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KÖLNBÄDER GmbH

Geschäftsbericht

LAGEBERICHT

Ungeachtet weiterhin schwieriger Rahmenbedingungen in der Bäderlandschaft ist das Geschäftsjahr 2018 für die KölnBäder insgesamt erneut zufriedenstellend verlaufen. Trotz weiter gestiegener Betriebskosten konnte das Ergebnis aufgrund des um rund 10,8 % höheren Umsatzes im Vergleich zum Wirtschaftsplan verbessert werden. Ein Verlust von rund 18,7 Mio. € entspricht einer Planunterschreitung von 1,0 Mio. €.

1. Geschäftsentwicklung

1.1 Rahmenbedingungen

Öffentliche Bäder leisten einen wertvollen Beitrag zur Daseinsvorsorge in unseren Städten. Sie sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, bieten ein unverzichtbares Freizeit- und Gesundheitsangebot für alle Bevölkerungsschichten und stellen obendrein die Infrastruktur für Schwimmvereine und den Schwimm­unterricht an Schulen bereit. Zudem erfüllen öffentliche Bäder soziale und kommunikative Funktionen. Sie tragen somit maßgeblich zur Attraktivität unserer Städte bei. Aufgrund ihrer Daseinsvorsorgefunktion werden öffentliche Bäder von Kommunen bezuschusst.

Für viele Kommunen ist es angesichts knapper Kassen eine große Herausforderung, ihre öffentliche Bäderlandschaft zu erhalten. Auch in Köln bleibt die Strategie des umsichtigen Wirtschaftens das Gebot der Stunde. Allerdings drohen hier nicht wie anderswo Kürzungen und sogar Bäderschließungen. Im Gegenteil: Die KölnBäder realisieren mit Unterstützung des Stadtwerke Köln Konzerns ein besonders bürgerorientiertes und wirtschaftlich attraktives Konzept, in dessen Rahmen Bäder modernisiert und neue Angebote geschaffen werden. So auch im Berichtsjahr: Zum Beispiel konnte das Zollstockbad im Sommer 2018 im Außenbereich ein neues, viereinhalb Meter hohes Klettergerüst für Kinder und Jugendliche in Betrieb nehmen, für das die KölnBäder 50 Tsd. € investiert haben.

Im Naturfreibad Vingst konnten Gäste erstmals das „stand up paddling“ auf eigens dafür ausleihbaren Brettern ausprobieren. Und im November ist im Wahnbad die erste und bislang einzige reine Textilsauna in Köln gestartet. Zudem haben die KölnBäder im November ein Konzept zur Neugestaltung des Sauna- und Fitnessbereichs im Agrippabad erstellt und erste Schritte unternommen, um die entsprechenden Planungsarbeiten zu vergeben. Seit Gründung der KölnBäder GmbH vor 20 Jahren und der damaligen Übernahme der städtischen Bäder hat das Unternehmen insgesamt 141 Mio. € investiert, um vielfältig nutzbare, sportgerechte Freizeitanlagen zu schaffen, die über den Badebetrieb hinaus vielfältige Fitness-, Sauna- und Eissportaktivitäten erlauben – und das zu sozialverträglichen Tarifen.

Im Jahr 2018 nutzten 2,79 Mio. Besucher das Angebot der KölnBäder GmbH. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 13,9 %.

Berthold Schmitt, langjähriger Geschäftsführer der KölnBäder GmbH, hat das Unternehmen zum 1. März 2018 auf eigenen Wunsch verlassen. In den verbleibenden Monaten des Berichtsjahres hat Gerhard Reinke, der zuvor bereits gemeinsam mit Berthold Schmitt an der Spitze des Unternehmens agierte, die Geschäfte der Bädergesellschaft geführt.

1.2 Ergebnis­optimierung 2018

Die KölnBäder begegnen den aktuellen ökonomischen Herausforderungen mit zahlreichen wirkungsvollen Maßnahmen zur Kostenbegrenzung oder -senkung sowie zur Steigerung der Umsatzerlöse. Das Geschäftsjahr 2018 stand für die KölnBäder erneut im Zeichen der Stabilisierung des Unternehmens­ergebnisses.

Die KölnBäder haben im Berichtsjahr erfolgreich Maßnahmen ergriffen, um gemäß der Vorgabe des Stadtwerke Köln Konzerns einen Anstieg des Verlusts zu verhindern. Eine zentrale Rolle bei der Kostenkontrolle spielte im Berichtsjahr das fortgeführte Konzept zur Energie- und Ressourceneinsparung. Beispiel Chorweilerbad: Dort wurden sämtliche Unterwasserscheinwerfer ausgetauscht und durch neue LED-Leuchten ersetzt. Die austauschbaren Leuchten basieren auf Standard-LED, dadurch sind die Investi­tionskosten auf weniger als die Hälfte der ursprünglichen Kalkulation gesunken. Zudem verbrauchen die neuen LED-Scheinwerfer 75 % weniger Strom als die alten Scheinwerfer.

Die KölnBäder haben ihr Angebot bedarfsorientiert angepasst, um weitere Kosten zu senken. Dazu gehören zum Beispiel modifizierte Öffnungszeiten und eine witterungsabhängige Öffnung der Freibäder. Die in diesem Zusammenhang vor mehreren Jahren eingeführte „Freibadampel“, die Badegäste im Internet darüber informiert, welche Freibäder geöffnet (grün) oder geschlossen (rot) sind, hat sich 2018 erneut bewährt. Ausnahme war das Stadionbad, das aufgrund des guten Wetters in den Sommermonaten durchgängig geöffnet hatte. Das zuverlässige Angebot und das gute Wetter begünstigten eine hohe Besucherfrequenz. Angebote, die im Sommer weniger sinnvoll sind oder kaum Nutzer finden, wurden ausgesetzt oder vorübergehend geschlossen, etwa die Warmbadetage und die Saunaanlagen von Lentpark und Höhenbergbad. Die Hallenbäder Genovevabad, Rodenkirchenbad und Wahnbad blieben in den Sommerferien zugunsten der Freibäder geschlossen.

Zusätzliche Erträge erwirtschafteten die KölnBäder mit einer erneuten Beteiligung des Lentparks an der Eisbahn auf dem Heumarkt während des dortigen Weihnachtsmarktes. Außerdem erzielte das Unternehmen zusätzliche Einnahmen mit der erstmalig eröffneten Eislaufbahn auf dem Ebertplatz, die die KölnBäder als Pilotprojekt gemeinsam mit der Stadt Köln während der Adventszeit betrieben haben. Zudem generierte eine erhöhte Ausnutzung der vorhandenen Wasserflächen beispielsweise durch Nichtschwimmerkurse, Wassergymnastik oder Technikkurse für Erwachsene Mehreinnahmen.

1.3 Nachhaltig in die Zukunft

Die KölnBäder legen großen Wert auf Nachhaltigkeit. Dabei stehen umweltbewusstes Handeln und der ressourcenschonende Einsatz neuer Technologien ebenso im Fokus wie die soziale Verantwortung des Unternehmens. Deshalb investieren die KölnBäder Jahr für Jahr in die moderne Infrastruktur ihrer Standorte. Solaranlagen auf den Dächern der Bäder liefern sauberen Strom, spezielle Lüftungsanlagen sparen Energie, Blockheizkraftwerke nutzen wertvolle Ressourcen besonders effizient.

Die KölnBäder GmbH hat zum Ende des Berichtsjahres 297 Arbeitnehmer beschäftigt, darunter 13 Auszubildende. Das Unternehmen verfolgt auch als Arbeitgeber eine zukunftsfähige Geschäftspolitik. So wurde das Unternehmen im Jahr 2018 für seine strategisch angelegte familien- und lebensphasen­bewusste Personalpolitik erneut mit dem Zertifikat „audit berufundfamilie“ ausgezeichnet.

1.4 Dem Gemeinwohl verpflichtet

Als nachhaltig handelndes Unternehmen fühlen sich die KölnBäder verpflichtet, attraktive Freizeit- und Gesundheitsangebote bereitzustellen. Sämtliche 13 Bäder befinden sich dank eines strukturierten Investitionsprogramms in einem technisch und ästhetisch sehr guten Zustand. Zudem übernehmen die KölnBäder aktiv gesellschaftliche Verantwortung, indem sie Schulen und Vereinen die Voraussetzungen für einen zeitgemäßen Schwimm- und Eissport bieten. Zur Vielzahl von Schwimmkursen für alle Altersgruppen gehört seit mehreren Jahren auch die gemeinsam mit der Stadt Köln aufgelegte Maßnahme „Sicher schwimmen!“. Mit Erfolg zielt dieses bundesweit beachtete Pilotprojekt darauf, die Zahl der Nichtschwimmer durch optimierten Schwimmunterricht an den Schulen deutlich zu reduzieren. Auch eine Kooperation mit der Stadt Köln zur Betriebsführung der Schulschwimmbäder wirkt sich weiterhin positiv aus. Zudem haben die KölnBäder in den Sommerferien erneut das im Vorjahr erfolgreich gestartete „Lentpark-Camp“ veranstaltet. In wöchentlichen Camps haben Erlebnispädagogen und Rettungsschwimmer die Kinder betreut. Partner für dieses Ferienangebot war erneut ein erfahrener Kölner Anbieter.

1.5 Instandhaltung, Wartung und Prüfung

Damit die KölnBäder die Erwartungen der Gäste an ein einwandfreies und qualitativ hochwertiges Angebot erfüllen, zählen zu den zentralen Planungsposten des Unternehmens die Instandhaltung, Wartung und Prüfung der baulichen und technischen Anlagen. Die notwendigen Maßnahmen sind die Grundlage für einen sicheren und effizienten Betrieb der einzelnen Betriebsstätten.

Im Berichtsjahr wurden die folgenden größeren Maßnahmen durchgeführt: In der Badelandschaft des Agrippabades wurde die Sanierung des Trinkwassersystems mit der Erneuerung der Duschen abgeschlossen. Im Lentpark hatten sich die Bodenfliesen des Lehrschwimmbeckens in Teilen gelöst und mussten komplett getauscht werden, ebenso große Flächen des Sportbeckens. Weiterhin wurden die Beweisverfahren im Lentpark und im Ossendorfbad fortgeführt, um wesentliche Mängelpunkte zu klären und die Grundlage für deren Sanierung zu schaffen. Strittige Mängelpunkte betrafen hier überwiegend Undichtigkeiten im Saunabereich des Ossendorfbades sowie an der Eishochbahn im Lentpark.

1.6 Investitionen

Von insgesamt 1.230 Tsd. € Investitionen ins Anlagevermögen im Geschäftsjahr 2018 entfielen rund 97 Tsd. € auf die Kletterwand im Agrippabad, rund 50 Tsd. € auf die Errichtung eines Spielplatzes im Zollstockbad sowie rund 58 Tsd. € für verschiedene Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung im Chorweilerbad. Die Ertüchtigung des Brandschutzes mit Errichtung eines weiteren Fluchtweges im Genoveva­bad kostete rund 69 Tsd. €.

Kleinere Maßnahmen sowie die Beschaffung von Betriebs- und Geschäftsausstattung kosteten insgesamt 956 Tsd. €. (davon Enthärtungsanlage Agrippabad rund 50 Tsd. €, Planungsleistungen Agrippabad-Machbarkeitsstudie rund 101 Tsd. €, Chlorelektrolyseanlage Höhenbergbad rund 80 Tsd. €).

1.7 KölnPass-Tarif

Städtische und stadtnahe Unternehmen räumen Inhabern des KölnPasses vielfach freiwillig finanzielle Vergünstigungen ein. Auch die KölnBäder ermöglichen die Nutzung ihrer Bäder und Eisbereiche (ohne Saunalandschaften) zu stark reduzierten Tarifen, ohne dass die Gesellschaft für die Mindereinnahmen einen Ausgleich erhält. Im Berichtszeitraum nutzten dieses Angebot 123.020 Besucher.