Drei Fragen an …
… Dr. Rolf Lorbach, Leiter des Betriebsärztlichen Dienstes im Stadtwerke Köln Konzern (SWK), über Herausforderungen und Erfahrungen in Zeiten der Corona-Pandemie.
Herr Dr. Lorbach, im Stadtwerke Köln Konzern und in seinen Gesellschaften sind rund 13.000 Menschen beschäftigt. Viele davon in sogenannten systemrelevanten Berufen. Wie haben Sie reagiert, als uns im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie erreichte?
Wie alle anderen Menschen konnte ich zu Beginn der Pandemie überhaupt nicht einschätzen, welche Dimension und welche Folgen ein solcher bisher noch nie dagewesener weltweiter Gesundheitsnotstand haben würde. Sehr froh war ich über unsere lange im Vorfeld erarbeiteten Pandemiepläne und unseren ständigen Vorrat an Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel. Dass es richtig ernst wird, habe ich realisiert, als die Feuerwehr der Stadt Köln unangekündigt vorgefahren ist, um unsere Atemschutzmasken für die Krankenhäuser abzuholen. Wir konnten mit knapp 18.000 Masken helfen, die kurzfristig nicht dringend benötigt wurden. Dank unserer Vorkehrungen konnten wir alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets gut schützen.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit der SWK-Gesellschaften in der Corona-Krise erlebt?
Tatsächlich haben mich in den vergangenen Monaten der Zusammenhalt und die gute Kooperation im Konzern beeindruckt; zum Beispiel als es um die Verteilung der bevorrateten Atemschutzmasken ging: Jede Gesellschaft hat maßvoll bestimmt, wie viele Masken für sechs Wochen vorgehalten werden müssen. Auch wurde die Bestellung von Schutzmaterial gemeinsam organisiert oder man hat sich gegenseitig mit Schnelltests ausgeholfen.
Irgendwann wird diese Pandemie Geschichte sein. Welche positiven Erfahrungen nehmen Sie und Ihr Team mit in die Zukunft?
Wir haben damit gerechnet, dass eine Pandemie durch eine neuartige Virusgrippe ausgelöst werden könnte. Dabei sind wir von einer Pandemiedauer von maximal zwei, drei Monaten ausgegangen. Dass eine Pandemie länger als ein Jahr andauern könnte, hatte keiner vorher erwartet. Umso positiver stimmt es mich, dass wir in dieser nach wie vor schwierigen und unsicheren Zeit stets zu schnellen und guten Lösungen finden. Ich würde mir wünschen, dass diese flexible, pragmatische und zielorientierte Arbeitsweise, die ich in den vielen Krisenstäben erlebt habe, auch nach der Pandemie ein Stück weit beibehalten werden kann.