Stadtwerke Köln GmbH Geschäftsbericht 2020
02

Geschäftsverlauf, wirtschaftliche Lage und Ertragslage

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt fiel im Jahr 2020 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 4,9 % niedriger aus als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist somit nach einer zehnjährigen Wachstumsphase im Corona-Krisenjahr 2020 in eine tiefe Rezession geraten. Die Corona-Pandemie hinterließ im Jahr 2020 deutliche Spuren in nahezu allen Wirtschaftsbereichen. Die Produktion wurde sowohl in den Dienstleistungsbereichen als auch im Produzierenden Gewerbe teilweise massiv eingeschränkt. Im Produzierenden Gewerbe ohne Bau, das gut ein Viertel der Gesamtwirtschaft ausmacht, ging die preisbereinigte Wirtschaftsleistung gegenüber 2019 um 9,7 % zurück, im Verarbeitenden Gewerbe sogar um 10,4 %. 

Die Verbraucherpreise in Deutschland erhöhten sich im Jahresdurchschnitt 2020 um 0,5 % gegenüber 2019. Die Jahresteuerungsrate 2020 lag damit deutlich niedriger als im Vorjahr (+1,4 %). Ein Grund für die niedrige Jahresteuerungsrate war die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze. Diese Maßnahme des Konjunkturpakets der Bundesregierung wurde zum 1. Juli 2020 umgesetzt und wirkte sich in der zweiten Jahreshälfte dämpfend auf die Verbraucherpreise insgesamt aus.

Bereits zu Beginn des Jahres 2020 wirkte die schwächere Konjunktur einer weiteren positiven Entwicklung bei der Arbeitslosigkeit entgegen, die die Vorjahre geprägt hatte. Ab März 2020, mit dem Beginn des Lockdowns, haben als Folge der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung zugenommen. Im April stieg die Kurzarbeit binnen kürzester Zeit auf ein historisches Niveau von knapp 6 Mio. Personen. Die Zahl der Arbeitslosen stieg gegenüber dem Vorjahr um 429.000 auf 2.695.000 bzw. auf 5,9 % (+0,9 %). Die stabilisierende Wirkung der Kurzarbeit hat dabei Beschäftigung gesichert und eine höhere Arbeitslosigkeit verhindert. 

Energiepolitische Rahmenbedingungen

Auf europäischer Ebene standen im Berichtsjahr 2020 vor allem Maßnahmen zur Anpassung des Klimaschutzes im Rahmen des „European Green Deal“ im Fokus der energiepolitischen Entwicklungen. Dazu zählen das europäische Klimagesetz, der europäische Digitalpakt sowie – zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie – die mittelfristige Finanzplanung und das Wiederaufbaupaket „Next Generation“. Zudem legte die EU-Kommission eine europäische Wasserstoffstrategie vor. 

Der „European Green Deal“ ist das zentrale Projekt der derzeitigen Legislaturperiode. Er enthält 50 Maßnahmen in zehn Bereichen und wird die Rahmenbedingungen für die Energiewirtschaft in den kommenden Jahrzehnten bestimmen. Kern des „European Green Deal“ ist das Europäische Klimagesetz. Es schafft den Rahmen für die Verwirklichung der Klimaneutralität. Darin vorgesehen ist ein EU-weites Treibhausgasreduktions-Ziel bis zum Jahr 2030 von 55 % netto im Vergleich zum Jahr 1990. Die EU muss das Ziel kollektiv erreichen. Der zugehörige „European Green Deal Investment Plan“ soll für die kommenden zehn Jahre ein Volumen von einer Billion Euro umfassen.

Auf nationaler Ebene hat im Berichtsjahr insbesondere die Umsetzung des Ende 2019 beschlossenen Klimaschutzprogramms 2030 die energiepolitischen Entwicklungen geprägt. Ein wesentlicher Bestandteil ist das „Gesetz zur Reduzierung und zur Beendigung der Kohleverstromung und zur Änderung weiterer Gesetze“ (Kohleausstiegsgesetz), das am 14. August 2020 in Kraft getreten ist. Das Gesetz zielt darauf ab, die Verstromung von Kohle in Deutschland schrittweise und möglichst stetig zu senken und bis spätestens Ende des Jahres 2038 vollständig zu beenden. Gleichzeitig ist das „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ in Kraft getreten. Damit wurde die gesetzliche Grundlage für die finanzielle Förderung des Strukturwandels vor Ort geschaffen. 

Im Berichtsjahr 2020 hat die Bundesregierung darüber hinaus weitere Vorhaben des Masterplans Ladeinfrastruktur Elektromobilität umgesetzt. Der Gesetzgeber verlängerte die Förderung des Aufbaus von Ladesäulen im öffentlichen Raum bis 2025, weitere Ladepunkte sollen an Tankstellen und auf Kundenparkplätzen entstehen. Durch entsprechende Gesetzesänderungen sind Wohnungsvermieter zudem unter gewissen Voraussetzungen verpflichtet, die Installation von Ladeinfrastruktur zu dulden.

Zur Bekämpfung der „Corona-Folgen“ und zur Stärkung der Zukunftssicherheit hat der Bundeskoalitionsausschuss am 3. Juni 2020 die Eckpunkte eines Konjunkturpakets mit einem Volumen von 130 Mrd. Euro für die Jahre 2021 und 2022 beschlossen. Davon entfallen rund 30 Mrd. Euro auf die Energiebranche und die klimafreundliche Transformation der deutschen Wirtschaft.

Energiemarkt

Der Energieverbrauch in Deutschland ist im Berichtsjahr nach Zahlen der AG Energiebilanzen e.V. gegenüber dem Vorjahr um 8,7 % auf 398,8 Mio. Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) gesunken. Für die deutlich rückläufige Verbrauchsentwicklung sind vor allem die gesamtwirtschaftlichen und sektoralen Auswirkungen der Corona-Pandemie verantwortlich. Hinzu kamen langfristige Trends wie steigende Energieeffizienz, Substitutionen im Energiemix hin zu mehr erneuerbaren Energien sowie eine vergleichsweise milde Witterung. Auch die Anteile der verschiedenen Energieträger am nationalen Energiemix haben sich gegenüber dem Vorjahr verschoben: Der Anteil fossiler Energien am inländischen Energieverbrauch ist auf 83,2 % gegenüber 85,1 % im Vorjahr gesunken. Die erneuerbaren Energien konnten ihren Anteil erneut erhöhen, auf nun 16,8 % gegenüber 14,9 % im Vorjahr.

Nach einem massiven Preiseinbruch im März auf unter 20 US-Dollar pro Barrel ($/bbl) stiegen die Ölnotierungen im Jahresverlauf deutlich an. Infolge des zum Jahresende aufkommenden Optimismus mit Blick auf eine schnelle Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen überschritt der Preis zum Jahresende die 50 $/bbl-Marke.

Auch der deutsche Frontjahreskontrakt Strom/Grundlast fiel im Zuge der Pandemie von rund 44 €/MWh auf rund auf 34 €/MWh. Zum Jahresende erholte sich der Preis entsprechend den Vorgaben aus den Brennstoff- und Emissionsmärkten wieder deutlich und schloss bei rund 48 €/MWh. Einen ähnlichen Verlauf nahm der Frontjahreskontrakt für Gas; hier fielen die Preise zunächst von rund 16 €/MWh auf ein Vier-Jahres-Tief von rund 12 €/MWh und stiegen zum Jahresende wieder auf mehr als 17 €/MWh.

Am Emissionsmarkt war der maßgebliche Zertifikate-Preis je Tonne CO2-Äquivalent (€/t CO2) mit rund 25 € ins Berichtsjahr gestartet und beendete das Jahr nach einem zwischenzeitlichen Jahrestief im März mit rund 33 €/t CO2

Geschäftsverlauf

Strom- und Wärmeerzeugung

Die elektrische Netzeinspeisung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) der RheinEnergie lag im Berichtsjahr bei 4.718 GWh und damit um 8,4 % niedriger als im Vorjahr. Der Anteil der ins Netz eingespeisten und geförderten KWK-Strommenge betrug 27,5 %, nach 26,2 % im Vorjahr. Die Fernwärmeabgabe verringerte sich vor allem witterungsbedingt gegenüber dem Vorjahr um 4,9 % auf 1.409 GWh. 

Markt und Vertrieb

Der Stromabsatz der RheinEnergie war im Berichtsjahr rückläufig, im Privatkundensegment mit -7,3 % und im Sonderkundensegment mit -12,8 %. Ausschlaggebend war zum einen der Rückgang bei den Privat- und kleinen Gewerbekunden. Zum anderen haben die Kunden im Durchschnitt weniger Strom verbraucht, was insbesondere auf den Einsatz energieeffizienter Geräte und ein bewussteres Verbrauchsverhalten zurückzuführen ist. Auch die Mengen aus der Vermarktung der Eigenerzeugung lagen aufgrund der verschlechterten Marktbedingungen unterhalb des Vorjahres (-9,3 %).

Der Erdgasabsatz der RheinEnergie stieg gegenüber dem Vorjahr um 8,5 %. Während der Absatz im Geschäft mit Privat- und kleinen Gewerbekunden wegen der höheren Durchschnittstemperaturen und des starken Wettbewerbs insgesamt unter dem Vorjahr lag (10,7 %), nahm der Absatz an Sonderkunden – vor allem aufgrund höherer Absatzmengen bei einigen großen Industriekunden und Weiterverteilern – deutlich zu. Beim Verkauf von Fernwärme verzeichnete die RheinEnergie gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 3,8 %.

Die Nachfrage nach Energiedienstleistungen war im Berichtsjahr trotz einzelner coronabedingter Verschiebungen weiterhin hoch. Die RheinEnergie hat entsprechend verschiedene Contracting-Projekte geplant und entwickelt. Dennoch erreichten die Absatzmengen – ebenfalls weitestgehend klimatisch bedingt – nicht das Niveau des Vorjahres.

Der Strompreis für die Privat- und kleineren Gewerbekunden der RheinEnergie musste zum 1. April 2020 aufgrund der Steigerungen bei Beschaffungskosten, Netzentgelten, Abgaben und Umlagen angehoben werden. Dagegen blieben die Erdgaspreise für die Privat- und kleineren Gewerbekunden der RheinEnergie stabil. Die Arbeitspreise für Fernwärme, die mit einem zeitlichen Versatz an die Entwicklung der sie bestimmenden Einsatzfaktoren sowie weiterer Indizes gekoppelt sind, sanken jeweils zum 1. April und zum 1. Oktober 2020.

Der TÜV Rheinland hat den Kundenservice der RheinEnergie im Berichtsjahr zum wiederholten Male ausgezeichnet. Auch das Verbraucherportal www.energieverbraucherportal.de hat die RheinEnergie erneut im Wettbewerb „TOP-Lokalversorger“ prämiert. Im Gegensatz zu rein preisorientierten Vergleichsportalen berücksichtigt dieses Portal auch die lokalen Serviceleistungen eines Energieversorgers. Die RheinEnergie darf damit weiterhin als „TOP-Lokalversorger“ für Strom, Erdgas und Wasser werben.

Wasserwirtschaft

Der Wasserabsatz der RheinEnergie ist im Berichtsjahr konstant geblieben. Die Wasserpreise blieben unverändert. Der Betriebswasserverkauf lag aufgrund des Minderbedarfs eines Großkunden unter dem Absatz des Vorjahres.

Beteiligungen

Angesichts der zunehmenden Bedeutung des Geschäftsfelds Energiedienstleistungen hat die RheinEnergie im April 2020 sämtliche Anteile der AGO-Gruppe übernommen. Damit stärkt die RheinEnergie ihre Technologie-Kompetenz im Zukunftsfeld Energiedienstleistungen.

Der in den Vorjahren begonnene Verkaufsprozess der Anteile an der MVV Energie AG konnte im 2. Quartal 2020 erfolgreich beendet werden.

ÖPNV-Entwicklung in Deutschland und im Verkehrsverbund Rhein-Sieg

Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Beschränkungen haben die Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) im vergangenen Jahr hart getroffen. Die Menschen waren coronabedingt sowohl beruflich als auch in ihrer Freizeit deutlich weniger unterwegs, was zu einem Einbruch der Fahrgastzahlen führte. Um allen Bürgerinnen und Bürgern, die auch während der Pandemie auf einen funktionierenden und möglichst sicheren ÖPNV angewiesen waren, gerecht zu werden, fuhren die Bus- und Bahnunternehmen seit März 2020 trotz erheblicher Fahrgastrückgänge von teilweise bis zu 80 % nahezu das komplette Fahrplanangebot, und das insbesondere während des ersten Lockdowns im März und April 2020.

Geschäftsverlauf

Fahrgastzahlen bei der KVB

Nachdem die KVB in den letzten Jahren regelmäßig Fahrgastrekorde verzeichnet hatte, lag die Zahl der Fahrgäste im Geschäftsjahr bei rund 167,7 Mio., was einem Rückgang von mehr als 40 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ursächlich war die geringere Mobilität der Menschen infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. So war im Jahresverlauf in Abhängigkeit von den jeweils geltenden Corona-Verhaltensregeln ein wellenförmiger Verlauf der Fahrgastzahlen festzustellen. Viele Stammkunden blieben der KVB treu, so dass der Rückgang im Geschäftsjahr von 316.200 auf 303.200 angesichts der einschneidenden Entwicklungen mit einem Minus von 4,1 % noch moderat ausfiel. Besonders stark betroffen vom Rückgang der Fahrgastzahlen waren die ZeitTickets für Auszubildende und die BarTickets, deren Absatz fast um die Hälfte zurückging.

Betrauung durch den Rat der Stadt Köln

Die Stadt Köln hat die KVB im Wege der Direktvergabe nach Art. 5 Abs. 2 der EU-VO 1370/07 und § 108 GWB mit der Fortführung des ÖPNV ab dem 1. Januar 2020 für weitere 22,5 Jahre beauftragt. Im Rahmen eines von einem privaten Busunternehmen eingeleiteten Nachprüfungsverfahrens hat das OLG Düsseldorf mit Beschluss vom 27. April 2020 letztinstanzlich die Direktvergabe der Stadt Köln für rechtmäßig erklärt. Damit steht rechtskräftig fest, dass der am 1. Januar 2020 in Kraft getretene öffentliche Dienstleistungsauftrag wirksam von der Stadt Köln an die KVB vergeben worden ist. 

Über den öffentlichen Dienstleistungsauftrag werden die gemeinwirtschaftlichen Leistungen definiert und ein maximaler Ausgleichsbetrag festgelegt („Soll-Ausgleich“). Die KVB geht aufgrund eigener Berechnungen davon aus, dass für das Geschäftsjahr 2020 keine Überkompensation dieses Ausgleichsbetrags vorliegt. Eine Bestätigung dieser Aussage erfolgt im Rahmen einer Prüfung und wird Ende Mai 2021 erwartet.

Nord-Süd Stadtbahn – Ursachenforschung am Waidmarkt

Die Havarie am Waidmarkt hatte im März 2009 zum Einsturz des Historischen Stadtarchivs geführt. Im Mai 2018 hat der Sachverständige die abschließenden Gutachtenteile dem Landgericht Köln vorgelegt. Das Landgericht Köln hatte im Juli 2018 zunächst entschieden, die Beweiserkundung fortzusetzen. Diese Arbeiten wurden jedoch im August 2020 eingestellt, da der Rat der Stadt Köln am 29. Juni 2020 einem Vorschlag der Verwaltung zum Abschluss eines außergerichtlichen Vergleichs zwischen der Arge Nord-Süd Stadtbahn Köln, Los Süd (kurz: Arge Los Süd), der Stadt Köln und der KVB zugestimmt hat. Die Arge Los Süd verpflichtet sich darin zur Zahlung von 600 Mio. € an die Stadt Köln. Mit dieser Zahlung sind auch sämtliche Ansprüche der KVB gegenüber der Arge Los Süd abgedeckt. Die Arge Los Süd wird außerdem auf eigene Kosten das Gleiswechselbauwerk sanieren und die im ursprünglichen Bauvertrag vereinbarte Bauleistung zur Fertigstellung erbringen. Ferner wird die Arge Los Süd die Kosten für die Errichtung einer Halle für Kunst, Kommunikation und Kultur in der oberen Ebene des Bauwerks übernehmen. Diese Arbeiten werden voraussichtlich, abhängig von der Auswahl der Sanierungsvariante, einen Zeitraum von bis zu neun Jahren in Anspruch nehmen.

Abstellanlage in Köln-Weidenpesch

Auf dem Gelände der Abstellanlage Köln-Weidenpesch sind drei neue Gebäude entstanden: eine Abstellhalle inklusive Waschanlage, ein Fahrdienst- und ein Lagergebäude. Das neue moderne Regallager wird bereits seit August 2019 genutzt. Die Gleise und Bahnsteige wurden Anfang November 2020 fertiggestellt. Es entstand zudem eine 800 Meter lange Zulaufstrecke, die die Abstellanlage mit dem Stadtbahnnetz verbindet. Das neue Fahrdienstgebäude wurde im Januar 2021 bezogen.

Neue Stadtbahnen

Bereits im Jahr 2015 vergab die KVB den Auftrag über die Lieferung von 20 modernen Hochflur-Stadtbahnwagen der Baureihe HF6. Im Dezember 2020 sind die ersten beiden Fahrzeuge eingetroffen. Ebenfalls im Dezember erfolgte mit Bombardier eine Vereinbarung/Beauftragung, nach der weitere sieben Fahrzeuge an die KVB geliefert werden. Die Auslieferung der insgesamt 27 bestellten Fahrzeuge soll spätestens im Jahr 2022 abgeschlossen sein. Daneben erfolgte zur Erweiterung und Modernisierung des Kölner ÖPNV im November 2020 die Vergabe von 62 modernen Niederflur-Stadtbahnen mit einer Länge von rund 60 Metern (sogenannte „Langzüge“) sowie zwei rund 30 Meter lange Niederflurfahrzeuge an ein Konsortium von Alstom Transport Deutschland GmbH und Kiepe Electric GmbH.

E-Busse

Der E-Bus-Hersteller VDL Bus & Coach hat einen Teil der von der KVB bestellten 53 E-Busse plangemäß im November 2020 ausgeliefert. Den coronabedingten Lieferverzug für den übrigen Teil der Bestellung versuchen der Bushersteller und die KVB mit Hochdruck aufzuholen. Ende Januar 2020 hat die KVB zudem eine zweite Ausschreibung zur Beschaffung von 51 E-Gelenkbussen veröffentlicht. Diese Ausschreibung befindet sich in der finalen Phase, so dass der Auftrag Ende März 2021 erteilt werden konnte. Die Auslieferung der Fahrzeuge ist ab 2022 geplant. Mit diesen Fahrzeugen sollen weitere sieben Buslinien auf E-Bus-Betrieb umgestellt werden.

KVB-Rad

Infolge der Corona-Pandemie wurden die KVB-Leihräder im Geschäftsjahr 2020 deutlich seltener genutzt. Die Anzahl an Fahrten sank um 36 % von knapp 1,2 Mio. Fahrten im Jahr 2019 auf rund 0,75 Mio. Fahrten im Jahr 2020. Der Rückgang der Fahrten korrelierte erkennbar mit den Fahrgastrückgängen im gesamten ÖPNV. Im Berichtsjahr hat die KVB das stadtweite KVB-Leihradangebot erfolgreich neu vergeben. Die Firma nextbike erhielt am 1. September 2020 den Zuschlag aus dem Bieterverfahren für weitere fünf Jahre. Das neue Angebot wird im Frühjahr 2021 im gesamten Stadtgebiet Köln an den Start gehen und die nun fünf Jahre alten Räder ablösen. Die Flotte des KVB-Rades wird zunächst von 1.500 auf 3.000 Leihräder vergrößert.

Branchenbezogene Entwicklung

Wie die deutsche Wirtschaft insgesamt war auch der gesamte Güterverkehr im Berichtsjahr von der Corona-Pandemie betroffen. Der Schienengüterverkehr verzeichnete – nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes – im Zeitraum von Januar bis Oktober 2020 eine Verkehrsleistung, die um rund 6,5 % und eine Beförderungsmenge, die um rund 8,3 % unter dem jeweiligen Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraums lagen. Im Bereich der Binnenschifffahrt war von der ebenfalls rückläufigen Transportnachfrage vor allem die Trockenschifffahrt betroffen. Günstiger verlief die Entwicklung in der Chemie- und Gastankschifffahrt, da die Chemie- und Pharmaindustrie auch im Jahr 2020 eine stabile Auftragslage verzeichnete.

Geschäftsverlauf

Neben der Corona-Pandemie war der Erwerb der europäischen Binnenschifffahrtssparte von der südafrikanischen Imperial-Gruppe mit insgesamt 27 Gesellschaften das beherrschende Ereignis des Geschäftsjahres 2020. Die HGK Shipping GmbH (HGK Shipping), unter deren Führung die Gesellschaften im Geschäftsfeld gebündelt werden, ist nun das führende Binnenschifffahrtsunternehmen in Europa. Mit einem Flottenbestand von über 300 eigenen und gecharterten Binnenschiffen versorgt das Unternehmen auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen sowie dem angeschlossenen Kanalsystem die wichtigen Industrieregionen in Deutschland, den Benelux-Staaten und Frankreich mit den erforderlichen Rohstoffen und Materialien. Im Bereich Gas hat die HGK Shipping zwei neue Schiffe in Dienst gestellt und dadurch im 2. Halbjahr 2020 ihr Transportvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich von 396 Tsd. t auf 547 Tsd. t erhöht. Im Bereich Liquid wurden 2.495 Tsd. t (Vorjahreszeitraum 2.849 Tsd. t) und im Bereich der Trockenschifffahrt (Dry) 12.726 Tsd. t im Jahr 2020 transportiert (2019: 15.611 Tsd. t).

Die NESKA-Gruppe besteht aus einem Logistikunternehmen mit Standorten im Rheinland sowie in Hamburg, Berlin, Dresden, Mannheim und Dordrecht (Niederlande). Die Gesellschaften der NESKA sind im Massengut- und Containerumschlag tätig. Im Bereich des konventionellen Umschlags wurden im Berichtszeitraum 3.021 Tsd. t (Vorjahr 3.447 Tsd. t) Stückgüter und 1.371 Tsd. t (Vorjahr 1.559 Tsd. t) Schüttgüter umgeschlagen. Die Containerhandlings beliefen sich auf 1.492 Tsd. TEU (Vorjahr 1.401 Tsd. TEU).

Die HTAG Häfen und Transport AG (HTAG) übernimmt mit ihren Beteiligungen umfangreiche Aufgaben bei der Steuerung, Koordination und Distribution komplexer Massenguttransporte. Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie kennzeichnete der Rückgang der Kohletransporte den Geschäftsverlauf. Der Geschäftsbereich Reederei/Befrachtung verzeichnete einen Rückgang des Transportaufkommens um 13,8 % auf 7,3 Mio. t. Im Geschäftsbereich Häfen/Umschlag sank die Gesamtumschlagleistung der HTAG um 34,4 % auf 1,07 Mio. t. Dieser große Rückgang ist einerseits darauf zurückzuführen, dass der Betriebsteil in Duisburg auf die MASSLOG GmbH übertragen wurde, andererseits kamen einige der von der HTAG bearbeiteten Marktsegmente und Lieferketten aufgrund der Corona-Pandemie und der Lockdown-Maßnahmen zeitweise komplett zum Erliegen. Im Geschäftsbereich Spedition verursachte die Corona-Pandemie Mengenverluste von rund 41 % im Bereich Transport und 42,8 % im Bereich Umschlag. Der Geschäftsbereich wurde zum 31. Dezember 2020 aufgegeben.

Die RheinCargo GmbH & Co. KG ist die Betreiberin der Häfen in Köln, Neuss und Düsseldorf. Mit einem Hafengesamtumschlag von 22,4 Mio. t (Vorjahr 24,3 Mio. t) stellt sie weiterhin den zweitgrößten Binnenhafen-Verbund Deutschlands dar. Mit rund 19 Mio. t (Vorjahr 22 Mio. t) transportierter Güter auf der Schiene und einer Leistung von 2,5 Mrd. Nettotonnenkilometer ist die RheinCargo eines der größten deutschen Eisenbahngüter-Verkehrsunternehmen.

Im Geschäftsfeld der Abfallentsorgung und -verwertung sind die AWB sowie die AVG und ihre Tochtergesellschaften AVG Ressourcen GmbH (AVG Ressourcen), AVG Kompostierung GmbH (AVG Kompostierung) und AVG Service GmbH (AVG Service) tätig.

Umfeld und Rahmenbedingungen

Die Rahmenbedingungen der AWB definieren sich weiterhin im Wesentlichen über § 107 der nordrhein-westfälischen Gemeindeordnung und europäisches Recht. Die Stadt Köln und ihre Beteiligungen bleiben damit Hauptauftraggeber der AWB. Darüber hinaus bieten die Zusammenfassung von Reinigungsleistungen in Köln und die Ausweitung des eigenen Servicespektrums zusätzliche Auftragspotenziale für die AWB. Im Berichtsjahr war die Gesellschaft mit starken Preisrückgängen auf dem Markt für Sekundärrohstoffe, insbesondere bei Altpapier und Altkleider, konfrontiert. Trotz dieser Negativeinflüsse und der Corona-Pandemie konnte die AWB das Geschäftsjahr 2020 erfolgreich abschließen.

Die im Jahr 1992 gegründete AVG ist nach ihrem satzungsgemäßen Zweck sowie aufgrund der mit der Stadt Köln geschlossenen Verträge zuständig für Planung, Bau und Betrieb von Einrichtungen der Entsorgungswirtschaft. Auch für die AVG-Gruppe war das Jahr 2020 trotz der Corona-Pandemie wirtschaftlich betrachtet insgesamt ein gutes Jahr. Die städtischen Hausmüllmengen waren um rund 1,5 % höher und das Gewerbeabfallaufkommen wurde insgesamt nicht nachhaltig beeinflusst.

Geschäftsverlauf

Infrastruktur und Serviceleistungen

Ziel der AWB ist es, mit ihren Aktivitäten der Daseinsvorsorge und im Zusammenwirken mit der Stadtverwaltung die Attraktivität der Stadt nachhaltig zu stärken. Die Sicherstellung der Entsorgung sowie die Vermeidung und Verwertung von Abfall bilden dabei die unternehmerischen Schwerpunkte. Im Berichtsjahr hat die AWB ihre Kapazitäten weiter ausgebaut: Neben dem bereits im Vorjahr fertiggestellten Betriebshof in der Christian-Sünner-Straße hat sie im Berichtsjahr ein weiteres Betriebsgelände an der Robert-Perthel-Straße erworben. Dieses kann voraussichtlich ab Anfang 2022 genutzt werden.

Die Aufgabenschwerpunkte der AVG sind der Betrieb der Restmüllverbrennungsanlage (RMVA) einschließlich der vorgeschalteten Homogenisierungsanlage, der Betrieb der Deponie Vereinigte Ville und, zusammen mit ihren Tochtergesellschaften, die Verwertung von Bio- und Grünabfällen, Aufbereitung von Altholz, Baumisch- und Gewerbeabfällen sowie die Erbringung von Instandhaltungsleistungen.

Leistungen der Abfallbeseitigung

Im Rahmen der klassischen Systemabfuhr leerte die AWB im Jahr 2020 rund 272.900 (Vorjahr rund 270.800) Gefäße pro Woche. Hierin enthalten ist auch die Leerung von 89.200 Biomüllgefäßen (Vorjahr 86.600). Der Anschlussgrad der Bio-Tonne verbesserte sich dadurch von 61,6 % auf 63,3 %. Die Anschlussquote der Blauen Tonne (Papiersammlung) betrug 89,2 % (Vorjahr 88,7 %), die der Gelben Tonne (Wertstofftonne) 86,1 % (Vorjahr 85,4 %). Dabei hat die AWB rund 244.600 t Restmüll (Vorjahr rund 242.200 t) und ca. 41.900 t Biomüll (Vorjahr rund 39.800 t) im Kölner Stadtgebiet eingesammelt. Darüber hinaus fielen insgesamt rund 45.700 t Sperrgut (Vorjahr rund 43.400 t) an. Im Jahr 2020 lieferten die Kunden insgesamt rund 20.400 t Sperrgut (Vorjahr rund 20.900 t) bei den Wertstoff-Centern an.

Leistungen der Stadtreinigung

Im Rahmen der satzungsgemäßen Stadtreinigung hat die AWB im Berichtsjahr die wöchentlichen Reinigungsmeter erneut gesteigert: Sie erhöhten sich auf rund 9.210 Tsd. m (Vorjahr rund 9.170 Tsd. m). Für die Aufnahme von Kleinabfällen standen Ende 2020 rund 14.600 Papierkörbe zur Verfügung (Vorjahr rund 14.450). Wie im Vorjahr wurden annähernd 1.600 Grünanlagen und Spielplätze von Abfällen befreit. Dies beinhaltete auch die bedarfsorientierte, sogenannte „Picknickreinigung“ für besonders stark frequentierte Anlagen. 

Im gesamten Jahr 2020 waren keine kompletten Wintereinsatztage zu verzeichnen. Die Einsätze der AWB beschränkten sich auf vereinzeltes, vorbeugendes Streuen. Der Verbrauch an Streusalz fiel daher mit rund 100 t deutlich geringer aus als im Vorjahr (rund 2.300 t).

Die städtische Altkleidersammlung, die auch zu den Aufgaben der AWB zählt, führte unter Berücksichtigung von Mehrfachleerungen im Jahr 2020 zur Entleerung von insgesamt rund 800 Sammelcontainern pro Woche.

Die Betreuung der öffentlichen Toilettenanlagen gehört zum Aufgabenbereich der Stadtreinigung. Insgesamt hat die AWB ganzjährig 22 Anlagen betreut, im Sommerhalbjahr wurden zusätzlich 20 Mobiltoiletten in den Grünanlagen aufgestellt und regelmäßig gereinigt. 

Vermarktung der Sekundärrohstoffe

Die Ertragslage auf dem Markt für Sekundärrohstoffe war im Berichtsjahr wie auch im Jahr zuvor angespannt. Im Bereich der Altpapiervermarktung haben die Preise zu Beginn des Jahres 2020 nochmals deutlich nachgegeben. Erst zum Jahresende war eine leichte Erholung zu beobachten. Auch bei der Altkleidervermarktung setzte sich der negative Trend aus dem Vorjahr fort. Der Erlösrückgang resultiert vor allem aus der sinkenden Qualität der eingeworfenen Kleidung und zunehmenden Fehleinwürfen.

Restmüllverbrennungsanlage (RMVA)

Unter der Berücksichtigung von revisionsbedingten Stillstandzeiten und dem geplanten Gesamtanlagenstillstand erreichte die RMVA eine vergleichsweise hohe Verfügbarkeit, so dass in der Anlage rund 721.000 t Abfälle (Vorjahr rund 743.000 t) verbrannt wurden. Die dabei gewonnene Wärme wurde dazu genutzt, 303.079 MWhel Strom (Vorjahr 358.632 MWhel) und 416.702 MWhth Ferndampf (Vorjahr 330.065 MWhth) zu erzeugen. 

Die Emissionsdaten der RMVA lagen im Jahr 2020 wieder deutlich unter den gesetzlichen Vorgaben wie auch unter den strengeren Genehmigungswerten. Die Veröffentlichung dieser Daten erfolgte im Februar 2021 in den Kölner Tageszeitungen sowie auf der Homepage der AVG Köln.

Deponie Vereinigte Ville

Die Deponie ist Eigentum der Stadt Köln, wird aber durch die AVG Köln betrieben. Auch im Geschäftsjahr 2020 wurden auf der Deponie Vereinigte Ville ganzjährig mineralische beziehungsweise inerte Abfälle verwertet und beseitigt. Die angestrebte Tonnage von ca. 430.000 t wurde um 66.000 t überschritten. Dabei wurden rund 103.000 t Rostasche (Vorjahr 82.000 t) zur Schonung eigener Deponiekapazitäten gegen Entgelt im sogenannten Tonbandeinschnitt, einem Schüttbereich im Eigentum der Deponienachbarn, abgelagert. 

Im Berichtsjahr hat die Gesellschaft das Genehmigungsverfahren zur Erweiterung der Deponiekapazitäten vorbereitet, die Eröffnung des Verfahrens ist für das Jahr 2021 geplant. Das noch nutzbare Restvolumen der Deponie Vereinigte Ville betrug zum Jahresende 2020 ca. 1,9 Mio. m3.

Kompostierung

Die AVG Kompostierung hat im Jahr 2020 rund 104.000 t Bio- und Grünabfälle (Vorjahr 103.000 t) in der Kompostierungsanlage verarbeitet. Wie im Vorjahr prägten die Trockenheit und die damit verbundene schwache Vegetation das Aufkommen bei den Bioabfällen. Dennoch fiel die Menge an Bioabfällen aus der Biotonne der Stadt Köln im Berichtsjahr mit rund 41.900 t nochmals höher aus als im Vorjahr (rund 39.800 t). Die Grünschnittmengen der Stadt Köln lagen im Jahr 2020 mit rund 7.100 t (Vorjahr rund 8.200 t) aufgrund der durch die Corona-Pandemie zeitweise geschlossenen Recyclinghöfe unterhalb der Vorjahresmengen.

Insgesamt wurden von der AVG Kompostierung Produkte im Umfang von rund 71.700 t (Vorjahr rund 72.300 t) erzeugt und vermarktet. Die neue Bioabfall-Vergärungsanlage konnte nach erfolgreichem Ende des Probebetriebes am 3. November 2020 ihren regulären Betrieb aufnehmen.

Behandlung und Verwertung von Altholz, Baumisch- und Gewerbeabfällen

Die AVG Ressourcen GmbH hat im Jahr 2020 an ihren beiden Standorten insgesamt rund 366.385 t (Vorjahr rund 394.500 t) Abfälle verarbeitet. Die durch das umfangreiche Revisionsprogramm geringere Anlagenverfügbarkeit in der RMVA Köln führte dazu, dass im Vergleich zum Vorjahr 2019 die verarbeitete Menge zurückging.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die IT- und Telekommunikationsbranche (inklusive digitaler Unterhaltungselektronik) stellt nach wie vor einen bedeutenden Faktor für die deutsche Volkswirtschaft dar. Nach Schätzung des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) setzte dieser Markt im Jahr 2020 wie bereits 2019 ein Volumen von ca. 170 Mrd. € um und beschäftigte bei hoher Wertschöpfung rund 1,2 Mio. Personen.

Geschäftsverlauf

In einem nach wie vor schwierigen, dynamischen und regulierten Telekommunikationsmarktumfeld, das zudem durch intensiven Wettbewerb und hohen Preisdruck gekennzeichnet ist, haben sich die NetCologne und ihre Tochtergesellschaft NetAachen GmbH (NetAachen) im Berichtsjahr sehr gut behauptet. Das Jahr 2020 war im Wesentlichen durch die folgenden Besonderheiten geprägt:

  • Erfolgreiche Vorvermarktung und Ausbaustart FTTB/H in Pulheim,
  • Corona-Pandemie,
  • Verlängerung der Zusammenarbeit mit der GAG Immobilien AG,
  • doppelte Auszeichnung mit „sehr gut“ im „connect“-Breitbandtest.

Erfolgreiche Vorvermarktung und Ausbaustart FTTB/H in Pulheim

Die NetCologne hatte ihre Ziele bei der Vorvermarktung eines weiteren Glasfaserausbaus in Teilen von Pulheim (Sinnersdorf, Sinthern und Geyen), insbesondere die Sicherstellung eines ausreichenden Kundeninteresses, erreicht, so dass der Glasfaserausbau von ca. 5.700 Haushalten im Jahr 2020 begonnen werden konnte. Nach dem Abschluss des Ausbaus können die erschlossenen Haushalte Surfgeschwindigkeiten bis zu 1 Gigabit pro Sekunde nutzen.

Corona-Pandemie

Wie sämtliche Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens hat die Corona-Pandemie im zurückliegenden Geschäftsjahr auch die Geschäftsentwicklung der NetCologne beeinflusst. Während das klassische Geschäft mit Ausstellern bei Messen der Koelnmesse aufgrund der abgesagten Veranstaltungen ab dem Frühjahr komplett zum Erliegen kam, verzeichnete die Gesellschaft im klassischen Telefonie & Internet-Geschäft eine erhöhte Nachfrage nach höheren Bandbreiten und Telefonievolumina, da Home-Office und Home-Schooling entsprechende Bedarfe deutlich verstärkt hatten.

Doppelte Auszeichnung mit „sehr gut“ im „connect“-Breitbandtest 

Die NetCologne schnitt im Breitband- und Festnetztest 2020 der Fachzeitschrift „connect“ erfolgreich mit der Note „sehr gut“ ab. Damit verbesserte sie sich gegenüber dem Vorjahr und landete noch vor dem nationalen Anbieter Vodafone. Auch im „connect“-Breitbandtest, der auf Messungen der Bundesnetzagentur basiert, überzeugte NetCologne. Mit einem „sehr gut“ landet das Unternehmen bei diesem Test auf dem ersten Platz und gilt als zuverlässigster Telekommunikationsanbieter.

Die Konzerngesellschaft moderne stadt Gesellschaft zur Förderung des Städtebaues und der Gemeindeentwicklung mbH, Köln, (moderne stadt) entwickelt eigene und im Konzerneigentum befindliche Liegenschaften. Dazu gehören insbesondere die Baureifmachung und Erschließung eigener Grundstücke sowie die Herstellung und der Vertrieb von Bauträgerobjekten. Die Tätigkeiten beschränkten sich auf die Stadtgebiete Köln und Rösrath. Im Geschäftsjahr 2020 standen die Weiterentwicklung des Clouth-Quartiers, Erschließungsleistungen zu einem Bauträgerprojekt in Köln-Ehrenfeld, die Revitalisierung der Innenstadt Köln-Porz und die städtebauliche Entwicklung des Deutzer Hafens im Mittelpunkt der Aktivitäten.

Weiterentwicklung Clouth-Quartier

Auf dem zuvor industriell genutzten Grundstücksareal in Köln-Nippes hat die moderne stadt ab dem Geschäftsjahr 2014 diverse Bauträgermaßnahmen erfolgreich durchgeführt und abgerechnet. Die im Vorjahr begonnene Bauträgermaßnahme umfasst die Errichtung von rund 6.100 m2 Wohnfläche und wurde im Geschäftsjahr fertiggestellt. Da das Projekt als Mietwohnungsprojekt Investoren zum Kauf angeboten werden soll, wurde der Vermietungsprozess bereits vor Fertigstellung begonnen und war zum Berichtszeitpunkt vollständig abgeschlossen.

Neben der eigenen Hochbautätigkeit wird das Areal auch durch den Verkauf baureifer Grundstücke an Investoren und Baugruppen für öffentlich geförderten und frei finanzierten Wohnungsbau sowie für nicht störendes Gewerbe verwertet. Im Geschäftsjahr 2020 wurden zwei Baufelder erfolgswirksam an die Investoren übergeben. Mit der Übergabe eines weiteren Baufeldes im Folgejahr an den Investor ist die Vermarktung der ursprünglich 15 Hektar großen Entwicklungsfläche, bis auf die zuvor erwähnte Bauträgermaßnahme, vollständig abgeschlossen.

Bauträgerprojekt Köln-Ehrenfeld

Das Entwicklungsgebiet in Köln-Ehrenfeld umfasste in den Vorjahren neben der Errichtung einer eigenen Bauträgermaßnahme auch die Grundstücksverkäufe an eine Baugruppe und an einen Investor für eine Kindertagesstätte. Der Abschluss der noch laufenden Bauarbeiten der Investoren sowie die Herstellung von Erschließungsanlagen im öffentlichen Straßenraum sind für das Jahr 2021 vorgesehen.

Revitalisierung der Innenstadt Köln-Porz

Im Zusammenhang mit der Revitalisierung der Innenstadt von Köln-Porz („neue mitte porz“) erbringt die Gesellschaft Dienstleistungen im allgemeinen wirtschaftlichen Interesse (DAWI), mit denen sie vom Rat der Stadt Köln betraut wurde. Auf dem Areal eines ehemaligen Kaufhauses und dessen Umfeld werden nach Abriss der Bestandsimmobilien und städtebaulicher Neuordnung auf drei Baufeldern neue Gebäude mit gewerblicher und wohnwirtschaftlicher Nutzung entstehen. 

Nachdem moderne stadt das Plangebiet vollständig erworben und den Rückbau der vorhandenen Bausubstanz im Jahr 2019 abgeschlossen hatte, hat sie damit begonnen, einen Grundstücksabschnitt im Rahmen einer eigenen Bauträgerschaft zu bebauen. Darüber hinaus wurden im Dezember 2019 und im Januar 2020 zwei unbebaute Baufelder erfolgswirksam an Investoren übergeben. Im Rahmen der eigenen Bauträgermaßnahme entstehen ca. 3.800 m2 Wohnfläche und ca. 2.400 m2 gewerbliche Flächen. Die Fertigstellung der Bauträgermaßnahme wird in der zweiten Jahreshälfte 2021 angestrebt. Im Berichtsjahr hat die Gesellschaft zudem einen Mietvertrag abgeschlossen, der eine Nutzung der gewerblichen Flächen als Lebensmitteleinzelhandelsfläche (Vollversorger) vorsieht. 

Nach der Betrauung durch die Stadt Köln ist der wirtschaftliche Erfolg aus der Gesamtmaßnahme limitiert. Zum Projektabschluss ist eine Schlussabrechnung aufzustellen, wobei gegebenenfalls zu viel gewährte Zuschüsse an die Stadt Köln zurückzuzahlen sind. Der Prüfungsbericht zum Zwischenverwendungsnachweis und ergänzende Erläuterungen der beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft haben für das abgelaufene Geschäftsjahr bestätigt, dass keine Überkompensation besteht. Grundsätzlich jedoch verbleibt das wirtschaftliche Risiko aus der Gesamtmaßnahme bei der Gesellschaft.

Städtebauliche Entwicklung des Deutzer Hafens

Der Rat der Stadt Köln hatte am 3. Mai 2018 die förmliche Festlegung des städtebaulichen Entwicklungsbereichs „Deutzer Hafen“ nach § 165 Abs. 6 BauGB beschlossen. Nach Abschluss des städtebaulichen Wettbewerbs wurde das Planungsbüro COBE, Kopenhagen, mit den städtebaulichen Planungen beauftragt. Nach deren Planungsergebnissen werden auf dem Entwicklungsgebiet Wohnungen, Büros, Gastronomie und Einzelhandel entstehen, die Raum für rund 6.900 Einwohner und etwa 6.000 Arbeitsplätze mit den erforderlichen Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen bieten. Bezogen auf die Grundstücke der Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr mit der Stadt Köln ein städtebaulicher Vertrag (Abwendungs- und Entwicklungsvereinbarung) geschlossen, der die Rolle der Gesellschaft im Rahmen der Gesamtentwicklung definiert und unter anderem folgende Eckpunkte beinhaltet:

  • Abwendung der entwicklungsrechtlichen Grunderwerbspflicht der Stadt Köln,
  • Verwendung der Gesellschaftsgrundstücke gemäß den Zielen und Zwecken der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme,
  • Regelungen zur Bauverpflichtung,
  • Ablösung des Ausgleichsbetrages,
  • Regelungen zur Übertragung von Ordnungs-, Erschließungs- und sonstiger Infrastrukturmaßnahmen.

Im Zusammenhang mit dem ermittelten Ausgleichsbetrag – dabei handelt es sich um die Abschöpfung der durch die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme bedingten Werterhöhung der Grundstücke der Gesellschaft – wurde vereinbart, dass dieser durch Leistungserbringungen der Gesellschaft für die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme zu belegen ist.

Durch den Ankauf der Ellmühle Köln (Mühlen) und den Abschluss eines weiteren Kaufvertrages, der einen sukzessiven Übergang von Grundstücks- und Wasserflächen bis zum Jahr 2020 vorsah, hat die Gesellschaft zum Bilanzstichtag 2020 das wirtschaftliche Eigentum an ca. 28,8 Hektar Land- und Wasserfläche im Deutzer Hafen erworben. Dies entspricht rund 77 % der Flächen des Entwicklungsgebietes. Mit dem Rückbau vorhandener, nicht denkmalgeschützter Gebäude und der Sanierung bekannter Bodenkontaminationen soll in der zweiten Jahreshälfte 2021 begonnen werden. Auf der Grundlage einer denkmalschutzrechtlichen Zusicherung des Stadtkonservators der Stadt Köln hat die moderne stadt eine ergänzende Vereinbarung mit der Stadt Köln geschlossen, wodurch das wirtschaftliche Risiko der denkmalrechtlichen Unterschutzstellung der Mühlen im Deutzer Hafen begrenzt und die zuvor eingereichte Klage gegen die denkmalrechtliche Unterschutzstellung Anfang des Jahres 2021 zurückgenommen werden konnte.

Bäder

Die Konzerngesellschaft KölnBäder GmbH, Köln, (KölnBäder) stellt den Kölner Bürgerinnen und Bürgern mit insgesamt 13 Bädern attraktive und in den letzten Jahren umfassend sanierte und modernisierte Schwimm-, Sauna- und Fitnessangebote zur Verfügung. Im Lentpark bieten integrierte Eislaufbahnen und -flächen zusätzlich Möglichkeiten zum Schlittschuhlaufen und für andere Eissportaktivitäten.

Bedingt durch die Corona-Pandemie war das Besucheraufkommen im Berichtsjahr stark rückläufig. In den beiden Lockdown-Phasen im Frühjahr und ab Anfang November mussten die Anlagen der KölnBäder nahezu vollständig geschlossen bleiben. Gleichwohl haben die KölnBäder ihr Konzept einer schnellen, verantwortungsbewussten Wiedereröffnung der Bäder nach dem ersten Lockdown erfolgreich umgesetzt. In den folgenden Monaten bis zum zweiten Lockdown war der Betrieb vieler Anlagen unter Beachtung coronabedingter Auflagen mit Einschränkungen möglich. Insgesamt nutzten rund 1,5 Mio. Gäste (Vorjahr 2,7 Mio.) die Angebote an den 13 Standorten im Stadtgebiet. Es wurden 384 Kurse durchgeführt (Vorjahr 644).

Die KölnBäder begegneten den ökonomischen Herausforderungen rund um die coronabedingten Schließungen von Bäderkomplexen mit zahlreichen Maßnahmen. Soweit möglich, wurden Betriebskosten gesenkt und für den Großteil der Mitarbeiter/-innen Kurzarbeit beantragt. Die KölnBäder waren bemüht, einerseits die Kosten so niedrig wie möglich zu halten, andererseits den Bäderbetrieb in Bereitschaft zu halten, so dass die Bäder zum Ende des ersten Lockdowns schnell wieder öffnen konnten. Bis zum Beginn des zweiten Lockdowns konnten die KölnBäder den Betrieb ihrer Anlagen unter Einhaltung der notwendigen Kapazitätsbeschränkungen sowie mit Unterstützung eines flexiblen Einsatzes ihrer Mitarbeitenden so weit wie möglich aufrechterhalten.

Wohnungswirtschaft und -verwaltung

Primäre Aufgabe der Wohnungsgesellschaft der Stadtwerke Köln mbH, Köln, (WSK) ist es, Wohnraum für die Konzernmitarbeiter/-innen des Stadtwerke Köln Konzerns zur Verfügung zu stellen. Die strategische Ausrichtung der WSK sieht die Sanierung der Bestandswohnungen und den am Bedarf der Konzernmitarbeiter/-innen orientierten Neubau von Wohnungen vor. In diesem Kontext stehen seit 2017 im Clouth-Quartier 60 neue Wohnungen und seit Anfang 2018 in der Wohnanlage Marienburger Forum in der Bonner Straße 23 Wohnungen zur Verfügung. Der WSK-eigene Wohnungsbestand lag zum 31.12.2020 unverändert bei 1.502 Einheiten. Aktuell plant die Gesellschaft, die 44 Wohnungen an der Amsterdamer Straße durch einen Neubau mit rund 85 Wohnungen zu ersetzen. Neben dem eigenen Wohnungsbestand verwaltete die Gesellschaft zum Berichtsstichtag zusätzlich 417 Wohneinheiten der Konzerngesellschaften (Vorjahr 418). Die Bestandsaufwertung erfolgt zum einen durch die Errichtung von Neubauten und größerer Sanierungsmaßnahmen ganzer Quartiere sowie zum anderen durch die konsequente Sanierung der Wohnungen bei Mieterwechsel. Seit 2015 wurden insgesamt 564 Wohnungen saniert und modernisiert. Damit sind aktuell unter Berücksichtigung des Neubaus und der Wohnungen aus den 1990er Jahren rund 48 % der Wohnungen in einem marktgerechten, guten baulichen Zustand. Seitdem die WSK alle Leerwohnungen nach einem einheitlichen Standard saniert, erfolgt die Neuvermietung fast ausschließlich an Konzernmitarbeiter/-innen.

Öffentliche Zwecksetzung

Die SWK und die Konzerngesellschaften haben die öffentliche Zwecksetzung erfüllt, die ihnen von der Stadt Köln im Rahmen der Daseinsvorsorge übertragen wurde.

Ertragslage
 

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

  2020
Mio. €
2019
Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Umsatzerlöse
abzgl. Energiesteuern 5.377,6 5.486,5 -2,0
Bestandsveränderungen 20,0 11,6 72,4
Aktivierte Eigenleistungen 21,0 18,9 11,1
Sonstige betriebliche Erträge 238,4 140,4 69,8
Materialaufwand 3.791,9 3.845,5 -1,4
Personalaufwand 926,1 891,9 3,8
Abschreibungen 286,5 345,9 -17,2
Sonstige betriebliche Aufwendungen 511,6 432,1 18,4
Finanzergebnis -1,0 5,3 118,9
Ertragsteuern 63,5 55,9 13,6
Sonstige Steuern 10,1 10,1 0,0
Konzernjahresüberschuss 66,4 81,2 -18,2

Der Jahresüberschuss des Konzerns im Jahr 2020 beträgt 66,4 Mio. €; dies sind 14,8 Mio. € oder 18,2 % weniger als im Vorjahr. Für 2020 war ein Ergebnis in einer Bandbreite von 50 bis 60 Mio. € prognostiziert worden, wobei ausdrücklich Effekte durch die Corona-Pandemie nicht berücksichtigt worden waren. Der Rückgang des Konzernjahresüberschusses gegenüber dem Vorjahr betrifft zu einem wesentlichen Teil das Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr und die KölnBäder. Innerhalb des Geschäftsfelds Hafenumschlag und Güterverkehr konnten die zusätzlichen Ergebnisbeiträge der Shipping-Gesellschaften Ergebniseinbußen der übrigen Gesellschaften kompensieren. Die Ergebnisbeiträge der übrigen Geschäftsfelder sind gegenüber dem Vorjahr weitgehend konstant geblieben.

Außenumsätze
 

Außenumsatzerlöse

(ohne Energiesteuer)

  2020
Mio. €
2019
Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Energie und Wasser 4.090,8 4.218,1 -3,0
Öffentlicher Personennahverkehr 255,7 304,3 -16,0
Hafenumschlag und Güterverkehr 274,3 232,0 18,2
Abfallentsorgung und -verwertung 298,8 288,3 3,6
Telekommunikation  287,6 273,3 5,2
Liegenschaften 11,3 11,5 -1,7
Sonstige Geschäftsfelder 159,1 159,1 0,0
Gesamt 5.377,6 5.486,5 -2,0

Im Berichtsjahr sank der konsolidierte Außenumsatz des Konzerns um rund 109 Mio. € oder 2,0 % auf rund 5.378 Mio. €.
 
Das Geschäftsfeld Energie und Wasser erzielte konsolidierte Umsatzerlöse von 4.090,8 Mio. €, das sind 3,0 % weniger als im Vorjahr (4.218,1 Mio. €). Sowohl in der Sparte Strom als auch bei den außentemperaturabhängigen Sparten Gas und Fernwärme kam es zu Absatzrückgängen, von denen die RheinEnergie und ihre Beteiligungen betroffen waren. Lediglich die Umsatzerlöse der Sparte Wasser erreichten in etwa das Niveau des Vorjahres. Der Umsatzrückgang im Bereich des Energiehandels fiel mit rund -2 % gegenüber dem Vorjahr relativ moderat aus.

Der Außenumsatz des Geschäftsfelds Öffentlicher Personennahverkehr war gegenüber dem Vorjahr stark rückläufig und betrug im Berichtsjahr 255,7 Mio. € (Vorjahr 304,3 Mio. €), was ein Minus von 16,0 % bedeutet. Ursächlich sind ausschließlich die Folgen der seitens der Politik zum Schutz vor dem Corona-Virus getroffenen Maßnahmen und Einschränkungen, die einen deutlichen Rückgang der Fahrgastzahlen nach sich zogen. 

Einen deutlichen Anstieg um 18 % auf 274,3 Mio. € (Vorjahr 232,0 Mio. €) verzeichnete der Außenumsatz im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr, obwohl auch hier zum Teil deutliche Einbußen infolge der Corona-Krise und der damit einhergehenden schwächeren Nachfrage nach Transport- und Hafendienstleistungen hingenommen werden mussten. Kompensiert wurden die Umsatzeinbrüche innerhalb des bestehenden Geschäfts durch die Erstkonsolidierung der seitens der HGK erworbenen Shipping-Gesellschaften, die einen Umsatzbeitrag von 73,0 Mio. € erwirtschafteten.

Das Geschäftsfeld Abfallentsorgung und -verwertung erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse von 298,8 Mio. €, ein Plus von 10,5 Mio. € oder 3,6 % gegenüber dem Vorjahr (288,3 Mio. €). Der Zuwachs ist im Entsorgungsbereich zum großen Teil durch preisliche Vertragsanpassungen und Leistungserweiterungen verursacht. Der coronabedingte Anstieg der städtischen Hausmüllmengen, das trotz Corona stabile Gewerbeabfallaufkommen sowie eine gute Auslastung der Deponie sorgten zudem auch in der Abfallverwertung für eine positive Umsatzentwicklung.

Die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Telekommunikation stiegen im Berichtsjahr um mehr als 5 % auf 287,6 Mio. €, nach 273,3 Mio. € im Vorjahr. Der Anstieg ist überwiegend auf das Umsatzwachstum im Geschäftskunden- und Privatkundenbereich zurückzuführen, vor allem im Wholesale- und Festnetzbereich.

Das Geschäftsfeld Liegenschaften erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse von 11,3 Mio. €, die in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen (11,5 Mio. €). Aufgrund des hohen Anteils an Projekttätigkeiten unterliegt der Umsatz in diesem Geschäftsfeld naturgemäß Schwankungen, da die Projekte über einen längeren Zeitraum geplant, entwickelt und vermarktet werden.

In den Sonstigen Geschäftsfeldern blieben die Umsätze kumuliert mit 159,1 Mio. € unverändert gegenüber dem Vorjahr. Einem coronabedingt drastischen Umsatzeinbruch bei KölnBäder (-39 %) standen zum einen höhere Erlöse aus dem Abrechnungs- und Vermietungsgeschäft mit Messgeräten, zum anderen aus dem Projektgeschäft mit Kommunikationsanlagen gegenüber. 

Materialaufwand

Der Materialaufwand im Konzern lag im Berichtsjahr bei 3.791,9 Mio. € und damit 53,6 Mio. € oder 1,4 % unter dem entsprechenden Wert des Vorjahres (3.845,5 Mio. €). Der Rückgang betrifft fast ausschließlich das Geschäftsfeld Energie und Wasser und geht einher mit den überwiegend mengenbedingten Rückgängen bei den Umsatzerlösen. Betroffen sind die Versorger und der Energiehandel. Höhere Materialaufwendungen verzeichnet dagegen das Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr, bedingt durch die Erstkonsolidierung der neuen Shipping-Gesellschaften. Das Rohergebnis als Saldo aus Umsatz und Materialaufwand belief sich im Berichtsjahr auf 1.585,7 Mio. €, das sind 55,3 Mio. € weniger als im Vorjahr (1.641,0 Mio. €). Die Geschäftsfelder Energie und Wasser, der Öffentliche Personennahverkehr sowie die KölnBäder mussten hierbei zum Teil deutliche Rückgänge hinnehmen, während die übrigen Geschäftsfelder Zuwächse aufweisen.

Sonstige betriebliche Erträge und betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im Berichtsjahr auf 238,4 Mio. €. Dies ist ein deutliches Plus von fast 70 % gegenüber dem Vorjahr (140,4 Mio. €). Im Geschäftsfeld Energie und Wasser trug hierzu der Ertrag aus der Veräußerung einer Beteiligung bei. Im Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr führten Zuwendungen aus dem „ÖPNV-Rettungsschirm“, der der Kompensation eines wesentlichen Teils der coronabedingten Mindererlöse in dieser Branche dient, für höhere Erträge als im Vorjahr. Denen stehen trotz des Einbezugs neuer Gesellschaften niedrigere Erträge im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr gegenüber, da positive Sondereffekte, die im Vorjahreswert noch enthalten waren, im Berichtsjahr entfallen sind. Der Personalaufwand stieg im Berichtsjahr um rund 3,8 % auf 926,1 Mio. € an (Vorjahr 891,9 Mio. €). Neben den Tarifsteigerungen in allen Geschäftsfeldern sind höhere Mitarbeiterzahlen im Konzern für den Anstieg maßgeblich. Im Gegensatz zum Vorjahr gingen die Aufwendungen für Altersversorgung jedoch zurück. Die Abschreibungen lagen bei 286,5 Mio. € und damit deutlich unter dem Vorjahr (345,9 Mio. €), das durch die außerplanmäßige Abschreibung kohlebasierter Kraftwerksanlagen im Geschäftsfeld Energie und Wasser gekennzeichnet war. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen kräftig an, um 18,4 % auf 511,6 Mio. € (Vorjahr 432,1 Mio. €). Im Geschäftsfeld Energie und Wasser belasteten zum einen hohe Aufwendungen für die Reorganisation des Lieferantenbereiches der RheinEnergie sowie damit einhergehende Rückstellungsbildungen das Ergebnis. Zum anderen mussten - bedingt durch die Corona-Pandemie - Wertberichtigungen auf Forderungen gebildet werden. 

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis belief sich im Berichtsjahr auf -1,0 Mio. € und fiel damit um 6,3 Mio. € geringer aus als im Vorjahr (5,3 Mio. €). Als Ursache ist im Wesentlichen die im Vorjahr vorgenommene Zuschreibung auf Finanzanlagen im Geschäftsfeld Energie und Wasser zu nennen. Daneben profitierten die Konzerngesellschaften insgesamt von den niedrigeren Zinsen; allerdings stiegen im Geschäftsfeld Liegenschaften die Zinsaufwendungen im Zuge einer Darlehensaufnahme für die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme im Deutzer Hafen an. 

Steuern

Die Steuern des Konzerns beliefen sich im Berichtsjahr auf 73,6 Mio. € (Vorjahr 66,0 Mio. €). Der Anstieg entfällt vollständig auf die Ertragsteuern, die sich um 7,6 Mio. € auf 63,5 Mio. € erhöhten, während die sonstigen Steuern mit 10,1 Mio. € konstant blieben.

Gewinn- und Verlustrechnung

SWK GmbH

2020
Mio. €
2019
Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Umsatzerlöse 26,7 18,1 47,5
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 192,4 188,1 2,3
Sonstige betriebliche Erträge 17,3 27,6 -37,3
Personalaufwand 14,4 14,5 -0,7
Abschreibungen 0,0 0,1 -100,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen 11,8 11,6 1,7
Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen 130,8 119,3 9,6
Übriges Finanzergebnis 11,9 11,3 5,3
Ertragsteuern 22,8 24,7 -7,7
Sonstige Steuern 1,0 1,0 0,0
Jahresüberschuss 67,5 74,0 -8,8
Einstellung in die Gewinnrücklagen -17,1 -25,2 -32,1
Bilanzgewinn 50,4 48,8 3,3

Die SWK erzielte im Berichtsjahr einen Jahresüberschuss von 67,5 Mio. €, dies bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (74,0 Mio. €) um 9 % oder 6,5 Mio. €. Der wesentliche Teil des SWK-Ergebnisses stammt aus Ergebnisabführungen und -ausschüttungen der Beteiligungsgesellschaften. Die Ergebnisabführung der GEW an die SWK steigerte sich im Berichtsjahr um 3,7 Mio. € auf 169,2 Mio. €. Maßgeblich für die Verbesserung war die höhere Gewinnabführung der RheinEnergie, die einen erheblichen Veräußerungsgewinn aus dem Anteilsverkauf einer Beteiligung erzielen konnte. Trotz gegenläufiger Effekte stieg dadurch die Ergebnisabführung an die GEW um 9,7 Mio. € auf 132,3 Mio. €. Die Verlustübernahme gegenüber der KVB stieg gegenüber dem Vorjahr um 9,9 Mio. € auf 109,9 Mio. €. Ursächlich sind neben den geringeren Erlösen durch die Corona-Pandemie, die durch den „ÖPNV-Rettungsschirm“ nicht vollständig kompensiert werden, erneut gestiegene Kosten für die Instandhaltung der Stadtbahnen und Fahrwege. Unverändert ist die Ergebnisabführung der HGK, die mit 9,9 Mio. € dem Vorjahreswert entspricht. Den Ergebnisbeiträgen der im Geschäftsjahr neu erworbenen Shipping-Gesellschaften standen dabei niedrigere Ergebnisse der übrigen Beteiligungen gegenüber. Die Ergebnisabführung der AWB lag mit 13,4 Mio. € über dem Wert des Vorjahres (12,7 Mio. €). Auch die phasenverschobene Ausschüttung der AVG lag mit 9,1 Mio. € um 0,5 Mio. € höher. Auf der Ebene der SWK beeinflussten die geringeren Personalaufwendungen und ein höheres Zinsergebnis den Jahresüberschuss der Gesellschaft positiv. 

Im Vergleich zum Wirtschaftsplan 2020 hat die SWK das geplante Ergebnis von knapp 54,2 Mio. € um rund 13,3 Mio. € übertroffen. Das Mehrergebnis resultiert zu einem wesentlichen Teil aus der höheren Ergebnisabführung der GEW durch die höheren Ergebnisbeiträge ihrer Beteiligungen. Über Plan schnitten auch die Gesellschaften HGK, AWB und AVG ab, während die KVB und die KölnBäder ihr Planergebnis nicht erreichen konnten.

2020 wurde der Bilanzgewinn der SWK aus dem Jahr 2019 (48,8 Mio. €) vollständig an den Gesellschafter Stadt Köln ausgeschüttet. Aus dem Jahresüberschuss des Berichtsjahres sollen rund 17,1 Mio. € in die Gewinnrücklagen eingestellt werden. Der Bilanzgewinn von 50,4 Mio. € soll an den Gesellschafter Stadt Köln ausgeschüttet werden. Über die Gewinnverwendung hat abschließend die Gesellschafterversammlung im Juni 2021 zu entscheiden.