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Häfen und Güterverkehr Köln AG

Bund erteilt HGK Shipping erste Erlaubnis für Testbetrieb ferngesteuerter Binnenschiffe im deutschen Kanalnetz

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2025
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Es ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft: HGK Shipping darf ab sofort für ein halbes Jahr das erste Binnenschiff im deutschen Kanalgebiet im Testbetrieb ferngesteuert fahren lassen. Nachdem der Koppelverband aus „Niedersachsen 2“ und „Hannover“ Anfang Mai eine Probefahrt auf einem Teilabschnitt der nun genehmigten Strecke problemfrei absolviert hatte, erhielt Europas größtes Binnenschifffahrtsunternehmen dafür grünes Licht von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS). Am Rande einer Branchenveranstaltung in Berlin und im Beisein des Unterzeichners, GDWS-Leiter Eric Oehlmann, überreichte Verkehrsminister Dr. Patrick Schnieder gestern HGK-Shipping-CEO Steffen Bauer die Erlaubnis für das Fahrtgebiet von Scharnebeck nach Salzgitter.

Ein Mitarbeiter der HGK sitzt im Remote Operations Center in Duisburg vor Steuerungsmonitoren.

Das Remote Operations Center in Duisburg

erlaubt die ferngesteuerte Steuerung von Binnenschiffen, die nach Erhalt weiterer Genehmigungen im Anschluss an den Testbetrieb den Einsatz von Personal flexibilisieren und den Schiffsführern mehr Zeit an Land ermöglichen wird.

Im Rahmen der Übergabe der Genehmigung äußerte sich Bundesminister Dr. Patrick Schnieder wie folgt: „Die Binnenschifffahrt steht vor enormen Herausforderungen. Gerade der sich in naher Zukunft verschärfende Fachkräftemangel darf dabei nicht zum Hemmschuh dieses Hidden Champions der Verkehrsträger werden. Denn Fakt ist, dass die Binnenwasserstraße der einzige Verkehrsträger mit freien Kapazitäten ist, den wir in Deutschland haben. Pilotprojekte wie dieser remote gesteuerte Koppelverband können daher zum Game Changer werden. Die Genehmigungsverfahren sind geschaffen, jetzt gilt es die Technologie aus dem Labor auf das Wasser zu bekommen und ins Handeln zu kommen.“

Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, betont: „Innovative Ansätze zeigen, was möglich ist, wenn Technologie und Nachhaltigkeit zusammenspielen. Nach sorgfältiger Prüfung aller gesetzlichen Vorgaben – mit besonderem Fokus auf die Sicherheit – und einer erfolgreich durchgeführten Probefahrt ist es jetzt so weit: Das gekoppelte Binnenschiff kann ab sofort ferngesteuert von der Zentrale in Duisburg eingesetzt werden. Ich bin dankbar, dass meine Kolleginnen und Kollegen das Genehmigungsverfahren zügig und lösungsorientiert begleiten konnten – die GDWS geht damit als gutes Beispiel voran, wie Innovation in der Binnenschifffahrt gemeinsam und mit Tempo vorangebracht werden kann.

Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass HGK Shipping die erste deutsche Genehmigung für das ferngesteuerte Fahren eines Binnenschiffs nach der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung erhält.“

HGK Shipping forciert seit längerem den Einsatz der SEAFAR-Technologie, um dem eklatanten Fachkräftemangel bei Schiffsführern entgegenwirken zu können. „Gemeinsam mit unserem Technologiepartner SEAFAR, der in Duisburg ein sogenanntes Remote Operations Center betreibt, setzen wir auch mittels der Modernisierung unserer Schiffsflotte auf eine verstärkte Digitalisierung der Binnenschifffahrt. Beim Werben um qualifizierte Arbeitskräfte ist dies ein wirkungsvoller Hebel, um die Attraktivität des Berufsbildes zu erhöhen“, betont Steffen Bauer, CEO von HGK Shipping, das Motiv hinter diesem Vorhaben. „Aufgrund der sorgfältigen Vorbereitung und Umsetzung der einzelnen Genehmigungsschritte hoffen wir, nach dieser Testphase zeitnah zur nächsten Stufe übergehen und besatzungsreduziert fahren zu können.“

Zuvor wurde die Fernsteuerung mit vollständiger Bordbesatzung bereits auf dem Rhein mit einer belgischen Erlaubnis auf Grundlage entsprechender ZKR-Empfehlungen probeweise eingesetzt. In der neuen Testphase, die im deutschen Kanalnetz zwischen den Gemeinden Scharnebeck und Salzgitter durchgeführt wird, ist noch eine vollständige Besatzung an Bord des Schiffs.

Im nächsten Schritt stünde dann bereits der besatzungsreduzierte Betrieb der umgerüsteten Schiffe auf dem Testprogramm. Das Ziel ist dabei, Personal flexibler einzusetzen und den Schiffsführern mehr Zeit an Land zu ermöglichen. In anderen Ländern Europas, vor allem in Belgien und den Niederlanden, bewährte sich die Technologie und erfüllte die skizzierte Zielstellung zum Vorteil aller Beteiligen.

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