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Häfen und Güterverkehr Köln AG

Geschäftsbericht 2017

Wirtschaftliches Umfeld

Das Bundesamt für Güterverkehr 1 erwartet, dass das Transportaufkommen insgesamt von 4.275 Mio. Tonnen im Jahr 2016 auf 4.403 Mio. Tonnen im Jahr 2019 anwachsen wird. Dies entspricht einer durchschnittlichen Steigerung von jeweils rund 1 % in den Jahren 2018 und 2019.

Im Jahresdurchschnitt wird der Straßengütertransport von 2016 bis 2019 voraussichtlich um 1,2 % pro Jahr im Aufkommen und 1,9 % pro Jahr in der Leistung zulegen.

Das Verkehrsaufkommen im Eisenbahngüterverkehr ist – so die statistischen Auswertungen von Destatis 2 – im Zeitraum Januar bis November 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bezogen auf die transportierten Güter in Tonnen um etwa 3,2 % zurückgegangen. Der größte Rückgang ist in den Gütergruppen Erze, Steine und Erden sowie sonstige Bergbauerzeugnisse zu verzeichnen. Hier wurden von Januar bis November 2017 14,2 % weniger als im gleichen Zeitraum 2016 transportiert. Nach der Kurzfristsommerprognose, die im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur erstellt wurde, ist für 2018 und auch 2019 ein leichter Rückgang im Verkehrsaufkommen auf der Schiene zu erwarten (Rückgang um rund 0,2 % je Jahr). Im Gegensatz dazu ist bei der Transportleistung von einem jährlichen Zuwachs von rund 0,3 % für 2018 und 0,5 % für 2019 auszugehen. 

Im Jahr 2017 stieg die Güterbeförderung der Binnenschifffahrt gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,6 % an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis 3) wurden insgesamt 222,7 Millionen Tonnen Güter auf deutschen Binnenwasserstraßen transportiert. 

Mit einem Minus von 1,1 % hat sich einzig der Empfang aus dem Ausland negativ gegenüber 2016 entwickelt. Der Versand zu Häfen im Ausland stieg hingegen um 4,1 % an, der Durchgangsverkehr hat um 1,7 % zugenommen. Der Verkehr innerhalb Deutschlands hat sich mit einem Anstieg um 0,4 % nur leicht verändert.

Der Containerverkehr in der Binnenschifffahrt nahm 2017 gegenüber dem Vorjahr um 5,3 % auf 2,6 Millionen TEU (Twenty-foot-Equivalent Unit) zu. Er stieg damit zum achten Mal in Folge gegenüber dem Vorjahreszeitraum an.

Die Prognosen sehen einen Rückgang im Transportaufkommen von 0,2 % in 2018 und eine Stagnation in 2019 voraus sowie einen Anstieg der Transportleistung der Binnenschifftransporte von 0,3 % in 2018 und 0,5 % in 2019. Das Transportaufkommen in der Luftfracht wird voraussichtlich um jeweils 2,5 % in den Jahren 2018 und 2019 ansteigen. Auch die Transportleistungen werden 2018 voraussichtlich um 2,5 % und 2019 um 2,0 % ansteigen. Zuwachsraten sind auch im Seeverkehr zu erwarten (2018: 0,6 %,  2019: 0,5 %).

Bislang sind zu den Binnenhäfen lediglich die Daten des 1. Halbjahres 2017 veröffentlicht. 4 Der Güterumschlag ist in den NRW-Häfen im Zeitraum Januar 2017 bis Juli 2017 um 1,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Der Containerumschlag im ersten Halbjahr 2017 ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,0 % auf rund 590.000 TEU angestiegen, wobei die in Containern beförderte Tonnage um 1,6 % sank. Stark von Rückgängen betroffen war der Rheinhafen Wesel (10,9 %). Den höchsten Zuwachs verzeichnete Lülsdorf mit 21,4 %. Der Rheinhafen in Stürzelberg (Dormagen), an dem die neska-Tochter uct Umschläge für Covestro macht, hatte einen Zuwachs von 10,2 %. An den RheinCargo-Standorten konnte die Umschlagleistung im Vergleich zum Vorjahr gehalten werden.

Der IWF prognostiziert für das Jahr 2018 eine schnell wachsende Weltwirtschaft. Er erwartet eine Zunahme um 3,9 % in diesem Jahr. 5

Maßgeblich für das Wachstum ist nach dem Institut für Weltwirtschaft in Kiel vor allem die deutlich stärkere Ausweitung des Außenhandels im asiatischen Raum (insbesondere China). Wesentlich für den Aufschwung im Welthandel ist auch, dass die Investitionen weltweit deutlich stärker ausgeweitet wurden. 6

In der Eurozone wird von PricewaterhouseCoopers ein Wachstum von über 2 % erwartet. 7 Die Volkswirtschaften in der Peripherie dürften im fünften Jahr in Folge die Hauptvolkswirtschaften übertreffen. Als eine der größeren Ökonomien der Eurozone dürften die Niederlande mit 2,5 % an der Spitze stehen. Großbritannien sollte dagegen unter dem Brexit leiden. Hier wird ein Wirtschaftswachstum von 1,4 % prognostiziert.

Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland wird der Prognose des DIW zufolge in diesem Jahr um 2,2 % und im nächsten um 1,6 % wachsen. 8 Deutschland durchläuft derzeit eine Phase der Hochkonjunktur: Die Produktionskapazitäten bleiben im Zuge der kräftigen wirtschaftlichen Entwicklung gut ausgelastet, allmählich dürften damit auch die Löhne und Preise etwas stärker steigen als bislang beobachtet. Eine Überhitzung der deutschen Wirtschaft zeichnet sich dennoch nicht ab.

1  „Kurzfristprognose Sommer 2017“ im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, Juli 2017
2  Destatis, Fachserie 8, Reihe 2, Verkehr, Stand: November 2017, veröffentlicht: 26. Januar 2018
3  Pressemitteilung Nr. 121 vom 3. April 2018
4  Statistische Veröffentlichungen IT.NRW
5  IWF World Economic Outlook Update, Januar 2018
6  Institut für Weltwirtschaft Kiel in: Kieler Konjunkturberichte, 13. Dezember 2017
7  PwC Global Economy Watch, Wien, 15. Januar 2018
8  Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Grundlinien der Wirtschaftsentwicklung im Winter 2017, Wochenbericht 50/2017