»Wir vernetzen uns immer direkter mit unseren Kunden.«

Beschreiben Sie bitte in drei Sätzen die Aufgaben der AWB im Stadtwerke Köln Konzern.

Die AWB ist für die reibungslose Stadtreinigung und Abfallwirtschaft in unserer Stadt verantwortlich und leistet damit einen ganz elementaren Beitrag, um Köln lebenswert zu machen. Wir nehmen den Auftrag Daseinsvorsorge ernst, denn auch durch unsere Gewinne können wichtige Bestandteile einer lebendigen Stadt wie beispielsweise ÖPNV und Schwimmbäder bezahlbar gehalten werden.

Wie ist das Geschäftsjahr 2019 aus Ihrer Sicht gelaufen?

Wir waren erfolgreich. Wir haben unser hohes Ziel, 11 Mio. € Gewinn zu machen, um 1,7 Mio. € übertroffen – und das, obwohl wir unsere Investitionen nahezu verdoppelt haben.

Gab es in diesem abgelaufenen Jahr besondere Highlights?

Nach der Vertragsverlängerung im Jahr 2018 haben wir engagiert begonnen, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Wir haben mit der Errichtung eines neuen Betriebshofs für die Abfallwirtschaft, Stadtreinigung und den Winterdienst im rechtsrheinischen Köln begonnen.

Und, was mich persönlich besonders stolz macht: Wir konnten die Zahl unserer Ausbildungsplätze auf 44 erhöhen und so den Grundstein für eine nachhaltige Personalpolitik legen. Junge Menschen sprechen unserem Unternehmen ihr Vertrauen aus, mit uns wollen sie den Start in ihr Berufsleben wagen. Und das zu Recht: bieten wir doch fachlich fundierte und anspruchsvolle Ausbildungen in einer Vielzahl von Berufen an.

Was sind die Herausforderungen der Zukunft für die AWB?

Ganz einfach zwei Begriffe: Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Schon vor „fridays for future“ haben wir uns das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. Wir wissen, dass sich Ressourcen verknappen, wir uns als Gesellschaft nicht mehr lange ein „weiter so“ erlauben können. Abfälle sind schon lange als Wertstoffe erkannt, allein bei der Weiter- und Wiederverwendung ist noch Luft nach oben. Nachhaltigkeit endet aber nicht bei Stoffströmen: Wir stehen am Anfang einer gesamtgesellschaftlichen Veränderung, Nachhaltigkeit umfasst längst alle Bereiche des täglichen Lebens.

Und hier kommt die Digitalisierung ins Spiel. Neue Technologien verändern bereits jetzt schon die Arbeitswelt gravierend: nachhaltige Antriebstechnologie für Fahrzeuge, Datenströme als Ware, ganz neue Geschäftsmodelle. Die Kommunikation hat sich fundamental modifiziert. Unsere Kunden sind viel direkter mit uns vernetzt, und das wird noch weitreichender. Ihre Anforderung an uns hat sich verändert: Wir stehen mündigen Bürgern gegenüber in der Pflicht. Sie sind gut informiert und kritisch. Sie erwarten von uns neue Produkte und Lösungen, die auf die globale Trendwende Nachhaltigkeit einzahlen.

Mit welchen Maßnahmen will die AWB diesen Herausforderungen begegnen und was haben die Menschen dieser Stadt konkret davon?

Niemand weiß, wie uns die technologische Entwicklung den Weg ebnet. Daher ist es notwendig, regelmäßig Technologien, Prozesse und Werkzeuge auf den Prüfstand zu stellen. Um für die Zukunft gut gerüstet zu sein, ist es wichtig, offen und aufmerksam Veränderungen zu beobachten und sich Neuerungen nicht zu verschließen. Für uns als Unternehmen bedeutet das, eine besondere Verantwortung für unsere Mitarbeiter zu übernehmen, sie in Zeiten des Wandels mitzunehmen und zu unterstützen.

Und daraus generiert sich der Vorteil für die Menschen. Daseinsvorsorge, so verstaubt der Begriff klingt, wird zukünftig ganz neue Bereiche umfassen. Und wir von der AWB sorgen vor, dass das Dasein in unserer Stadt weiter auf qualitativ hohem Niveau stattfinden kann und alle zukünftigen, auch die jetzt noch vielleicht unbekannten, Bereiche umfasst.