Personalstand zum 31. Dezember 2020
Unter den 2.974 Beschäftigten befanden sich zum Stichtag 31. Dezember 2020 insgesamt 124 Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.
Nach Umrechnung der Teilzeitbeschäftigten ergibt sich zum 31. Dezember 2020 ohne Auszubildende eine Personalkapazität von 2.620,6. Das sind 0,46 % weniger als im Vorjahr.
Corona-Pandemie
Im Hinblick auf die Vorkehrungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verweisen wir auf den Abschnitt „Auswirkungen der Corona-Pandemie“.
Ausbildung und Personalentwicklung
Die RheinEnergie hat im Berichtsjahr 77 Auszubildende beschäftigt und nimmt ihre Rolle als einer der größten Ausbildungsbetriebe der Region Köln ernst. Deshalb legt das Unternehmen Wert auf eine moderne und qualitativ hochwertige Ausbildung, auch mit Blick auf die Herausforderungen des digitalen Wandels. Neben fachlichen Inhalten vermittelt die Ausbildung deshalb auch gezielt Kompetenzen in Kommunikation, IT und Teamarbeit.
Um die Mitarbeiter auf künftige Herausforderungen vorzubereiten und zu qualifizieren, hat die RheinEnergie ein umfangreiches betriebliches Bildungsangebot entwickelt. Im Berichtsjahr haben zahlreiche Mitarbeiter an Inhouse-Seminaren zum Kompetenzaufbau, zur Persönlichkeitsentwicklung und zum Thema Digitalisierung teilgenommen. Hinzu kamen spezielle Trainings für Führungskräfte.
Zukunftsorientierte Personalarbeit
Der Energiemarkt verändert sich rasant. Geschwindigkeit und Flexibilität gehören inzwischen zu den zentralen Erfolgsfaktoren der Branche. Die RheinEnergie treibt deshalb einen Kulturentwicklungsprozess voran, um die dazu notwendigen Kompetenzen der Mitarbeiter zu fördern und sich mit innovativen Ideen und Produkten im Wettbewerb zu behaupten. Alle Mitarbeiter sind Teil des Wandels und durch bereichs- und hierarchieübergreifende Workshops, Open-Space-Veranstaltungen und digitale Veranstaltungsformate aktiv in den Veränderungsprozess einbezogen.
Agiles Arbeiten bei der RheinEnergie
Kunden fordern zunehmend schnelle, digitale und einfache Lösungen. Gleichzeitig streben Mitarbeiter nach mehr Raum zur Selbstentwicklung und Eigenverantwortung. Die RheinEnergie fördert deshalb agile Methoden und neue Formen der teamübergreifenden Zusammenarbeit. Dabei bringen sich die Mitarbeiter effektiv bei der Transformation hin zu einer modernen und leistungsfähigen Organisation ein.
Gesundheits- und Personalpolitik
Die RheinEnergie schafft Arbeitsbedingungen, unter denen alle Mitarbeiter gesund, sicher sowie diskriminierungsfrei und damit motiviert arbeiten können. Die erneute Zertifizierung durch „audit berufundfamilie“ verdeutlicht, dass die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben bei der RheinEnergie einen hohen Stellenwert hat.
Die RheinEnergie AG bietet ihren Beschäftigten attraktive Modelle zur freiwilligen betrieblichen Altersversorgung an. In der anhaltenden Niedrigzinsphase ist die Entgeltumwandlung ein besonders gefragtes Angebot, um mit der größtmöglichen Sicherheit eine positive Wertentwicklung der erworbenen Anwartschaften zu realisieren.
Erklärung zur Unternehmensführung
Die RheinEnergie ist bereits im Jahr 2012 eine Selbstverpflichtung zur Frauenquote eingegangen, um die Chancengleichheit von Männern und Frauen zu fördern. Zudem hat das Unternehmen im Rahmen des „Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ das Ziel eines mindestens 30%igen Frauenanteils für Vorstand und Aufsichtsrat bis zum 30. Juni 2022 formuliert. Die RheinEnergie fördert die Chancengleichheit in vier wesentlichen Handlungsfeldern: Berufsausbildung, Stellenausschreibung und Stellenbesetzung, Personalentwicklung sowie Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Arbeitssicherheit
Die Arbeitssicherheit und der Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter haben für die RheinEnergie einen sehr hohen Stellenwert. Im Jahr 2020 lag die Unfallquote der RheinEnergie bei 2,61 Arbeitsunfällen je 1.000 Mitarbeiter (Vorjahr: 6,81).
Dank des Vorstandes
Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren persönlichen Einsatz. Ein besonderer Dank gilt dem Betriebsrat und dem Sprecherausschuss der leitenden Angestellten für die gute Zusammenarbeit und das hohe gegenseitige Vertrauen.
Energie & Klima 2030
Klimaschutz ist Teil der unternehmerischen Langzeitstrategie der RheinEnergie, die im Rahmen ihrer Klimaschutz-Roadmap bis zum Jahr 2040 schrittweise eine klimaneutrale Versorgung mit Wasser, Strom, Gas und Wärme erreichen und damit jährlich insgesamt 5 Mio. t Treibhausgase einsparen will.
Entsprechend hat die RheinEnergie ihr langfristiges Klimaschutzkonzept „Energie & Klima 2030“ fortgesetzt. Im Berichtsjahr hat das Unternehmen die Energieeffizienz weiter gesteigert, die Fernwärme sowie die erneuerbaren Energien verstärkt ausgebaut und damit in allen drei zentralen Handlungsfeldern investiert. Zudem hat sie das Sponsoring von Klimaschutz-Aktivitäten im Rahmen des Programms „Rheinstart“ fortgesetzt.
Klimaschutz-Roadmap der RheinEnergie / Solar-Offensive für Köln
Versorgungssicherheit in einer hoch diversifizierten Leistungsgesellschaft ist eine der wesentlichen Grundlagen unseres Lebens. Konsequenter Klimaschutz auf Basis der politischen Ziele und Vorgaben ist eine Gemeinschaftsaufgabe aller. Gleichzeitig muss Energie für alle gesellschaftlichen Schichten bezahlbar bleiben. Diese drei Grundlagen berücksichtigt die im Berichtsjahr entwickelte RheinEnergie-Roadmap Klimaschutz gleichrangig. In der Roadmap sind drei messbare Ziele verankert als Teil der Unternehmensstrategie:
- Bis 2025 ist die Wasserversorgung der RheinEnergie zu 100 % klimaneutral.
- Bis 2030 ist die Stromversorgung der Privat- und Gewerbekunden klimaneutral.
- Bis 2040 sind die gesamte Wärmeversorgung und die Industriestromversorgung der RheinEnergie klimaneutral.
Bausteine dafür sind: Fotovoltaik, Solarthermie, Großwärmepumpen, ‚Power-to-Heat‘, industrielle Abwärmenutzung, Klärschlammverbrennung und synthetische Gase.
Ebenso hat die RheinEnergie Anfang 2020 eine Solar-Initiative verkündet, um das Potenzial von Kölner Dachflächen, aber auch von Freiflächen für den Ausbau der Stromerzeugung aus Sonnenenergie zu nutzen. Ziel ist es, gemeinsam mit anderen Stakeholdern wie Stadt und lokalem Handwerk dieser Form der regenerativen Energiegewinnung zum Durchbruch zu verhelfen.
Aus diesen Bausteinen ergibt sich bis zum Zieljahr 2040 eine dauerhafte Entlastung des Klimas um rund 5 Mio. t an Treibhausgasen. Das entspricht rund 50 % des heutigen Treibhausgasausstoßes der Stadt Köln.
Solarthermie-Anlagen
Die RheinEnergie ist über ihre 49%ige Beteiligung an der AS 3 Beteiligungs-GmbH mittelbar zu 12,3 % an dem solarthermischen Parabolrinnenkraftwerk Andasol 3 in Andalusien beteiligt. In solchen Kraftwerken erhitzen Parabolspiegel eine Trägerflüssigkeit. Die dadurch gewonnene Wärme treibt eine Turbine an, die umweltfreundlich Strom produziert. Im Berichtszeitraum produzierte die Anlage 155,0 GWh Strom.
Fotovoltaik-Anlagen
Die RheinEnergie AG bündelt ihre Solarprojekte und Fotovoltaik-Aktivitäten im Tochterunternehmen RheinEnergie Solar GmbH. Die RheinEnergie Solar GmbH hat im Berichtsjahr eine Fotovoltaik-Freiflächenanlage mit einer Gesamtleistung von rund 750 kWp in Köln-Weiden und eine Fotovoltaik-Dachanlage auf Gebäuden der KVB mit einer Gesamtleistung von 340 kWp errichtet.
Die bereits bestehende Fotovoltaik-Freiflächenanlage im bayerischen Münchberg wurde im Jahr 2019 um 6,5 MWp auf nun 13,3 MWp erweitert. Der neue Teil der Anlage wurde im Frühjahr 2020 in Betrieb genommen. Die insgesamt installierte Fotovoltaik-Leistung der RheinEnergie Solar GmbH und ihrer Tochtergesellschaften betrug zum Ende des Berichtsjahres rund 35,7 MWp.
Biogas und Biomethan
Die RheinEnergie ist über die RheinWerke GmbH seit 2014 an einer Anlage in Brandenburg beteiligt, die Biogas zu Biomethan aufbereitet in einer Größenordnung von rund 64 GWh/a. Die RheinEnergie bezieht 50 % des vor Ort eingespeisten Biomethans und nutzt es zur klimaneutralen Strom- und Wärmeerzeugung im Blockheizkraftwerk Köln-Weiden mit einer elektrischen Leistung von 2,0 MWel. Außerdem kauft die RheinEnergie Biomethan zu und betreibt damit weitere 17 Blockheizkraftwerke mit einer Gesamtleistung von rund 5 MWel.
Die RheinEnergie ist alleinige Gesellschafterin der RheinEnergie Biokraft Randkanal-Nord GmbH & Co. KG. Diese betreibt seit Ende des Jahres 2011 die Biogasanlage Randkanal-Nord mit einer installierten elektrischen Leistung von 2,4 MW. Die zusätzlich erzeugte Wärme wird über das Fernwärmenetz der evd energieversorgung dormagen GmbH ganzjährig effizient zur Gebäudeheizung und Warmwasserversorgung genutzt. Seit Juli 2017 läuft die Anlage im sogenannten „Flexbetrieb“. Sie gehört damit zum Portfolio des Virtuellen Kraftwerks der RheinEnergie, das elektrische Energie bedarfsgerecht erzeugen und vermarkten soll. Diese flexible Form der Stromerzeugung leistet einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende in Deutschland.
Windkraft-Anlagen
Die RheinEnergie bündelt sämtliche Windkraftprojekte in der RheinEnergie Windkraft GmbH. Im Berichtsjahr hat die RheinEnergie Windkraft GmbH insgesamt 106 Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 208 MW betrieben. An einigen dieser Windparks sind weitere Unternehmen beteiligt: An einem Windpark mit 26 MW halten sechs RheinEnergie-Beteiligungen zusammen 38,7 % der Anteile. An einem weiteren Windparkportfolio mit 33,2 MW hält der Projektentwickler und -verkäufer 19,9 % der Anteile. An einem dritten Windparkportfolio mit 35,4 MW ist der Projektentwickler/-verkäufer mit 19,9 % und ein weiteres Stadtwerk mit 40,0 % beteiligt.
Steigerung der Energieeffizienz
Die RheinEnergie hat im Berichtsjahr diverse Effizienzprojekte realisiert. Im zweiten Quartal wurde zum Beispiel ein Kälteprojekt bei einem Hersteller mehrlagiger Verbundmaterialien umgesetzt, das jährlich 319,90 t CO2 einspart.
Im August 2020 ist das E-Mobilitätspaket der RheinEnergie erfolgreich gestartet. Wenn Kunden bei kooperierenden Autohäusern ein Elektroauto kaufen, bekommen sie den Fahrstromtarif „Mobil-Komfort“ und die Wallbox „Heim-TankE“ der RheinEnergie als Paket aus einer Hand.
Verstärkter Fernwärmeausbau
Die RheinEnergie hat ihr Fernwärmenetz im Berichtsjahr um rund 17 MW weiter ausgebaut. Besonders hervorzuheben sind Vertragsabschlüsse im Rahmen größerer Erschließungsmaßnahmen in den Stadteilen Ehrenfeld, Braunsfeld und Mülheim.
RheinStart
Die Plattform RheinStart fördert Bildungseinrichtungen, gemeinwohlorientierte Initiativen, Organisationen sowie eingetragene Vereine, deren Vorhaben sich an mindestens einem von fünf ausgewählten Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen - den Sustainable Development Goals - orientieren. Für fünf Jahre stehen seit Ende 2019 pro Jahr 60.000 € zur Verfügung. Das Engagement der Kölner für Umweltprojekte und Klimaschutz war im Berichtsjahr trotz der Corona-Pandemie ungebrochen groß. So erhielten bislang 34 Projekte einen Zuschuss in Höhe von jeweils bis zu 3.000 €.
Elektromobilität
Die RheinEnergie betreibt gemeinsam mit der KVB und dem Autohersteller Ford das Projekt „Multimodale Lademodul-Integration“, kurz MuLI, das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wird. Die MuLI-Anlage speichert und verteilt künftig Ökostrom, der die Elektrobusse der KVB-Linie 126 an deren Endhaltestelle mit neuer Energie versorgen wird. Als Speicher fungieren ausrangierte Akkus aus Elektroautos von Ford. Die Anlage geht im April 2021 in Betrieb.
Die chargecloud GmbH wurde 2016 gemeinsam von der RheinEnergie, der Powercloud GmbH und der Mennekes GmbH & Co. KG gegründet, um mit einer einzigen Software Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge steuern, vernetzen, abrechnen und managen zu können. Aus dem damaligen Projekt colognE-Mobil II hervorgegangen, hat die chargecloud mittlerweile über 210 Kunden in sechs europäischen Ländern im Bereich Elektromobilität und ermöglicht einen marktgerechten Betrieb von Ladeinfrastruktur im europäischen Raum.
Um das Angebot für Elektro-Ladeinfrastruktur für Geschäftskunden und Stadtwerke auszubauen, hat die RheinEnergie mit SPIE Deutschland & Zentraleuropa das Joint Venture TankE GmbH im August 2019 gegründet. Die RheinEnergie hält 80 % an der TankE GmbH, SPIE 20 %. Die TankE verfolgt einen Full-Service-360-Grad-Ansatz und bieten ihren Kunden bundesweit Beratungs-, Planung-, Realisierungs-, Betriebs-, Abrechnungs- und Instandhaltungsdienstleistungen für Ladeinfrastruktur an.
Elektro-Taxis per Ladekabel zu betanken, wenn sie an öffentlichen Plätzen stehen und nach und nach vorrücken, ist keine praktikable Lösung. Die RheinEnergie hat deshalb mit sechs Partnern das Pilotprojekt „Taxi-Lade-Konzept für den öffentlichen Raum“ für kabelloses Laden gestartet. In der Dompropst-Ketzer-Straße sollen nun bis zu sechs induktive Ladepunkte für Taxis entstehen. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2021 geplant.
Die RheinEnergie hat damit begonnen, neben den bestehenden Ladeeinrichtungen für Firmen und Privatkunden auch die öffentlichen Ladestationen der SWK mit 400 Ladepunkten an 200 Standorten zu betreiben. Die Ladestationen werden in das bestehende TankE-Netzwerk integriert.
SmartCity Cologne
Die Stadt Köln und die RheinEnergie fördern mit der Plattform „SmartCity Cologne“ (SCC) zukunftsweisende und umweltschonende Projekte. In den vergangenen acht Jahren hat SCC im Stadtgebiet mehr als 55 Projekte unterstützt. Im Berichtsjahr konnte die jährliche „SmartCity Cologne“-Konferenz wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Im April 2021 wird die Konferenz nun digital durchgeführt und ist damit erstmals auch bundesweit präsent.
Bei der RheinEnergie sind folgende Tätigkeitsbereiche im Sinne von § 6b Abs. 3 Satz 1 Nr. 1–6 EnWG zu unterscheiden:
1. Elektrizitätsverteilung
Unter der Elektrizitätsverteilung werden im Geschäftsjahr 2020 aufgrund der Übertragung der Netzbetreiberfunktion auf die Rheinische NETZGesellschaft mbH, Köln, zum 1. Januar 2006 die aus der wirtschaftlichen Nutzung des Eigentumsrechts an Elektrizitätsversorgungsnetzen resultierenden Geschäftsvorfälle zusammengefasst.
2. Gasverteilung
Unter der Gasverteilung werden im Geschäftsjahr 2020 aufgrund der Übertragung der Netzbetreiberfunktion auf die Rheinische NETZGesellschaft mbH, Köln, zum 1. Januar 2006 die aus der wirtschaftlichen Nutzung des Eigentumsrechts an Gasversorgungsnetzen resultierenden Geschäftsvorfälle zusammengefasst.
Die im Zusammenhang mit der Netzbetreiberfunktion im engeren Sinne (DSO = Distribution System Operator) stehenden Geschäftsvorfälle sowohl im Strom- als auch im Gasbereich werden für das Geschäftsjahr 2020 bei der Rheinischen NETZGesellschaft mbH ausgewiesen.
An diesem Jahresergebnis partizipierten die Anteilseigner mit einer angemessenen Eigenkapitalverzinsung. Die Kunden der RheinEnergie sowie die Kunden der verbundenen Unternehmen und der Beteiligungen wurden auch 2020 wieder sicher und im bundesweiten Vergleich zu wettbewerbsgerechten Preisen mit Strom und Wärme, Erdgas und Wasser beliefert. Dabei wurden umweltschonende Energieerzeugungstechniken und schadstoffarme Brennstoffe eingesetzt.