Stadtwerke Köln GmbH Geschäftsbericht 2020
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Finanzlage

Die nachfolgende, verkürzte Form der gemäß DRS 21 erstellten Kapitalflussrechnung zeigt Herkunft und Verwendung der finanziellen Mittel im Stadtwerke Köln Konzern. 

Konzern-Kapitalflussrechnung

(Kurzfassung)

  2020
Mio. €
2019
Mio. €
Cashflow    
   - aus der laufenden Geschäftstätigkeit 550,7 186,1
   - aus der Investitionstätigkeit -221,2 -214,5
   - aus der Finanzierungstätigkeit -93,9 -280,4
Veränderung des Finanzmittelbestandes 235,7 -308,8
Flüssige Mittel am 1. Januar des Jahres 162,7 471,5
Flüssige Mittel am 31. Dezember des Jahres 398,4 162,7

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt im Berichtsjahr 550,7 Mio. € und liegt damit um 364,6 Mio. € über dem entsprechenden Vorjahreswert (186,1 Mio. €). Bereinigt um die nicht liquiditätswirksamen Abschreibungen beziehungsweise Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens sowie die Veränderungen der Rückstellungen, stieg der Anteil des Periodenergebnisses von 470,3 Mio. € im Vorjahr auf 520,7 Mio. € im Berichtsjahr an. Liquiditätsverbessernd wirkten sich auch der Abbau des Umlaufvermögens (ohne flüssige Mittel) sowie die Zunahme des kurzfristigen, nicht zinstragenden Fremdkapitals aus. Im Verhältnis zum Konzernumsatz (ohne Energiesteuer) liegt der operative Cashflow bei sehr hohen 10,2 % (Vorjahr 3,4 %). Damit verfügte der Konzern im Berichtsjahr über eine sehr gute Liquiditätsbasis zur Finanzierung seiner Investitionen, die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten sowie der Dividendenzahlungen an die Anteilseigner.

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Die Auszahlungen des Konzerns für Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Finanzanlagen summierten sich im Berichtsjahr auf 646,8 Mio. €. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr (365,1 Mio. €) einen kräftigen Anstieg von 281,7 Mio. €. Den Auszahlungen für Investitionen stehen Einnahmen aus Anlagenabgängen, Investitionszuschüssen, erhaltenen Zinsen und Dividenden in Höhe von 425,6 Mio. € (Vorjahr 150,6 Mio. €) gegenüber. Dadurch ergibt sich ein Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit von 221,2 Mio. € (Vorjahr 214,5 Mio. €).

Im Geschäftsfeld Energie und Wasser lag der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit auf der Erhaltung und Erweiterung der bestehenden Versorgungsanlagen für Strom, Gas, Wasser und Wärme. Des Weiteren wurden in einem relativ geringen Umfang Anteile an Beteiligungen erworben. Das Investitionsvolumen lag insgesamt bei rund 159 Mio. € (Vorjahr rund 147 Mio. €). 

Im Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr fiel die Investitionstätigkeit mit rund 161 Mio. € nahezu doppelt so hoch aus wie im Vorjahr (rund 82 Mio. €). Schwerpunkte der Investitionstätigkeit waren die Stadtbahnen, die Stellplatzerweiterung in der Hauptwerkstatt in Köln-Weidenpesch sowie das Projekt ITCS. Einen deutlichen Anstieg verzeichneten die Investitionen im Bereich Omnibus. Zum einen betrafen diese die Elektrobusse und die dazugehörige Ladeinfrastruktur. Zum anderen erfolgte im Berichtsjahr die Auslieferung der bereits für 2019 erwarteten Dieselbusse, die sich aufgrund der hohen Nachfrage und der damit verbundenen Lieferengpässe verschoben hatte.

Der Erwerb der Shipping-Gesellschaften prägte im Berichtsjahr die Höhe der Investitionen im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr. Insgesamt betragen die investiven Maßnahmen rund 224 Mio. € und übertreffen damit den Wert des Vorjahres (44 Mio. €) um ein Vielfaches. Neben der genannten Akquisition erstreckten sich die investiven Maßnahmen im Wesentlichen auf den Erhalt und Ausbau der Schienennetzinfrastruktur, die Errichtung des KLV-Terminals im Kölner Norden, einen Grundstückskauf im Industriepark Nord sowie diverse IT-Projekte. 

Auch das Geschäftsfeld Telekommunikation hat seine investiven Maßnahmen gegenüber dem Vorjahr (rund 40 Mio. €) weiter gesteigert und erreicht ein Volumen von rund 43 Mio. €. Die Sachinvestitionen betrafen im Wesentlichen das FTTB- und Umlandnetz, die G.fast-DSLAMs, das Breitbandkabelnetz sowie das DSL-Equipment einschließlich IAD-Leihgeräte. 

Das Geschäftsfeld Abfallentsorgung und -verwertung weitete seine Investitionstätigkeit im Berichtsjahr ebenfalls aus und realisierte Maßnahmen in einem Volumen von rund 50 Mio. € (Vorjahr rund 39 Mio. €). Investitionsschwerpunkte waren bei der AWB der neue Betriebshof in der Christian-Sünner-Straße sowie der Fuhrpark. Bei der AVG und ihren Beteiligungen standen der Weiterbau der Vergärungsanlage, der Bau eines zusätzlichen Verwaltungs- und Sozialgebäudes sowie diverse Ersatzinvestitionen im Vordergrund.

Die Investitionen der sonstigen Geschäftsfelder beliefen sich wie im Vorjahr auf rund 16 Mio. €. Der wesentliche Anteil entfiel dabei auf den Erwerb von Geräten zur Verbrauchsmessung von Energie und Wasser.

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt im Berichtsjahr -93,9 Mio. €, nachdem er im Vorjahr noch bei -280,4 Mio. € gelegen hatte. Ursächlich war zum Teil der Anstieg der Darlehensaufnahmen auf 275,0 Mio. € (Vorjahr 203,3 Mio. €) zur Finanzierung der strategischen Investitionen in den Geschäftsfeldern Liegenschaften sowie Hafenumschlag und Güterverkehr. Gleichzeitig sank die Tilgung von Finanzkrediten von 385,4 Mio. € im Vorjahr auf 278,1 Mio. € im Berichtsjahr. Die Ausschüttung an den Gesellschafter Stadt Köln belief sich im Berichtsjahr auf 48,8 Mio. € und lag somit nur geringfügig höher als im Vorjahr (48,3 Mio. €).

Liquidität

Der Finanzmittelfonds betrug zum Ende der Berichtsperiode 398,4 Mio. € und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 162,7 Mio. €. Hiervon entfallen 228,8 Mio. € auf die SWK GmbH (Vorjahr 39,7 Mio. €). Zusammen mit den nicht ausgeschöpften Kreditlinien, die gegenüber dem Vorjahr nochmals leicht ausgebaut werden konnten, verfügt der Konzern weiterhin über eine sehr gute Finanzmittelausstattung. Durch ein zentrales Cash Pooling werden die im Konzern verfügbaren Mittel bei der SWK GmbH effizient disponiert und angelegt. Mit der vorhandenen Liquiditätsausstattung sind der Konzern und die SWK GmbH in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen jederzeit nachkommen zu können.