KÖLNBÄDER GmbH Geschäftsbericht 2020
Interview KölnBäder

»Das moderne Schwimmbad ist essenziell für die Freizeitgestaltung der Stadtgesellschaft einer Metropole.«

KURZINTERVIEW

Claudia Heckmann und Dirk Kolkmann,
Geschäftsführer der KölnBäder GmbH, sprechen über eine gelungene Freibadesaison unter Pandemie-Bedingungen und die Daueraufgabe Modernisierung.

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Frau Heckmann, Herr Kolkmann, die KölnBäder modernisieren ihre Anlagen laufend, um den Gästen ein attraktives Badeerlebnis zu bieten. Wie ist der aktuelle Stand?

Heckmann: Wir investieren fortlaufend in unsere Bäderkomplexe. Im Geschäftsjahr 2020 wurden die geplanten Maßnahmen umgesetzt, zum Beispiel in den Umkleiden und Sanitärbereichen des Höhenbergbades sowie des Zündorfbades, die Akustik in der Saunalandschaft des Ossendorfbades wurde optimiert. Wir haben die Zeit der pandemiebedingten Schließungen genutzt. Revisionsschließungen und Reparaturmaßnahmen wurden vorgezogen, wo es möglich war. In vielen Bädern konnten umfassende Reinigungen und kurzfristig notwendige Sanierungen stattfinden. So wurde beispielsweise im Wahnbad eine Deckensanierung umgesetzt und im Chorweilerbad eine Undichtigkeit am Becken behoben. Am Standort Zündorf ist die Saunalandschaft zur „Groov-Sauna“ umgebaut und nachhaltig verschönert worden.

Nachhaltigkeit ist für immer mehr Gäste ein wichtiges Thema. Inwiefern investieren Sie in dem Bereich?

Kolkmann: Im baulich-technischen Bereich ist die Brunnenanlage im Lentpark ausgebaut worden. Auch werden an vielen Standorten moderne LED-Leuchten eingesetzt. Wir planen weiterhin die energetische Sanierung der Fassade des Agrippabades. Im Zollstockbad möchten wir den Bereich einer vor Jahren stillgelegten Sauna für die Wassergewöhnung von Kleinkindern revitalisieren. Das ist ein sehr nachhaltiges Projekt, weil hier künftig auch Kitas und Tageseltern diesen Bereich für Gruppen anmieten können, um die Jüngsten spielerisch an das Element Wasser heranzuführen. Damit wird die Basis für den angstfreien Erwerb von Schwimmfertigkeit gelegt und Spaß im Umgang mit dem Wasser vermittelt, der im Idealfall bis zum Erwachsenenalter beibehalten wird. Die Bäder bieten passgenaue Angebote für jede Lebensphase.

»Das E-Ticket hat sich hierfür bewährt.
Jetzt planen wir die
Einführung einer
digitalen Vorteilskarte

Dirk Kolkmann,
Geschäftsführer der KölnBäder GmbH

Die KölnBäder haben im vergangenen Jahr erfolgreich das E-Ticket eingeführt. Wie lief das ab?

Kolkmann: Sehr gut, unsere Kunden können nun mit einer Registrierung in unserem Buchungstool immer wieder bequem Freibadtickets, Kurse und Gutscheine online kaufen. Das E-Ticket ist vor Beginn der Freibadesaison 2020 unter hohem Zeitdruck eingeführt worden, als Erweiterung des bestehenden Kursmoduls in Reaktion auf die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung. Viele Anforderungen waren für uns als Betreiber im letzten Sommer neu. Bis dato gab es keine Kapazitätsdeckelung in den Freibädern, kein Hygienekonzept mit Mindestabständen und Maskenpflicht und keine Nachverfolgung der Besuchszeit in den Bädern. Das E-Ticket hat sich hierfür bewährt und ist von den Gästen sehr gut angenommen worden. Daher möchten wir es auch künftig beibehalten und erweitern. Wir planen die Einführung einer digitalen Vorteilskarte.

Öffentliche Bäder sind ein niedrigschwelliges, bezahlbares und regionales Angebot für Gesundheit und Freizeit. Inwiefern können Schwimmbäder ihre wichtige Rolle in Zeiten von Corona ausfüllen?

Heckmann: Hoffentlich sehr bald wieder möglichst umfassend. Vielen Menschen fehlt das Schwimmen und die Freizeitgestaltung rund um Bad, Sauna, Fitness und Eis. Sie sehnen sich nach Aktivität, Entspannung und möchten die positiven Effekte nicht dauerhaft missen. Eltern möchten, dass ihre Kinder das Schwimmen erlernen und Sport im Wasser ausüben können. Das moderne Schwimmbad ist essenziell für Freizeitgestaltung der Stadtgesellschaft einer Metropole. Schwimmen ist der drittbeliebteste Sport in Deutschland und lässt sich nicht auf dem Trockenen simulieren. Daher möchten wir die Wasserflächen bald wieder für alle dauerhaft und zuverlässig bereitstellen. Experten sehen keine hohe Ansteckungsgefahr in Bädern: Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit verbreiten sich Aerosole nicht stark, außerdem können Viren im desinfizierten Wasser nicht überleben. Wir hoffen daher sehr auf eine Wiederinbetriebnahme zur Freibadesaison 2021.

»Wir werden auch in Zukunft alles
dafür tun
, um zu verhindern,
dass eine Generation von
Nichtschwimmern heranwächst.«

Claudia Heckmann,
Geschäftsführerin der KölnBäder GmbH

Wie geht es nach Corona weiter?

Heckmann: Wir werden auch in Zukunft alles dafür tun, um zu verhindern, dass eine Generation von Nichtschwimmern heranwächst. Bereits seit einiger Zeit nutzen Schulen unsere Bäder wieder, auch ist die Nichtschwimmerausbildung in Kleingruppen erlaubt. Diese Möglichkeit bieten wir den Vereinen an. Unsere Schwimmkurse werden im Rahmen der Möglichkeiten weitergeführt, mit neuen Angeboten stehen wir in den Startlöchern. Bewährte Projekte wie „Sicher schwimmen!“ werden fortgesetzt. Selbstverständlich werden die Bäder hochgefahren, sobald sich weitere Öffnungsperspektiven für die Bevölkerung abzeichnen. Wir möchten die Bäder mit ihrem gesamten Nutzungsspektrum mittelfristig wieder für die abwechslungsreiche und aktive Freizeitgestaltung anbieten. Dazu gehören an einigen unserer Standorte auch die Bereiche Sauna, Fitness und Eis. Eines Tages hoffen wir, dass dort wieder unsere Events, Kindergeburtstage und die beliebten EisPartys im Lentpark stattfinden können.

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