Stadtwerke Köln GmbH Geschäftsbericht 2021
02

Finanzlage

Konzern/GmbH

Die nachfolgende, verkürzte Form der gemäß DRS 21 erstellten Kapitalflussrechnung zeigt Herkunft und Verwendung der finanziellen Mittel im Stadtwerke Köln Konzern.

Konzern-Kapitalflussrechnung

(Kurzfassung)

  2021
Mio. €
2020
Mio. €
Cashflow    
   - aus der laufenden Geschäftstätigkeit 681,5 550,7
   - aus der Investitionstätigkeit -485,6 -221,2
   - aus der Finanzierungstätigkeit 118,3 -93,9
Veränderung des Finanzmittelbestandes 314,2 235,6
Flüssige Mittel am 1. Januar des Jahres 398,4 162,7
Flüssige Mittel am 31. Dezember des Jahres 712,6 398,4

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt im Berichtsjahr 681,5 Mio. € und liegt damit um 130,8 Mio. € über dem entsprechenden Vorjahreswert (550,7 Mio. €). Bereinigt um die nicht liquiditätswirksamen Abschreibungen beziehungsweise Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens sowie die Veränderungen der Rückstellungen, stieg der Anteil des Periodenergebnisses von 520,7 Mio. € im Vorjahr auf 562,8 Mio. € im Berichtsjahr an. Zusätzlich begründet sich der Anstieg des operativen Cashflows im Wesentlichen durch die gestiegenen Energiepreise, den Börsenhandelsaktivitäten des Energiehandels und den dadurch ausgelösten Liquiditätsströmen. Im Verhältnis zum Konzernumsatz (ohne Energiesteuer) konnte der operative Cashflow sein bereits hohes Vorjahresniveau (10,2 %) stabil halten und erreichte einen Wert von 10,3 %. Damit verfügte der Konzern auch im abgelaufenen Geschäftsjahr über eine solide Liquiditätsbasis, um seine Investitionen, die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten sowie die Dividendenzahlungen an die Anteilseigner finanzieren zu können.

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Die Auszahlungen des Konzerns für Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Finanzanlagen summierten sich im Berichtsjahr auf 374,2 Mio. €. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr (646,8 Mio. €) einen deutlichen Rückgang um 272,7 Mio. €. Den Auszahlungen für Investitionen stehen Einnahmen aus Anlagenabgängen, Investitionszuschüssen, erhaltenen Zinsen und Dividenden in Höhe von 138,6 Mio. € (Vorjahr 425,6 Mio. €) gegenüber. Zusätzlich führten die Liquiditätszuflüsse aus dem Energiehandel im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition zu einer Finanzmittelanlage in Höhe von 250,0 Mio. €. Dadurch ergibt sich insgesamt ein Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit von 485,6 Mio. € (Vorjahr 221,2 Mio. €).

Im Geschäftsfeld Energie und Wasser lag der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit auf der Erhaltung und Erweiterung der bestehenden Versorgungsanlagen und Netze für Strom, Gas, Wasser und Wärme. Des Weiteren wurden Maßnahmen zur Kapitalstärkung bei diversen Beteiligungen vorgenommen. Das Investitionsvolumen lag insgesamt bei rund 123 Mio. € (Vorjahr rund 159 Mio. €). 

Im Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr fiel die Investitionstätigkeit mit 102 Mio. € deutlich geringer aus als im Vorjahr (rund 161 Mio. €). Eine wesentliche Ursache hierfür sind die Verzögerungen bei der Beschaffung der neuen Stadtbahnwagen sowie diverser anderer Projekte. Im Berichtsjahr hat die KVB verstärkt in die Beschaffung neuer Elektrobusse und den Ausbau der Ladeinfrastruktur investiert. Weitere Investitionen betrafen die Modernisierung von Betriebsanlagen und -gebäuden sowie die Errichtung von Wohnungen für Mitarbeitende der KVB.

Die Investitionen im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr beliefen sich im Berichtsjahr auf rund 58 Mio. €, nachdem sie im Vorjahr noch bei 224 Mio. € gelegen hatten. Während das Vorjahr noch vom Erwerb der Shipping-Gesellschaften durch die HGK gekennzeichnet gewesen war, verteilte sich die Investitionssumme im Berichtsjahr auf die HGK und ihre Beteiligungen: Investiert wurde im Wesentlichen in Binnenschiffe, Hafeninfrastruktur, Netze und Liegenschaften, so zum Beispiel in die Fertigstellung der KLV-Terminals im Kölner Norden, den Kauf eines Grundstücks im Industriepark Köln-Nord und den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes für die HGK. 

Auch das Geschäftsfeld Telekommunikation hat seine investiven Maßnahmen gegenüber dem Vorjahr (rund 43 Mio. €) weiter gesteigert und erreicht ein Volumen von rund 55 Mio. €. Die Schwerpunkte waren wie im Vorjahr das FTTB- und Umlandnetz, die G.fast-DSLAMs, das Breitbandkabelnetz sowie das DSL-Equipment einschließlich IAD-Leihgeräte. 

Die Investitionstätigkeit im Geschäftsfeld Abfallentsorgung und -verwertung fiel mit rund 13 Mio. € deutlich verhaltener aus als im Vorjahr, da großvolumige Investitionen aus den Vorjahren weitgehend abgeschlossen waren. Die Anlagenzugänge des Berichtsjahres betrafen bei der AWB im Wesentlichen den Fuhrpark und bei der AVG Nachträge zu Investitionen des Vorjahres sowie diverse Erneuerungs- und Ersatzinvestitionen in Anlagen und Infrastruktur.  

Die Investitionen der sonstigen Geschäftsfelder beliefen sich auf rund 23 Mio. €, das waren rund 7 Mio. € mehr als im Vorjahr. Der wesentliche Anteil entfiel dabei auf den Erwerb von Geräten zur Verbrauchsmessung von Energie und Wasser sowie den Ausbau der Ladeinfrastruktur im Stadtgebiet Köln.

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich im Berichtsjahr auf 118,3 Mio. €, nachdem er im Vorjahr noch bei -93,9 Mio. € gelegen hatte. Ursächlich waren zu einem wesentlichen Teil der Anstieg der Darlehensaufnahmen auf 363,8 Mio. € (Vorjahr 275,0 Mio. €) zur Finanzierung der strategischen Investitionen im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr sowie die für die Energiebeschaffung an den Börsen kurzfristig erforderlichen Margin-Zahlungen. Gleichzeitig sank die Tilgung von Finanzkrediten von 278,1 Mio. € im Vorjahr auf 143,1 Mio. €. Die Ausschüttung an die Gesellschafterin Stadt Köln belief sich im Berichtsjahr auf 50,4 Mio. € und lag somit nur leicht höher als im Vorjahr (48,8 Mio. €).

Liquidität

Der Finanzmittelfonds betrug zum Ende der Berichtsperiode 712,6 Mio. € und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 398,4 Mio. €. Hiervon entfielen 625,0 Mio. € auf die SWK GmbH (Vorjahr 228,8 Mio. €). Zusammen mit den nicht ausgeschöpften Kreditlinien, die sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert haben, verfügt der Konzern weiterhin über eine sehr gute Finanzmittelausstattung. Durch ein zentrales Cash Pooling werden die im Konzern verfügbaren Mittel bei der SWK GmbH effizient disponiert und angelegt. Mit der vorhandenen Liquiditätsausstattung sind der Konzern und die SWK GmbH in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen jederzeit nachkommen zu können.