbH.

Die RheinEnergie hat die Bewirtschaftung ihres Strom- und Erdgasportfolios auf die RheinEnergie Trading GmbH übertragen. In diesem Zusammenhang hat sie die im Jahr 2019 abgesetzten Mengen am Großhandelsmarkt beschafft. Die RheinEnergie Trading GmbH vermarktet zudem die Stromproduktion der RheinEnergie-Kraftwerke. Um die Geschäfte optimal absichern zu können, erstreckt sich die gesamte Beschaffung und Vermarktung über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Sie erfolgt diversifiziert und strukturiert, um durch die Kombination von flexiblen Produkten und Standardverträgen Optimierungspotenziale zu heben.

Details zu erneuerbaren Energien werden im Abschnitt „Nachhaltigkeit“ dargestellt.

Stromerzeugung

Die elektrische Netzeinspeisung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) lag bei 5.149 Gigawattstunden (GWh) und damit aufgrund von im Vorjahr durchgeführten Kraftwerksrevisionen und verbesserten wirtschaftlichen Bedingungen um 34,1 % höher als im Vorjahr. Der Anteil der ins Netz eingespeisten und geförderten KWK-Strommenge betrug 26,2 % (45,0 % im Vorjahr).

Fernwärme

Die Fernwärmeabgabe erhöhte sich witterungsbedingt gegenüber dem Vorjahr um 1,9 % auf 1.482 GWh. Der Anteil der in KWK erzeugten Fernwärme betrug rund 94 %. Er lag um etwa 1 % höher als im Vorjahr.

Dampf

Die Abgabe an die Prozessdampfkunden lag mit einer Menge von 557 GWh auf dem Niveau des Vorjahres. Die RheinEnergie hat davon 251 GWh selbst erzeugt, hiervon wiederum rund 96 % in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.

Brennstoffeinsatz und Emissionen

Der Brennstoffeinsatz betrug insgesamt 10.261 GWh. Er lag um 25 % über dem Vorjahr. Hauptbrennstoff war Erdgas mit einem Anteil von etwa 91 % (2018: 84 %). Die brennstoffbedingten CO2-Emissionen aller Heiz- und Heizkraftwerke lagen bei rund 2,2 Mio. Tonnen, das waren rund 18,3 % mehr als im Vorjahr.

Absatzzahlen

Im Geschäftsjahr 2019 konnte die RheinEnergie in den einzelnen Sparten folgende Absatzzahlen erreichen: Strom 17.566 GWh, Erdgas 7.515 GWh, Fernwärme 1.130 GWh, Energiedienstleistungen 721 GWh und Dampf 557 GWh.

Nach Kundengruppen ergeben sich in den Sparten folgende Absatzzahlen:

Stromverkauf 2019
MWh
2018
MWh
gegenüber Vorjahr
%
Privat- und Gewerbekunden 1.724.085 1.825.464 –5,6
Sonderkunden 10.074.657 10.826.497 –6,9
Vertriebskunden 11.798.742 12.651.961 –6,7
Vermarktung Eigenerzeugung 5.340.227 4.008.641 33,2
Direktvermarktung und BHKWs 426.885 386.057 10,6
Stromverkauf 17.565.854 17.046.659 3,0
Erdgasverkauf 2019
MWh
2018
MWh
gegenüber Vorjahr
%
Privat- und Gewerbekunden 2.239.411 2.240.505 0,0
Sonderkunden 5.275.618 4.647.423 13,5
Erdgasverkauf 7.515.029 6.887.928 9,1
Wärmeverkauf 2019
MWh
2018
MWh
gegenüber Vorjahr
%
Fernwärme 1.130.100 1.111.684 1,7
Energiedienstleistungen 720.723 681.798 5,7
Wärmeverkauf 1.850.823 1.793.482 3,2
Dampfverkauf 2019
MWh
2018
MWh
gegenüber Vorjahr
%
Dampf 556.651 556.012 0,1

Markt- und Absatzentwicklung

Nach wie vor herrscht ein intensiver Preiswettbewerb im Energiemarkt mit hoher Markttransparenz durch Vergleichsportale, Verbraucherschutzorganisationen, Energieberater etc. Bei unverändert hoher Wechselbereitschaft der Kunden führt dies zu Kunden- und Absatzverlusten in allen vertrieblichen Segmenten.

Um dem Wettbewerbsdruck zu begegnen, setzt die RheinEnergie konsequent auf marktgängige Produkte in Verbindung mit immer umfangreicheren, kundenorientierten Beratungs- und Dienstleistungen im Sinne eines ganzheitlichen Lösungsanbieters. Begleitet wird dies durch umfassende Aktivitäten zur Bindung und Rückgewinnung von Kunden in allen Segmenten sowie die Entwicklung beziehungsweise den Ausbau neuer Online-Vertriebswege. Sowohl im Bereich der Haushalts- als auch der Sonderkunden gilt es, den Kunden zu vermitteln, dass der Preis nicht der alleinige Entscheidungsfaktor bei der Auswahl des Energielieferanten sein sollte.

Der Stromabsatz der RheinEnergie an Vertriebskunden konnte 2019 sowohl im Privat- als auch im Sonderkundensegment nicht das Volumen des Vorjahres erreichen. Im Bereich der Privat- und kleinen Gewerbekunden ist ein Rückgang der Kundenzahlen zu verzeichnen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Zusammenhang mit dem Anteilserwerb an der Stadtwerke Sankt Augustin GmbH (vormals Energieversorgungsgesellschaft mbH) ein Teil der bisherigen RheinEnergie-Kunden eingebracht wurden. Weiterhin erklärt sich der Absatzrückgang aus den im Durchschnitt sinkenden Stromverbräuchen der Kunden. Hier wirken unter anderem technische Optimierungen (zum Beispiel durch energieeffizientere Geräte) und ein bewussteres Verbrauchsverhalten der Kunden zusammen. Diese Faktoren bewirken auch im Vergleich zur Planung eine Unterschreitung des Absatzes an Privat- und kleine Gewerbekunden. Durch Kundengewinnung konnten im Sonderkundensegment die Planansätze übertroffen werden.

Die unter der Rubrik „Vermarktung Eigenerzeugung“ ausgewiesene Absatzmenge umfasst im Wesentlichen den Verkauf des in den Heizkraftwerken der RheinEnergie erzeugten Stroms an die RheinEnergie Trading GmbH. Die aufgrund von Kraftwerksrevisionen geringere Erzeugungsmenge des Vorjahres konnte 2019 deutlich übertroffen werden. Ursächlich waren neben der höheren Kraftwerksverfügbarkeit auch die deutlich verbesserten Marktbedingungen, was auch zu einer gegenüber den Planansätzen höheren Erzeugungsmenge führte.

Der Erdgasabsatz der RheinEnergie stieg gegenüber dem Vorjahr um 9,1 %. Während der Absatz im Geschäft mit Privat- und kleinen Gewerbekunden bei geringfügig niedrigeren Durchschnittstemperaturen als im Vorjahr und nach wie vor starkem Wettbewerb insgesamt auf Vorjahresniveau lag, nahm der Absatz an Sonderkunden vor allem aufgrund höherer Absatzmengen bei einigen großen Industriekunden zu. Da in der Planung für den Absatz der Wärmeenergieträger insgesamt von niedrigeren Durchschnittstemperaturen ausgegangen wurde, als sie sich im Verlauf des Jahres 2019 tatsächlich eingestellt haben, konnten in den primär temperaturabhängigen Segmenten die angestrebten Absatzmengen nicht erreicht werden. Vornehmlich betrifft dies hier den Absatz im Privat- und Gewerbekundensegment. Im Bereich der Sonderverträge konnte im Wesentlichen durch den Mehrabsatz an Großkunden/Energieversorgungsunternehmen (EVU) eine Mengensteigerung gegenüber Plan erreicht werden.

Die RheinEnergie verzeichnete beim Verkauf von Fernwärme an Sondervertragskunden gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 1,7 %, die überwiegend durch Netzerweiterungen und den Zubau neuer Anschlüsse begründet ist. Dies wirkte sich trotz gegenläufiger temperaturbedingter Abweichung im Ergebnis auch positiv auf die Planerreichung aus.

Die Nachfrage nach Energiedienstleistungen hat im Jahr 2019 weiter zugenommen. Die RheinEnergie hat entsprechend verschiedene Contracting-Projekte geplant und entwickelt; Bestandsprojekte wurden mit dem Ziel der Vertragsverlängerung technisch, wirtschaftlich und rechtlich analysiert. Dennoch konnten wie bei den übrigen Wärmeenergieträgern temperaturbedingt trotz des Anstiegs die Ansätze des Wirtschaftsplans nicht erreicht werden.

Der Verkauf von Prozessdampf an industrielle Kunden verblieb auf dem Niveau des Vorjahres und – ebenfalls temperaturbedingt – unterhalb des geplanten Wertes.

Strompreise

Aufgrund von Veränderungen und Steigerungen bei Beschaffungskosten, Netzentgelten, Abgaben und Umlagen kam es zu einer deutlichen Kostensteigerung, so dass die Erhöhung der Vertriebspreise der RheinEnergie zum 1. April 2019 unumgänglich war. Im Zusammenhang mit der Preisanpassung wurde auch eine Regionalisierung der Preisstruktur vorgenommen, um der unterschiedlichen Kostensituation in verschiedenen Netzgebieten gerecht zu werden.

Die Preise für Sondervertragskunden werden zum Vertragsabschluss individuell kalkuliert.

Erdgaspreise

Aufgrund der Bezugspreis- und der Netzentgeltveränderungen sowie der starken Erhöhung der Bilanzierungsumlage musste die RheinEnergie auch den Erdgaspreis für die Privat- und kleineren Gewerbekunden zum 1. April 2019 erhöhen.

Die Preise für Sondervertragskunden werden zum Vertragsabschluss individuell kalkuliert.

Wärmepreise

Da die Fernwärmearbeitspreise mit einem zeitlichen Versatz an die Entwicklung der Erdgaspreise sowie weiterer Indizes gekoppelt sind, stiegen die Arbeitspreise auf Basis der vertraglichen Grundlagen zum 1. April 2019 und sanken zum 1. Oktober 2019. Ganzjährig betrachtet sind die Arbeitspreise nahezu konstant geblieben. Die Grundpreise erhöhten sich jeweils.

Energiedienstleistungen

Die RheinEnergie hat ihr Energiedienstleistungsportfolio im Berichtsjahr weiter ausgebaut. Unter anderem hat das Unternehmen das Heim-TankE-Angebot an die NRW-Förderbedingungen für Elektroladesäulen angepasst. Zudem hat die RheinEnergie ihr Fotovoltaik-Produkt für Privatkunden („SolarKomfort“) überarbeitet und kann das Produkt nun besser auf den individuellen Bedarf der Kunden zuschneiden.

Beratungs- und Serviceleistungen

Ausgezeichneter Service
Der TÜV Rheinland hat den Kundenservice der RheinEnergie im Berichtsjahr zum wiederholten Male ausgezeichnet. Zudem hat das Verbraucherportal www.energieverbraucherportal.de die RheinEnergie erneut im Wettbewerb „TOP-Lokalversorger“ prämiert. Im Gegensatz zu rein preisorientierten Vergleichsportalen werden hier auch die lokalen Serviceleistungen eines Energieversorgers berücksichtigt. Die RheinEnergie darf damit weiterhin als „TOP-Lokalversorger“ für Strom, Erdgas und erstmals auch für Wasser werben.

Trinkwassergewinnung und -bezug

Die Quelle für das Kölner Trinkwasser ist das große unterirdische Wasserreservoir der Kölner Bucht. In acht Wasserwerken links und rechts des Rheins fördert die RheinEnergie in Brunnengalerien Grundwasser. Die RheinEnergie versorgt neben der Stadt Köln auch die Städte Frechen und Pulheim sowie teilweise Brühl und Bergisch Gladbach mit Trinkwasser und ist Betriebsführer der gesamten Trinkwasserversorgung der Stadt Bergisch Gladbach. 

Im Berichtsjahr hat die RheinEnergie die beiden bislang getrennten Kölner Trinkwassernetze rechts und links des Rheins per Transportleitung unter dem Rhein hindurch verbunden. Eine bidirektionale Druckerhöhungsanlage kann im Störungsfall flexibel Trinkwasser in beide Netzbereiche pumpen. Damit werden die vorhandenen Ressourcen besser genutzt und die Versorgungssicherheit erhöht. Zudem optimiert die RheinEnergie die Wassergewinnungsanlagen weiter, um die Trinkwasserversorgung für Köln und die Region zukunftssicher zu gestalten.

Nach Kundengruppen ergeben sich folgende Absatzzahlen:

Wasserverkauf 2019
1.000 m3
2018
1.000 m3
gegenüber Vorjahr
%
Trinkwasser      
    Tarif 68.212 66.760 2,2
    Sonderverträge

3.509

3.733 –6,0
    Versorgung außerhalb des Versorgungsgebiets 6.888 6.753 2,0
Trinkwasserverkauf 78.609 77.246 1,8
Betriebswasserverkauf (Sonderverträge) 7.077 7.984 –11,4
Wasserverkauf 85.686 85.230 0,5

Markt- und Absatzentwicklung

Der Wasserabsatz ist im Berichtsjahr konstant geblieben. Die Wasserpreise der RheinEnergie blieben 2019 unverändert. Der Betriebswasserverkauf lag aufgrund des Minderbedarfs eines Großkunden unter dem Absatz des Vorjahres.

Qualitätssicherung und Forschung

Die RheinEnergie schützt die Grundwasservorkommen und unterstützt die natürlichen Prozesse der Reinigung mit moderner Technik. Sie kontrolliert die Wasserqualität fortlaufend gemäß den gesetzlichen Anforderungen auf dem gesamten Weg vom Grundwasser im Gewinnungsgebiet, in den Brunnen, in den Wasserwerken und im Versorgungsnetz bis zu den Entnahmestellen bei den Kunden. Die kontinuierliche Verbesserung ihrer Prozesse stellt die RheinEnergie dabei über ein zertifiziertes integriertes Managementsystem sicher.

Ressourcen nachhaltig schützen

Die RheinEnergie verpflichtet sich bei allen Tätigkeiten im Rahmen der Trinkwasserversorgung dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Der vorbeugende Gewässerschutz steht dabei im Fokus. Die RheinEnergie beteiligt sich zudem an Forschungsprojekten zum nachhaltigen Ressourcenschutz, zur Trinkwasseraufbereitung und zur Klärung verschiedenster Fragestellungen hinsichtlich der Wasserqualität, auch an den Trinkwasserinstallationspunkten der Kunden.

Konzessionen

Rheinische NETZGesellschaft mbH

Die Rheinische NETZGesellschaft mbH (RNG) pachtet und betreibt die Elektrizitäts- und Gasnetze der Netzeigentümer AggerEnergie GmbH, BELKAW GmbH, evd energieversorgung dormagen GmbH, Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co. KG, Gasversorgungsgesellschaft mbH Rhein-Erft, RheinEnergie AG, Stadtwerke Leichlingen GmbH, Stromnetz Bornheim GmbH & Co. KG, Lohmar Netzeigentumsgesellschaft mbH, ENNI Energie und Umwelt Niederrhein GmbH sowie Stadtwerke Dinslaken GmbH.

Des Weiteren ist die RNG Eigentümerin und Betreiberin der Netzleitungen der Hochspannungsebene (110-kV-Freileitungen und -Erdkabel) sowie seit 2019 des Kölner Gashochdrucknetzes.

Zentrale Aufgaben der RNG sind es, eine zuverlässige Strom- und Gasverteilung in ihrem Netzgebiet sicherzustellen sowie einen transparenten und diskriminierungsfreien Zugang zu diesen Energienetzen zu gewährleisten. Die Gesellschaft übernimmt das Asset-Management, das Netzzugangs- und Regulierungsmanagement sowie die Dienstleistersteuerung. Darüber hinaus unterstützt die RNG die Netzeigentümer bei Konzessionsvergabeverfahren, um Bestandskonzessionen wieder- und neue Konzessionen hinzuzugewinnen.

Technischer Netzservice

Die RheinEnergie plant, baut und betreibt Energie- und Wassernetze sowie die dazugehörigen Anlagen. Zu den zentralen Aufgaben zählt die wirtschaftliche und zuverlässige Versorgung mit Strom, Gas, Wärme und Wasser. Das vorhandene Know-how steht auch im Rahmen externer Dienstleistungsangebote zur Verfügung.

Die Stadt Köln und die RheinEnergie treiben seit mehreren Jahren gemeinsam das Konzept „Schaffung von Lichtpassagen“ voran, um Tunnel und Unterführungen der Stadt aufzuwerten. Im Zuge des Konzepts hat der technische Netzservice auch im Berichtsjahr weitere Bereiche der Stadt mit moderner und effizienter LED-Beleuchtung ausgerüstet.

Zudem hat der Netzservice im Berichtsjahr gemeinsam mit zwei Spezialfirmen erfolgreich ein Pilotprojekt gestartet, um die Hydranten und Schieber des Wassernetzes zu warten und bei Bedarf instand zu setzen. Im Netz sind tausende solcher Apparate verbaut, die Arbeiten sind entsprechend zahlreich, aufwendig und teuer. Defekte Hydranten müssen nach dem bisherigen Stand der Technik ausgewechselt werden, dazu sind Tiefbauarbeiten notwendig. Mit dem neu entwickelten Verfahren einer Spezialfirma konnten innerhalb weniger Tage 24 Hydranten vor Ort sofort im eingebauten Zustand repariert werden. Das spart Zeit und Geld und schont obendrein natürliche Ressourcen. Ein weiteres Spezialunternehmen konnte 85 Schieber direkt vor Ort reparieren.

Regionalstrategie der RheinEnergie

Der Konzernverbund der RheinEnergie ist im Bereich der Energie- und Wasserversorgung tätig. Bei diesen Stadtwerke-Gesellschaften handelt es sich – mit Ausnahme der MVV Energie AG – um Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in der rheinischen Region. Die RheinEnergie ist als strategischer Partner der Kommunen positioniert, wobei der Anteilsbesitz von Minderheits- bis zu Mehrheitspositionen reicht. Sowohl der regionale Konzernverbund als auch die Positionierung als Partner der Kommunen spiegeln die strategische Grundausrichtung der RheinEnergie wider. Zudem liefern die Stadtwerke-Gesellschaften einen bedeutsamen Beitrag zum Gesamtergebnis der RheinEnergie.

MVV Energie AG

Im Geschäftsjahr 2019 wurde zusammen mit der EnBW AG ein Verkaufsprozess für die jeweiligen Anteile an der MVV Energie AG begonnen, der im Jahr 2020 fortgeführt wird.

Stadtwerke Sankt Augustin GmbH

Die RheinEnergie hat mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2019 einen Anteil in Höhe von 45 % an der Energieversorgungsgesellschaft mbH Sankt Augustin (EVG) erworben. Die Gesellschaft firmiert nunmehr als Stadtwerke Sankt Augustin GmbH (SWA). Im Zuge des Erwerbs hat die RheinEnergie rund 17.000 Privat- und Gewerbekunden im Bereich Strom- und Gasvertrieb ausgegliedert und in die SWA eingebracht.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Umsatzerlöse der RheinEnergie belaufen sich im Geschäftsjahr ohne Strom- und Energiesteuer auf insgesamt 2.515 Mio. € (Vorjahr 2.381 Mio. €). Der wesentliche Anteil entfällt auf die Stromsparte mit 1.458 Mio. € (Vorjahr 1.408 Mio. €). Neben preisbedingten Effekten ist der Anstieg auch auf die gestiegene Eigenerzeugung sowie Nebengeschäftserlöse zurückzuführen.

Der Stromabsatz der RheinEnergie an Vertriebskunden konnte 2019 im Privat- als auch im Sonderkundensegment nicht das Volumen des Vorjahres erreichen, wohingegen die Vermarktung aus Eigenerzeugung aufgrund von im Vorjahr durchgeführten Kraftwerksrevisionen gestiegen ist. Der Erdgasabsatz ist gegenüber dem Vorjahr aufgrund von höheren Absätzen mit einigen Industriekunden gestiegen.

Vom Gesamtumsatz ohne Strom- und Energiesteuer entfielen auf die Verkaufserlöse nach Sparten (ohne periodenfremde Effekte): Strom 1.458 Mio. € (Vorjahr 1.408  Mio. €), Erdgas 235 Mio. € (Vorjahr 219 Mio. €), Wärme (inklusive Dampf) 184 Mio. € (Vorjahr 172 Mio. €) und Wasser 137 Mio. € (Vorjahr 134 Mio. €).

Die sonstigen betrieblichen Erträge bleiben mit 107 Mio. € nahezu konstant (Vorjahr 106 Mio. €). Neben Erträgen aus der Auflösung von nicht mehr benötigten Rückstellungen haben sich gegenüber dem Vorjahr vor allem Erträge aus Anlagenabgängen verändert. Der Materialaufwand in Höhe von 1.920 Mio. € ist aufgrund des gestiegenen Mengenvolumens im Umsatz angestiegen. Die Erhöhung des Personalaufwands von 270 Mio. € (Vorjahr 263 Mio. €) bei leicht rückläufigen Personalkapazitäten resultiert insbesondere aus der Tariferhöhung sowie den erhöhten Aufwendungen für Altersversorgung aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus. Die Abschreibungen (49 Mio. €, Vorjahr 50 Mio. €) bewegen sich nahezu auf Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzieren sich um 14 Mio. € auf 205 Mio. € (Vorjahr 219 Mio. €). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf geringere Zuführungen zu Altersteilzeitrückstellungen zurückzuführen. Insgesamt stieg das operative Ergebnis um 56 Mio. € von 134 Mio. € im Vorjahr auf 190 Mio. €.

Das Finanzergebnis der Gesellschaft beläuft sich auf -32 Mio. € und ist gegenüber dem Vorjahr um -68 Mio. € gesunken. Zum einen war aufgrund der Energiepreisentwicklungen sowie der Diskussionen über den Kohleausstieg bei der RheinEnergie HKW Rostock GmbH, Köln, eine außerplanmäßige Abschreibung auf die Kraftwerksanlagen vorzunehmen. Zum anderen verzeichnete die Rheinische NETZGesellschaft mbH, Köln, regulatorisch bedingt einen höheren gemäß Ergebnisabführungsvertrag zu übernehmenden Verlust. Die Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 53 Mio. € sind gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen.

Der Ertragsteueraufwand lag um 1 Mio. € über dem Vorjahresniveau.

Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen (= EBITDA) beträgt 221 Mio. € (Vorjahr 235 Mio. €). Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (= EBIT) beläuft sich im Geschäftsjahr 2019 auf 172 Mio. € (Vorjahr 185 Mio. €). Das Ergebnis nach Steuern erreicht 148 Mio. € (Vorjahr 160 Mio. €). Von dem Ergebnis nach Steuern erhält der Gesellschafter innogy SE eine Ausgleichszahlung nach § 304 AktG von 25 Mio. € (Vorjahr 28 Mio. €). Ein Gewinn von 123 Mio. € (Vorjahr 122 Mio. €) wird an den mit 80 % beteiligten Mehrheitsgesellschafter GEW Köln AG abgeführt.

Aus laufender Geschäftstätigkeit verzeichnet die Gesellschaft einen Mittelzufluss von 188 Mio. € (Vorjahr 199 Mio. €). Unter Berücksichtigung des Cashflows aus der Investitionstätigkeit von –56 Mio. € (Vorjahr –23 Mio. €) und aus der Finanzierungstätigkeit von –172 Mio. € (Vorjahr –182 Mio. €) ergibt sich unter zusätzlicher Berücksichtigung des Jahresanfangsbestandes zum Bilanzstichtag ein Finanzmittelbestand von 62 Mio. € (Vorjahr 102 Mio. €).

Neben den in der Bilanz und Kapitalflussrechnung ausgewiesenen finanziellen Positionen wird der übrige Teil der liquiden Mittel der RheinEnergie im Konzern-Cash-Pool der Stadtwerke Köln GmbH disponiert und angelegt. Die entsprechende Position zuzüglich der Forderungen aus dem Verrechnungsverkehr in einer Größenordnung von 35 Mio. € (Vorjahr 80 Mio. €) ist unter den Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausgewiesen.

Bei den Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen des Jahres 2019 handelt es sich im Wesentlichen um laufende Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen. Diese sind aus dem Anlagenspiegel ersichtlich. Dieser Mittelabfluss wird im Wesentlichen durch den Nettozufluss aus Beteiligungen in Höhe von 42 Mio. € abgemildert.

Die Finanzschulden zum 31. Dezember 2019 belaufen sich auf 141 Mio. € (Vorjahr 216 Mio. €). Unter Berücksichtigung der vorhandenen liquiden Mittel von 62 Mio. € (Vorjahr 102 Mio. €) sowie der kurzfristig verfügbaren Mittel aus dem Cash-Pool von 35 Mio. € (Vorjahr 80 Mio. €) ergibt sich eine Nettoverschuldung zum 31. Dezember 2019 in einer Größenordnung von 44 Mio. € (Vorjahr 34 Mio. €).

Vor dem Hintergrund dieser finanzwirtschaftlichen Ausgangsposition sowie eines funktionierenden Finanzmanagements verfügt die RheinEnergie über ausreichende Mittel, um den laufenden Liquiditätsbedarf zu decken und anstehende Investitionen realisieren zu können.

Die Bilanzsumme der RheinEnergie lag zum 31. Dezember 2019 mit 1.995 Mio. € unter dem Vorjahresniveau (2.016 Mio. €). Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme beträgt 74,6 % (Vorjahr 71,8 %).

Dem Vermögenszufluss im Sachanlagevermögen in Höhe von 42 Mio. € steht eine Verminderung der Guthaben gegenüber Kreditinstituten in nahezu gleicher Höhe gegenüber. Die Finanzanlagen sind in der Gesamtsumme im Verhältnis zum Vorjahr relativ konstant. Die übrigen Veränderungen in der Zusammensetzung der Bilanz ergeben sich im Wesentlichen aus einem Rückgang des Umlaufvermögens (insbesondere aufgrund geringerer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie gegen verbundene Unternehmen).

Auf der Passivseite kommt es im Geschäftsjahr 2019 zu einem Netto-Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Dritten durch planmäßige Tilgungen in Höhe von 75 Mio. €. Demgegenüber stiegen die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen und die sonstigen Rückstellungen für die Verwendung von CO2-Zertifikaten um insgesamt 42 Mio. €, denen kompensierend Auflösungen in Höhe von 20 Mio. € gegenüberstehen. 

Mit einer konstanten Eigenkapitalquote von etwa 45 % verfügt die RheinEnergie über eine solide Kapitalausstattung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in einer konsolidierten Betrachtung die Eigenkapitalquote niedriger ist. Das Anlagevermögen ist durch Eigenkapital, Sonderposten sowie langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten zu 82,9 % gedeckt (Vorjahr 86,3 %).

Insgesamt verfügt die RheinEnergie über eine solide Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Arbeiten bei der RheinEnergie

Personalstand zum 31. Dezember 2019

Personalstand 31.12.2018 31. Dezember 2019 gegenüber Vorjahr
  gesamt männlich weiblich gesamt %
Arbeitnehmer 2.955 2.022 880 2.902 –1,8
Auszubildende 84 56 27 83 –1,2
Gesamt 3.039 2.078 907 2.985 –1,8
Gesamt in %   70,0 30,0 100,0  

Unter den 2.985 Beschäftigten befanden sich zum Stichtag 31. Dezember 2019 insgesamt 130 Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.

Nach Umrechnung der Teilzeitbeschäftigten ergibt sich zum 31. Dezember 2019 ohne Auszubildende eine Personalkapazität von 2.633. Das sind 37 weniger als im Vorjahr.

Ausbildung und Personalentwicklung

Die RheinEnergie hat im Berichtsjahr 84 Auszubildende beschäftigt und nimmt ihre Rolle als einer der größten Ausbildungsbetriebe der Region Köln ernst. Deshalb legt das Unternehmen Wert auf eine moderne und qualitativ hochwertige Ausbildung gerade auch im Hinblick auf die Herausforderungen des digitalen Wandels. Neben der fachlichen Ausbildung werden deshalb auch Kompetenzen in Kommunikation, IT und Teamarbeit vermittelt.

Um die Mitarbeiter auf zukünftige Herausforderungen bestmöglich vorzubereiten und zu qualifizieren, hat die RheinEnergie ein umfangreiches betriebliches Bildungsangebot entwickelt. Im Berichtsjahr haben eine Vielzahl von Mitarbeitern an Inhouse-Seminaren zum Kompetenzaufbau, zur Persönlichkeitsentwicklung und zum Thema Digitalisierung teilgenommen. Hinzu kamen spezielle Trainings für Führungskräfte.

Zukunftsorientierte Personalarbeit

Wie im Wirtschaftsbericht dargestellt, verändert sich der Energiemarkt derzeit schnell und grundlegend. Die RheinEnergie richtet sich deshalb im Rahmen ihrer initiierten Strategie neu aus und bezieht dabei auch die Unternehmenskultur als zentralen Bestandteil mit ein. Im Berichtsjahr hat die RheinEnergie zum Beispiel ein neues Mitarbeitergesprächs-Format sowie ein verpflichtendes Feedback für Führungskräfte etabliert. Bereichs- und hierarchieübergreifende Workshops binden die Mitarbeiter aktiv in den Veränderungsprozess mit ein.

Agiles Arbeiten bei der RheinEnergie

Nach unseren Erfahrungen fordern Kunden schnelle, digitale und einfache Lösungen, gleichzeitig streben Mitarbeiter nach mehr Raum für Selbstentwicklung und Eigenverantwortung. Die RheinEnergie bedient sich deshalb agiler Methoden und neuer Formen der Zusammenarbeit. Dabei wirken Mitarbeiter effektiv bei der Transformation hin zu einer flexiblen und leistungsfähigen Organisation mit.

Gesundheits- und Personalpolitik

Die RheinEnergie schafft Arbeitsbedingungen, unter denen alle Mitarbeiter gesund, sicher sowie diskriminierungsfrei und damit motiviert arbeiten können. Die erneute Zertifizierung mit dem „audit berufundfamilie“ verdeutlicht, dass die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben bei der RheinEnergie einen hohen Stellenwert hat. 

Die RheinEnergie bietet ihren Beschäftigten zudem attraktive Modelle der freiwilligen betrieblichen Altersversorgung. In der anhaltenden Niedrigzinsphase ist die Entgeltumwandlung ein attraktives Angebot, um mit der größtmöglichen Sicherheit eine positive Wertentwicklung der erworbenen Anwartschaften zu realisieren.

Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen

Die RheinEnergie ist bereits im Jahr 2012 eine Selbstverpflichtung zur Frauenquote eingegangen, um die Chancengleichheit von Männern und Frauen zu fördern. Zudem hat das Unternehmen im Rahmen des „Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ das Ziel eines mindestens 30%igen Frauenanteils für Vorstand und Aufsichtsrat bis zum 30. Juni 2022 formuliert. Um Frauen in Führungspositionen zu fördern, hat das Unternehmen im Berichtsjahr zum Beispiel am Cross-Mentoring-Programm im Verbund Kölner Unternehmen teilgenommen.

Arbeitssicherheit

Die Arbeitssicherheit und der Schutz der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben für die RheinEnergie einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2019 lag die Unfallquote der RheinEnergie bei 6,81 Arbeitsunfällen je 1.000 Mitarbeiter (Vorjahr: 5,58).

Dank des Vorstandes

Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren persönlichen Einsatz. Der Dank gilt auch dem Betriebsrat und dem Sprecherausschuss der leitenden Angestellten für die gute Zusammenarbeit auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens.

Nachhaltigkeit

Energie & Klima 2020

Die RheinEnergie setzt das seit vielen Jahren erfolgreiche Konzept „Energie & Klima 2020“ unter dem Namen „Energie & Klima 2030“ fort. Im Berichtsjahr hat das Unternehmen die Energieeffizienz weiter gesteigert, die Fernwärme sowie die erneuerbaren Energien verstärkt ausgebaut und damit in allen drei zentralen Handlungsfeldern investiert. Zudem wurde auch das Sponsoring von Klimaschutz-Aktivitäten mit dem neuen Programm „RheinStart“ fortgesetzt.

Solarthermie-Anlagen

Die RheinEnergie ist über ihre 49%ige Beteiligung an der AS 3 Beteiligungs-GmbH mittelbar zu 12,3 % an dem solarthermischen Parabolrinnenkraftwerk Andasol 3 in Andalusien beteiligt. Im Berichtsjahr produzierte die Anlage umweltfreundliche 171,0 GWh Strom.

Die Gesellschaft hat gemeinsam mit den übrigen Investoren des Kraftwerksprojekts Andasol 3 ein Investitionsschutzverfahren vor einem internationalen Schiedsgericht betrieben, weil das Königreich Spanien rückwirkend das Vergütungsregime für erneuerbare Energien geändert hat. Anders als andere Schiedsgerichte in vergleichbaren Fällen hat das angerufene Schiedsgericht in den angegriffenen Maßnahmen jedoch keine Vertragsverletzungen Spaniens gesehen und die Klage Ende 2019 abgewiesen.

Fotovoltaik-Anlagen

Die RheinEnergie bündelt ihre Solarprojekte und Fotovoltaik-Aktivitäten im Tochterunternehmen RheinEnergie Solar GmbH. Die RheinEnergie Solar GmbH hat im Berichtsjahr eine zusätzliche Fotovoltaik-Dachanlage mit einer Gesamtleistung von rund 430 kWp in Langenfeld errichtet.

Die bereits bestehende Fotovoltaik-Freiflächenanlage im bayerischen Münchberg mit 6,8 MWp Leistung wird um 6,5 MWp auf nun 13,3 MWp erweitert. Die insgesamt installierte Fotovoltaik-Leistung der RheinEnergie Solar GmbH betrug zum Jahresende 2019 rund 34,7 MWp.

Die RheinEnergie hat zur Umsetzung eines 750 kWp großen Fotovoltaik-Freiflächenprojektes am Standort Klärwerk Köln-Weiden einen Pachtvertrag mit der Stadt Köln abgeschlossen und dort den Bauantrag eingereicht. Darüber hinaus wurden für zwei große Fotovoltaik-Freiflächenprojekte Bauanträge gestellt.

Biogas und Biomethan

Die RheinEnergie ist alleinige Gesellschafterin der RheinEnergie Biokraft Randkanal-Nord GmbH & Co. KG. Die Tochtergesellschaft betreibt seit Ende des Jahres 2011 die Biogasanlage Randkanal-Nord mit einer installierten elektrischen Leistung von 2,4 MW. Die zusätzlich erzeugte Wärme wird über das Fernwärmenetz der evd energieversorgung dormagen GmbH ganzjährig zur Gebäudeheizung und Warmwasserversorgung genutzt.

Die RheinEnergie hat mit der Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft Kompostierung GmbH (AVG-K) Anfang 2019 einen langfristigen Biomethanbezugsvertrag über eine Liefermenge von umgerechnet 13,2 GWh/a abgeschlossen. Die RheinEnergie nutzt Biomethan im Wesentlichen in eigenen BHKW zur Strom- und Wärmeerzeugung und vermarktet überschüssige Mengen an andere BHKW-Betreiber.

Die RheinEnergie ist über die RheinWerke GmbH seit dem Jahr 2014 an einer Anlage in Brandenburg beteiligt, die Biogas zu Biomethan aufbereitet. Die Anlage bereitet rund 64 GWh/a Biomethan auf. Die RheinEnergie bezieht 50 % des vor Ort eingespeisten Biomethans und nutzt es zur klimaneutralen Strom- und Wärmeerzeugung im Blockheizkraftwerk Köln-Weiden mit einer elektrischen Leistung von 2,0 MW. Zudem kauft die RheinEnergie Biomethan zu und betreibt damit weitere 17 Blockheizkraftwerke mit einer Gesamtleistung von rund 5 MW.

Windkraft-Anlagen

Die RheinEnergie bündelt sämtliche Windkraftprojekte in der RheinEnergie Windkraft GmbH. Die Windkraft-Tochter hat im Berichtsjahr Geschäftsanteile in Höhe von 40,1 % an drei Windpark-Projektgesellschaften (Gesamtleistung: 35 MW) von der PROKON Regenerative Energien eG übernommen. In diesem Zusammenhang hat die RheinEnergie Windkraft GmbH gemeinsam mit den Stadtwerken Duisburg und deren Tochtergesellschaft ThermoPlus WärmeDirektService GmbH die neue Gesellschaft namens RheinEnergie-Stadtwerke Duisburg Windpark Verwaltungs-GmbH gegründet, an der die RheinEnergie Windkraft mit 50 % beteiligt ist.

Zum Jahresende 2019 betrieb die RheinEnergie Windkraft GmbH insgesamt 107 Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 210 MW. An einem Windpark mit 27 MW halten sechs RheinEnergie-Beteiligungen zusammen 38,7 % der Anteile.

Steigerung der Energieeffizienz

Im vierten Quartal hat die RheinEnergie ein neues Förderprogramm für den Austausch alter ineffizienter Heizungen gestartet, bei dem der Wechsel auf moderne und effiziente Gasheizungen mit einem Umweltbonus gefördert wird. Zudem wurden in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres 19 Fotovoltaik-Anlagen auf Einfamilienhäusern im Rahmen eines Neubauprojektes errichtet. Die Hauseigentümer erproben dort gemeinsam mit der RheinEnergie innovative Konzepte wie Cloud-Speicher in Kombination mit Elektromobilität und Wärmepumpenheizungen.

Verstärkter Fernwärmeausbau

Die RheinEnergie hat im Berichtsjahr das Fernwärmenetz um rund 10 MW weiter ausgebaut. Besonders hervorzuheben sind Vertragsabschlüsse im Rahmen größerer Erschließungsmaßnahmen in den Stadteilen Ehrenfeld, Deutz, Kalk und Mülheim.

RheinStart

Die Sponsoringplattform RheinStart löst das Kleinförderprojekt KlimaBausteine ab. RheinStart richtet sich speziell an Bildungs- sowie gemeinwohlorientierte Einrichtungen. Diese konnten ihre Projektideen zum Ende des Berichtsjahres erstmalig einreichen.

Elektromobilität

Zum Ende des Berichtsjahres hat die RheinEnergie in Köln und im Umland 320 Ladestationen mit 580 Ladepunkten betrieben, die täglich im Durchschnitt für mehr als 400 Ladevorgänge genutzt wurden. Im Berichtsjahr hat die Stadt Köln die Stadtwerke Köln damit beauftragt, 400 zusätzliche Ladepunkte an öffentlichen Straßen zu errichten und zu betreiben. Die RheinEnergie führt den Auftrag für die Stadtwerke Köln aus.

Die RheinEnergie hat das Geschäftsfeld Elektromobilität in den vergangenen Jahren so weit entwickelt, dass Dienstleistungen rund um die Ladeinfrastruktur als eigenständiges Geschäftsfeld betrieben werden können. Hierzu wurde mit einem Partner das Gemeinschaftsunternehmen TankE GmbH gegründet, an dem die RheinEnergie mehrheitlich beteiligt ist.

Die RheinEnergie hat dabei auch das TankE-Netzwerk für Elektroauto-Kunden initiiert. Das Netzwerk ist mittlerweile auf 23 Partner angewachsen, die ihr Know-how bündeln und kostenfreies Roaming für die Anbieter wie auch die Ladekunden anbieten.

Zudem betreibt die RheinEnergie seit Juli 2019 eine eigene E-Roller-Flotte in Köln. Unter dem Namen „rhingo“ stehen 200 E-Roller zur Verfügung, die die Kunden standortunabhängig mieten können.

SmartCity Cologne

Die Stadt Köln und die RheinEnergie fördern über ihre gemeinsame Plattform „SmartCity Cologne“ innovative und umweltschonende Projekte. In den vergangenen sechs Jahren hat die Plattform im Stadtgebiet bereits mehr als 50 Projekte unterstützt. Im Rahmen des EU-Förderprojekts „GrowSmarter“ haben die Partner im Stadtteil Mülheim bis zum Ende des Berichtsjahres ein integriertes Gesamtkonzept zu Mobilität, Energie sowie Informations- und Kommunikationstechnik realisiert. Das Projekt gilt europaweit als Meilenstein und Vorbild für andere Städte.

Tätigkeitsbereiche gemäß § 6b Abs. 3 EnWG

Bei der RheinEnergie sind folgende Tätigkeitsbereiche im Sinne von § 6b Abs. 3 Satz 1 Nr. 1–6 EnWG zu unterscheiden:

1.    Elektrizitätsverteilung
Unter der Elektrizitätsverteilung werden im Geschäftsjahr 2019 aufgrund der Übertragung der Netzbetreiberfunktion auf die Rheinische NETZGesellschaft mbH, Köln, zum 1. Januar 2006 die aus der wirtschaftlichen Nutzung des Eigentumsrechts an Elektrizitätsversorgungsnetzen resultierenden Geschäftsvorfälle zusammengefasst. 

2.    Gasverteilung
Unter der Gasverteilung werden im Geschäftsjahr 2019 aufgrund der Übertragung der Netzbetreiberfunktion auf die Rheinische NETZGesellschaft mbH zum 1. Januar 2006 die aus der wirtschaftlichen Nutzung des Eigentumsrechts an Gasversorgungsnetzen resultierenden Geschäftsvorfälle zusammengefasst.

Die im Zusammenhang mit der Netzbetreiberfunktion im engeren Sinne (DSO = Distribution System Operator) stehenden Geschäftsvorfälle sowohl im Strom- als auch im Gasbereich werden für das Geschäftsjahr 2019 bei der Rheinischen NETZGesellschaft mbH ausgewiesen.

Öffentliche Zwecksetzung ­und Zweck­erreichung (Berichterstattung gemäß § 108 Abs. 3 Nr. 2 GO NRW)

An diesem Jahresergebnis partizipierten die Anteilseigner mit einer angemessenen Eigenkapitalverzinsung. Die Kunden der RheinEnergie sowie die Kunden der verbundenen Unternehmen und der Beteiligungen wurden auch 2019 wieder sicher und im bundesweiten Vergleich zu wettbewerbsgerechten Preisen mit Strom und Wärme, Erdgas und Wasser beliefert. Dabei wurden umweltschonende Energieerzeugungstechniken und schadstoffarme Brennstoffe eingesetzt.