die Aktivitäten der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) standen auch im Jahr 2021 stark unter den Einflüssen der Corona-Pandemie. Lokale Lockdowns, gestörte Lieferketten und Störungen auf globalen Transportrouten haben auch die Geschäftsfelder der HGK-Gruppe beeinträchtigt. Dennoch konnte die Unternehmensgruppe ihre Position im Markt behaupten und stärken. Zudem wurden im Berichtsjahr wichtige interne Projekte umgesetzt und Prozesse eingeleitet, so dass sich die HGK AG auch zukünftig als Anbieterin für integrierte Logistikdienstleistungen positiv entwickeln wird.
Ein wesentlicher Schritt zur organisatorischen Neuaufstellung konnte 2021 mit dem Abschluss des internen Projekts „Novus“ getätigt werden. So wurden eine neue Makroorganisation verabschiedet und zahlreiche Prozesse in den administrativen Bereichen analysiert, angepasst und neu etabliert. Es ergaben sich veränderte Rollen, Zuständigkeiten und Abläufe, sowohl in bestehenden als auch in neu geschaffenen Bereichen. Mit der Entscheidung, im Jahr 2022 den HGK-Vorstand auf drei Personen zu erweitern, wurde zudem sichergestellt, dass die Vielzahl der Anforderungen, Aufgaben und Entscheidungen gleichermaßen optimal umgesetzt werden kann. Wir betrachten „Novus“ dabei nicht als ein einmaliges Projekt, sondern als Einstieg in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Wichtig für den Erfolg der HGK war und ist dazu die stetige und stabile Entwicklung der Tochter- und Beteiligungsunternehmen. So hat die HGK Shipping, deren Integration in die HGK-Logistikgruppe erfolgreich umgesetzt wurde, ihre führende Position als Innovator in der Binnenschifffahrt vorangetrieben. Die Neuzugänge der Schiffsflotte wurden allesamt konsequent unter den Aspekten Nachhaltigkeit und Effizienz gebaut. Exemplarisch ist hier das Gastankschiff „Gas 94“ zu nennen. Dieses Fahrzeug kann später auf Wasserstoff-Antrieb umgerüstet werden, sobald entsprechende Antriebe, Infrastrukturen und nachhaltig produzierter Wasserstoff zur Verfügung stehen.
Im Geschäftsbereich HGK Logistics and Intermodal wurden zahlreiche Maßnahmen eingeleitet, um die Leistungsfähigkeit der Unternehmen zu festigen und auf breiter Basis neue Geschäftsfelder erschließen zu können. So entwickelte beispielsweise die Neska in Ladenburg im Rhein-Neckar-Gebiet ein hochmodernes Logistikzentrum, das von Kunden aus der regionalen Wirtschaft sofort intensiv genutzt wurde. Ein Schritt zur Konsolidierung und Bündelung der Kompetenzen innerhalb der HGK-Gruppe ist auch die zum Jahresende 2021 vollzogene Überführung der bisherigen HTAG Häfen und Transport AG (HTAG) in die HGK Shipping (Bereiche Reederei/Befrachtung) sowie in die HGK Logistics and Intermodal (Bereiche Umschlag/Lager).
Im Jahr 2021 hat sich die HGK-Gruppe stark in den Themenfeldern Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Transportbereich engagiert. So wurde eine Wasserstoff-Strategie entworfen, deren zukünftige Umsetzung auf drei Säulen fußt: dem Transport von Wasserstoff über integrierte Lieferketten, der Nutzung von Wasserstoff als zukünftiger Antriebstechnologie und dem Aufbau einer Infrastruktur für die Versorgung mit Wasserstoff. Damit tragen wir dazu bei, dass aus dem Zukunftstrend H2 ein wichtiger Energieträger für die erfolgreiche Dekarbonisierung der Wirtschaft werden kann.
Bei der HGK-Beteiligung RheinCargo wurden 2021 zudem neue, energieeffiziente Hybrid-Lokomotiven beschafft. So konnte das Unternehmen einen Auftrag für Containerverkehre gewinnen, die im Gegensatz zum bisherigen Anbieter nun weitestgehend mit Elektroantrieb statt wie bisher rein mit Dieseltraktion gezogen werden. Mit diesem Beispiel für ökologisch sinnvolle Transporte bietet das Unternehmen aus dem HGK-Bereich Rail Operations interessierten Kunden einen Anreiz, zukünftig weitere Güter auf die Schiene zu verlagern, zumal alle E-Loks der RheinCargo zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben werden.
Eine andere, aber nicht minder wichtige Zukunftsperspektive eröffnete sich 2021 für die HGK mit dem offiziellen Spatenstich für den Neubau der HGK-Zentrale am Niehler Hafen. Nach dem geplanten Umzugstermin 2023 werden dort die administrativen Bereiche der HGK AG, wichtige Servicebereiche der RheinCargo sowie Teile der HGK Logistics and Intermodal in einem modernen und kommunikativen Bürogebäude vereint. Durch integrierte Arbeitsabläufe wird hier eine optimale Kooperation der einzelnen Bereiche und Unternehmen ermöglicht. Ein wichtiges Ziel ist dabei, auch in Zukunft weiteres Wachstum für die gesamte Gruppe zu generieren.
Unter diesem Gesichtspunkt hat die HGK zudem eine eigene Innovations-Plattform unter dem Namen „Innovation Harbour Cologne“ gegründet. Gemeinsam mit Spezialistinnen und Spezialisten der Hochschule München wird so an der Entwicklung neuer Produkt- und Geschäftsfelder gearbeitet, die potenziell das Geschäftsportfolio der HGK-Gruppe ergänzen können. Auch diese neuen Projekte dienen dazu, weiterhin wichtige Beiträge zur Daseinsvorsorge und Ertragskraft des Stadtwerke Köln Konzerns zu leisten. Als integrierte Logistikgruppe wird die HGK AG ihrer Verantwortung gerecht, die Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft mit ökologisch sinnvollen, nachhaltigen und belastbaren Gütertransportketten zu gewährleisten.
Köln, im März 2022
Uwe Wedig Wolfgang Birlin