AWB Köln GmbH Geschäftsbericht 2021
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Ziele und Strategien

Wir haben unser Geschäft auch während der Herausforderung der Pandemie im Berichtsjahr weiterentwickelt und unsere Kosten- und Leistungsstruktur nachhaltig optimiert. Aus unserem breiten Dienstleitungsspektrum haben sich vielfältige Aufgaben ergeben. Diese haben wir im Rahmen der Leistungsverträge mit der Stadt Köln, die seit dem 1. Januar 2019 gelten, noch ausgebaut. Zudem stand das Thema „Nachhaltigkeit“ weiterhin im Mittelpunkt des Handelns und Gestaltens.

Vertriebliche Aktivitäten

Im Jahr 2018 hat der Rat der Stadt Köln ein neues Abfallwirtschaftskonzept verabschiedet. Das Konzept beschreibt den aktuellen Stand der Kölner Kreislauf- und Entsorgungswirtschaft sowie neue abfallwirtschaftliche Maßnahmen für die kommenden zehn Jahre. Diese sollen die Abfallvermeidung und -verwertung in der Stadt noch stärker vorantreiben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Bereichen Entsorgungssicherheit, Abfallvermeidung und -‍verwertung. Im Laufe des Jahres 2021 wurde dem Rat der Stadt Köln der zweite Sachstandsbericht zum geltenden Abfallwirtschaftskonzept vorgestellt.

Mit Ratsbeschluss vom 6. Mai 2021 hat der Rat der Stadt Köln die Erstellung eines „Zero-Waste“-Konzeptes für die Stadt Köln bis Ende 2022 beauftragt. Das Konzept soll unter Einbeziehung der Öffentlichkeit und mit Unterstützung eines wissenschaftlichen Instituts sowie von AWB und AVG entwickelt werden. Die erforderliche externe Unterstützung wurde 2021 ausgeschrieben und vergeben.

Kampagne gegen Littering

Illegale Müllablagerungen, auch Littering genannt, sind wie in jeder deutschen Großstadt so auch in Köln ein großes Problem. Sie stören nicht nur das Stadtbild, sondern schaden auch der Umwelt. Seit dem Jahr 2016 häufen sich solche wilden Müllablagerungen und liegen bei nun fast 20.000 im Jahr. Die AWB hat sich diesem Thema auch im Jahr 2021 gemeinsam mit der Stadt Köln intensiv gewidmet. So haben wir eine Plakatkampagne gegen Littering geschaltet und im Sommer eine weitere Aktion am Aachener Weiher zur Sensibilisierung der Bevölkerung durchgeführt. Beide Maßnahmen haben wir gezielt durch „Social Media“-Aktionen begleitet. Die Einsatzkräfte zur Beseitigung von Littering wurden entsprechend der gestiegenen Zahl der Fälle angepasst. Außerdem hat die AWB im Berichtsjahr die erweiterte Reinigung von Grünflächen fortgesetzt.

Beseitigung von Schrott und Aufstellen zusätzlicher Papierkörbe

In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Köln haben wir die zahlreichen Schrottfahrräder im Stadtgebiet eingesammelt. Hierbei wurden zunehmend digitale Möglichkeiten genutzt, zum Beispiel können solche Aufträge neuerdings per App erfasst und bearbeitet werden.

Die AWB hat darüber hinaus den Bestand an Papierkörben an öffentlichen Straßen und in Grünanlagen auch im Jahr 2021 weiter um 1.000 Stück auf insgesamt rund 23.000 Stück ausgebaut. Davon sind rund 2.000 Papierkörbe zusätzlich mit Hundekottütenspendern ausgestattet. 

Gezielte Aufwertung des öffentlichen Raums

Der öffentliche Raum wird – nicht nur während der Covid-19-Pandemie – immer intensiver genutzt und steht für die AWB daher besonders im Fokus. Orte wie der Ebertplatz, Hansaring, Neumarkt und auch die Bezirkszentren prägen das Erscheinungsbild der Stadt Köln. Die AWB hat sich diesen Orten auch im vergangenen Berichtsjahr mit großer Aufmerksamkeit gewidmet und regelmäßige Intensivreinigungen mit speziellen Reinigungsgeräten durchgeführt. Hierbei wurden unter anderem Kaugummis, schwer zu beseitigende Verunreinigungen auf Bodenbelägen und Farbschmierereien entfernt sowie häufiger als gewöhnlich die Papierkörbe geleert, um das Stadtbild und den öffentlichen Raum zu verschönern.

Ein weiterer Schwerpunkt im Berichtsjahr 2021 war das städtische Pilotprojekt zur Öffnung von Schulhöfen für die Öffentlichkeit. Hierbei steht die AWB der Stadt Köln als kompetenter Partner zur Stadtbildpflege zur Seite. 

Reinigung von Stadtmobiliar

Seit dem Jahr 2019 reinigt die AWB in erweitertem Umfang städtisches Mobiliar, wie beispielsweise Absperrungen, Verkehrsbeschilderungen, Bänke und Lichtsignalanlagen. Diese Maßnahmen werten das Stadtbild deutlich auf und steigern das Wohlbefinden. Im Berichtsjahr hat die AWB in allen neun Stadtbezirken städtisches Mobiliar gereinigt.

Toiletten

Die AWB hat auch im Berichtsjahr das öffentliche Toilettenangebot in Köln konsequent ausgebaut. Neue Standorte wurden am Botanischen Garten in Riehl sowie in Weiden und im Rheinauhafen geschaffen. Zum Ende des Berichtsjahres wurden insgesamt fünf sogenannte „Stein-Auf-Stein“-Toiletten, 13 moderne City-Toiletten sowie drei sonstige Toilettenanlagen betrieben. Daneben standen den Bürgern weitere 21 saisonale und sieben ganzjährige Mobile Toiletten in Grünanlagen zur Verfügung.

Ein weiterer Schwerpunkt bestand darin, neue Toiletten-Standorte zu planen und vorzubereiten, zum Beispiel in Deutz und im Bereich des Neumarktes. Hierbei prüfen wir auch weitere Einsatzmöglichkeiten des seit einiger Zeit getesteten Urinals.

Insgesamt registrierte die AWB im Jahr 2021 etwas mehr als eine Million WC-Nutzer und damit geringfügig weniger als in den Vorjahren. Dies liegt vor allem daran, dass die Zahl der Touristen und Veranstaltungen infolge der andauernden Covid-19-Pandemie gesunken ist.

Grill-Scouts

Seit dem Jahr 2011 setzt die AWB „Grill-Scouts“ ein. Die Scouts waren im Berichtsjahr an Schönwetter-Wochenenden von Mai bis September trotz des Corona-bedingten späteren Starts insgesamt 26-mal im Einsatz. Sie informierten die Besucher über nächstgelegene Asche- und Müllbehälter und verteilten Picknick-Müllbeutel. Schwerpunkte waren im Jahr 2021 die Grünanlagen am Aachener und Decksteiner Weiher, verschiedene stark frequentierte Parks und die Poller Wiesen sowie der Innere Grüngürtel.

Aktion „Kölle putzmunter“

Wie in den Vorjahren übernahm die AWB die Koordination und Logistik der ganzjährigen Aktion „Kölle putzmunter“, die im Jahr 2021 ihr 20-jähriges Bestehen feierte. Die wichtigsten Kooperationspartner der AWB sind die Stadt Köln und die Kölner Zeitung „Express“. Im Berichtsjahr gab es rund 470 Sammelaktionen, an denen sich 410 Vereine und Institutionen, 48 Schulen und zwölf Kindertagesstätten beteiligten. Dabei wurden rund 500 m³ Abfall gesammelt. Bei allen Aktionen wurden die jeweils geltenden Corona-Schutzmaßnahmen strikt eingehalten.

Vermarktungsniveau für Sekundärrohstoffe

Die Ertragslage auf dem Markt für Sekundärrohstoffe hat sich im Berichtsjahr nach dem zuvor drastischen Einbruch zu Beginn der Covid-19-Pandemie mehr als erholt. 

Im Bereich der Altpapiervermarktung sind die Preise für einige Sorten auf historische Höchststände geklettert. Im Jahresdurchschnitt stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahr um den Faktor zwei bis drei. Grund ist die hohe Nachfrage der papierverarbeitenden Industrie, insbesondere im Bereich der Verpackungsherstellung, bei gleichzeitig sinkender Menge an Altpapier. So gab es generelle Einbußen bei der Sammelware im Inland, unter anderem in den durch die Überschwemmungen im Juli betroffenen Gebieten. Zudem entfielen teilweise Lieferungen aus dem Ausland, etwa aus Großbritannien, aufgrund des Brexits und allgemeiner Transportprobleme.

Die Preise für Altmetalle stiegen im Vergleich dazu moderater, aber immer noch deutlich. So erhöhten sich die Verkaufspreise für Abfälle und Schrott aus Eisen und Stahl gegenüber dem Jahr 2020 im Berichtsjahr durchschnittlich um rund 70 Prozent.

Auch die Erlöse der Altkleidervermarktung haben sich im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt. Das zu Jahresbeginn hohe Mengenangebot an Originalware auf dem Altkleidermarkt hat sich im Laufe des Berichtsjahres erkennbar verknappt. So sind insbesondere die Mengen aus den Sammelcontainern erheblich gesunken. Der Rückgang ist unter anderem einer vergleichsweise kalten Witterung in den üblicherweise starken Sammelmonaten geschuldet. Gleichzeitig blieb die Nachfrage am Markt hoch. Die Gebrauchtwarenverkäufer werden stetig mehr und fragen insbesondere sortierte Bekleidung nach. Sie haben im Vergleich zum stationären Textileinzelhandel nicht in dem Ausmaß mit der Online-Konkurrenz zu kämpfen und profitieren vom Wunsch der Kunden, nachhaltiger zu konsumieren.

Der Markt für Elektroaltgeräte zeigt sich im Berichtsjahr ebenfalls leicht erholt. Für bestimmte Sammelgruppen konnten im Verlauf des Jahres wieder Zuzahlungen realisiert werden. Die sogenannte Optierung, also der profitorientierte Verkauf der gesammelten Geräte im Wege der Eigenvermarktung, macht aus Sicht der Stadt Köln aber weiterhin keinen Sinn. Die Stadt Köln hat sich daher in Abstimmung mit der AWB entschlossen, auch im Jahr 2022 bis auf weiteres keine Eigenvermarktung durchzuführen und die Geräte kostenneutral an die Stiftung „Elektro-Altgeräte Register“ (EAR) zu übergeben.

Geschäftsfeldentwicklung und Digitalisierung

Die AWB hat im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie auch in diesem Berichtsjahr zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, um durch Prozessverbesserungen die Kundenzufriedenheit zu steigern und den Aufwand zu minimieren. Ein wesentlicher Fokus lag dabei auf der Migration des aktuell genutzten ERP-Systems sowie der Einführung eines neuen CRM-Systems. Beide Systeme sind im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens ausgeschrieben und die AWB verhandelt mit den Anbietern. Darüber hinaus plant die AWB die Einführung eines Webshops, der sowohl Bürgern als auch Gewerbetreibenden die Produkte und Dienstleistungen der AWB noch einfacher und schneller zugänglich machen soll. Zur Optimierung der internen Abläufe hat die AWB Projekte zur Einführung einer elektronischen Bestellanforderung und einer Mitarbeiter-App gestartet.

Die Stadt Köln und die AWB haben im Berichtsjahr in enger Partnerschaft den Aufbau eines digitalen Reinigungskatasters fortgeführt. Der automatische Austausch und Abgleich von Geodaten mit der Stadt Köln soll Reinigungszuständigkeiten zukünftig in einer einheitlichen Struktur visuell darstellen. Zudem soll es künftig keine Flächen ohne Zuständigkeits- und Reinigungsverantwortung mehr geben. Neben dem im Jahr 2020 erfolgreich abgeschlossenen Pilotprojekt „Erweitertes Domumfeld“ wurden weitere Meilensteine für das Projekt „Reinigungskataster – Übriges Köln“ schrittweise umgesetzt. In Vorbereitung auf die bevorstehende Einstufung als KRITIS-Unternehmen hat die AWB ihr IT-Konzept überarbeitet und ist unter anderem dabei, eine Standardausstattung für mobiles Arbeiten umzusetzen und die Infrastruktur zu modernisieren.

Kundenkontakte im Service-Center

Das Service-Center verzeichnete im Berichtsjahr rund 473.000 Kundenkontakte, rund 11 % weniger als im Vorjahr (530.000 Kundenkontakte). Die Anzahl der Gesamtkontakte teilt sich nahezu paritätisch in 234.000 telefonische und 239.000 Online-Kontakte. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Online-Kontakte um rund 13 % und die telefonischen Kontakte um rund 9 % gesunken. Der statistische Rückgang ist insbesondere in dem vorangegangenen sprunghaften Anstieg im Jahr 2020 begründet. Um diesen Sondereffekt bereinigt verzeichnete das Service-Center im Berichtsjahr im Vergleich zum Berichtsjahr 2019 eine Steigerung von 110.000 Gesamtkontakten und damit rund 30 %. 

AWB Website

Die Internetseite der AWB ist der wichtigste Kanal, um mit den Kölner Bürgern zu kommunizieren. Die Seite informiert über alle wichtigen Themen rund um die Abfallentsorgung und Stadtsauberkeit. Alle Bürger können hier personalisierte Abfuhrkalender aufrufen und Termine vereinbaren.

Die Infoseiten coffee-to-go.koeln, altkleiderkoeln.de und toiletten.koeln ergänzen die AWB-Website und sind ein weiterer Service der AWB-Kommunikation für die Stadt Köln. Auf den jeweils Map-zentrierten Sites können die Bürger Informationen zu Mehrwegsystemen, Altkleidercontainern und öffentlichen Toiletten in Köln recherchieren.

Digitaler Abfallkalender

Erneut ist der Abfall- und Wertstoffkalender der Stadt Köln Ende Dezember in digitaler Form erschienen. Lediglich 20.000 Exemplare brauchten gedruckt und über die Bürgerämter verteilt werden, das sind etwas mehr als 3 % der Ursprungsauflage. Mit der Umstellung leisten Stadt und AWB einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit, da wertvolle Ressourcen wie Energie, Papier und Wasser eingespart und zugleich CO2-Emissionen verringert werden.

Die AWB Köln App

Die kostenlose AWB App stellt den Kölnerinnen und Kölnern alle wichtigen Informationen rund um die Abfallentsorgung einfach und mobil zur Verfügung. Die App wird mittlerweile auf rund 23.000 Geräten aktiv genutzt. Die kostenlose App bietet beispielsweise eine automatische Erinnerung an die Abholung der Mülltonnen via Push-Nachrichten und eine Kartenfunktion mit wichtigen Entsorgungsstandorten. Zudem können Kölner Bürgerinnen und Bürger per App wilden Müll melden und unkompliziert Abholtermine für Sperrmüll, Elektro-Altgeräte und Grünschnitt vereinbaren.

Social Media

Die Social-Media-Kanäle der AWB auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube etablieren sich als fester Bestandteil der Kundenkommunikation. Die AWB informiert in ihren Beiträgen die Kölnerinnen und Kölner über Neuigkeiten aus dem Unternehmen und gibt Tipps für einen nachhaltigen Alltag. Dies fördert das positive Image der AWB und sensibilisiert die Kunden für wichtige Themen. Die Zahl der Abonnenten und Fans wächst kontinuierlich. Insgesamt hat die AWB bei Facebook 2.069 (+223), bei Instagram 1.677 (+383) und bei Twitter 716 (+105) Follower. (Stand Januar 2022/ Veränderungen zu Januar 2021).

Presse

Neben allen digitalen Kanälen ist auch die klassische Pressearbeit ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskommunikation. Im Berichtsjahr gab es rund 400 Anfragen der Presse. Neben den gängigen Themen Abfallwirtschaft und Stadtreinigung ging es dabei überwiegend um Corona und Starkregenhochwasser. Es wurden 34 Pressemitteilungen versendet; zu den üblichen Themen wie Verschiebetage und veränderten Öffnungszeiten ebenso wie zu spannenden Entwicklungen aus der AWB, etwa zur Verleihung des VKS-Innovationspreises und zur Eröffnung der neuen Biogastankstelle.

Pädagogische Beratungsangebote und Umweltbildungsaktionen

Die AWB bietet zu den Themen Abfallvermeidung, „Zero Waste“, Wertstoffsammlung und Stadtsauberkeit in Tageseinrichtungen für Kinder sowie in Schulen und bei Erwachsenen kostenlose Beratungen, Aktionen und Führungen über einen AWB-Betriebshof an. Im Berichtsjahr wurden allerdings zum Schutz von Besuchenden und Mitarbeitenden keine Betriebshofführungen durchgeführt.

Zielgruppenspezifische Beratungen fanden pandemiebedingt digital, in großen Räumlichkeiten oder im Freien statt. In rund 60 Beratungen und Aktionen hat die AWB mehr als 300 Kinder und 60 Erwachsene erreicht. Außerdem gab es mehr als 2.000 E-Mail-, Telefon- und persönliche Kontakte. Die AWB hat ihre digitalen Informationsangebote ausgebaut und stellt entsprechende Materialien auf ihrer Website zum Download für das pädagogische Personal zur Verfügung. Dazu zählen zum Beispiel ein Podcast, ein Lehrfilm für Grundschulen und ein Anti-Littering-Film für weiterführende Schulen und Erwachsene.

Weiterhin hat die AWB ein neues Theaterstück mit dem Schwerpunkt Abfallvermeidung entwickelt, umgesetzt und verfilmt. Und schließlich haben Kölner Schulen die Umweltbildungskoffer der AWB für die Primar- und Sekundarstufe ausgeliehen. 

Leistungserbringung und Produktivität

Folgende Aufgaben haben die Hauptleistungsbereiche der AWB – Stadtreinigung und Abfallbeseitigung – im Berichtsjahr geprägt:

Systemabfuhr (Restmüll- und Biomüllsammlung)

Im Rahmen der klassischen Systemabfuhr war die AWB zum 31. Dezember 2021 für rund 275.100 (Vorjahr 272.900) Entleerungen pro Woche verantwortlich. Dazu zählen auch Arzt- und Biomüllgefäße. Bis zum Ende des Berichtsjahres hat die AWB im gesamten Stadtgebiet wöchentlich rund 91.200 (Vorjahr 89.200) Biotonnen entleert. Der Anschlussgrad der Biotonne stieg bis Ende 2021 nochmals leicht von 63,3 % im Vorjahr auf 64,7 %.

Dabei hat die AWB rund 242.700 t Restmüll (Vorjahr 244.600 t) und ca. 46.000 t Biomüll (Vorjahr 41.900 t) im Kölner Stadtgebiet eingesammelt und über Straße sowie Schiene in die städtischen Entsorgungsanlagen transportiert. Daneben fielen insgesamt rund 46.200 t Sperrgut (Vorjahr 45.700 t) an. Davon sammelte die AWB rund 23.800 t (Vorjahr 25.300 t) im Rahmen des Holsystems (einschließlich Entfernung sogenannten „wilden Mülls“) ein.

Abfuhr Altpapier- und Wertstofftonne

Am 31. Dezember 2021 betrug die Anschlussquote für die Blaue Tonne (Papiersammlung) 89,7 % (Vorjahr 89,2 %) und für die Gelbe Tonne (Wertstofftonne) 86,7 % (Vorjahr 86,1 %). Die gesammelte und verwertete Altpapiertonnage lag rund 100 t unter dem Vorjahreswert. Die Sammelmengen aus den Wertstofftonnen sind ebenfalls leicht gesunken (-200 t).

Wertstoff-Center

In den Monaten Januar bis Dezember 2021 lieferten die Kunden insgesamt rund 22.400 t Sperrgut (Vorjahr 20.400 t) bei den Wertstoff-Centern an. Dabei konnte die AWB rund 8.800 t Altholz (Vorjahr 9.400 t) separieren.

Darüber hinaus nahmen AWB-Beschäftigte rund 4.600 t Grünschnitt (Vorjahr 4.200 t) sowie rund 1.800 t Altmetall (Vorjahr 2.200 t) in den Wertstoff-Centern entgegen. Zudem wurden rund 3.000 t Papier, Pappe und Kartonagen abgegeben (Vorjahr 3.200 t).

Die wöchentlichen Reinigungsmeter in der satzungsgemäßen Stadtreinigung beliefen sich im Jahr 2021 auf rund 9.371 Tsd. Meter (Vorjahr rund 9.210 Tsd. Meter). Damit konnte die AWB ihre Reinigungsleistung gegenüber dem Vorjahr erneut leicht steigern. An öffentlichen Straßen standen zum 31. Dezember 2021 insgesamt rund 14.700 Papierkörbe (Vorjahr rund 14.600) für die Aufnahme von Kleinabfällen zur Verfügung.

Zusätzlich hat die AWB wie im Vorjahr nicht gewidmete Straßen und Straßen außerhalb geschlossener Ortslagen im Auftrag des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik gereinigt. Insgesamt handelte es sich dabei um rund 642 Tsd. Reinigungsmeter pro Woche. Die Stadtreinigung der AWB hat im Berichtsjahr auch erneut die satzungsgemäße Reinigungsverpflichtung des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen von insgesamt rund 110 Tsd. wöchentlichen Reinigungsmetern übernommen.

Wir haben im Jahr regelmäßig mehr als 1.600 Grünanlagen und Spielplätze von Abfällen befreit. Dazu gehört auch die sogenannte „Picknickreinigung“. Je nach Notwendigkeit haben wir auch an Sonn- und Feiertagen insgesamt 57 besonders stark frequentierte Anlagen (Vorjahr 53) gereinigt.

Winterdienst

Im gesamten Jahr 2021 waren lediglich drei Volleinsätze und zwei maschinelle Wintereinsatztage zu verzeichnen. Dabei wurden rund 97 Tonnen Streusalz und 61.000 Liter Sole verbraucht.

Sonstiges

Die städtische Altkleidersammlung zählt ebenfalls zu den Aufgaben der AWB. Sie führte unter Berücksichtigung von Mehrfachleerungen im Jahr 2021 zur Entleerung von insgesamt rund 900 Sammelcontainern pro Woche (Vorjahr rund 800 Entleerungen pro Woche).

Auch die Betreuung der öffentlichen Toilettenanlagen gehörte im Berichtsjahr wieder zum Aufgabenbereich der Stadtreinigung. Insgesamt hat die AWB ganzjährig 22 Anlagen betreut. Eine weitere Toilette (Standort „Flora“) wurde im Berichtsjahr zwar errichtet, jedoch noch nicht betrieben, da die Bauarbeiten im unmittelbaren Umfeld der Anlage noch nicht abgeschlossen sind. Im Sommerhalbjahr wurden zusätzlich 20 Mobiltoiletten in den Grünanlagen aufgestellt und regelmäßig gereinigt.

Aufgrund der Covid-19-Pandemie standen wir auch im Jahr 2021 mehrfach vor der Herausforderung, auf veränderte Verordnungen und damit verbundenes Bürgerverhalten zu reagieren.

Die Werkstätten am Maarweg und an der Christian-Sünner-Straße erbringen für ihre internen und externen Kunden ein breites Spektrum an Dienstleistungen. Neben Reparaturen, Wartungen, Nachrüstungen, Instandsetzungen und gesetzlichen Prüfungen gehören auch Außenmontagen, ein Hol- und Bringservice sowie Sondereinsätze und Bereitschaftsdienste dazu.

An beiden Standorten hat die AWB in den vergangenen Jahren in die Qualifikation und Entwicklung ihrer Beschäftigten investiert. Außerdem hat die AWB neue Prüf- und Diagnosegeräte angeschafft, um das Dienstleistungsangebot auf dem neuesten Stand zu halten und den gesetzlichen Anforderungen nachzukommen.

Die Auftragsstunden summierten sich auf insgesamt rund 60.920 Stunden (Vorjahr 62.830 Stunden).

Die neue Werkstatt auf dem Betriebsgelände der Christian-Sünner-Straße in Kalk wurde im September 2020 eröffnet. Mit der größeren Halle samt neuen Werkstatteinrichtungen sowie einem TÜV-Stützpunkt bietet sie den rechtsrheinischen Kunden nun ein breiteres Spektrum an Dienstleistungen.

Die Einführung der neuen Software für das Fuhrpark- und Werkstattmanagement ist für das Jahr 2022 geplant.

Das Gebäudemanagement hat die Bestandsobjekte der AWB laufend betreut und die Erstellung eines zukünftigen Nutzungskonzeptes für alle Gebäude vorbereitet.

In den vergangenen Jahren sind sämtliche Standorte an die Grenzen ihrer Kapazitäten gestoßen. Neben dem Bau des im September 2020 bezogenen neuen Betriebshofes Christian-Sünner-Straße überarbeitet die AWB daher auch die Nutzungskonzepte für die anderen bestehenden Standorte.

Zur Ausweitung der Kapazitäten hat die AWB Ende des Jahres 2019 ein weiteres Betriebsgelände an der Robert-Perthel-Straße erworben. Für die zukünftige Nutzung werden aktuell von einem Planungsbüro verschiedene Szenarien als Grundlage für eine finale Bebauungsplanung untersucht. Allen aktuell verfolgten Szenarien gemeinsam ist jedoch der Abriss der auf dem Gelände Robert-Perthel-Straße befindlichen Gebäude, da nur so eine ökonomisch und ökologisch optimale Nutzung des Geländes möglich ist.

Aufgrund der Covid-19-Pandemie hat die AWB-Fahrschule den Schulbetrieb auch im Jahr 2021 deutlich reduzieren müssen. Praktische Fahrstunden wurden unter Einhaltung strenger Schutzmaßnahmen durchgeführt. Der theoretische Unterricht hat stattgefunden, die Teilnehmerzahl wurde jedoch durch die Abstandsregeln unter Beachtung der Raumgröße deutlich reduziert.

Dennoch ist die Zahl der praktischen LKW-Führerscheinausbildungen sowohl für interne als auch städtische Fahrschüler im Berichtsjahr deutlich gestiegen: von 120 Ausbildungen im Jahr 2020 auf 133 Ausbildungen. Die Teilnehmerzahl an den Modulschulungen ging jedoch weiter deutlich um rund 19 % zurück. Wegen geringerer Nachfrage seitens der Stadt Köln veranstaltete die AWB auch weniger Schulungen zu den Themen „Ersterwerb“ (-35 %) und „allgemeine Weiterbildung der Berufskraftfahrer“ (-49 %).

Im Berichtsjahr wurden für die AWB insgesamt 18 Fahrzeuge und diverse Geräte beschafft. Davon erhielt die Abteilung Abfallwirtschaft zehn Abfallsammelfahrzeuge mit Erdgasantrieb, ein Sperrmüllfahrzeug sowie zwei Lastkraftwagen mit Festaufbauten und weitere Kleingeräte. Für die Abteilung Stadtreinigung kamen insgesamt drei Fahrzeuge und Geräte zum Einsatz. Dazu zählt eine mittlere Kehrmaschine, ein Wechselfahrgestell, ein elektrischer Kleintransporter sowie diverse Geräte. Der Verwaltungsbereich erhielt insgesamt zwei Fahrzeuge mit Elektro- oder Hybridantrieb.

Im Berichtsjahr hat die AWB ihren Fuhrpark weiter konsequent nachhaltig ausgerichtet. Der Schwerpunkt lag dabei auf der CO2-Einsparung. Dazu wurden vor allem ältere Fahrzeuge durch neue, umweltfreundlichere Wagen ersetzt. Die Pkw-Flotte wurde dabei bereits zu einem großen Teil auf Elektroantrieb umgestellt, so dass heute rund 31 % aller im Einsatz befindlichen Pkw's über einen Elektroantrieb verfügen. Auch im Bereich der Kleingeräte hat die AWB die Beschaffung von Fahrzeugen und Geräten mit Elektroantrieb weiter forciert. Dies wird in den Ausführungen zu den neu beschafften Fahrzeugen und Geräten deutlich. Mit den genannten Maßnahmen leistet die AWB ihren Beitrag zu dem gesamtstädtischen Ziel, dass Köln bis zum Jahr 2035 CO2-neutral wird.

Das Thema alternative Antriebe verfolgt die AWB weiterhin mit Nachdruck und in enger Zusammenarbeit mit anderen Kommunen und Verbänden.