KÖLNBÄDER GmbH Geschäftsbericht 2020
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SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, 

auch für uns war die Covid-19-Pandemie das beherrschende Thema des vergangenen Jahres. Die Beschränkungen des öffentlichen Lebens zur Bekämpfung des Virus haben uns das schwächste Geschäftsjahr seit langem beschert. Das Ergebnis liegt deutlich unter den Zahlen, die der Wirtschaftsplan – vor Ausbruch der neuartigen Erkrankung – vorgesehen hatte. Auch wenn wir unsere Einrichtungen nach dem ersten Lockdown im Frühjahr schnell und flexibel wieder eröffnen und unter Auflagen betreiben konnten, sind die Besucherzahlen in diesem Ausnahmejahr insgesamt niedrig geblieben: 1.504.296 Gäste haben unsere Bäder, Saunen und Eissportanlagen besucht, darunter 873.892 öffentliche Gäste und 630.404 Schul- und Vereinsnutzer.

»Im Pandemie-Betrieb haben wir die laufenden Kosten so weit wie möglich gesenkt und die Bäder unter den schwierigen Bedingungen so wirtschaftlich wie möglich betrieben.«

Claudia Heckmann, Geschäftsführerin der KölnBäder GmbH
Claudia Heckmann

Nach dem guten Vorjahr haben sich die KölnBäder im Jahr 2020 vor allem darauf konzentriert, ihr Angebot an den Bäderstandorten unter den ungewöhnlichen Umständen für möglichst viele Kölner Bürgerinnen und Bürger verfügbar zu halten. Die Gesundheit und Sicherheit unserer Gäste sowie unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten dabei stets Priorität. Die KölnBäder haben frühzeitig gemeinsam mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln Konzepte mit Abstands- und Hygieneregeln entwickelt, um die gesetzlichen und/oder behördlichen Vorgaben einzuhalten und die Infektionsgefahr beim Besuch von Hallen- und Freibädern, Saunen und Fitnesseinrichtungen zu minimieren.

Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr konnten die KölnBäder im Rahmen der Corona-Schutzverordnung des Landes NRW zeitnah wieder öffnen. Wir haben uns bemüht, neben dem öffentlichen Betrieb es auch dem Schul- und Vereinssport zu ermöglichen, die notwendigen Lern- und Trainingseinheiten zu absolvieren. Maßnahmen wie „Sicher schwimmen!“ für die Primarstufe, die später nur schwerlich nachgeholt werden können, konnten wir dank zusätzlicher Schwimmlehrkräfte mit reduzierten Gruppengrößen weiterhin anbieten. Sportvereine konnten die Schwimmbäder zusätzlich während der gesamten Sommerferien nutzen. Auch zahlreiche Aqua-Kursangebote haben wir in angepasster Form realisiert. 

»In den Freibädern haben wir mit einem neu eingeführten, stundenweise gestaffelten
E-Ticket-System
auch an heißen Sommertagen möglichst vielen Gästen den Aufenthalt ermöglicht.«

Dirk Kolkmann, Geschäftsführer der KölnBäder GmbH
Dirk Kolkmann

Insgesamt konnten wir den Bäderbetrieb bis zum zweiten Lockdown Anfang November damit zumindest in weiten Teilen aufrechterhalten. Die Kapazitäten waren jedoch pandemiebedingt stark eingeschränkt: Zum Beispiel konnten an den heißen Sommertagen längst nicht so viele Gäste die Freibäder nutzen wie sonst üblich. Dennoch haben wir mit einem stundenweise gestaffelten System auch an diesen beliebten Tagen möglichst vielen Besuchern den Aufenthalt ermöglicht. Mit Beginn des zweiten Lockdowns mussten bis auf den Schulschwimmunterricht sämtliche Angebote der KölnBäder bis auf Weiteres gestrichen werden. Während der Lockdowns und im Pandemie-Betrieb haben wir die laufenden Kosten so weit wie möglich gesenkt und die Bäder unter den schwierigen Bedingungen so wirtschaftlich wie möglich betrieben.

Jenseits der Pandemie sind wir davon überzeugt, dass die KölnBäder mit ihren vielfältigen und qualitativ anspruchsvollen Stätten für Sport, Freizeitaktivitäten und Erholung nach wie vor richtig liegen. Im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen leidet unser Sektor nicht unter strukturellen Brüchen, sondern lediglich an der coronabedingten Sondersituation: Sport und Erholung in naher regionaler Umgebung sind für viele Menschen heute und in Zukunft wichtig. Sie sind und bleiben mit Blick auf die Gesundheit eine wertvolle Freizeitgestaltung.

Daran werden gesellschaftliche Treiber wie die Digitalisierung und der Klimaschutz grundsätzlich nichts verändern. Wir investieren bewusst in beide Felder, um unseren Gästen noch attraktivere Badeerlebnisse zu ermöglichen – und dies mit einem nachhaltigen Anspruch zu verbinden. Das neu eingeführte E-Ticket ist dafür ein gutes Beispiel. Durch seine Einführung konnten wir die Wartezeiten der Gäste an den Eingängen unserer Freibäder massiv senken. Gleichzeitig fließen im Rahmen der Sanierungs- und Revisionsarbeiten ständig Neuerungen zur energetischen Modernisierung unserer Anlagen ein. Im Berichtsjahr 2020 hat sich unser neu gegründeter „Arbeitskreis Nachhaltigkeit“ konstituiert – mit dem Ziel, die wachsende Zahl von Klimaschutz-Projekten im Unternehmen zu koordinieren und voranzubringen.

Die KölnBäder haben im Berichtsjahr rund 2,1 Mio. € in Wartung und Instandhaltung investiert. Damit stellen wir einmal mehr sicher, dass die öffentlichen Bäder in Köln ein fester Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge bleiben. Wir bieten für jetzige und nachfolgende Generationen attraktive Orte des sozialen Miteinanders, wo elementare Fertigkeiten erlernt und in einem geschützten Raum ausgeübt werden können. Solche Orte sind für die Menschen auf Dauer unverzichtbar. Auch das hat dieses außergewöhnliche Jahr der Covid-19-Pandemie eindrücklich bewiesen.

Die Geschäftsführung dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren persönlichen Einsatz in dieser außergewöhnlichen Lage. Das gilt gerade auch im Hinblick auf die gezeigte notwendige Flexibilität beim diesjährigen Bäderbetrieb im Umfeld der Corona-Schutzverordnungen.

Köln, im Juni 2021

Die Geschäftsführung

Claudia Heckmann        Dirk Kolkmann