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Häfen und Güterverkehr Köln AG

Geschäftsbericht 2017

Wirtschaftsbericht

Überblick

Tochterunter­nehmen und wesentliche Beteiligungen

Die HGK hat in den zurückliegenden Jahren ihren Schwerpunkt im Logistik-Sektor ausgebaut und übernimmt bei ihren Tochter- und Beteiligungsunternehmen Aufgaben einer administrativen Holding.

neska-Gruppe

Mit der Übernahme der neska-Gruppe Ende 2015 (zu der auch die CTS zählt) verbessert sich die Einflussnahme der HGK auf Kooperationssynergien im Kerngeschäft, da zwischen HGK, RheinCargo, neska und ihren Beteiligungsgesellschaften zahlreiche operative Überschneidungen in den regionalen Häfen am Rhein bestehen. Zur neska-Gruppe gehören neben eigenen Niederlassungen in Köln, Düsseldorf und Mannheim weitere Unternehmen, die im Bereich Massengut- und Containerumschlag entlang der Rheinschiene und an weiteren wichtigen Wirtschaftsstandorten tätig sind.

Im Bereich des konventionellen Umschlags wurden im Berichtsjahr 10,7 Mio. t (Vorjahr 6,7 Mio. t) umgeschlagen und transportiert. Hiermit verbunden war ein nicht unerhebliches Lagergeschäft mit 1,8 Mio. t (Vorjahr 1,4 Mio. t). Das von der neska-Gruppe umgeschlagene und transportierte Containeraufkommen betrug – wie im Vorjahr –2,2 Mio. TEU.

HTAG Häfen und Transport AG

Die HTAG hält Beteiligungen und Niederlassungen entlang der schiffbaren Flüsse und Kanäle, insbesondere an Rhein und Mosel, sowie in dem für Nordrhein-Westfalen bedeutendsten Seehafen in Rotterdam. Sie gehört zu den bedeutenden deutschen Binnenschifffahrtsunternehmen.

Gegenüber dem Vorjahr nahmen das Transportaufkommen und die Umschlagleistung ab. Grund hierfür war eine langanhaltende Niedrigwasserphase, die Transporte zur Erfüllung der vertraglich kontrahierten Tonnagen und Umschlagmengen in den Häfen empfindlich beeinträchtigte.

Die HTAG musste beim Transportaufkommen einen Rückgang um 5,4 % auf 9,9 Mio. t hinnehmen. Die Transportleistung lag mit 4,1 Mio. tkm auf dem Niveau des Vorjahres. Während der Kohleumschlag um 1,4 Mio. t (-19.2 %) nachgab, war bei Erzen und Erzabfällen, Eisen- und Metallerzeugnissen, Getreide und sonstigen Transportgütern ein erheblicher Zuwachs zu verzeichnen, der jedoch insgesamt die Rückgänge im Kohlebereich nicht ausgleichen konnte.

Die Umschlagleistung der HTAG sank um 9,5 % gegenüber dem Vorjahr auf 2,35 Mio. t. Den größten Anteil daran hatte mit rund 228 Tsd. t der Rückgang des Kohleumschlags. Auch der Umschlag von Baustoffen nahm weiter ab (-100 Tsd. t/-17,2 %), während der Umschlag von Eisen und Stahl sich mit 79 Tsd. t mehr als verdoppelte.

RheinCargo

Die RheinCargo betreibt die Häfen ihrer Gesellschafter in Düsseldorf, Köln und Neuss sowie eine der größten Gütereisenbahnen Deutschlands.

Das Gesamtgütervolumen der RheinCargo aus Bahntransporten, Hafenlogistik und landseitigen Umschlägen betrug im vergangenen Jahr 47,2 Mio. t (Vorjahr 50,4 Mio. t, -3,19 Mio. t/-6,3 %).

Im Eisenbahngüterverkehr nahm das Transportvolumen um 15,5 % (3,47 Mio. t) ab und betrug 18,9 Mio. t. Mineralöl trug als stärkste Hauptgütergruppe mit 7,2 Mio. t (38 %) zum Transportaufkommen der Bahn bei.

In den Häfen der RheinCargo wurden knapp 28 Mio. t (+4,4 %) Güter umgeschlagen. Davon entfielen 18,5 Mio. t (+0,4 Mio. t/+4,5 %) auf den wasserseitigen Umschlag. Mineralöl ist auch beim Hafenumschlag mit 5,6 Mio. t (30 %) die stärkste Hauptgütergruppe.

Plankonform hat die RheinCargo ihre Umsätze im Eisenbahnbereich um rund 15 % reduziert. Das Ergebnis liegt vorbehaltlich der Abschlussprüfung zwar unter Plan, aber deutlich über dem Ergebnis des Vorjahres. 

DKS Dienstleistungsgesellschaft für Kommunikationsanlagen des Stadt- und Regional­verkehrs mbH

Die DKS, an der die Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) und die HGK zu jeweils 25,5 % beteiligt sind, beschäftigt sich mit Planung, Bau und Vertrieb sowie Betrieb und Instandhaltung von Kommunikations­anlagen für den Stadt- und Regionalverkehr.

Die Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (1.9. bis 31.8.) das Vorjahresergebnis deutlich unterschritten und einen Jahresüberschuss von 329 Tsd. € (Vorjahr 418 Tsd. €) erwirtschaftet. Die größten Einzelaufträge betrafen Lieferungen von Videosystemen und Komponenten an den Fahrzeughersteller Siemens.

Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf GmbH

Die Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf GmbH, an der die HGK und die Stadt Leverkusen zu gleichen Teilen beteiligt sind, erfährt durch die Verkehrsbeschränkungen auf der Autobahnbrücke der BAB 1 bei Leverkusen eine in den vergangenen Jahrzehnten nicht erreichte Auslastung. Im Jahr 2017 wurden rund 345.000 Personen, 121.000 Pkw und 12.400 Last- und Lieferwagen befördert. 2010 waren es noch 246.000 Personen, 85.000 Pkw und 2.600 Last- und Lieferwagen.

Operativer Bereich - Netz

Dem Bereich Netz der HGK obliegt die Vorhaltung und Vermarktung der HGK-Eisenbahninfrastruktur und die damit im Zusammenhang stehenden Dienstleistungen und Geschäftstätigkeiten. Die Mitarbeiter erbringen zusätzlich verschiedene Services und Leistungen für Dritte, so zum Beispiel in der Instandhaltung von Infrastrukturanlagen bei Gleisanschließern, als Eisenbahnbetriebsleiter für andere Infrastrukturunternehmen oder als eisenbahntechnische Berater.

Die Nutzung der HGK-Infrastruktur für den Betrieb der Stadtbahnlinien 7, 16, 17 und 18 durch die KVB ist durch einen Mitbenutzungsvertrag geregelt. Die Lieferung von elektrischer Energie zum Betrieb der Stadtbahnlinien erfolgt unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Gesetzes für den Ausbau erneuerbarer Energien unmittelbar zwischen der KVB und der RheinEnergie AG.

Operativer Bereich - Technik

Mit ihrer Lok- und Wagenwerkstatt erbringt die HGK Instandhaltungsleistungen für die RheinCargo und externe Kunden. Neben der Wartung und Instandsetzung stellt die HGK auch die entsprechende Dokumentation für das ECM (Entity in Charge of Maintenance), die für die Instandhaltung zuständige Stelle nach der Europäischen Richtlinie über die Eisenbahnsicherheit, zur Verfügung. Die Richtlinie hat einen sicheren Gütertransport in Europa zum Ziel.

Die Zertifizierung als Instandhaltungsstelle von Güterwagen erklärt auch die steigende Nachfrage von externen Kunden nach den Leistungen der HGK. So verzeichnet die HGK-Technik zunehmend Anfragen von deutschen Eisenbahnverkehrsunternehmen im regionalen Bereich der Containerterminals und von Bahnlogistikern aus Benelux nicht nur zur Instandhaltung von Diesel-Lokomotiven, sondern auch im Bereich der E-Traktion. Steigend ist auch die Nachfrage nach mobiler Reparatur und Instandhaltung von Güterwagen. Dies liegt maßgeblich an der neuen Hebeanlage zur Bearbeitung fest gekuppelter Containertragwagen oder von Autotransportern.

In der Lok- und Wagenwerkstatt wurden im vergangenen Jahr 2.222 Aufträge bearbeitet, davon 1.793 in der Lokwerkstatt. Größter Kunde ist die RheinCargo mit 88 % der Instandhaltungsleistungen.

An der Tankstelle wurden rund 2,8 Mio. l Dieseltreibstoff verkauft. Mit der Radsatzdrehbank in der Lokwerkstatt konnten 2017 infolge von Reparaturausfällen nur 138 Fahrzeuge bearbeitet werden. Durch die hohe Flexibilität der Mitarbeiter, die Reaktionsschnelligkeit und das Eingehen auf Kundenwünsche konnten Bestandskunden fester an die HGK gebunden und neue Kunden für die Fahrzeug-Instandhaltung hinzugewonnen werden. Als Neugeschäft hat sich aus der Bereitstellung von Abstellplätzen für Triebfahrzeuge die sogenannte Stillstandswartung entwickelt und die Wertschöpfung erweitert.

Vermietungsgeschäft ­

Im Geschäftsjahr 2017 stiegen die Erlöse und Nebenerlöse aus dem nicht hafenaffinen Vermietungsgeschäft gegenüber dem Vorjahr um 3,7 % auf 6,1 Mio. € (Vorjahr 5,9 Mio. €).

Zur Erweiterung des Godorfer Hafens hatte die HGK bereits nach dem erstinstanzlichen Urteil die Verwaltungsverfahren nach den wasser-, eisenbahn- und baurechtlichen Bestimmungen beantragt, die der gerichtlichen Entscheidung folgend erforderlich sind. Seit zwei Jahren bearbeitet die Stadt Köln die nach öffentlichem Baurecht zu genehmigenden Anlagen, die Aufstellung eines Bebauungsplans und die Änderung des Flächennutzungsplans. Auch diese Verfahren dauern an. Die HGK leistet zu diesen behördlichen Verfahren die notwendigen Beiträge, beauftragt die erforderlichen gutachterlichen Untersuchungen und wirkt an der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit mit. Ferner hat die HGK durch ein weiteres Gutachten sowohl die volkswirtschaftliche als auch die betriebswirtschaftliche Wirtschaftlichkeit der geplanten Erweiterungsmaßnahme belegt. Mit der Fertigstellung der Hafenerweiterung ist nicht vor 2025 zu rechnen.