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KÖLNBÄDER GmbH

Geschäftsbericht 2017

LAGEBERICHT

Ungeachtet weiterhin schwieriger Rahmenbedingungen in der Bäderlandschaft ist das Geschäftsjahr 2017 für die KölnBäder insgesamt erneut zufriedenstellend verlaufen. Trotz weiter gestiegener Betriebskosten konnte das Ergebnis aufgrund des um rund 1,6 % höheren Umsatzes leicht im Vergleich zum Wirtschaftsplan verbessert werden. Mit einem Verlust von rund 19,3 Mio. € entspricht es damit einer Planunterschreitung von 0,5 Mio. €.

Geschäftsentwicklung

Rahmenbedingungen

Öffentliche Bäder leisten einen wertvollen Beitrag zur Daseinsvorsorge in unseren Städten. Sie sind bedeutender Wirtschaftsfaktor, aber auch unverzichtbar als Freizeit- und Gesundheitsangebot für alle Bevölkerungsschichten. Die Bereitstellung von Schwimmbädern für den Schwimmunterricht an Schulen ist eine Pflichtaufgabe der Kommunen. Schwimmbäder sind aber auch Orte, an denen Wassersportbegeisterte ihrem Hobby nachgehen, Leistungssportler trainieren und Wettkämpfe stattfinden. Schließlich ist Schwimmen eine der beliebtesten und am häufigsten ausgeübten Sportarten in Deutschland. Schwimmvereine und Wasserrettungsorganisationen nutzen die Bäder als Basis für ihre Angebote. Hinzu kommen die vielfältigen weiteren Angebote zur Förderung der Gesundheit und zur Steigerung der Lebensqualität. Über die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Fitness hinaus erfüllen öffentliche Bäder aber auch soziale und kommunikative Funktionen und tragen somit maßgeblich zur Attraktivität unserer Städte bei. Aufgrund ihrer Daseinsvorsorgefunktion werden öffentliche Bäder daher von Kommunen bezuschusst.

Die Sicherung von Sanierung, Modernisierung und Neubau im Bereich einer öffentlichen Bäderlandschaft stellt in Zeiten knapper Kassen und stark belasteter kommunaler Haushalte eine besondere Herausforderung dar. Erforderliche Zuschüsse können immer weniger in der Höhe geleistet werden, die eigentlich erforderlich wäre, um den vorhandenen Sanierungsstau und eine zunehmende Bedarfsunterdeckung zu kompensieren. Vielerorts drohen Kürzungen und Einsparungen, ja sogar Bäderschließungen. Viele Kommunen sind aufgrund ihrer Finanzknappheit nicht mehr in der Lage oder willens, in eine dringend erforderliche Bestandssicherung und nachhaltige Weiterentwicklung ihrer Bäderlandschaft zu investieren. In Köln ist das nicht der Fall, im Gegenteil: Die KölnBäder GmbH verfolgt unter dem Dach und mit Unterstützung des Stadtwerke Köln Konzerns ein besonders bürgerorientiertes und wirtschaftlich attraktives Konzept. Hier sind Bäder modernisiert, Potenzialstandorte aufgewertet und neue Anlagen gebaut worden. Dazu gehört auch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Angebotes entsprechend den sich verändernden Wünschen und Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger – und das zu sozialverträglichen Tarifen. 

2,45 Millionen Besucher nutzten 2017 das Angebot der KölnBäder GmbH. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies stabile Besucherzahlen.

Das „reine“ Schwimmbad gehört in Köln längst der Vergangenheit an. In den letzten 20 Jahren sind in unserer Stadt moderne, sportgerechte Freizeitanlagen entstanden, die über den Badebetrieb hinaus auch vielfältige Fitness-, Sauna- und Eissportaktivitäten erlauben. 

Vorausschauende Strategien, sorgfältige Planung und umsichtiges Wirtschaften bleiben langfristig das Gebot der Stunde.

Ergebnis­optimierung 2017

Den aktuellen ökonomischen Herausforderungen begegnet die KölnBäder GmbH bereits mit zahlreichen wirkungsvollen Maßnahmen zur Kostenbegrenzung
oder -senkung sowie zur Steigerung der Umsatzerlöse. Das Geschäftsjahr 2017 stand deshalb für die KölnBäder GmbH erneut ganz im Zeichen der Stabilisierung des Unternehmensergebnisses. 

Um gemäß der Vorgabe des Stadtwerke Köln Konzerns einen Anstieg des Verlusts zu verhindern, wurden erfolgreich Maßnahmen in vielen verschiedenen Bereichen ergriffen – sowohl auf der Kosten- als auch auf der Ertragsseite. Eine zentrale Rolle bei der Kostenkontrolle kam insbesondere der Umsetzung des Konzeptes zur Energie- und Ressourceneinsparung zu. Es wurde auch 2017 erfolgreich fortgeschrieben. In den Bereich der technischen Optimierung und Effizienzsteigerung fiel zum Beispiel die Errichtung einer hocheffizienten, energiesparenden Lüftungsanlage im Genovevabad. Damit konnte die Luftqualität 
im Bad – verbunden mit Energieeinsparungen – deutlich gesteigert werden. Auch der weitere Austausch von Halogen-Beleuchtungsanlagen durch stromsparende LED-Geräte und der Einbau wassersparender Armaturen in den Duschräumen generierten 2017 weitere Einsparpotenziale.

Ein zweiter Bereich der Maßnahmen zur Kostensenkung umfasst die bedarfsorientierte Anpassung des Angebotes: Dazu gehören zum Beispiel modifizierte Öffnungszeiten und die witterungsabhängige Öffnung der Freibäder. Die in diesem Zusammenhang in der Freibadesaison 2014 eingeführte „Freibad­ampel“, die Badegäste im Internet darüber informiert, welche Freibäder geöffnet (grün) oder geschlossen (rot) sind, hat sich 2017 erneut bewährt. Angebote, die im Sommer weniger sinnvoll sind oder kaum Nutzer finden, wurden ausgesetzt oder vorübergehend geschlossen, etwa die Warmbadetage und die Saunaanlagen von Lentpark und Höhenbergbad. Geschlossen blieben in den Sommerferien die Hallenbäder Genovevabad, Rodenkirchenbad, Chorweilerbad und Wahnbad zugunsten der Freibäder.

Zusätzliche Erträge erwirtschafteten die KölnBäder vor allem mit der erneuten Beteiligung des Lentparks an der Eisbahn am Heumarkt während des dortigen Weihnachtsmarktes. Eine erhöhte Ausnutzung der vorhandenen Wasserflächen beispielsweise durch Nichtschwimmerkurse, Wassergymnastik oder Technikkurse für Erwachsene generierte ebenfalls Mehreinnahmen.

Nachhaltig in die Zukunft

Nachhaltigkeit wird bei der KölnBäder GmbH großgeschrieben. Bei ihren Aktivitäten spielen umweltbewusstes Handeln, der ressourcenschonende Einsatz von neuen Technologien sowie die soziale Verantwortung eine wichtige Rolle. Deshalb investiert die KölnBäder GmbH Jahr für Jahr in die moderne Infrastruktur ihrer Standorte. Von Solaranlagen auf dem Dach über energiesparende Lüftungsanlagen bis zu Blockheizkraftwerken im Keller werden heute in allen Bädern wertvolle Ressourcen eingespart. Eine zukunftsfähige Geschäftspolitik verfolgt die KölnBäder GmbH aber auch als Arbeitgeber. So wurde das Unternehmen 2017 erstmalig für seine strategisch angelegte familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik mit dem Zertifikat „audit berufundfamilie“ ausgezeichnet. Das Audit bescheinigt die Umsetzung von familienbewussten Maßnahmen in der Organisationsstruktur. In Nordrhein-Westfalen erhielten elf Institutionen und Unternehmen das Zertifikat, das für einen Zeitraum von drei Jahren erteilt wird.

Dem Gemeinwohl verpflichtet

Das Berichtsjahr hat die KölnBäder GmbH erneut erfolgreich gemeistert. Dank ihrer umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen und ihres konsequenten Energiemanagements konnten die kaum noch zu beeinflussenden Kostenblöcke für Personal und Energie kompensiert werden, ohne dass sich der Komfort und der Freizeitwert für die Bürger spürbar verringert hätten. Sämtliche 13 Bäder konnten für Sport- und Freizeitaktivitäten genutzt werden. Sie befinden sich dank des weiter erfolgreich durchgeführten Investitionsprogrammes in einem technischen und ästhetisch sehr guten Zustand. Als nachhaltig handelndes Unternehmen fühlt sich die KölnBäder GmbH verpflichtet, neben der Entwicklung, Bereitstellung und Pflege reizvoller Freizeit- und Gesundheitsangebote auch aktiv gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, um Schulen und Vereinen die erforderlichen Voraussetzungen für einen zeitgemäßen Schwimm- und Eissport zu bieten. Zu der Vielzahl von Schwimmkursen für alle Altersgruppen gehört seit 2008 das gemeinsam mit der Stadt Köln aufgelegte Programm „Sicher schwimmen!“. Mit Erfolg zielt dieses bundesweit beachtete Pilotprojekt darauf, die Zahl der Nichtschwimmer durch optimierten Schwimm­unterricht an den Schulen deutlich zu reduzieren. Die Kooperation mit der Stadt Köln zur Betriebsführung der Schulschwimmbäder wirkt sich rund ein Jahr nach der Vertragsunterzeichnung positiv aus. Aus den Bürgerämtern kommen durchweg positive Rückmeldungen zur erfolgreichen Zusammenarbeit. Erstmalig veranstalteten die KölnBäder in den Sommerferien ein „Lentpark-Camp“. In den wöchentlichen Camps zwischen Mitte Juli und Ende August wurden die Kinder durch ausgebildete Erlebnispädagogen und Rettungsschwimmer betreut und zu kreativen Spielen angeregt. Als Partner für dieses Ferienangebot konnte der erfahrene Anbieter IFBE-Klassenfahrten/team EXPERTE aus Köln gewonnen werden.

Instandhaltung und Wartung

Um den hohen Standard der Bäderlandschaft bestmöglich zu erhalten, mussten auch im Berichtszeitraum an einzelnen Standorten turnusmäßige Wartungs- oder Reparaturarbeiten durchgeführt werden. Damit die Bäder den Erwartungen der Gäste an ein einwandfreies, qualitativ hochwertiges Angebot entsprechen, sind regelmäßige, umfassende Modernisierungsmaßnahmen neben der laufenden Instandhaltung ein zentraler Planungsposten für die KölnBäder. In einzelnen Bade- und Saunalandschaften wurden deshalb Grundreinigungen und Revisionsarbeiten durchgeführt. Grundlage für einen sicheren und effizienten Betrieb ist die Wartung und Prüfung aller technischen und baulichen Anlagen. Größere Arbeiten umfassten auch das Trinkwassersystem im Agrippabad, der Bau einer energieeinsparenden Lüftungsanlage im Genovevabad, die Betonsanierung im Wahnbad sowie die Einrichtung einer neuen Brandmeldeanlage im Zündorfbad. Die im Lentpark in der Freibadesaison durchgeführte zusätzliche Beratung durch einen Fachplaner für den Naturbadeteich hat zu einer erhöhten Betriebssicherheit geführt. Durch Überprüfung der Mikrobiologie sowie durch Untersuchungen der Funktionsfähigkeit einzelner Filtersysteme konnte der Anlagenbetrieb optimiert und Schwachstellen abgestellt werden.

Investitionen

Von insgesamt 2.004 Tsd. € Investitionen in Sachanlagen im Geschäftsjahr 2017 entfielen auf Anzahlungen für die „Erneuerung aller Kassenanlagen“ 670 Tsd. € und 552 Tsd. € für die energieeffiziente Sanierung der Belüftungsanlage und der Becken-/Badewassertechnik im Genovevabad. Kleinere Maßnahmen sowie die Beschaffung von Betriebs- und Geschäftsausstattung kosteten insgesamt 782 Tsd. €.

KölnPass-Tarif

Zahlreiche städtische und stadtnahe Unternehmen räumen Inhabern des KölnPasses freiwillig finanzielle Vergünstigungen ein. Zu ihnen zählt auch die KölnBäder GmbH, die die Nutzung ihrer Bäder und Eisbereiche (ohne Saunalandschaften) zu stark reduzierten Tarifen ermöglicht, ohne dass die Gesellschaft für die Mindereinnahmen einen Ausgleich erhält. Im Berichtszeitraum nutzten dieses Angebot 95.856 Besucher.

Bäderbetrieb

Besuchersituation

Die Bäder Agrippabad, Ossendorfbad, Höhenbergbad, Stadionbad, Zündorfbad, Zollstockbad und Lentpark erfreuten sich im Berichtszeitraum erneut besonders großer Beliebtheit. Die Besucherzahlen des Vorjahres konnten 2017 fast erreicht werden. Die Freibadesaison begann zwar früh stark, ließ dann aber leider im August witterungsbedingt deutlich nach. Wurden 2016 an 13 Tagen über 10.000 Besucher verzeichnet (davon 3 Tage mit über 20.000 Besuchern), so war dies 2017 an 15 Tagen der Fall. Dafür hatten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr keinen Tag mit über 20.000 Besuchern. 

Insgesamt nutzten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2.453.542 Besucher das Angebot der KölnBäder in den Bereichen Bad, Sauna und Eis. Im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang um rund 1,3 %. 

2017 belief sich die Zahl der Schwimmer auf 2.147.105. Davon nutzten 1.241.059 Badegäste die öffentliche Badelandschaft. Das bedeutet einen leichten Rückgang um 1,95 %. Einen Besucherzuwachs von 6,03 % konnten im Berichtsjahr die Saunabereiche der Bäder verzeichnen. Die Teilnehmer des Schul- und Vereinsschwimmens machten einen Anteil von rund 37 % aller Besucher aus. Im gleichen Zeitraum sank allerdings die Besucherzahl in der Sparte Eis (Lentpark) um 2,92 % auf 136.933 Besucher.

Saunabereich

Im Geschäftsjahr 2017 sind die Besucherzahlen im Bereich Sauna im Vergleich zum Vorjahr um 6,03 % gestiegen. Insgesamt betrug die Zahl der Saunagäste 2017 127.301 – 7.241 Besucher mehr als im Vorjahr. Einen starken Anstieg der Besucherzahl konnte vor allem das Ossendorfbad (+19,23 %) verzeichnen, der im Zusammenhang mit der Ende 2016 neu eröffneten Außensauna steht. Einen leichten Anstieg gab es auch für die Saunen im Lentpark (+3,72 %), im Höhenbergbad (+1,12 %) und im Agrippabad (+0,89 %). Ein Rückgang der Saunabesucher war dagegen im Zündorfbad (-8,52 %), im Wahnbad (-4,91 %) und im Stadionbad (-1,30 %) zu verzeichnen.

Freibadesaison

Die Freibadbilanz der KölnBäder fällt 2017 zufriedenstellend aus. Trotz des durchwachsenen Wetters, vor allem im August, besuchten 662.036 Besucher in der Freibadesaison 2017 das Stadionbad, das Naturfreibad Vingst, das Agrippabad, den Lentpark sowie die Kombibäder in Ossendorf, Höhenberg, Zollstock und Zündorf, seit 2004 das viertbeste Freibadergebnis (im Vergleich: 2016 konnten 722.034 Besucher in den Freibädern der KölnBäder begrüßt werden). Am 13. Mai 2017 wurde die Freibadesaison mit dem Start der virtuellen „Freibadampel“ eröffnet. 

Die Saison 2017 war dadurch gekennzeichnet, dass sie stark angefangen hat, dafür aber am Ende sehr nachgelassen hat. Von Ende Mai bis Mitte Juni waren bereits über zehn Besuchstage mit jeweils mehr als 10.000 Besuchern zu verzeichnen. Ein Vorsaison-Wert, der seit Jahren nicht mehr angefallen ist. Dabei profitierte vor allem das Stadionbad von der frühen Schönwetterphase im Mai und Juni. Das gute Freibadwetter hielt jedoch nicht an und ließ vor allem in den wirtschaftlich relevanten Sommerferien stark nach. Lediglich an einem Tag in den Sommerferien, am 19. Juli 2017, wurden über 10.000 Besucher in den Freibädern gezählt.

AgrippaFit 

Mit ihren beiden Fitnessbereichen AgrippaFit und RochusFit gehören die KölnBäder mit zu den beliebtesten Kölner Adressen des lokalen Fitnessmarktes. Mit dem Fitnessangebot AgrippaFit im Agrippabad bieten die KölnBäder gesundheitsorientierten Menschen auf über 1.200 Quadratmetern vielfältige Möglichkeiten zu trainieren. Ob Yoga oder Pilates, ob Bodypump oder Zumba, das umfangreiche Kursprogramm und die zahlreichen zeitgemäßen Geräte für Herz- und Kreislauftraining sowie für Muskelaufbau bieten beste Möglichkeiten zum Trainieren. Rund 2.000 Mitglieder nutzten dieses Angebot 2017. Gegenüber 2016 hat sich der Umsatz von AgrippaFit im Berichtsjahr leicht um 4,1 % erhöht.

RochusFit 

Der Fitness-Bereich RochusFit des Ossendorfbades erfreut sich steigender Beliebtheit. Auf rund 1.000 Quadratmetern trainierten dort zum Ende des Berichtszeitraumes rund 1.450 Mitglieder ganzheitlich und unter fachkundiger Betreuung. Wie bei AgrippaFit ist für die Mitglieder von RochusFit die Nutzung von Badelandschaft und Saunabereich im Mitgliedsbeitrag enthalten, und auch hier ist die Kinderbetreuung gratis. Gegenüber 2016 ging der Umsatz um rund 5,4 % zurück.

Kurse, Schul- und Vereinsschwimmen

Kursangebot

Das Kursprogramm der KölnBäder GmbH erwies sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr als eine wichtige Einnahmequelle. Die Umsätze mit den Schwimm- und Eiskursen betrugen 550 Tsd. €. Gegenüber dem Vorjahr ein Minus von rund 2 %. Im Mittelpunkt standen vor allem Schwimmkurse, die im Agrippabad, Chorweilerbad, Genovevabad, Höhenbergbad, Lentpark, Ossendorfbad, Stadionbad, Wahnbad, Zollstockbad und Zündorfbad stattfanden. Die Kurse ermöglichen Kindern wie Erwachsenen, Schwimmen zu lernen oder ihre Schwimmtechnik zu optimieren. Außerhalb der Ferienzeit nahmen Kleinkinder, Schüler und Erwachsene an insgesamt 610 quartalsweise durchgeführten Kursen teil (Vorjahr 619 Kurse). Zusätzliche Schwimmkurse fanden in den Osterferien (21), den Sommerferien (61) und den Herbstferien (14) statt. Insgesamt fanden 2017 unverändert 54 Aqua-Fitness-Kurse wie zum Beispiel Aquatic-Fitness oder Wassergymnastik statt (Vorjahr 54). Im Lentpark wurden während der Eislaufsaison zwölf Eislauf­kurse – sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene – angeboten (Vorjahr 14).

Schulschwimmen

Der Kooperationsvertrag mit der Stadt Köln zur Betriebsführung der Schulschwimmbäder war am 1. September 2017 ein Jahr in Kraft. Die Bilanz ist durchweg positiv und wird in vollem Umfang gelebt. Insgesamt acht Schulschwimmbädern sind nun fünf Bäder der KölnBäder organisatorisch als „korrespondierende Bäder“ zugeordnet, um eine juristisch einwandfreie Betriebsaufsicht zu gewährleisten. Zudem wurden mit 14 Mitarbeitern der Stadt Köln umfangreiche Unterweisungen in den Themen Bädertechnik und -sicherheit durchgeführt. Im Mai erfolgte in den Schulschwimmbädern durch die KölnBäder erstmalig eine Unterweisung der Übungsleiter der Vereine zu verschiedenen Themen wie beispielsweise Verhalten im Notfall, Flucht- und Rettungswege und Rettungseinrichtungen. Seit dem Schuljahr 2008/2009 organisiert die KölnBäder GmbH in Kooperation mit der Stadt Köln sehr erfolgreich die Aktion „Sicher schwimmen!“. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, die zu einer Optimierung des Schwimm­unterrichts in allen Kölner Schulen mit Primarstufe verhelfen sollen. Ziel ist, dass 95 % der Grundschüler die Schulen nach der 4. Klasse als sichere Schwimmer verlassen. Im Geschäftsjahr 2017 waren 790 Schwimmstunden pro Woche gemeldet. Die Anzahl der unterstützten Schulen lag bei 164 von 166.

Vereinsschwimmen

Auch den vielen Vereinen bietet die KölnBäder GmbH mit ihrer Bäderinfrastruktur die Grundlage für die Ausübung ihres Sports. Insgesamt wurden 2017 bei 42 Nutzungswochen 1.211,25 Bahnenstunden pro Woche angeboten. Das Angebot, Bahnenstunden in den Sommerferien direkt über die KölnBäder GmbH einzukaufen, nutzten die Vereine erneut kaum. Die Auslastung der Vereinsnutzungszeiten in Verbindung mit den gemeldeten Mitgliederzahlen der Vereine wurde im Berichtsjahr erneut beobachtet und erfasst. Erstmalig seit Einführung der Geschäftsordnung zum Vereinsschwimmen in Köln im Jahr 2011 ergab sich in Abstimmung mit dem Ortsverband Kölner Schwimmvereine kein größerer Optimierungsbedarf der vorhandenen Wasserflächen.

Besucher 2017

Bad Öffentliche Nutzer Schwimmbad Öffentliche Nutzer Eis Schulen Vereine Sauna Gesamt
Gesamtzahl der Besucher 1.241.059 179.136 521.360 384.686 127.301 2.453.542
Gesamtzahl der Besucher Vorjahr 1.265.763 194.260 521.360 384.686 120.060 2.486.129
Lentpark 147.379 136.933 54.720 30.744 7.853 377.629
Eisbahn Heumarkt 42.203 42.203
Agrippabad 291.429 31.920 32.760 38.388 394.497
Chorweilerbad 56.789 45.600 39.984 142.373
Höhenbergbad 127.052 30.704 6.300 4.961 169.017
Zollstockbad 115.565 38.304 44.688 198.557
Zündorfbad 103.825 16.416 1.176 12.791 134.208
Genovevabad 14.138 58.672 45.864 118.674
Rodenkirchenbad 19.188 54.112 35.112 108.412
Wahnbad 23.879 38.000 44.738 2.365 108.982
Stadionbad 147.891 49.552 17.808 11.168 226.419
Ossendorfbad 172.682 46.208 31.080 49.775 299.745
NFB Vingst 21.242 21.242
Zwischensumme 1.241.059 179.136 464.208 330.254 127.301 2.341.958
Betriebsführung durch KölnBäder GmbH
Kartäuserwallbad 57.152 54.432 111.584

Die Besucherzahlen – öffentliche Nutzer und Sondernutzer – entsprechen den Angaben der Bäder in den Statistiken.
Die Besucherzahl der Schulen und Vereine wurde aus den zur Verfügung gestellten Kapazitäten für Schul- und Vereinsschwimmen gemäß der Anlage zum Bädervertrag errechnet.

Geschäftsverlauf

Ertragslage

Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich der Verlust der KölnBäder GmbH um 1.674 Tsd. € auf 19.265 Tsd. €.

Die Umsatzerlöse waren mit 14.192 Tsd. € um 229 Tsd. € bzw. 1,6 % höher als im Vorjahr. Die Umsatzsteigerung ergibt sich hauptsächlich aus der Kooperationsvereinbarung zum Betrieb der Schulschwimmbäder mit zusätzlichen Einnahmen von rund 171 Tsd. € sowie Mehrerlösen aus den Bereichen Sauna, dem Projekt „Sicher Schwimmen“ und dem Parkhaus (rund 94 Tsd. €). Weitere Mehrerlöse konnten aus der Vermarktung an Schulen und Vereine (39 Tsd. €) generiert werden. Dem gegenüber stehen Umsatzrückgänge in den Bereichen allgemeiner Bäderbetrieb (96 Tsd. €), Sondernutzergruppen (14 Tsd. €), Kurse (11 Tsd. €) und Eis (12 Tsd. €).

Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf 1.886 Tsd. €. Sie beinhalten Erträge aus der Auf­lösung von Rückstellungen in Höhe von 1.304 Tsd. € und sonstige Erträge aus Nebengeschäftserlösen in Höhe von 445 Tsd. €.

Der Materialaufwand erhöhte sich insgesamt um 312 Tsd. € auf 10.102 Tsd. € (Vorjahr 9.790 Tsd. €). Der Anstieg resultiert überwiegend aus höheren Aufwendungen für Instandhaltung und Reparaturen (282 Tsd. €) und der Reinigung (102 Tsd. €). Diesen stehen geringere Kosten für Fremdlieferungen (79 Tsd. €) sowie reduzierte Aufwendungen aus Kursen (14 Tsd. €) entgegen.

Der Personalaufwand ist auf 14.150 Tsd. € (Vorjahr 13.626 Tsd. €) um 524 Tsd. € gestiegen. Dies liegt vor allem an den aufgrund der Tarifanpassung zum Vorjahr erhöhten Entgelten (507 Tsd. €). Die Kosten für die Altersversorgung der Mitarbeiter sind gesunken (18 Tsd. €).

Die Abschreibungen auf Sachanlagen betragen 4.472 Tsd. € (4.560 Tsd. € im Vergleich zum Vorjahr).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 529 Tsd. €. Gründe dafür sind vor allem die gestiegene Verwaltungskostenumlage (430 Tsd. €) und der Mindererlös des Anlagenabgangs (301 Tsd. €). Dem gegenüber stehen die gesunkenen übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen (153 Tsd. €), Prüfungs-, Gutachten- und Beratungskosten (55 Tsd. €) und PR-Kosten (39 Tsd. €).

Vermögens- und Finanzlage

Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Bilanzsumme um insgesamt 3.035 Tsd. € auf 97.157 Tsd. € vermindert.

Mit 95.272 Tsd. € umfasst das Anlagevermögen hauptsächlich die Grundstücke und Gebäude sowie die Beckenanlagen und die Bädertechnik der Gesellschaft. Die langfristigen Vermögenswerte belaufen sich auf 98 % der Bilanzsumme (Vorjahr 98 %). Das Eigenkapital beträgt 35.302 Tsd. €; das entspricht 36,3 % der Bilanzsumme (Vorjahr 35,2 %). Den Forderungen gegen Dritten und den flüssigen Mitteln in Höhe von 1.629 Tsd. € stehen kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten (außer Rückstellungen) in Höhe von 13.113 Tsd. € entgegen.

Durch Einbeziehung in das Cash-Management-System der Muttergesellschaft ist die Liquidität der Gesellschaft jederzeit gewährleistet. Des Weiteren besteht mit der Stadtwerke Köln GmbH ein Ergebnis­abführungsvertrag, durch den die Unternehmensverluste übernommen werden.

Kapitalflussrechnung

Die nachfolgende Kapitalflussrechnung zeigt die Liquiditätssituation und finanzielle Entwicklung der KölnBäder GmbH. Als Organgesellschaft der Stadtwerke Köln GmbH ist die finanzielle Lage der KölnBäder GmbH im Zusammenhang mit dem Stadtwerke Köln Konzern zu sehen.

  2017
Tsd. €
2016
Tsd. €
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 980 545
Jahresergebnis vor Ergebnisübernahme -19.265 -17.591
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 4.472 4.560
Abschreibungen auf Finanzanlagen 13 0
Zuschreibungen zu Finanzanlagen -20 -5
Abnahme/Zunahme Rückstellung für Pensionenn 0 -256
Verluste aus Anlageabgängen 386 86
Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 49 124
Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -1.411 -176
Zinsaufwand 1.721 1.814
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -14.055 -11.444
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände -25 -58
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -1.979 -871
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 38 8
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -20 -5
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -1.986 -926
Einzahlungen aus Übernahme Jahresfehlbetrag 17.591 18.714
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen    
Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen    
Kreditinstitute -5.326 -5.848
Verbundene Unternehmen -185 -177
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen 57 0
Veränderung der Forderungen/Verbindlichkeiten aus Konzernverrechnung 5.986 1.923
Verminderung/Vermehrung Gewährleistungseinbehalte gegenüber Lieferanten -19 -58
Gezahlte Zinsen -1.628 -1.814
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 16.476 12.740
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes im Geschäftsjahr 435 370
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 545 175

Sport- und Freizeitbad Agrippabad

Im multifunktionalen Agrippabad, mit den Bereichen Schwimmbad (ohne Schul- und Vereinsnutzung), Saunalandschaft, Fitness und Parkhaus, lagen die Umsätze im Berichtszeitraum bei 2.934 Tsd. €, insgesamt somit 57 Tsd. € besser als im Vorjahr. 

Das Ergebnis für dieses Bad hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 183 Tsd. € verbessert. 

Durch die geringeren Einnahmen aus dem öffentlichen Badebetrieb haben sich die Umsatzerlöse in der Badelandschaft (ohne Schul- und Vereinsnutzung) gegenüber dem Vorjahr um 17 Tsd. € verringert. Die Tendenz, das Bad über einen Stundentarif zu nutzen, bleibt bestehen.

Die betrieblichen Aufwendungen der Badelandschaft sind im Vergleich zum Vorjahr um 50 Tsd. € gesunken. Hierfür sind hauptsächlich die wesentlich geringeren Instandhaltungsaufwendungen in Höhe von 602 Tsd. € verantwortlich. 

Die Umsatzerlöse in der Saunalandschaft im Agrippabad erhöhten sich leicht um 12 Tsd. €, 2 % mehr als im Vorjahr. Insgesamt lässt sich kaum eine Verschiebung von Stunden- und Tagestarifen feststellen. Auffällig ist allerdings, dass im Berichtsjahr die Nutzung des Saunatarifs für 4 Stunden anstieg (+ ca. 28 Tsd. €) und die Nutzung des Saunatarifs für 2 Stunden sank (-38 Tsd. €).

Die Umsatzerlöse im AgrippaFit haben sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 35 Tsd. € erhöht.

Ossendorfbad

Der Umsatz im Ossendorfbad stieg im Geschäftsjahr 2017 geringfügig um 21 Tsd. € auf 1.664 Tsd. € (ohne Schul- und Vereinsnutzung). Von den betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 3.421 Tsd. € entfielen rund 75 % auf Material- und Personalkosten. Zum Betriebsverlust von 1.880 Tsd. € trugen die Finanzierungskosten in Höhe von 393 Tsd. € sowie Abschreibungen in Höhe von 633 Tsd. € nicht unwesentlich bei. 

Die Umsatzerlöse der Sparte Schwimmen in Höhe von 688 Tsd. € (ohne Schul- und Vereinsnutzung) erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr (682 Tsd. €) leicht um 6 Tsd. €. Aufgrund der um 25 Tsd. € gesunkenen betrieblichen Aufwendungen von 1.211 Tsd. € konnte das Ergebnis für diese Sparte ebenfalls um 25 Tsd. € gemindert werden.

Im Badbereich Sauna stiegen die Umsatzerlöse um 20 % auf 313 Tsd. €. Durch die höheren betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 377 Tsd. € (Vorjahr 308 Tsd. €) verschlechterte sich das Ergebnis dieser Sparte um ca. 18 Tsd. €. 

Das Ergebnis der Sparte Fitness hat sich gegenüber dem Vorjahr um 90 Tsd. € verringert. Dies resultiert hauptsächlich aus den geringeren Umsatzerlösen von rund 37 Tsd. € und den erhöhten betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 51 Tsd. €.

Lentpark

Der Lentpark mit den Bereichen Badelandschaft, Eishalle und Sauna erwirtschaftete im Berichtsjahr einen Verlust von -?2.507 Tsd. €. Hierin enthalten sind Abschreibungen in Höhe von 998 Tsd. € und Finanzierungskosten von 367 Tsd. €. Von den Umsatzerlösen in Höhe von 2.174 Tsd. € (ohne Schulen und Vereine) entfielen 1.392 Tsd. € (64 %) auf den Eisbereich. Die Sauna erzielte einen Umsatz von rund 96 Tsd. €.

Stadionbad

Das Stadionbad mit den Bereichen Freibad, Hallenbad und Sauna verbesserte sein Ergebnis auf -1.470 Tsd. €. Hierin enthalten sind Finanzierungskosten in Höhe von 359 Tsd. € sowie Abschreibungen in Höhe von 683 Tsd. €. Die Umsatzerlöse aus den Badbereichen Frei- und Hallenbad, ohne Schulen und Vereine, sowie Sauna stiegen auf 834 Tsd. € (Vorjahr 735 Tsd. €). Die betrieblichen Aufwendungen betrugen 2.452 Tsd. €, woran der Personal- und Materialaufwand mit 63 % (1.542 Tsd. €) beteiligt war. 

Kombibäder (Höhenbergbad, Zollstockbad und Zündorfbad)

Die Umsatzerlöse (ohne Schul- und Vereinsnutzung) in den Kombibädern waren um 85 Tsd. € geringer als im Vorjahr und erreichten 1.649 Tsd. € (Vorjahr 1.734 Tsd. €). Ebenso reduzierten sich die sonstigen betrieblichen Erträge (-365 Tsd. €) und der Verlust der Kombibäder erhöhte sich auf -4.001 Tsd. € (Vorjahr -3.541 Tsd. €).

Hallenbäder

Die Umsatzerlöse (ohne Schulen und Vereine) in den Hallenbädern verringerten sich 2017 um 17 Tsd. € auf 512 Tsd. €. Die betrieblichen Aufwendungen sanken gegenüber dem Vorjahr um 120 Tsd. € auf 3.521 Tsd. €. Dies ist hauptsächlich durch die verminderten Material- und Personalaufwendungen und durch Abschreibungen begründet. Die Sparte Hallenbäder erreichte mit -1.716 Tsd. € ein um rund 865 Tsd. € schlechteres Ergebnis als im Vorjahr (-851 Tsd. €). Die Verschlechterung zum Vorjahr resultiert aus einem Einmaleffekt aus dem Vorjahr. 

Unternehmens­ergebnis

Der Unternehmensverlust und damit auch die Verlustübernahme durch die Stadtwerke Köln GmbH beträgt 19.265 Tsd. € (Vorjahr 17.591 Tsd. €). Der Verlust je Besucher beläuft sich im Berichtsjahr auf 7,85 € (Vorjahr 7,08 €).