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RheinEnergie AG

Geschäftsbericht 2017

Im Bild von links: Dieter Hassel, Norbert Graefrath, Dr. Dieter Steinkamp, Dr. Andreas Cerbe, Achim Südmeier

Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser,

kaum ein Markt verändert sich schneller als derzeit der Energiemarkt. Die Ursachen dieser Entwicklung sind vielfältig: Neue – auch branchenfremde – Anbieter etablieren sich und erweitern den Wettbewerb, Unternehmen decken ihren Energiebedarf ganz oder teilweise aus eigener Erzeugung, Privatleute werden von Verbrauchern zu Produzenten und technische Innovationen eröffnen Möglichkeiten und Geschäftsfelder, die noch vor einigen Jahren kaum vorstellbar waren.

All das macht die Energiebranche und die Energiewende zu einer interessanten Aufgabe. Es ist und bleibt eine große Herausforderung, sich in diesem Markt zu behaupten. Daher freuen wir uns, auch in diesem Jahr ein ordentliches Ergebnis vorlegen zu können. Und wir sind stolz auf eine Belegschaft, die mit ihrem Engagement, ihrem Mut und ihrer Bereitschaft zur Veränderung diesen Erfolg möglich gemacht hat.

Schnelligkeit und Flexibilität gehören inzwischen zu den wichtigsten Tugenden der Branche. Glücklicherweise haben wir bei der RheinEnergie diesen Trend frühzeitig erkannt und darauf reagiert. Konsequent bauen wir unser Unternehmen vom klassischen Energieversorger zum Anbieter für komplexe Lösungen und komplizierte Aufgaben um. Wir selbst verändern uns aktiv, um weiterhin erfolgreich zu sein. Das tun wir nach außen mit neuen Angeboten und innovativen Lösungen. Nach innen analysieren und senken wir intelligent Kosten, passen Prozesse und Strukturen den veränderten und gewachsenen Anforderungen der neuen komplexen Welt an und fördern intensiv die bereichsübergreifende Zusammenarbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Dabei sind wir uns – bei aller Notwendigkeit, die Energiewende auch mit konventioneller Kraftwerkstechnik abzusichern – bewusst, dass die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland auch zunehmend dezentral und digital vernetzt sein wird. Seitdem wir 2016 unser konventionelles Portfolio mit der Inbetriebnahme des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks Niehl 3 abgerundet haben, konzentrieren wir uns noch stärker auf den Auf- und Ausbau neuer Geschäftsfelder und die Erneuerbaren Energien. Vor allem aber widmen wir uns der Vernetzung zentraler wie dezentraler Systeme unter einer einheitlichen, digitalen Steuerung. Eine Schlüsselrolle dabei spielt unser Virtuelles Kraftwerk, das die vielfältigen kleinen und großen Erzeuger mit den Nachfragern vernetzt. Unter anderem bündelt es flexibel die Kapazitäten der modernsten Gas- und Dampfturbinenan­lagen in Düsseldorf und Köln und stellt sie über unsere Handelstochter RheinEnergie Trading dem Markt zur Verfügung.

Die Anforderungen der Zukunft setzen voraus, sinnvolle Kooperationen in alle Richtungen einzugehen und zu vertiefen: mit branchenfremden Start-ups ebenso wie mit etablierten Branchenunternehmen. Dazu gehören etwa auch unsere Schwestergesellschaften im Stadtwerke Köln Konzern. Bei der immer wichtigeren Entwicklung von Quartierskonzepten können wir dadurch heute den Kunden die gesamte Versorgungsinfrastruktur aus einer Hand anbieten: von der Wasserversorgung bis zum Energiemanagement, von der Telekommunikation bis zum zukunftsfähigen Verkehrskonzept, vom Parkraum-Management bis zur Elektromobilität inklusive Carsharing.

Im vergangenen Jahr fiel auch der Startschuss für den flächen­deckenden Roll-out digitaler Zähler in unseren Netzgebieten. Diese sind die Basis für die Kundenservices der Zukunft. Zusammen mit einem Kölner Wohnungsunternehmen haben wir die cowelio GmbH gegründet, die Mieterstromkonzepte und wohnungsnahe Energieversorgungskonzepte entwickeln und realisieren soll.

Auch die Kooperationsgesellschaft chargecloud GmbH zur Verwaltung und Abrechnung von Ladestationen für Pkw, Busse und Schiffe ist erfolgreich in den Markt gestartet. Die gleich­namige Software ist auch das Herzstück des TankE-Netzwerks, das wir gemeinsam mit elf anderen NRW-Stadtwerken im vergangenen Jahr initiiert haben. Dessen Zweck ist es, die Ladeinfrastruktur in NRW weiter auszubauen und einen einheitlichen Abrechnungsstandard zu etablieren, der mit anderen Systemen kompatibel ist.

Kurz vor Jahresende erhielt die RheinEnergie bei der ersten Ausschreibung der Bundesnetzagentur für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen den Zuschlag für eine elektrische Gesamtleistung von rund 30 Megawatt. Auf dieser Fördergrundlage wird die RheinEnergie ihren rechtsrheinischen Kraftwerksstandort Merheim in den nächsten Jahren durch ein Blockheizkraftwerk ersetzen, so dass jährlich etwa 50.000 Tonnen CO2 eingespart werden können.

Auch künftig werden wir – nicht zuletzt dank unseres in 2017 neu implementierten Innovationsmanagements – für unsere Kunden neue Konzepte und Ideen entwickeln, neue Produkte etablieren und die Digitalisierung von Netzen und Prozessen weiter vorantreiben. Den grundlegenden Wandel unserer Branche betrachten wir daher weiterhin als Chance.

Köln, im Juni 2018  

Dr. Steinkamp

Dr. Cerbe

Graefrath

Hassel

Südmeier