Energiepolitischer Ausblick: Europa
Im Jahr 2021 sind die Schwerpunktthemen auf europäischer Ebene Klimaschutzmaßnahmen, digitale Transformation und die wirtschaftliche Stärkung Europas.
Um bis zum Jahr 2050 ein klimaneutrales Europa zu erreichen, wird die Kommission das Legislativpaket „Fit for 55“ vorlegen. Dieses Paket umfasst unterschiedliche politische Bereiche wie erneuerbare Energieträger, den Grundsatz „Energieeffizienz an erster Stelle“ und die Energieeffizienz von Gebäuden bis hin zur Landnutzung, Energiebesteuerung, Lastenteilung und zum Emissionshandel.
Ein CO2-Ausgleichsmechanismus soll dazu beitragen, das Risiko der Verlagerung von CO2-Emissionen zu verringern und gleiche Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. Zudem wird ein Fahrplan mit klar definierten digitalen Zielen für das Jahr 2030 in Bezug auf Konnektivität, Kompetenzen und digitale öffentliche Dienste erwartet. Der Schwerpunkt soll dabei auf dem Recht auf Privatsphäre und Konnektivität, der Meinungsfreiheit, dem freien Datenverkehr und der Cybersicherheit liegen.
Energiepolitischer Ausblick: Deutschland
Auf Bundesebene dürfte vor allem die weitere Umsetzung des Kohleausstiegs im Jahr 2021 energiepolitisch besonders relevant werden. Zudem beginnt die Regelförderung des Strukturwandels unter anderem im rheinischen Revier. Ein großes Thema wird auch die weitere Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie sein. Hier stehen weitere Förderaufrufe und Gesetzesänderungen an. Die nationale Umsetzung der Richtlinie über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors (PSI-Richtlinie) durch das neue Datennutzungsgesetz (DNG) kann ebenfalls relevante Auswirkungen auf kommunale Unternehmen haben, zum Beispiel in Sachen Datenökonomie. Zudem wird das Ergebnis der am 26. September 2021 stattfindenden Bundestagswahl energiepolitisch relevant.
Volkswirtschaftlicher Ausblick
Die Konjunkturprognosen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für 2021 lagen der Corona-Pandemie geschuldet zum Jahreswechsel deutlich auseinander. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) senkte ihre Prognose für das Wachstum des deutschen BIP 2021 auf 2,8 %. Ganz anders dagegen das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung: Die Essener Ökonomen rechneten im Dezember mit einem BIP-Plus von 4,9 % für 2021.
Für 2022 rechnen alle großen Wirtschaftsforschungsinstitute mit einer deutlichen Beschleunigung des Wachstums. Auch diese Prognosen sind allerdings noch mit Unsicherheiten behaftet.
Umsatz- und Ergebniserwartung
Im Rahmen der regelmäßig aktualisierten und weiterentwickelten Unternehmensstrategie stellt sich die RheinEnergie den großen Herausforderungen in energiepolitischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der internen Prozesse einerseits und den beabsichtigten Investitionen in den einzelnen Wertschöpfungsstufen andererseits soll die Basis für Wachstum und dauerhafte Ertragskraft beibehalten werden.
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet die RheinEnergie in den einzelnen Sparten in etwa folgende Absatzzahlen: Strom 16.100 GWh (inklusive Erzeugungsmengen), Erdgas 7.200 GWh, Fernwärme 1.200 GWh, Energiedienstleistungen 770 GWh, Dampf 550 GWh und Wasser 80 Mio. cbm.
Die RheinEnergie plant für das Geschäftsjahr 2021 eine leicht rückläufige Umsatzentwicklung (ohne Strom- und Energiesteuer) in Höhe von rund 2,4 Mrd. € und ein Ergebnis vor Ertragsteuern in einer Größenordnung von rund 154 Mio. €. Bei den Investitionen steht neben laufenden Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien im Vordergrund. Insgesamt erwartet die RheinEnergie eine unverändert gute Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Dieser Lagebericht und die weiteren Bestandteile des Geschäftsberichtes enthalten Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der RheinEnergie beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die auf Basis aller zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen werden. Eine verlässlichere Prognose kann aus heutiger Sicht aufgrund von Ungewissheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen, regulatorischen, technischen und wettbewerbsbezogenen Entwicklung jedoch nicht abgegeben werden. Insgesamt bewertet der Vorstand die Entwicklung der Gesellschaft unter den beschriebenen Rahmenbedingungen als positiv.
Die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RheinEnergie wegen der Ausbreitung des Coronavirus sind derzeit nicht konkret abschätzbar. Auf Basis der uns vorliegenden Erkenntnisse ist von leicht negativen Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis vor Steuern auszugehen.
Köln, den 29. März 2021
Der Vorstand
Dr. Steinkamp Dr. Cerbe Graefrath Hassel Südmeier